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Entspannt ins erste Bonusspiel

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von christian helmig

Halle.
Als ob sie es geahnt hätten: Bei der Zusammenstellung des Spielplans für die Saison 2014 ist den Verantwortlichen der Tennis-Bundesliga ein perfekter Spannungsbogen geglückt. Drei Mannschaften können noch Meister werden - und an den letzten drei Spieltagen treffen jeweils zwei von ihnen direkt aufeinander. Den Auftakt des heißen Finales macht am Sonntag die Partie des TC BW Halle bei TK GW Mannheim.

Von Nervosität ist im Lager des Tabellenführers aus Halle wenig zu spüren. "Wir sind total entspannt, weil diese Saison für uns so oder so schon ein Erfolg ist. Für uns kommen jetzt die Bonusspiele", sagt Thorsten Liebich. Der Druck, so versichert Halles Teamchef, liege bei den Mannschaften, die mit einem deutlich höheren Etat in die Saison gegangenen seien - wie eben der kommende Gegner aus Mannheim oder der ebenfalls noch verlustpunktfreie Titelverteidiger TK Kurhaus Aachen.

Selbstbewusstsein dürfen die Lindenstädter auch aus der Historie ziehen. Die Anlage am Neckarplatt war in der Vergangenheit stets ein gutes Pflaster für die Blau-Weißen. "Wir haben seit 2005 nicht mehr gegen Mannheim verloren und konnten in den letzten vier Auswärtsbegegnungen dort drei Siege und ein Unentschieden holen", blickt Liebich zurück.

Die spannendste Frage vor dem ersten Aufschlag lautet wieder einmal, in welcher Besetzung die beiden Titelkandidaten am Sonntag ins Rennen gehen werden. Halles Topkräfte Robin Haase und Jarkko Nieminen sind laut Liebich wegen ihrer Turnierverpflichtungen kein Thema. Sicher scheint dafür, dass Jan-Lennard Struff nach seiner gestrigen Dreisatzniederlage in Gstaad gegen Fernando Verdasco das Spitzeneinzel für die Gäste bestreiten wird. Fest einplant ist darüber hinaus Daniel Gimeno-Traver, und auch dessen spanischer Landsmann Daniel Munoz-de la Nava hat seine Bereitschaft signalisiert.

Weitere Optionen für die Einzel sind Simone Bolelli und Ruben Ramirez Hidalgo. Beide standen bei Redaktionsschluss gestern aber noch in Oberstaufen beziehungsweise Tampere im Viertelfinale. Ergänzt wird das Haller Aufgebot durch Tim Pütz und Doppelspezialist Christopher Kas. "Egal, in welcher Aufstellung wir am Ende spielen, wir werden vier super motivierte Spieler auf dem Platz haben", verspricht Liebich.

Das gilt sicher auch für die Gastgeber aus Mannheim, die im Vorfeld des Spitzenspiels allerdings mit massiven Personalsorgen zu kämpfen haben. Aushängeschild Tommy Haas ist seit Wochen verletzt, seine deutschen Davis-Cup-Kollegen Benjamin Becker und Tobias Kamke sind bereits zur Hartplatzsaison in die USA abgereist. Auch mit den Österreichern Dominic Thiem und Jürgen Melzer rechnet Liebich kaum, denn beide haben für das 250 000-Dollar-Turnier in Kitzbühl in der kommenden Woche eine Wildcard erhalten. "Vor heimischem Publikum werden sie sich ausgeruht präsentieren wollen", glaubt er.

Weil der Argentinier Federico Delbonis (Nummer 56 der Weltrangliste) und der Serbe Dusan Lajovic (Nr. 58) als Nicht-EU-Bürger nicht zeitgleich zum Einsatz kommen dürfen, stellt sich das Mannheimer Team fast von alleine auf. Der Tscheche Jiri Vesely (Nr. 67), Björn Phau (Nr. 335), Robin Kern (Nr. 372) und Marc Lopez (Nr. 16 im Doppel) bilden eine solide, aber keineswegs unbesiegbare Einheit.

Eine Favoritenrolle möchte Liebich für sein Team daraus aber nicht ableiten. "Wenn wir einen Punkt mit nach Hause bringen, wäre ich zufrieden", sagt er und weiß: Das Titelrennen bleibt in jedem Fall spannend bis zum letzten Spieltag.


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