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Bauwagen am Busbahnhof

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Zum Hintergrund: „Jugendliche, die sich draußen in Gruppen aufhalten, werden häufig in der öffentlichen Wahrnehmung als potenzielle Bedrohung emfpunden. Anders herum erleben die Jugendlichen, dass sie an ihren Orten unerwünscht und störend sind”, stellte Martin Göbel einleitend fest. „Durch die Gestaltung eines ansprechenden Treffpunktes soll diesen Negativen entgegengewirkt werden - und zwar auf beiden Seiten.” In diesem konkreten Fall sollen sich die Jugendlichen, die sich überwiegend und regelmäßig im öffentlichen Raum aufhalten, durch eigenes Engagement und eigene Verantwortlichkeit einen Bauwagen oder ein ähnliches Objekt organisieren und gestalten, um sich aktiv für eine Aufwertung ihrer informellen Treffpunkte einzusetzen. So hat sich Ende vergangenen Jahres eine feste Gruppe von Jugendlichen gebildet, die sich seitdem ein- bis zweimal wöchentlich trifft, um das Projekt voranzubringen. „Wir haben das Vorgehen in vier Schritte eingeteilt”, erläuterte Martin Göbel: „Am Anfang stand die Suche nach einem geeigneten Standort, wobei hier die Kriterien wie Nachbarschaft, Einkaufsgelegenheiten, Rückzugsmöglichkeit und Erreichbarkeit eine wichtige Rolle spielten. Jetzt führen wir die Gespräche mit Verwaltung und Lokalpolitik, um von Anfang an transparent und sichtbar zu machen, was die Jugendlichen hier planen. Im nächsten Schritt”, so Martin Göbel weiter, „wollen wir den Bauwagen beschaffen, um ihn schließlich zu gestalten und ihn nach der Aufstellung von Regeln zu beziehen.” Nach längerer Diskussion und diversen Ortsbegehungen haben sich die Jugendlichen nun für den Parkplatz zwischen Berufskolleg und Bahnhof entschieden. „Der ideale Standort”, so Göbel. „Hier gibt es keine Anwohner in direkter Nähe, der Ort wird ohnehin stark von Jugendlichen frequentiert, ist zentral, sicher und gut erreichbar.” Bislang hätten die Jugendlichen übrigens eine hohe Eigenmotivation gezeigt, was unter anderem an der regen Beteiligung an der Ortsbegehung, an einer Exkursion zu einem vergleichbaren Projekt in Steinhagen, an einem Gesprächstermin bei Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann sowie der konstanten Teilnahme an weiteren Gruppentreffen erkennbar sei. Aktuell, so Martin Göbel im Zuge seiner Vorstellung, beteiligen sich 13 Jugendlichen zwischen 16 und 21 Jahren aktiv an dem Projekt, weitere hätten bereits Hilfe bei den zu erwartenden Renovierungsarbeiten zugesagt. Bis auf die Anschaffung des Bauwagens sowie Materialien zur Renovierung sollen nur geringe Verbrauchskosten anfallen - beispielsweise ein Stromanschluss. Die Verantwortung für das Projekt obliegt der Fachkraft der Aufsuchenden Jugendarbeit.

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