Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

25 Jahre gelebte Freundschaft

$
0
0

Von Christiane Gerner

Werther/

Werther.
Die Beziehungen zwischen Werther/Westfalen und Werther in Thüringen sind über 25 Jahre gewachsen. Regelmäßig besuchen sich Menschen hin und her. Konfirmandengruppen, Gemeindeglieder, aber auch Treckerfreunde und Kleintierzüchter pflegen diese ganz besondere Partnerschaft. Zum Jubiläum des Mauerfalls trafen am Sonntagmittag 44 Menschen aus Werther/Thüringen vor dem Gemeindehaus ein. Beim Süppchen steckten die Köpfe schon zusammen, man hatte sich viel zu erzählen.

"Wir haben heute eine bunte Mischung zu Besuch", begrüßte Pfarrer Holger Hanke die Besucher aus der Nähe von Nordhausen im Südharz. Mancher ist schon von Anfang an, also seit 25 Jahren, dabei. Nach einem Sektempfang zum besonderen Anlass war viel Zeit zum Erzählen. Dabei kamen bei allen große Gefühle an die Oberfläche. Es waren eben bewegende Tage, damals als die Mauer fiel.

Pastor i. R., Werner Lohmann, erinnerte sich launig an die Zeit noch vor der Wende, als die Kirchengemeinden erste Kontakte knüpften. "Wir haben damals beschlossen, nicht zu kleckern, sondern zu klotzen", erinnerte der Pastor an die große Spende für die Renovierung des Pfarrhauses in Groß

werther.
Dort lebte und arbeitete das Pfarrerehepaar Karin und Holger Hanke zwischen April 1993 bis Juli 1994. So glich man damals den eklatanten Pfarrermangel im Osten aus. "Es war eine tiefe Erfahrung", erinnerten sich beide Theologen.

Der heutige Pfarrer im Kirchspiel mit zehn Ortsgemeinden, Jochen Lenz, bedankte sich für die "faszinierende Begegnung", 25 Jahre nach dem Mauerfall. "Diese Partnerschaft ist etwas Großartiges", so Lenz und bedankte sich im Namen aller für die großzügige Unterstützung durch die Partnergemeinde hier. Das größte aktuelle Problem in Thüringen ist, dass die Jungen der Arbeit hinterherziehen müssen und so werden es im Kirchspiel immer weniger. "Doch gestalten wir vor Ort fröhliche Gemeinde und freuen uns auch an den kleinen Dingen", so Lenz.

Die Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, entsprechend dem Presbyterium hier, Silke Titze, erzählte von den Herausforderungen, etwa der Sanierung des Altarraumes. Die Suche nach Architekten und Holz-Gutachten stehen gerade ganz oben auf der Agenda. Besonders bedankte sich Titze für 15 000 Euro Unterstützung aus Werther/Westfalen. Silke Titze kommt regelmäßig mit Gemeinde- und Konfirmandengruppen zu Besuch.

Im Gottesdienst zum 25. Jubiläum des Mauerfalls erinnerte Holger Hanke an die tief bewegenden Erlebnisse vor einem Vierteljahrhundert. Am Psalm 18 entlang predigte Hanke darüber, "Wie Gott unsere Füße auf weites Land stellt". Das gelte für Christen auch in Situationen, in denen sie sich in die Enge getrieben fühlten. Damals sei ein Wunder geschehen, sei die Erinnerung nicht reine Nostalgie, sondern wirke bis heute. Das Lied »Die Gedanken sind frei« konnten alle Wertheraner mit Freude anstimmen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262