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Protest gegen schnelle Schleicher

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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen.
Straßennamen wie Bödinghausen, Pall- und Thielheide oder Ostbarthauser Straße lassen ahnen, dass sie lokale Verbindungen mit eingeengten Platzverhältnissen sind. Wegen der zugespitzten Verkehrslage rund um den Borgholzhausener Bahnhof erleiden sie eine stetige Zunahme des Schleichwegverkehrs. Die Anwohner wollen das nicht länger hinnehmen. Jetzt überreichten sie eine Unterschriftensammlung an die Stadt.

Darin fordern sie die Politik auf, rasch Abhilfe zu schaffen, weil sie sich durch den Schleichverkehr zunehmend gefährdet und belästigt sehen. Wobei Schleichverkehr aus Sicht der Anwohner nicht das passende Wort sein dürfte, denn von schleichen kann bei vielen der Autofahrer keine Rede sein. Theoretisch ist es auf den betroffenen Straßen erlaubt, Tempo 100 zu fahren, weil Beschränkungen bislang nicht erlassen wurden. Die Straßenverkehrsordnung schreibt in solchen Fällen die nötige Rücksichtnahme vor.

Angesichts von Beinahe-Unfällen, regelmäßigem Erzwingen der Vorfahrt sowie von Geschichten über Fußgänger und Radfahrer, die sich nur durch beherzte Sprünge in den Graben vor heranbrausenden Autos retten konnten, scheint die geforderte Rücksichtnahme allerdings längst nicht bei allen Nutzern dieser Straßen Standard zu sein. In den vergangenen Monaten sind die Klagen stetig lauter geworden und stießen bei der Borgholzhausener Politik auch nicht auf taube Ohren. Doch Abhilfe ist nicht so einfach zu gewährleisten.

Bürgermeister Klemens Keller, der von Jochen Strellmann als Sprecher der Initiative eine Sammlung von rund 180 Unterschriften überreicht bekam, konnte erst einmal nur versprechen, dass sich der zuständige städtische Hauptausschuss schon bei der nächsten Sitzung am Donnerstag, 4. September, mit dem Thema beschäftigen wird. Dieser Ausschuss kann aber nur empfehlende Beschlüsse fassen. Die Entscheidung liegt bei der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Gütersloh.

Die muss aber auch berücksichtigen, dass öffentliche Straßen, gebaut mit öffentlichem Geld, grundsätzlich auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollten. Grundlage für Einschränkungen kann eine sich häufende Zahl von Unfällen sein - wie zum Beispiel derzeit bei der Aufmündung der Straße Bödinghausen auf die B 68. Auch sich mehrender Bürgerprotest und einhellige Beschlüsse der örtlichen Politik beeinflussen die Entscheidungen der Behörde.

Tempo 30, Schwellen in der Straße, die Sperrung einzelner Streckenabschnitte - Ideen gibt es genug, wie der Durchgangs verkehr von den Straßen ferngehalten werden kann. Allerdings sind nicht alle mit den gesetzlichen Bestimmungen zu vereinen. Die Anwohner haben aber bereits Hilfe bei der praktischen Umsetzung angeboten.


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