Von Anja Hanneforth
Werther.
Bislang waren bei der Volksradtour vornehmlich Ausdauer, Durchhaltevermögen und stramme Waden gefragt. Gestern nicht. Da brauchte es Regenjacken, Regenmützen und Regenschuhe, um sich gegen drohendes Unheil von oben zu schützen. Und das kam am Mittag - und wie.Als es schon einen Tag zuvor nicht aufhören wollte zu regnen und Blitz und Donner die Sache noch schlimmer machten, blickten die Veranstalter der 13. Volksradtour mit ahnungsvollem Blick gen Himmel. Sollte die Unglückszahl tatsächlich ihrem schlechten Ruf gerecht werden? "Ich wusste nicht, was wir machen sollten", gibt Chef-Organisator Paul-Heinz Wöhrmann zu. Nur eines war ihm klar: eine Volksradtour bei Gewitter wäre viel zu gefährlich gewesen. "Abgesehen davon, dass vermutlich ohnehin niemand gekommen wäre."
Gestern Morgen dann holten ihn die Zweifel noch vor 5 Uhr in der Früh aus dem Bett. Es war trocken, immerhin. Und weil es so blieb, entschieden der Vorsitzende vom Heimat- und Kulturverein Werther und seine Mitstreiter vom Heimatverein Häger, vom Männergesangverein Liedertafel, dem TV Werther und der Kolpingsfamilie, dass die Volksradtour wie geplant stattfinden sollte.
Als sich um 10 Uhr dann die Radfahrer im Innenhof des Hauses Werther drängten, um ihre Starterkarten zu kaufen, war die Erleichterung groß. Und dass am Ende über 310 Teilnehmer auf die Strecke gingen, stimmte die Organisatoren mehr als zufrieden. Immerhin 33,5 Kilometer hatten diejenigen, die die gesamte Länge abfuhren, zurückgelegt - erradelt auf schönen Wegen rund um Werther.
Nur schade, dass es sich gegen Mittag zuzog und ordentlich anfing zu regnen. Doch fast alle trugen es mit Fassung, "als der Himmel immer dunkler wurde, haben wir uns das schon gedacht", sagte eine Teilnehmerin ergeben, als sie nass, aber glücklich wieder am Haus Werther eintraf.
Dort kamen Jung und Alt schnell wieder auf die Beine, hielten die Veranstalter doch für die Radler Würstchen, Getränke und eine große Kaffeetafel bereit, so dass die Zeit bis zur Verlosungsaktion am frühen Nachmittag im Flug verging.
Über 100 Preise wurden hier an die glücklichen Gewinner ausgegeben. Dass auch fünf Regenschirme unter den Preisen waren, wurde mit viel Gelächter und einem Zwischenapplaus honoriert.