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Sofabrand löst Großeinsatz aus

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von jonas Damme

Steinhagen.
Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften am Schulzentrum - gestern Morgen brannte ein Klassenzimmer der Realschule. Sieben Schüler, die sich im angrenzenden Flur aufgehalten hatten, und die beiden Hausmeister wurden nach ambulanter Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Quelle des Brandes war vermutlich ein Sofa. Die Brandursache ist noch unklar, ein Zusammenhang zum Einsatz an der Realschule vor zehn Tagen konnte noch nicht hergestellt werden.

"Nicht schon wieder", entfuhr es Schulleiter Frank Kahrau, als um kurz vor 11 Uhr die Sirene auslöste. Der glimpfliche Einsatz von vor wenigen Tagen saß noch in den Knochen. Schnell zeigte sich aber, dass dieses Mal tatsächlich ein offenes Feuer ausgebrochen war.

Schüler entdeckten nach Aussage von Hausmeister Jürgen Beinkempen Rauch in einem nicht abgeschlossenen Klassenraum der zehnten Klassen. Der Raum stand leer, da der Abschlussjahrgang das Schuljahr bereits beendet hat. Dass das Feuer so schnell entdeckt wurde, stellt sich im Nachhinein als großes Glück dar, konnte es so doch schnell gelöscht werden.

Die umgehend alarmierten Löschzüge aus Steinhagen, Brockhagen und Amshausen waren kurze Zeit später vor Ort, da sie wegen eines Fehlalarms am Matthias-Claudius-Haus bereits ausgerückt waren. Wenig später folgten auch die Kollegen aus

Halle.

Von innen und außen rückten die Einsatzkräfte dem Feuer zu Leibe. Mit Atemschutzausrüstung löschten sie den Brandherd rund um das Sofa. Nachdem keine offenen Flammen mehr drohten, konnten auch die Fenster geöffnet und der Qualm mit großen Ventilatoren herausgeblasen werden. Schmorende Gegenstände wurden aus einem Fenster zum hinteren Fahrradständer hi- nabgeworfen, wo weitere Einsatzkräfte sie löschten. Sämtliche Scheiben des Raumes sprangen aufgrund der Hitzeentwicklung.

Weitere Feuerwehrmänner drückten vom Dach aus das Dämmmaterial aus der Decke in den Raum um eine weitere Ausbreitung in den Zwischenbereichen zu verhindern.

Einsatzleiter Lutz Mescher betonte im Nachhinein, dass der Brand aus mehreren Gründen glimpflich ausgegangen sei: einerseits, weil das Feuer schnell entdeckt und Feuerwehrleute sofort vor Ort waren, andererseits wegen der geübten Schüler, die ruhig und besonnen reagiert hätten: "Das letzte Mal hat gefruchtet. Lehrer und Schüler kennen den Ablauf."

Nachdem sich alle 470 Schüler der Realschule und die verbliebenen 18 Schüler der Hauptschule erst auf die Sammelplätze geflüchtet hatten, wurden sie in die Mensa gebracht. Dort untersuchten Rettungskräfte einige von ihnen. Sieben Schüler, die sich im Flur neben dem Klassenraum aufgehalten hatten, und die beiden Hausmeister wurden sicherheitshalber zu weiteren Untersuchungen in die Kinderklinik in Bethel beziehungsweise ins Klinikum Halle gebracht.

Bereits um 12 Uhr kamen die ersten Eltern zur Schule, um ihre Kinder abzuholen. Für alle Schüler fiel der restliche Unterricht aus.

Die Brandursache ist noch ungeklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei begannen am Mittag damit, nach der Quelle zu suchen.

Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen scheint es keinen Zusammenhang zum Einsatz von vor zehn Tagen zu geben. Das finanzielle Ausmaß des Schadens muss noch geschätzt werden.


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