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Ein süßes Quartett aus Nougat

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Viele Bürger dürften das kennen: Sie sind in einer fremden Stadt zu Besuch und würden gern ein Andenken mit nach Hause nehmen. Oder aber sie besuchen Freunde und möchten aus der Heimat ein Mitbringsel überreichen. Aber was? - Eine Frage, die sich in Werther nicht länger stellen dürfte. Das Café Bossert hat nämlich eine Pralinen-Kollektion kreiert, die ebenso köstlich wie heimatverbunden ist. Die kleinen Quadrate mit dem süßen Inhalt sind mit dem Konterfei Peter August Böckstiegels, seinem Geburtshaus in Arrode, außerdem mit der St. Jacobikirche und dem Wappen der Stadt Werther verziert. In diesem Viererpack können die Pralinen ab sofort käuflich erworben werden.

Patrik Kröger, Sohn der Inhaber Ursula und Günther Kröger, hatte die Idee zu den Pralinen. Der 22-Jährige macht derzeit bei seinem Vater eine Lehre als Konditor und hat schon den Entstehungsprozess des Böckstiegel-Brotes und der Böckstiegel-Torte mitverfolgt. Da er augenscheinlich die kreative Ader seiner Eltern geerbt hat, kam ihm die Gestaltung der Süßigkeiten in den Sinn.

Der Weg zur Realisierung war dabei recht aufwendig, erzählen er und seine Mutter. Denn die Schokoladensorten, das Motiv auf den Pralinen und ihre Form zu finden, war das eine. Die Genehmigung der beteiligten Einrichtungen zu erhalten, das andere. "Bei der Böckstiegel-Stiftung ging es ganz schnell, hier haben wir gerade erst die Rechte für weitere zehn Jahre erworben", berichtet Ursula Kröger. Doch auch die Stadt und die evangelische Kirchengemeinde mussten ins Boot geholt werden. "Was aber ebenfalls reibungslos ging", freut sich Patrik Kröger.

Guido Neugebauer von der Stadt hätte sofort zugestimmt, das Wappen verwenden zu dürfen, und auch die Kirchengemeinde war damit einverstanden, die Jacobikirche als Motiv zu nutzen. Hier musste allerdings zunächst das Presbyterium gefragt werden.

Als es schließlich von allen Seiten grünes Licht gab, machte sich Patrik Kröger ans Werk. Schnell war klar, dass die »Schälchen«, in die die Creme gefüllt würde, aus Vollmilchschokolade bestehen sollten, und schnell war auch klar, dass es zwei Arten von Füllungen, nämlich einmal Nuss- und einmal Mandelnougat, geben sollte. Die Deckel zu gestalten war da schon schwieriger.

"Noch mehr Vollmilchschokolade macht die Pralinen zu süß", erzählt der angehende Konditor, also entschied er sich für eine nicht zu süße weiße und eine dunkle Schokolade. Lange probierte er aus, welche Motive auf welchem Untergrund schön aussehen würden.

Als die Optik schließlich ausgetüftelt war, wurden die grafischen Motive auf die Reise geschickt - zumindest virtuell. Denn bedruckt wurden die Schokoladendeckel bei Fachleuten in der Schweiz, "weil unsere Möglichkeiten für größere Mengen dieser sogenannten »Kakaomalerei« begrenzt sind", schildert Patrik Kröger.

Nachdem die gut 500 Pralinendeckel per Frachtpost wieder in Werther eingetroffen waren, begann Patrik Kröger zusammen mit seinem Vater mit der Pralinenherstellung.

Die ist inzwischen abgeschlossen und die süßen Leckereien können ab sofort im Viererpack erworben werden. Zum Eigenverzehr, oder um sie zu verschenken. Die ersten Kunden gibt es bereits: Austauschschüler am Evangelischen Gymnasium, die sich sehr darüber freuen, ein schönes Mitbringsel aus Werther mit nach Hause nehmen zu können ...


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