Bereits seit 1994 gibt es diese Städtepartnerschaft zwischen Borgholzhausen und New Haven. Im nächsten Jahr sind die 20 Jahre voll und die sollen in New Haven mit einer Delegation aus Pium über Ostern gefeiert werden. „Es gibt historische Beziehungen zwischen den Bürgern diesen beiden Kommunen”, so erläuterte es der Bürgermeister. Viele Familien aus Borgholzhausen sind in die Gegend um New Haven in Missouri ausgewandert, deshalb nenne man die Gegend auch die »Plattdeutsche Prärie«.
Auf dem dortigen Friedhof gebe es viele Namen wie Brune oder auch Walkenhorst, die hier in Borgholzhausen bekannt sind. Auf den alten Grabsteinen sind die Aufschriften in Deutsch und die verstorbenen Auswanderer sind mit Blick in Richtung Osten zu ihrer alten Heimat beerdigt worden.
Diese Verbindung zwischen beiden Städten sei in den vergangenen 19 Jahren durch die beiden Freundeskreise hier und drüben mit viel Engagement mit Leben gefüllt worden. Lothar Ropohl ist seit Gründung der Vorsitzende in Pium, in den USA ist es wieder David Menke. Der war es auch, der durch seinen Besuch in Deutschland und sein Schreiben an die Stadt Borgholzhausen diese Städtepartnerschaft angeschoben hat. Er suchte damals Kontakte zu seinen Verwandten. Lothar Ropohl erinnert sich noch genau an einen bemerkenswerten Satz aus diesem Brief: „Ich schreibe euch als ein Freund von jenseits des Atlantiks.”
Damals kamen 55 Amerikaner aus New Haven nach Pium zur Unterzeichnung der Städtepartnerschaft. Und gleich anschließend flog eine rund 50-köpfige Delegation aus Borgholzhausen nach New Haven. Seitdem hat es immer wieder Reisen hin und her gegeben, echte Freundschaften sind entstanden. Schulleiterin Ulla Husemann von der Kreisgesamtschule betonte, die Schule freue sich über diese Gäste. Die Einrichtung sei dafür sehr aufgeschlossen, sie hätte schließlich auch schon eine Partnerschaft mit Kenia. Zu den Schülern, die vom Ehepaar Koch, Mandy Koch ist die Deutschlehrerin, und zwei Familienmitgliedern der Kinder begleitet werden, sagte Schulleiterin Ulla Husemann: „Ich hoffe, ihr habt eine schöne Zeit und lernt ganz viele Leute kennen.”
Zweimal in der Woche nehmen die amerikanischen Besucher, die in der Mehrzahl in der elften Klasse sind, am Unterricht in Pium teil. Zwischendurch lernen sie aber auch die Region kennen. Am vergangenen Freitag sind sie in Düsseldorf gelandet, anschließend in Wuppertal mit der Schwebebahn gefahren. Heute wird Pium vom Luisenturm bis zur Burg erkundet, in den nächsten Tagen wird die Stadt Köln besucht, es gibt einen Ausflug in den Kletterpark nach Bielefeld, abends wird gekegelt und anschließend gibt die Stadt ein Essen. Am kommenden Donnerstag sind die zwei erlebnisreichen Wochen vorbei und die Besucher fliegen wieder in ihre Heimat zurück.
↧