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Engagiert mit neuem Anspruch

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Von Claus Meyer

Steinhagen.
Im Himmel über Steinhagen grummelt es an diesem Abend. Dunkle Gewitterwolken ziehen sich zusammen. Stephan Neitzel aber blickt entspannt auf die Tartanbahn des Cronsbachstadions, wo sich seine Schützlinge gerade einen Teil der Grundlagenkondition für die anstehende Verbandsliga-Saison holen. Im Handballlager der Spvg. herrscht Optimismus. Der neue Trainer hat sich den schon zu eigen gemacht.

Die abgelaufene Saison, in der die Spvg. phasenweise lautstark an die Tür zur Oberliga klopfte, hat die Verantwortlichen auf den Geschmack gebracht. "Die Perspektive ist die, dass wir uns nicht verschlechtern wollen", sagt Neitzel, der die Trainerbank bei Landesligist TuS Brake gegen die bei der Spvg. Steinhagen tauschte. Das hieße mindestens Platz fünf. "Die Mannschaft selbst hat den Anspruch entwickelt, dahinter zurück wollen wir nicht", pflichtet ihm Dirk Blankert, Sportlicher Leiter Senioren, bei.

Dabei müssen Neitzel, Blankert und das gesamte Team kurzfristig einen erheblichen personellen Verlust verkraften. Torwart Sebastian Noak nimmt sich aus privaten und beruflichen Gründen eine Auszeit. Der in Versmold wohnende und in Rheda arbeitende Schlussmann hatte schon zuletzt Probleme regelmäßig zum Training zu kommen. Zweiter Keeper neben Sebastian Brüggemeyer wird nun Felix Strakeljahn, der aus der Steinhagener Zweiten hochrückt. "Es gibt jetzt eine klarere Hierarchie bei den Torhütern", sagt Blankert. Leisteten sich Brüggemeyer und Noak bisher ein munteres Wechselspiel zwischen den Pfosten, dürfte nun Brüggemeyer bis auf Weiteres die Nummer 1 sein.

Das Zwischenfazit von Stephan Neitzel fällt positiv aus. "Die erste Vorbereitungsphase ist sehr gut gelaufen", sagt er. "Das ist eine engagierte Truppe, die alles, was ich vorgebe, bedingungslos umsetzen will." Einen extrem guten Eindruck habe bisher Neuzugang Philipp Buhrmester (von HSG Gütersloh) hinterlassen, der variabel auf Außen einsetzbar ist. Auch der von der TSG Harsewinkel gekommene Mario Fleiter zeichne sich durch Vielseitigkeit aus und sei in der Abwehr auf fast allen Positionen zu Hause.

Eben dort, in der Defensive, lag bisher der Trainingsschwerpunkt. "Weil wir nicht die größte Mannschaft haben, müssen wir gegen die robusten Truppen über den Willen kommen", sagt Neitzel. Um nicht nur eine Abwehrvariante im Repertoire zu haben, soll zum gewohnten Steinhagener 3-2-1 je nach Partieverlauf auch mal eine 6-0-Deckung kommen. "Das will ich nicht als defensiv verstanden wissen", sagt Neitzel. "6-0 schafft in manchen Situationen aber mehr Sicherheit."

Bis morgen tummeln sich die Spvg.-Spieler auf Tartanbahn und im Sand der Cronsbachanlage. Dann geht es in die Halle, wo das Defensivverhalten vertieft wird und der Angriff den Feinschliff erhält. Schnelles Umschalten zählt Neitzel zu den Trainingsinhalten. "Wir feilen an den Angriffskonzeptionen", sagt der neue Coach, der froh ist, in Paul Blankert und Robin Kasper zwei Nachwuchsleute zu haben, "die von weiter weg schießen können".

Ob sie am Ende zu den 14 Spielern gehören, auf die der neue Trainer im Kern zurückgreifen will, bleibt abzuwarten. "Es wird eine schwere Entscheidung", sagt Neitzel. Klar ist für den Coach, dass es einem jungen Spieler nichts bringt, "eine Saison lang bei uns die Nummer 16 zu sein". Sollte es bei dem einen oder anderen noch nicht für die Verbandsliga reichen, werden sich die Akteure in Absprache mit deren Trainer Nils Uhlig ihre Spielanteile in der zweiten Mannschaft holen.


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