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Umweltfreundlich schmeckt und macht Spaß

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von kerstin spieker

Werther.
Schnippeldisco, Spontankochen, Saftmobil und Kräuterexkursion - was der Wertheraner Umwelttag im Programm aufführt, hört sich nach viel Genuss und Spaß an. "Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger unterwegs sein, auch wenn unser Inhalt natürlich ein ernsthafter ist", machte Werner Schröder, Umweltberater der Stadt Werther, deutlich. Gemeinsam mit Simone Marquardt vom Umweltbüro der Stadt organisiert Schröder das bunte Treiben rund um den Umwelttag am Sonntag, 14. September, und möchte in diesem Jahr das Konsumverhalten zum Thema machen: "Unser Konsum hat eben Einfluss darauf, wie unsere Landschaft aussieht."

Welchen Einfluss das Konsumentenverhalten im Hinblick auf die Ernährung hat, das steht am Samstag, 13. September, im Fokus. Dann nämlich geht es im Vorfeld des eigentlichen Umwelttages ab 14 Uhr im Workshop »Regionales Kochen« um den Umgang mit Lebensmitteln. Mit dem Fahrrad unternehmen Teilnehmer des Workshops einen Ausflug in Werthers Landschaft. Auf bereits abgeernteten Anbauflächen übernehmen die Ausflügler die sogenannte Nachernte. Das heißt, es wird vom Feld gesammelt, was bei der Ernte aufgrund fehlender Größe oder ungewöhnlicher Wachstumsform durch die Roste gefallen ist. "Da gibt es Zahlen, die dokumentieren ein Drittel liegengebliebener Ernte", ist Werner Schröder gespannt, was bei der Nachlese herauskommt.

Lebensmittel gibt es außerdem vom Edeka-Markt Engelke-Söhngen - zum einen aus dem Bereich regionale Vermarktung und zum anderen Milchprodukte, die auf der Basis abgelaufener Mindesthaltbarkeitsdaten einfach weggeworfen würden. Auch hier hat das Team Schröder/Marquardt eine Botschaft. "Es wir einfach zu viel weggeworfen, was noch gar nicht verdorben ist."

Im Jugendzentrum Funtastic an der Engerstraße wird mit den Lebensmitteln dann gekocht und zwar von Profis. "Die schauen, was sie an Lebensmitteln zur Verfügung haben und gucken dann, was man daraus zaubern kann", ist auch Werner Schröder schon gespannt auf den Menüzettel.

Für die Schnippelei in der Funtastic-Küche wünscht sich der Umweltberater ein altersmäßig bunt gemischtes Publikum. Da sich auch Schüler aus Kenia gerade in Werther im Austauschprogramm der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule aufhalten, hofft Schröder zudem auf einen kulturell-kulinarischen Austausch. Seinen Abschluss findet das Event in einer Abschiedsparty für die Schüler aus Kenia im Diskoraum des Funtastic.

Neben all dem Spaß, den der Workshoptag im Funtastic verspricht, soll es aus Sicht der Organisatoren auch hier an Inhalten nicht fehlen. So ist vorgesehen, in kleinen Gruppen Hintergrundmaterial zum Thema Ernährung und Umgang mit Nahrungsmitteln zu bearbeiten und die Ergebnisse zu präsentieren.

Um Präsentation geht es dann auch am eigentlichen Umwelttag am Sonntag, 14. September, im und am Haus

Werther.
Hier präsentieren Anbieter auf der Grundlage von Nachhaltigkeit hergestellter Lebensmittel ihre Angebote. Da gibt es Säfte, Obstbrände, Marmeladen, vieles zum Probieren und zum Nachmachen. Aber nicht nur kommerzielle Anbieter sind unter den Marktbeschickern. Auch die Stadtbibliothek, Kindergärten, Werthers Schulen, der Klimastammtisch oder auch der Ökumenische Eine-Welt-Kreis bringen sich mit ihren Ideen in den Tag ein. In der Zeit von 11 bis 18 Uhr ist der Markt der Ideen und Möglichkeiten auf dem Schlosshof geöffnet.

Mit dem bunten Mix aus Information und Genuss hoffen Werner Schröder und Simone Marquardt, möglichst viele Umweltinteressierte zu erreichen. Sogar für Bauwillige gibt es mit einem Stand zum Thema Energieberatung und alternative Baustoffe ein Angebot. "Vielleicht gibt der Umwelttag ja einen Anreiz, etwas mehr auf die Nachhaltigkeit unserer Konsumgüter zu schauen", wünscht sich Schröder nicht nur für den Bereich der Ernährung.

Den allerdings hat er beim Umwelttag am 14. September in besonderer Weise im Blick. 2011 hätten Lebensmittel aus nachhaltigem biologischen Anbau einen Marktanteil von gerade mal 0,5 Prozent gehabt. Aktuell sei der Anteil an Biolebensmitteln laut Zahlen des Bundes bei 3,7 Prozent. "Das ist zu wenig", lautet Schröders Urteil. Ziel der vielen Informationen an den Ständen des Marktes sei eben auch deutlich zu machen, dass ein gutes Lebensmittel seinen Preis habe und nicht zum Discountpreis zu bekommen sei. Das letzte Wort habe aber nun einmal der Verbraucher. "Aber es sollte jedem klar sein, dass er mit der Kaufentscheidung auch darüber entscheidet, wie unsere Umwelt in Zukunft aussehen wird."

Interessierte, die am Samstag, 13. September, im Funtastic mitkochen möchten, melden sich an bei Simone Marquardt im Umweltamt, ` (0 52 03) 7 05 65 oder simone.marquardt@gt-net.de. Auch Ideen, Anregungen und Anmeldungen für den Umwelttag werden hier noch gern entgegengenommen.


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