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Sparsam auch im Überschussjahr

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von Herbert Gontek Halle/Altkreis
Halle.
Die derzeitig günstige Wirtschaftskonjunktur beschert der Evangelischen Kirche in Westfalen ein unerwartetes Steuerplus von 50 Millionen Euro. Statt der kalkulierten 440 Millionen Euro kommen rund 490 Millionen zusammen. Superintendent Walter Hempelmann: "Das ist für uns kein Grund, von dem zwingenden Gebot der Sparsamkeit abzuweichen. Das Geld wird auf die hohe Kante gelegt." Die Synodalen des Kirchenkreises Halle müssen sich am kommenden Freitag auf der Kreissynode in Versmold mit den aktuellen Finanzen auseinandersetzen. Der unerwartete Überschuss soll zur Hälfte in die kirchliche Versorgungskasse fließen, weil sich hier ein Loch auftue, dann soll es Rückstellungen für den Kirchentag im Jahre 2019 und zwei Millionen Rückstellungen für Gewalt gegen Heimkinder in der Vergangenheit geben. Sorgen bereiten den Kirchenverantwortlichen die Abgänge, die in 2013 bei 31 000 und 2014 bei 36 000 Mitgliedern pro Jahr lagen. Superintendent Walter Hempelmann sagte weiter, dass man versuche, möglichst wenig Fehler in der Gestaltung der künftigen Infrastruktur der Gemeinden im Kreiskirchenamt zu machen. Im Kirchenkreis Halle gebe 23,75 Stellen mit 25 Personen und sieben Pastoren im Probedienst. Für die Bezahlung eines Pastors muss der Kirchenkreis 96 000 Euro an die Landeskirche zahlen, die ist formell Arbeitgeber der Geistlichen, berichtete Heinrich Schengbier, Vorsitzender des Finanzausschusses. Über den Haushalt, so Hempelmann, werde es seiner Einschätzung nach keine Diskussionen geben. Da sei nichts drin, was strittig sei und sich bewegen lasse. Der Superintendent berichtete über die Bemühungen der Gemeinden im Kirchenkreis, ihre Immobiliensubstanz zu verkleinern, um von der Kostenlast nicht erdrückt zu werden. So sei in Borgholzhausen das zu große Pfarrhaus verkauft worden und auch die Gemeinden in Brockhagen und Amshausen hätten sich von Grundstücken und Bausubstanz getrennt. In den nächsten Jahren werde die Kirche ihre Personal- und Sachausgaben den sinkenden Einnahmen anpassen müssen. Richtig Probleme bereitet den Gemeinden als Kindergartenträger auch die Nachwirkungen des neuen Kindergartengesetzes »KiBiz«. Hempelmann brachte es auf den Punkt: "Wir klagen nicht. Aber ohne die Hilfe unserer Kommunen wären die Auflagen für uns kaum zu finanzieren."

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