Von Frank Jasper
Steinhagen.
So ein Hundeleben kann einfach wunderbar sein. Was es da beim Tag des Hundes in der Hundeschule Ströhen gestern alles zu sehen gab, nährt die Vermutung, dass Hundehalter ihre vierbeinigen Freunde gerne nach allen Regeln der Kunst verwöhnen und sich das auch einiges kosten lassen. Zwischen den Terminen beim Hundefriseur und Hundephysiotherapeuten bleibt immer noch genügend Zeit für eine Gassirunde zum Dog Shop, wo Lederhalsbänder mit Strasssteinchen für den Wau-Effekt sorgen."Ich habe das Gefühl, dass die Zahl der Hunde in der Umgebung wächst", stellt Petra Hagemeier von der Hundeschule Ströhen fest, während Jack-Russel-Terrier Alva um sie herumtänzelt. Die Gründe, sich einen Hund anzuschaffen, seien total unterschiedlich. "Bei manchen ist es schon mal ein Kinderersatz, andere suchen einen sportlichen Kameraden, für einige ist der Hund ein Partner. Man muss halt vor dem Kauf schauen, welcher Lebensstil zu welchem Hund passt. Ein Coachpotato wird eher mit einem gemütlichen Mops glücklich, ein Zappelphilipp eher mit einem Terrier", berichtet Petra Hagemeier.
Wer sich dann einen Hund angeschafft hat, der möchte auch, dass es ihm gut geht. Angeregt diskutieren Halter derzeit über das so genannte Barfen. "Dabei geht es darum, den Hund so zu ernähren, wie er sich als freilebendes Lebewesen ernähren würde", erklärt Petra Hagemeier. In diesem Sinne werden ausschließlich rohes Fleisch, Knochen und Gemüse verfüttert, wobei der Tierhalter für die ausgewogene Zusammensetzung sorgen muss. Während andere auf Trockenfutter schwören, gebe es aber durchaus Menschen, die ihren vegetarischen Lebensstil auch auf den Hund übertragen.
Die überschüssigen Pfunde trainieren sich Hund und Herrchen bei einer der vielen Sportarten ab, bei denen im besten Fall beide auf ihre Kosten kommen. Beim Tag des Hundes waren neben den Agility-Vorführungen die Rally Obedience-Shows wahre Publikumsmagneten. "Dabei werden Gehorsamsübungen in eine Rallye verpackt. Das kann man schon als Trendsportart bezeichnen", meint Petra Hagemeier.
Die Hundeschule an der Brockhagener Straße war an diesem Tag natürlich auch Laufsteg der Hunde-Eitelkeiten. Respekt flößten die großen Doggen ein, die von ihren Besitzern eng an der Leine gehalten wurden. Den Süß-Faktor erfüllten kleine Terrier, die auf der Handfläche übers Gelände balanciert wurden. Zu den eher seltenen Gästen zählten einige Königspudel. "Leider haftet Pudeln immer noch dieses Oma-Klischee an. Dabei sind das agile Hunde, mit denen man viel anfangen kann", weiß Petra Hagemeier. Trotz der vielen Rassen auf engem Raum gab sich die große Hundefamilie am Sonntag äußerst friedlich - von kleinen Kläffereien mal abgesehen. "Die Besucher, die heute hier sind, bewegen sich mit ihren Tieren regelmäßig im öffentlichen Raum. Da bekommen die Hunde Routine und lassen sich nicht so schnell stressen."