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Augen zu und zurück in die 60er

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Es geht Carsten Meyer auf der Heide dabei aber nicht um den finanziellen Gewinn, sondern allein um die Musik. Er spendet den Erlös stets für einen sozialen Zweck vor Ort. Mittlerweile hat das Erfurter Quintett in Versmold auch schon eine große Fangemeinde gefunden. Das zeigt sich an diesem Abend vor allem an der Besucherzahl. 380 Musikfreunde gehen im ausverkauften Haus zum Takt der bekannten Hits mit, wippen mit den Füßen, genießen sichtlich. Die Vollblutmusiker hinterlassen ganz offenkundig ein begeistertes Publikum, das mit überschwänglichen Kritiken nicht spart. Vor allem die unglaubliche Authentizität der Stimmen von Michael Frank alias Paul Simon und Guido Reuter, der den Part von Art Garfunkel gibt, sind in der Pause ein großes Thema. „Machst du die Augen zu, wirst du zurückgebeamt in die 60er”, formuliert ein Besucher seine Empfindungen. Die Simon-&-Garfunkel-Revival-Band beweist in der Aula einmal mehr, dass sie dem amerikanischen Original handwerklich in nichts nachsteht. Schon der Eröffnungstitel »El Condor pasa« sorgte für eine fantastische Stimmung. Natürlich fehlen Klassiker wie »Bright Eyes« oder »Mrs. Robinson« oder »The Boxer« ebenso wenig. Bei »El Condor pasa« kommt stilecht die Ukulele zum Einsatz und die dicke Trommel bestimmt beim mitreißenden »Cecilia« nicht nur den Rhythmus, sondern bringt das Publikum auch dazu, die Sitze nun völlig zu ignorieren. Zum umfangreichen Repertoire des Abends gehört selbstverständlich eines der berühmtesten Stücke des amerikanischen Duos: »The Sound of Silence«. In den Gitarristen Sven Lieser und Sebastian Fritzlar sowie Mirko Sturm an den Drums stehen den beiden Frontsängern bei diesem bewegenden Welthit echte Könner ihres Fachs zur Seite. „Das die Leute schon nach wenigen Minuten aufstehen, ist ungewöhnlich. Ein Grund, warum wir immer wieder gern nach Versmold kommen”, verrät Sven Lieser in der Pause, als er sich unter das Publikum mischt. Auch Hiltrud und Wolfgang Diekmann gehören zu den erklärten Fans. Beide sind 65 Jahre alt und haben Simon & Garfunkel zu ihrer Glanzzeit miterlebt. „Die Band heute ist einfach großartig und die Stimme von Michael Frank wirklich ganz ganz nah an der von Paul Simon”, schwärmen die Oesterweger. Denn die sympathischen Musiker spielen die Titel nicht einfach nur nach. Sonst wären sie kaum so erfolgreich. Nein, sie sind allesamt mit spürbarer Spielfreude dabei. Und das über zweieinhalb begeisternde Stunden.

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