Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

Gas-Leck bei Reinert

$
0
0
Der Löschzug Versmold war nach dem Notruf gegen 21.40 Uhr alarmiert worden. „Als wir eintrafen, war die Produktionshalle geräumt und die beiden Verletzten schon in Behandlung”, beschrieb der Versmolder Löschzugführer Stefan Temme die Situation. Mit einem besonders geschulten Mitarbeiter wurde die Leitung abgeriegelt, so dass kein weiteres Gas ausströmen konnte. Insgesamt rüsteten sich acht Feuerwehrleute nacheinander in vier Trupps mit leichten Chemikalien-Schutzanzügen aus und belüfteten den betroffenen Bereich. „Da die Plattenfroster mitten in den riesigen Hallen stehen, gestaltete sich die Belüftung als etwas langwieriger. „Wir konnten nicht einfach ein Fenster aufmachen, um das Gas entweichen zu lassen und Frischluft zuzuführen”, beschrieb Temme den weiteren Einsatzablauf. Mit einem Belüftungsgerät wurde daher das giftige Gas verwirbelt und unschädlich gemacht. Die Feuerwehrleute mussten die Konzentration messen und konnten ihren Einsatz erst beenden, als das Gas weitestgehend verdünnt und nicht mehr wahrnehmbar war. Die Feuerwehr hatte alle notwendigen Arbeiten gegen 2.30 Uhr erledigt und konnte dann wieder einrücken. Temme konnte sich an einen ähnlichen Einsatz bei dem Unternehmen nicht erinnern. Jörg Timpe, technischer Leiter bei Reinert, berichtete am Dienstagvormittag, dass man die Ursache an einem Schlauchstück gefunden habe. Im Bereich eines Überganges von einer Rohrleitung auf die Schlauchleitung sei das Gas ausgeströmt. Der Produktionsbereich, wo das Fleisch mit Hilfe der Chemikalie auf frostige 40 Grad eingefroren wird, musste zunächst von den Mitarbeitern geräumt werden. Nach Aussage von Christian Sonnenberg aus der Geschäftsführung mussten 20 von 200 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz verlassen. „Die Feuerwehrleute haben einen sehr guten Job gemacht und sehr professionell gearbeitet”, lobte der technische Leiter Jörg Timpe die umsichtige Arbeit der ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Während ein Verletzter durch den Rettungsdienst vor Ort behandelt und wieder entlassen werden konnte, musste ein anderer Mitarbeiter in das Haller Krankenhaus eingeliefert werden. Das streng riechende Gas wird bei der Privatfleischerei Reinert als Kältemittel eingesetzt. Es ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches und giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Vor allem durch den unangenehmen Geruch, der schon bei niedrigen Konzentrationen wahrnehmbar ist, existiert eine natürliche Warnung, so dass schwerere Verletzungen aufgrund von Ammoniak selten sind. Schon gestern Vormittag konnte der Betrieb wie gewohnt weitergehen, nachdem der betroffene Bereich gereinigt worden war.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262