Von Claus-Werner Kreft
und Claus Meyer
Werther.
Um 14.10 Uhr setzte sich bei Peter auf’m Berge das imposante Starterfeld von gut 900 Laufbegeisterten in Bewegung; am Ziel auf dem Venghauss-Platz wurden dann genau 899 Finisher gezählt - 680 Männer und 219 Frauen. "Ich kannte die Strecke ja noch nicht, hatte mir aber eine Zeit unter 1:02 Stunden vorgenommen. Und das ist mir mit 1:00:55 auch gelungen", strahlte Debütant Janus nach dem Rennen. Bereits nach zwei Kilometern hatte sich der 27-Jährige, dessen nächstes großes Ziel der Essen-Marathon am 12. Oktober ist, von der Konkurrenz abgesetzt. Bei Kilometer sieben, der »knackigen« Steigung in der Nähe des Hauses Ascheloh, hatte Janus nur noch das Begleitfahrrad neben sich. Fahrer Tobias Limberg musste ordentlich in die Pedale treten, um mit dem späteren Tagessieger mitzuhalten."Wie schon in meiner Waldenburger Heimat laufe ich besonders gern im Berg", verriet der neue Leistungsträger des LC, "deshalb hat mir dieser Abschnitt heute mehr zugesagt als die Straßen im Tal." Fast zwei Minuten nach Janus überquerte Michael Brand aus Brakel, der Sieger des Jahres 2008, die Ziellinie. "Ich wäre gern an ihm drangeblieben, konnte das aber nicht ganz schaffen", bedauerte Jan Kerkmann, mit 22 Jahren der Jüngste unter den Top Ten. Aber er freute sich zugleich, das Bielefelder Duell gegen Max Ludwig gewonnen zu haben.
Zweitbester Solbader war Dirk Strothmann, mit zwei Siegen und zahlreichen Medaillenplätzen der bislang erfolgreichste Böckstiegelläufer. "Wegen meines Trainingsdefizits rechne ich mir heute nicht viel aus", hatte er sich vor dem Start skeptisch gezeigt, war dann aber mit seinem sechsten Rang nicht unzufrieden: "Es lief ganz passabel, nachdem ich mich anfangs zurückgehalten habe. Nächstes Jahr laufe ich wieder schneller." Dirks Bruder Jörn wurde Elfter, Raoul Kempmann als bester Wertheraner 14. - und Jungtalent Paul Moritz Hundeloh (TuS Brockhagen) sicherte sich auf Rang 23 den U 18-Klassensieg. Für Kempmann war es übrigens das dritte Mal in Folge, dass er beim Böckstiegel-Lauf der schnellste Mann aus der Heimatstadt des Namensgebers war.
Schon ihre zum Jubel ausgestreckten Arme zeigten an, wie wichtig Franzi Bossow dieser Sieg nach einer anstrengenden Triathlonsaison war: "Was die Strecke und vor allem ihren Schlussabschnitt angeht, ist dies ja nicht mein Lieblingslauf. Umso mehr freue ich mich, ihn erstmals gewonnen zu haben." Zielsprecher Henning Tonn fasste es so zusammen: "Die alte Taktik. Als Erste loslaufen und keine mehr vorbeilassen." So war es schließlich, doch auch bei Bossows Vorgängerin Victoria Willcox-Heidner herrschte Zufriedenheit: "Zuletzt bin ich ja noch etwas herangekommen, für mich hätte die Strecke vielleicht länger sein sollen."
Auf Rang drei beeindruckte erneut ihre LC-Vereinskollegin Sabine Engels, die in der W 45 nicht zu schlagen war und sich gegenüber dem Vorjahr um 36 Sekunden verbesserte. Ihre einfache Erklärung bei der Siegerehrung: "Ich trainiere immer mit Victoria." In die Top Ten lief auch die W 50-Klassenbeste Adelheid Grumbach; herausragende W 60-Seniorin war einmal mehr Marianne Niemann.
Eine Läuferin, die nicht ganz vorn in den Ranglisten zu finden ist, war Laura Blißenbach, die sich wie berichtet mit einigen Fußballkolleginnen vom TuS Langenheide auf den Böckstiegel-Lauf vorbereitet hatte. Ihr gestecktes Ziel, unter zwei Stunden zu bleiben, erreichte sie locker. Bei 1:54,09 Stunden blieb die Uhr stehen. "Damit bin ich zufrieden", sagte Blißenbach. TuS-Kickerin Geesje Neuhaus war sogar nach 1:40,18 Stunden im Ziel, womit sie Platz zehn der Altersklasse W 20 erreichte. ¦ Lokales Werther