Versmold (tas).
Das bisschen Sonnenbrand nimmt Mona Maidorn gerne in Kauf. Ist die Rötung im Gesicht doch ein Zeichen dafür, dass am Wochenende bestes Spätsommerwetter herrschte. Aber nicht nur Sonnenschein und blauer Himmel lassen Maidorn und ihre Mitstreiterin Marlena Querdel zufrieden aussehen. "Der Aufwand hat sich wirklich gelohnt", sagen beide und freuen sich über eine geglückte Premiere als Turnierleitung. Mit Maidorn und Querdel an der Spitze hat der Zucht-, Reit- und FahrvereinVersmold (ZRFV)
einen Mannschaftswettbewerb für junge Reiter ausgerichtet mit stolzen 1300 Nennungen - und reichlich positiver Rückmeldung.Die Versmolder Reitertage am zweiten Wochenende im September waren über Jahre eines der größeren Turniere in der Region. Der Termin ist der gleiche, das Konzept allerdings seit zwei Jahren ein anderes. Aufgrund des hohen Aufwandes und nach dem Rückzug von Marion und Peter Jennissen aus der Turnierleitung hat sich der Verein verstärkt auf den Nachwuchs konzentriert. Die Neuen, Mona Maidorn und Marlena Querdel, setzen diesen Gedanken fort - und Rücken noch mehr den Teamgeist in den Vordergrund.
"Reiten wird oft als Einzelsport abgetan", sagt Maidorn. Das zweitägige Turnier aber habe genau das Gegenteil bewiesen. "Wir wollen das Miteinander und Füreinander fördern", so die jungen Organisatoren. Mit 14 Vereinen, die allein in der Teamchallenge gemeldet waren, sehen sich die beiden in dem Ansatz bestätigt. Sieben Prüfungen in Dressur und Springen flossen in diese Wertung ein.
Wie berichtet, holte der RV Milte-Sassenberg mit 128 Punkten den Sieg - gefolgt von dem RV Ravensberg sowie den punktgleichen Mannschaften aus Versmold und Oelde. "Wir haben tolle Mannschaften und tolle Leistungen gesehen", sagte Vereinsvorsitzender Peter Nagel bei der Siegerehrung. Zusammen mit Gerald Moldenhauer vom Sponsor LVM schüttelte er zigfach Hände und gratulierte den jungen Reitern zu ihren Erfolgen.
Noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen hingegen die zwölf Teilnehmer des Pony-Führzügelwettbewerbes. Für einige von ihnen war es die erste Turnierteilnahme überhaupt - und entsprechend aufgeregt waren die Jüngsten. "Nicht in Rücklage kommen", "gut mitschwingen" oder "Hände etwas tiefer führen" - bei der Beurteilung bekamen die Reiter wertvolle Tipps für die richtige Haltung im Sattel mit auf den Weg. Johanna Dollmann auf Sunshine aus Versmold überzeugte dabei am meisten.
Den Grundsitz beherrschen die Starter beim letzten Wettbewerb des Turniers bereits sicher. Beim L-Springen, der höchsten Prüfung des U 25-Turniers, galt es für die 25 erfahrenen Reitsportler, ihr Pferd gut über die zehn Hinderniskombinationen zu lenken. Der erste Starter war am Ende auch der Erste auf der Siegerliste. Andreas Westlinning (ZRFV Harsewinkel) legte auf Fürstenball eine fehlerfreie Runde in Bestzeit hin. Ebenso ohne Fehler, aber etwas langsamer waren Jana Künnemann auf Satisfaction 13 (RFV Clarholz-Lette) als Zweite und hinter ihr Alena Kruska mit Ice Age 3 (RV Lienen).
Ein Erfolg war das Wochenende schließlich auch für Mona Maidorn und Marlena Querdel - selbst wenn die Technik nicht immer mitspielte und die beiden zudem Optimierungspotenzial im Zeitplan sehen. "Die Fußstapfen, in die wir getreten sind, waren sehr groß", sagt Mona Maidorn und ist froh, in Marion und Peter Jennissen weiterhin zwei erfahrene Ansprechpartner zu haben.
Die Hindernisse sind am Sonntag noch längst nicht abgebaut, da werfen die beiden bereits einen Blick nach vorne. Ein Springen und eine Dressur der Klasse M, das fänden beide schon nicht schlecht.