Seit einigen Jahren war die Fläche zwischen Wilhelm-Vinke-Ring und den Geschäftshäusern Berliner Straße 11 sowie 13 (Phoenix und Tedi) im Gespräch für zusätzlichen Einzelhandel - trotz ihrer Lage in zweiter Reihe. Eigentümer Heinz Twelkemeier, der sich als Ratsherr und Geschäftsmann für die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes und vor allem der Berliner Straße engagiert, hatte diese Option ins Spiel gebracht. „Denn sie liegt immerhin im zentralen Versorgungsbereich”, sagt der 58-Jährige.
Was nun nicht mehr von Belang ist, denn auf dem 720 Quadratmeter großen Grundstück werden bald Fakten geschaffen. „Einzelhandel ist hier mittelfristig nicht vorgesehen. Dieses Signal habe ich aus der Stadtverwaltung sowie von den Fachleuten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung aus Köln erhalten, die das Einzelhandelsgutachten für Versmold erstellt hat”, so Twelkemeier. Er wird nun erneut ein Projekt mit dem Rheda-Wiedenbrücker Bauunternehmer Ralph Dahlkemper umsetzen, der in Versmold bereits das neue Geschäftshaus Berliner Straße 5 (Schuhaus Nollmann) gebaut hat.
Twelkemeier verkauft das Grundstück an Dahlkemper, der zwischen Berliner Straße und Wilhelm-Vinke-Ring ein Mehrfamilienhaus bauen wird: In seinem Konzept vorgesehen sind fünf Eigentumswohnungen mit Größen von 81 bis 125 Quadratmetern.
Barrierefrei - aber nicht nur für Senioren geplant
Das Haus wird barrierefrei geplant, „aber es wird kein Altenheim”, wie Twelkemeier beteuert. Doch Gebäude, die solche Standards nicht erfüllten, seien schlicht an der Nachfrage vorbeigeplant - zumal Eigentumswohnungen zumeist eine langfristige Kapitalanlage und Wohnentscheidung darstellten. Das Mehrfamilienhaus wird etwas von der bisherigen Parkfläche für Tedi und Phoenix beanspruchen, die wegfallenden Plätze sollen allerdings auf dem Gelände wieder angebaut werden. Die Zufahrt wird vom Wilhelm-Vinke-Ring aus angelegt. „In der nächsten Woche beginnen hier die Bauarbeiten”, sagt Twelkemeier. „Läuft alles gut, ist der Neubau Ende Februar bis Anfang März 2014 fertig.”
So schnell wird der seit Jahren heiß diskutierte Endausbau von Wilhelm-Vinke-Ring und Schwedengarten sicherlich nicht über die Bühne gehen. Doch nachdem den Anliegern in einer Bürgerversammlung nun drei Varianten vorgestellt wurden, könnte Ende des Jahres die Ausschreibung folgen - die Arbeiten würden dann im Frühjahr oder Sommer 2014 beginnen. Umstritten ist neben einigen gestalterischen Aspekten (Zahl der Parkplätze, Farbe des Pflasters) unter anderem, ob es eine Verbindung zwischen Wilhelm-Vinke-Ring und dem Kundenparkplatz für die Berliner Straße geben soll.
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