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Emmaus v

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von jonas Damme

Steinhagen-Amshausen. Selten herrschte bei einem Gottesdienst so ein Trubel, wie bei dem von Kirsten Schumann am Sonntagmorgen. Die Pastorin nahm es mit Humor - war er doch Teil der Eröffnung des Anbaus am Tatenhausener Emmaus-Kindergarten. Beim Anschließenden Sommerfest waren die Kleinen dann augenscheinlich mehr in ihrem Element und durften sich austoben, während Architekten, Lokalpolitik und Geldgeber die Räume in Augenschein nahmen.

"Kinder sind das Salz in der Suppe, der Schatz im Acker, das Licht des Lebens", sagte Pastorin Kirsten Schumann in ihrer Predigt vor fast 200 Gästen, die zur Eröffnung gekommen waren. Dazwischen einige Dutzend Kindergartenkinder. Die machten allerhand Lärm, aber statt Ruhe einzufordern, lobte Schumann die Kleinen. "Macht es wie die Kinder", sagte sie. "Gott will gestört werden."

Mit dem Gottesdienst begann die offizielle Eröffnung der nun größeren evangelischen Kindertageseinrichtung und des Familienzentrums Emmaus. Nach ihren Worten, einem Schauspiel der Kirchengemeinde und einem Ständchen der Kinder selbst, übergab die Pastorin das Wort an die Offiziellen.

Besonders Unternehmer Christoph Hörmann überraschte in seinen Grußworten. Dankte doch er den Beteiligten für das große Engagement. Dabei war es Hörmann selbst, der mit einer Spende von mehr als 2 Millionen Euro den Anbau erst möglich gemacht hatte. Zu den üblichen Weiß- und Wahrheiten, dass Kinder die Zukunft sind, wollte er nichts Hinzufügen und sagte so lieber mit Humor: "Ich habe sowieso meinen Teil beigetragen: Ich habe vier eigene Kinder."

Außerdem nahm er die Antwort auf die zu erwartende Frage, warum man sich so großzügig gezeigt habe, vorweg, indem er sagte: "In der Religion und das gilt auch für die Wirtschaft, kann man manche Dinge mit dem Verstand nicht begreifen." So oder so - für Amshausen ist die große Investition des Unternehmens sicherlich eine große Bereicherung. So erntete Hörmann dann auch viel Dank von seinen Nachrednern, wie zum Beispiel Bürgermeister Klaus Besser.

Noch mehr Lob und Dank gebührte einzig Kindergartenleiterin Bärbel Luther. Alle Beteiligten lobten wiederholt ihr nimmermüdes Engagement und ihre endlose Geduld bei den lange währenden Umbauarbeiten.

Nach der Erweiterung finden nun vier - statt vorher zwei - Gruppen in der Einrichtung Platz. Insgesamt 65 Kinder können hier nun täglich bis 17 Uhr betreut werden. Auf mehr als 1300 Quadratmetern haben die Kleinen reichlich Raum zum Toben.

Zwei Themen fanden in den Planungen - auf Wunsch des Spenders - besondere Berücksichtigung, erklärte Projektleiterin Sylvia Polizzotto vom ausführenden Architekturbüro Wannenmacher und Möller: der musische Bereich und das Essen. Um die Kleinen möglichst früh musikalisch zu fördern, hat die Kita einen eigenen Musikraum. Das große Zimmer befindet sich am einen Ende des Neubaus und ist schon jetzt mit Trommeln und vielen anderen kindertauglichen Instrumenten ausgestattet. Am anderen Ende steht die kleine Mensa. Vieles wirkt hier bereits wie in einer Schulkantine - allerdings in verkleinertem Maßstab. Natürlich kein Zufall, weiß Polizzotto: "Wir waren stets bemüht, uns bei allem in die Welt der Kinder hineinzuversetzen."


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