Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

„Heute muss ein besonderer Tag sein”

$
0
0
Mit dem Ladencafé Schulze hatte der Heimatverein für seine Jahreshauptversammlung eindeutig die falsche Örtlichkeit gewählt. Die fast 100 Teilnehmer konnte der Raum nicht fassen. „Heute muss ein besonderer Tag sein”, scherzte der scheidende Vorsitzende Carl-Heinz Beune angesichts des Andrangs. Wohl wissend, dass er sein Amt nach 26 Jahren in jüngere Hände geben würde. Schließlich hatte sich der Heimatvereinsvorstand, der sich fast komplett zur Ruhe setzte, ein Jahr lang mit den neuen Vorstandsmitgliedern an einer Art rundem Tisch getroffen, um die Nachfolger auf ihre Aufgabe vorzubereiten. 17 Heimatfreunde stimmen gegen Brüggeshemke Brüggeshemke stellte sich als „Piumer mit Herz für Borgholzhausen” vor: 41 Jahre alt, verheiratet, eine Tochter, Maschinenbauingenieur von Beruf. Was unter anderem Astrid Schütze (Kulturvereinsvorsitzende) jedoch störte, ist die die Tatsache, dass der neue Vorsitzende zugleich Mitinitiator der neuen Bürgerstiftung ist und außerdem bei der Kommunalwahl als Wahlkreiskandidat der CDU antreten wird. Schütze befürchtete „Interessenskonflikte”, sowohl mit der Bürgerstiftung als auch mit der Politik. Brüggeshemke konnte dem nicht folgen und betonte, dass er nur eines von insgesamt neun Vorstandsmitgliedern sei, so dass eine vielfältige Betrachtung der anstehenden Entscheidungen gewährleistet wäre. Mit 59 Ja-Stimmen, 17-Nein-Stimmen, zehn Enthaltungen und einigen ungültigen Stimmen wurde er schließlich gewählt. Eindeutiger war das Ergebnis bei der stellvertretenden Vorsitzenden Eva-Maria Eggert. Die 56-jährige Sonderschullehrerin und Mutter zweier Kinder wurde mit 82 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und vier Enthaltungen gewählt. Schriftführerin Erika Stockhecke, Kassenwart Jürgen Hellweg und die Beisitzer Carl-Heinz Beune, Hedwig Strauch, Peter Knaust, Horst Dallmeyer und Andreas Rädel (bis auf Horst Dallmeyer alle neu) wurden einstimmig gewählt. Carl-Heinz Beune nutzte die Gelegenheit, auf die vergangenen Jahrzehnte zurückzublicken. 1984 sei er stellvertretender Heimatvereinsvorsitzender geworden, 1988, als Nachfolger von Heinrich Knaust, Vorsitzender. Mit 26 Jahren habe er die längste Amtszeit der insgesamt elf Vorsitzenden des 121 Jahre alten Vereins gehabt. Fritz Büsching sei 21 Jahre, Heinrich Knaust 18 Jahre und Rektor Heilmann 15 Jahre lang Vorsitzender gewesen. Gegründet worden sei der Heimatverein 1893 als Verschönerungsverein mit dem vorrangigen Ziel, den damals maroden Luisenturm zu erneuern. Einen Tag nach der Gründung sei damit begonnen worden. Vor 25 Jahren, ein Jahr nach seinem Amtsantritt, sei der Turm abermals neu gebaut worden. Beune erzählte von dem abenteuerlichen Abriss des alten Turms und des nicht weniger spektakulären Turmaufbaus, für den Bananenhubschrauber des Militärs eingesetzt werden sollten - wenn nicht der Golfkrieg dazwischen gekommen wäre. Im Herbst 2013 habe der Heimatverein ein neues Gutachten erstellen lassen das gezeigt habe, dass der aktuelle Luisenturm ebenfalls zu faulen beginne. „Aber das ist nun Sache des neuen Vorstandes”, sagte Beune. Der scheidende Vorsitzende berichtete von weiteren Baumaßnahmen, die der Heimatverein allein oder in Kooperation durchgeführt habe, wie das Bleichhäuschen (1996), das Heimathaus (2002) und die Ravensburg. „So eine Burg in der Gemeinde zu haben ist ein Geschenk”, machte Beune auf die Bedeutung der Festung aufmerksam. Sie sei es wert, erhalten zu bleiben, sagte Carl-Heinz Beune und lobte in diesem Zusammenhang noch einmal das Engagement Wolfhart Kansteiners. Horst Dallmeyer bleibt Radwanderwart Mit Carl Heinz Beune gaben auch sein Stellvertreter Martin Kansteiner, die Kassiererin Irene Reuner, die Wanderwarte Wilhelm Peperkorn und Ewald Steinweg, Schriftführer Rolf Meiser und Beisitzerin Renate Stemke ihre Ämter ab. Einzig Radwanderwart Horst Dallmeyer macht - nach eigenem Bekunden noch ein Jahr lang - weiter.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262