Versmold (maut).
Vom Lamentieren oder gar einer streitbaren Stimmung ist der Mann weit entfernt, als er aus dem Auto aussteigt und seine Geheimzahl in das Kartenlesegerät eingibt - um eine Geldbuße zu bezahlen. Er ärgert sich über sich selbst: "Ich habe es im Radio gehört und davon gelesen." Trotzdem fuhr er mit 46 Stundenkilometern (km/h) durch die Tempo-30-Zone in Mittel-Loxten - und wurde vom Team des Blitzmarathons gestoppt.3500 Beamte der Polizei waren gestern landesweit von 0 bis 0 Uhr im Einsatz, um mit Geschwindigkeitsmessungen ein Zeichen gegen Raser zu setzen. Auch Klaus Neumann und sein Team mit Tanja Kottmeier, Oliver Dier und Andreas Mantek vom Schwerpunktdienst der Polizeiwache Halle absolvieren sechs Stationen im Norden des Kreises Gütersloh - am Mittag stehen sie in Mittel-Loxten. "Viele sind vorbereitet und schleichen förmlich heran", sagt Andreas Mantek, als er gerade wieder einen auffällig langsamen Pkw ins Visier nimmt. Doch auch wenn der Einsatz zunächst ganz ruhig startet, gehen den Beamten schnell die nächsten Sünder ins Netz. Der Fahrer eines Pritschenwagens war zwar nicht zu schnell, hat aber mit dem Handy telefoniert; eine Frau nimmt es locker, dass sie 13 km/h zu schnell war und plauscht mit den Polizisten, während sie bezahlt. "Das ist bereits der sechste Blitzmarathon und unsere Erfahrungen zeigen, dass es etwas bringt, den Druck zu erhöhen", sagt Klaus Neumann. "Denn auch einige Tage nach der Aktion sind die Autofahrer noch vorsichtiger als sonst unterwegs." Und das ist wertvoll, denn wenige Stundenkilometer können bei einem Unfall über Unversehrtheit, schwere Verletzung oder Tod entscheiden.