Versmold (maut).
Es ist ein Großprojekt für den Versmolder Schützenverein, und es war bei den Mitgliedern alles andere als unumstritten. Doch nun packen die Verantwortlichen es an: Für 60 000 Euro wird das Dach der Schützenhalle im Stadtpark saniert und mit Fotovoltaikanlagen ausgerüstet. In zwölf Jahren soll sich die Investition rentiert haben.Angesichts der hohen Kosten hatten einige Mitglieder bei der Generalversammlung des Schützenvereins im Februar Unmut geäußert, als der Vorsitzende Jörg Bechtel das Finanzierungsmodell erläuterte (das HK berichtete). Doch der Vorschlag wurde schließlich mit deutlicher Mehrheit abgenickt. "Unter dem Strich sind unsere Mitglieder zufrieden, denke ich. Auch wenn das Thema kontrovers diskutiert wurde", sagt Bechtel beim Ortstermin mit Dachdeckermeister Marco Beckmeier, der die Maßnahme mit seinem Team durchführt.
50 000 Euro stemmt der Verein aus eigenen Mitteln und mit als Darlehen gewährten Zuwendungen der Mitglieder; über die restlichen 10 000 Euro wird ein Kredit aufgenommen. "Wir haben uns ein tragbares Konzept aufstellen lassen", so Bechtel. Für 20 Jahre sind dem Verein die Einspeisevergütungen durch die Fotovoltaikanlagen garantiert, mit denen der Kredit bedient und die Darlehen zurückgezahlt werden sollen. "Wir kalkulieren damit, dass sich die Investition in zwölf Jahren amortisiert hat und wir dann noch acht Jahre von Überschüssen aus der Fotovoltaik profitieren können", so Bechtel.
Marco Beckmeier und sein Team decken zunächst einmal 320 Quadratmeter Dach auf der Schützenhalle neu ein. "Das wollen wir bis Ende der nächsten Woche abgeschlossen haben", sagt der Handwerkermeister. Anschließend werden 120 Quadratmeter und das angrenzende Flachdach vom Unternehmen Brüggemann mit den Fotovoltaikmodulen ausgestattet. "Wir werden eine Anlage mit einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt installieren. Mitte Mai soll sie in Betrieb genommen werden", sagt Jörg Bechtel.
Nach diesem Großprojekt wollen die Schützen erst einmal sparen. "Schließlich haben wir auch die Verlängerung des Schießstandes gerade erst umgesetzt", so Bechtel. "Aber bei einem Vereinsheim steht eben immer etwas an."