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Von Andreas Großpietsch

Borgholzhausen.
Die Arbeit in den neu gewählten politischen Gremien fängt direkt nach der Kommunalwahl mit wichtigen Entscheidungen an. Das wurde am Montagabend im Ausschuss für Bildung, Soziales und Sport deutlich. Dort stand nicht weniger als die Zukunft der beiden Borgholzhausener Grundschulen auf der Tagesordnung. Die logische Entwicklung ist die Bildung einer sogenannten Verbundschule, bei der beide Schulstandorte erhalten bleiben. Und trotz eines einstimmigen Votums der Politik für diese Möglichkeit zeigte die Diskussion, dass dieses Thema kein Selbstläufer ist. Sondern eines, bei dem es derzeit noch gewaltig knirscht.

Kurzfristiger Handlungsbedarf ergibt sich, weil Renate Horstkemper, die Leiterin der Grundschule Burg Ravensberg, zum 1. März 2015 in den Ruhestand geht. Deshalb wurde das Thema Schulverbund noch während des laufenden Wahlkampfes an die Parteien in Borgholzhausen herangetragen - und es bestand Einigkeit, dieses Thema nicht zum Gegenstand politischer Auseinandersetzungen zu machen.

Deutlich weniger Vorlaufzeit hatten die Gremien an der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule, sich mit dem Thema Verbundschule zu befassen. Deshalb beschloss die dortige Schulkonferenz vor zwei Wochen eine ablehnende Stellungnahme zu den Plänen - und zwar einstimmig. Krankheitsbedingt fehlte bei dieser Sitzung Schulleiter Peter Gehrmann. Er steht der Verbundschule ebenso positiv gegenüber wie die Stadtverwaltung und auch die Schulaufsicht beim Kreis Gütersloh.

Denn zu befürchten ist, dass die Burg-Grundschule gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ohnehin in wenigen Jahren zu einer Verbundschule wird, wenn die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 92 abgesunken sein wird. Im Schuljahr 2019/20 könnte es schon so weit sein. Noch ein Jahr früher dürfte allerdings die Grundschule Maria Bertha betroffen sein. Dann sinkt dort nach der aktuellen Prognose die Zahl der Schülerinnen und Schüler unter die Grenze von 180.

Und damit entfiele die gesetzliche Grundlage für eine Konrektorenstelle. Für Schulleiter Gehrmann könnte es noch schlimmer kommen: Ihm droht bereits im kommenden Jahr, dass er die Burg-Grundschule kommissarisch mit leiten muss, wenn dort kein Nachfolger für Renate Horstkemper gefunden wird. Selbst wenn die Stadt danach suchen würde, wären die Aussichten dafür nicht besonders gut. In Nordrhein-Westfalen sind derzeit 328 dieser Posten unbesetzt, drei davon allein im Kreis Gütersloh.

Ein wichtiger Grund für die Verantwortlichen der Burg-Grundschule, sich für den Verbund einzusetzen, ist das kleine Kollegium einer kleinen Schule. Englisch, Musik und Sport stehen verbindlich auf dem Lehrplan und im Krankheitsfall sind gerade bei fehlenden Fachlehrern die Lücken kaum aufzufüllen.

In anderen Orten hat man den Schritt zur Verbundschule bereits vollzogen. Im Ausschuss berichtete Berna Masjosthusmann, die Leiterin der Verbundgrundschule Langenberg, über durchaus positive Erfahrungen. Auch in Langenberg habe es Ängste gegeben, wobei die ablehnende Haltung am kleineren Standort in Benteler stärker gewesen sei. Sie empfahl, eine möglichst lange Vorlaufzeit zu intensiven Gesprächen zu nutzen und alle Entscheidungen möglichst transparent zu machen.

Viele Lehrerinnen und Lehrer sowie einige Eltern waren gekommen, um an der Sitzung teilzunehmen. Zustimmung von Seiten der Gräfin-Maria-Bertha-Grundschule war am Ende nicht zu erkennen. Die endgültige Entscheidung fällt am Donnerstag, 3. Juli, ab 18 Uhr in der Sitzung des Rates der Stadt

Borgholzhausen.

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