Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

Wollen keinen Brennpunkt mehr

$
0
0
Werther (DHS).
Bei den beiden Problemhäusern Weststraße 42 und 46 zeichnet sich nach mehrjährigem Leerstand jetzt eine neue Nutzung ab. Im Wege der Zwangsversteigerung haben die Gebäude neue Eigentümer gefunden (das HK berichtete). Die Erleichterung darüber war im Ausschuss für Planen, Bauen und Umwelt quer durch die Fraktionen hindurch deutlich zu spüren. Einstimmig billigte das Gremium jetzt, dass die Verwaltung mit den neuen Eigentümern Kontakt aufnimmt und einen Vorschlag zur Änderung des Bebauungsplanes erarbeitet. Damit kann sich der neue Bauausschuss dann nach der Wahl befassen.

"Wir sehen hier ein öffentliches Interesse, weil den Anwohnern diese Situation nicht länger zuzumuten ist und nicht ein halbes Jahr vergehen soll, bevor dort Bewegung in die Angelegenheit kommt", erklärte Bürgermeisterin Marion Weike. Zuvor war Kritik im Ausschuss am vorgeschlagenen Verfahren laut geworden. Es sei doch der normale Gang, dass die neuen Eigentümer mit ihren Vorstellungen auf die Stadt zukämen und die Stadt sich anschließend dazu verhalte, sagte Wolfgang Böhm (Grüne). Er fragte ferner nach den Kosten und wollte wissen, wer sie trägt.

"Über die Kosten einer möglichen Entwurfsplanung werden wir mit den neuen Eigentümern reden", kündigte Jens Kreiensiek mit Blick auf die Frage des Grünen Ratsherren an. Bei der Stadt

Werther seien die Kosten für kleine Planänderungen bislang von den Eigentümern getragen worden und Planänderungen für große Flächen habe die Stadt gezahlt, erläuterte der Bauamtsleiter.

"Es handelt sich um einen Vorsorgebeschluss, damit wir über den Sommer hinweg mit den Eigentümern verhandeln und uns bereits weiterführende Gedanken machen können", erklärte Kreiensiek. "Die Eigentümer haben mit der hohen Investition viel Vertrauen in die Stadt gesetzt und wir möchten ein positives Signal in ihre Richtung senden", ergänzte Marion Weike hinzu.

"Es handelt sich bei dem Bereich um meinen Wahlkreis", sagte Rainer Schütz (SPD). Er werde von den Menschen dort ständig angesprochen und nach der weiteren Entwicklung bei den beiden Häusern gefragt, so der Ausschussvorsitzende. "Seit 2008 stehen die Häuser leer und seitdem wird eine Lösung gesucht. Die Menschen wollen dort keinen sozialen Brennpunkt mehr", betonte Schütz.

Wolfgang Böhm lenkte die Diskussion in eine andere Richtung. "Warum sollen die Häuser abgerissen werden?", wollte er wissen und stieß bereits mit der Frage auf Unverständnis im Ausschuss. Ein Gutachter habe bestätigt, dass der Rohbau der Gebäude noch intakt sei und man sollte auch über eine Sanierung nachdenken, ließ der Grüne nicht locker. "Das ist nicht der Wille der neuen Eigentümer, die bereits vor dem Kauf deutlich gemacht haben, dass für sie nur ein Abriss infrage kommt", entgegnete Marion Weike.

Die Stadt habe ein hohes Interesse daran, dass die Fläche dort möglichst bald einer ansprechenden Wohnbaunutzung zugeführt werde, erklärte die Verwaltungschefin. "Es handelt sich um 4600 Qua-dratmeter in guter Lage, die zurzeit für Wohnen nicht genutzt werden." Die neuen Eigentümer wollten dort ausdrücklich eine andere als die vorhandene Bebauung verwirklichen. Das sei aus städtebaulicher Sicht auch zu begrüßen.

"Wir vergeben uns doch nichts, wenn wir den Weg für Gespräche mit den neuen Eigentümern der Gebäude freimachen", warf Johannes Lindemann (SPD) in die Diskussion ein. "Ich begrüße die Absicht der Eigentümer ganz ausdrücklich", meinte Birgit Reinhard (CDU). "Bei einer möglichen Bebauung ist der neue Bauausschuss ohnehin wieder im Boot", stellte Marion Weike klar. "Bei der Bebauung geht nur, was wir wollen."


Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262