Um 8,6 Prozent ist die Zahl der Übernachtungen, laut Statistischem Landesamt, gestiegen. Ein Anstieg ist immer gut, doch im Vergleich mit anderen Altkreiskommunen relativiert sich die Zahl doch ein wenig. Hat doch Werther einen Anstieg von 22,2 Prozent und Steinhagen gar von 41,9 Prozent zu verzeichnen.
„In Versmold übernachten vor allem sogenannte Tagungstouristen”, sagt Kerstin Walter. Also Gäste, die aus beruflichen Gründen nach Versmold reisen. Die Bettenauslastung an den Wochenenden oder durch reine Freizeittouristen könnte hingegen noch etwas besser sein.
Sieben Beherbergungsbetriebe stellen insgesamt 206 Betten und 85 Campingstellplätze zur Verfügung. Nicht enthalten sind darin die Stellplätze der Dauercamper und die Betten in Ferienwohnungen und -häusern. Touristikstellplätze bieten der Campingpark Sonnensee, das Camp zur Rotbuche Gravenbrock sowie der Campingplatz Heidesee/Heidekamp an. Hotelbetten gibt es im Altstadthotel (80 Betten), im Hotel Froböse (52), Im Gästehaus »Zum Minigolfplatz« Schneider-Eggert (16) sowie auf dem Schul- und Erlebnisbauernhof Künnemann (60).
Bei der Bettenauslastung ist noch Luft nach oben
Auch wenn die Zahl der Übernachtungen gestiegen ist, gibt es bei der durchschnittlichen Auslastung ein geringes Minus um 1,7 Prozentpunkte. Und zugleich ist Versmold hinsichtlich der Auslastung von 19 Prozent auch Schlusslicht im Kreis. Zum Vergleich: Halles durchschnittliche Bettenauslastung liegt bei 38,3 Prozent.
Ebenfalls erhoben wird vom Landesamt für Statistik die Zahl der Gästeankünfte, die sich stärker als die Übernachtungszahl der Anzahl der Gäste nähert. Insgesamt 15 912 Mal kamen auswärtige Besucher für einen Übernachtungsaufenthalt in Versmold an. Auch hier ist ein Plus von 3,1 Prozent zu verzeichnen.
Besonders erfreulich war 2013 die Zunahme der Gäste aus dem Ausland. 532 Mal wählten Gäste Versmold als Aufenthaltsort für ihre Deutschlandreise und verbrachten im Durchschnitt jeweils vier Nächte vor Ort. Dieser große Anstieg um immerhin 37,1 Prozent mag auch mit dem Kulturfestival »Europa tanzt in Versmold« zusammenhängen. Denn die serbischen Tänzer waren während dieser Tage auf dem Hof Künnemann untergebracht, die offiziellen Vertreter sämtlicher Partnerstädte im Hotel Froböse.
Rad- und Wanderrouten bringen Touristen in die Stadt
Die durchschnittliche Verweildauer aller Gäste in Versmold liegt bei 2,5 Tagen. Neben den Tagungsteilnehmern und Dauercampern kämen vor allem Radfahrer und Wanderer, sagt Kerstin Walter. Damit die genügend Anreize finden, setzt man beim Stadtmarketing vor allem auf die Bewerbung der Wander- und Radrouten. „Wir haben nun mal keine Burg oder ein Schloss, womit wir Touristen anlocken könnten”, sagt Kerstin Walter.
Deshalb setzen die Tourismusverantwortlichen ihre Hoffnungen besonders in die »Grenzgängerroute Teuto-Ems«, die Ostwestfalen mit dem Münster- und dem Osnabrücker Land verbindet, sowie seit einem Jahr auf den »Weg für Genießer«, der durch die fünf Altkreiskommunen führt. „Beide werden sehr gut angenommen”, sagt Kerstin Walter, verhehlt aber auch nicht, dass es in erster Linie Tagestouristen sind, die auf den Routen die Stadt passieren. Allerdings gibt es auch in puncto Übernachtungen Erfolgserlebnisse. „Wir hatten zum Beispiel eine große Gruppe von einer Berliner Versicherung hier, die ihren mehrtägigen Betriebsausflug nach Versmold gemacht und von hier aus die Wanderrouten vor Ort in Angriff genommen hat”, berichtet Walter.
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