Borgholzhauen (AG). Bis zur letzten Minute wurde gestern im Bönkerschen Steinbruch in Borgholzhausen gehämmert, gemalt und auf vielerlei andere Art künstlerisch gearbeitet. Die Sommerakademie 2014 neigte sich trotzdem unerbittlich ihrem Ende entgegen und für die Organisatoren Edith Schildmann und Günter Schlömann war es Zeit für eine Bilanz.
Drei Wochen lang war das Naturidyll am Rande der Stadt Borgholzhausen täglich von vielfältigem künstlerischen Leben erfüllt. Insgesamt 220 Menschen nahmen an den jeweils auf eine Woche ausgelegten Kursen teil, genossen den Unterschied zum Alltag und die Gelegenheit, etwas ganz Neues auszuprobieren oder ein Talent neu zu beleben, das lange brachgelegen hatte.
Im Bereich Neues entdecken erfreut sich ein eher spröde wirkender Werkstoff steigender Beliebtheit: Beton. "Viele, die an den Kursen zur Gestaltung mit Beton teilgenommen haben, hatten sich zuvor schon an Gips versucht", erklärt Elfriede Schildmann. Woher die Faszination für den grauen Kunststein kommt, lasse sich nicht so einfach erklären. Aber sicherlich spiele der Wunsch, ein wetterfestes Kunstwerk für den eigenen Garten zu erschaffen, eine wichtige Rolle für viele Teilnehmer.
Seine Wetterfestigkeit musste der Beton während der Sommerakademie noch nicht unter Beweis stellen. "Wir hatten in drei Wochen nur vier Tage Regen", freut sich Günter Schlömann. Obwohl die verschiedenen Atelierbereiche in großen Zelten oder wetterfesten Unterständen untergebracht sind, macht auch die künstlerische Arbeit deutlich mehr Spaß, wenn die Sonne scheint.
Spaß hat es den meisten Teilnehmern offensichtlich gemacht, denn man habe bereits eine große Zahl von Absichtserklärungen, im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder dabei sein zu wollen. "Wir treffen uns ab Ende August wieder zu einer Manöverkritik und beschließen dann, was sich ändern wird", erklärt Elfriede Schildmann.
Grundsätzliche Kritik am Konzept der Sommerakademie erwarten beide aber nicht. Und auch dass es 2015 wieder solch eine Veranstaltung in Borgholzhausen geben wird, steht für sie fest. Dass es sich dabei um die 13. Ausgabe handeln wird, macht den beiden offensichtlich wenig Kopfzerbrechen.
Als letzte Amtshandlung für dieses Jahr steht am Samstag der Abbau der kleinen Zeltstadt auf dem Programm. "Bis 13 Uhr muss alles fertig sein", sagt Schlömann. Denn dann vollzieht der Kultur-Steinbruch einen drastischen Rollenwechsel und wird zur Theaterbühne. An diesem Wochenende steht der ehemalige Fernsehmoderator Michael Schanze gleich zwei Mal mit dem Stück »Miss Daisy und ihr Chauffeur« auf der Bühne. Aber das ist wieder eine ganz andere Geschichte.