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Von Alexander Heim

Werther. Ja, keine Frage, es lag viel Wehmut in der Luft. Doch daneben auch spürbar Hektik und eine enorme Aufregung. Ob es sich wohl genau so anfühlte wie vor vier Jahren? Am Tag, als sie zum ersten Mal - mit der großen Schultüte unterm Arm - den Weg ins Gebäude an der Mühlenstraße angetreten waren? Wer die Viertklässler am Donnerstagabend beobachtete, mochte fast meinen: mindestens. 75 Schülerinnen und Schüler verabschiedeten sich von ihrer Schule und ihren Lehrern. Und das mit einem Schlussakkord, der sich wahrlich sehen lassen konnte.

Die Schulranzen - sie blieben diesmal selbstverständlich vor der Tür. Mathe, Deutsch, Sachkunde und Englisch hatten Pause. Stattdessen stand Kreativität pur auf dem Programm. Und die paarte sich mit enormer Aufregung und der Frage, ob an diesem besonderen Abend auch wirklich alles klappen würde.

Da unterstrichen die 75 Schülerinnen und Schüler im großen Chor, dass Schule mehr ist als bloßes Lernen. Da brachte die Klasse 4 c mit dem »Happy«-Song einen wahren Ohrwurm in die Aula der Gesamtschule, als sie ihr fröhliches Video präsentierte. Pharrell Williams ließ grüßen.

Und da stellten die Mädchen und Jungen der 4 a die neuesten Innovationen des Schulministeriums vor. Dort nämlich habe man sich den besonderen Wettbewerb »Wer wird Super-Schüler?« ausgedacht. Moderator Jan Malte Sander stellte in bester Günther-Jauch-Manier die Fragen, testete ein Team nach dem anderen. Am Ende entpuppten sich Luka Kaps und Nico Mattern mit gehöriger Prise Fortune als die Cleversten von allen.

Ein wenig von den »Wise Guys« gefällig? Damit glänzte die Klasse 4 b, die zum Hit »Sommer« ihre eigene Choreografie mit vielen kleinen, kreativen Bonbons entwickelt hatte.

Gleich zwei Mal ließen die Mitglieder der Theater-AG unter der Leitung von Lisa Schwerdfeger aufmerken. Sie brachten mit dem »Farbenspiel« nicht nur Couleur in die Aula. Sie inszenierten auch das Stück »Die fünf Verrückten«. Beide Male gaben Stimmen aus dem Off Nachdenkenswertes mit auf den Weg. Und neben der Schauspielkunst und den Kostümen glänzten auch die selbst erstellten Kulissen der jungen Darsteller.

Um »ihre« Kinder zu verabschieden, übte Konrektorin Katja Kleinemas ein letztes Mal das ABC mit ihnen, erinnerte dabei an das Böckstiegel-Projekt, Klassenfahrten nach Uslar oder Ausflüge nach Olderdissen und sprach Lehrern sowie Eltern noch einmal ihren besonderen Dank aus.

Die Eltern - auch sie stellten ihre Kreativität unter Beweis. So gab ein eigens gegründeter Elternchor gleich mehrfach Ständchen zum Besten, verpackte seine Wünsche für die Zukunft der Kinder in so bekannte Stücke wie »Westerland« oder »All you need is love«.

Bürgermeisterin Marion Weike machte den Eleven Mut für die Zukunft an den neuen Schulen: "Ihr schafft das schon", gab sie ihnen mit auf den Weg. "Das Rüstzeug habt ihr euch in den vergangenen vier Jahren geholt."

Schulpflegschaftsvorsitzende Birgit Ernst verglich die Grundschulzeit mit einem Fußballteam, das den Aufstieg geschafft hat und lobte die Darbietungen der Kinder als "weltmeisterlich". Auch der langjährige Schulleiter Udo Lange war gerne zu dieser Abschlussfeier gekommen und wünschte den Kindern alle Gute in ihren neuen Schulen.

Einen großen Dank sprach Katja Kleinemas zudem den Eltern aus, die die Marionetten-, Koch- und Turn-AG geleitet hatten sowie Mithilfe bei der OGS leisteten. Abschied nehmen hieß es indes auch von den Kolleginnen Lisa Schwerdfeger, Katja Osterloff und Silja Buschmann.

Mit »Alte Schule, altes Haus« verabschiedeten sich die Kinder endgültig von der Mühlenstraße - und ihren Lehrerinnen Renate Linhorst (4 a), Susanne Letzel (4 b) und Birgit Borutta (4 c). Die Grundschüler aus Langenheide indes waren diesmal am Abschlussfest nicht beteiligt und feierten ihren Abschied auf ganz eigene Weise.


Solide Arbeit für den Nachwuchs

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von jonas damme

Steinhagen.
Die Steinhagener Kinder- und Jugendstiftung verfügt aktuell über ein Vermögen von 104 257,45 Euro. Fast 6000 Euro sind seit dem letzten Bericht im Steinhagener Schulausschuss im Mai 2013 dazugekommen. 2000 Euro Zinserlöse sollen nun in aktuelle Projekte investiert werden.

Sachbearbeiter Simon Block war am Mittwochabend im Schulausschuss zu Gast, um den Mitgliedern die Entwicklung der Finanzen der Kinder- und Jugendstiftung zu erläutern. Dabei wies er auf die aktuelle schwierige Situation am Finanzmarkt und das "historisch niedrige Zinsniveau" hin. Da die Stiftung ihr Vermögen grundsätzlich vorsichtig anlege, seien die Zinsen entsprechend niedrig ausgefallen und geringer als im Jahr zuvor. Einen wichtigen Anteil am Vermögenszuwachs machen deshalb die Spenden aus.

Ein erheblicher Teil des Geldes, das die Kinder- und Jugendstiftung jedes Jahr einsetzt, kommt aus projektbezogenen Spenden. Also solchen, deren Verwendungszweck vom Spender vorgegeben ist. Nach Einschätzung von Simon Block wird die Bedeutung von solchen Spenden für die Stiftung auch in Zukunft weiter wachsen, da eine Besserung der Zinssituation noch nicht absehbar sei. So kamen seit dem letzten Bericht im Mai 2013 5448 Euro zusammen.

Die Summen, die in den meisten Fällen direkt an die Bedachten weitergegeben wurden, variierten stark: Von 25 Euro, die beim Brockhagener Sternchenmarkt für die Lernsoftware eines bedürftigen Kindes zusammengekommen waren, bis knapp 1200 Euro für die Geschenke der Wunschbaumaktion.

Einstimmig und ohne große Diskussionen entschied der Schulausschuss nun, 2000 Euro für aktuelle Projekte und Einzelfallförderungen bereitzustellen.

Gegenwärtig setzt sich die Stiftung besonders für ein Kooperationsprojekt mit der Kreismusikschule ein. Dabei sollen für Kinder aus finanziell schwachen Familien Musikinstrumente beschafft werden. Grundschullehrer sollen gezielt auf talentierte und interessierte Schüler achten, um dann Kontakt zur Stiftung herzustellen, die - wenn die Mittel der Familie nicht ausreichen - auch Musikstunden finanziert.

Dafür sind die Stiftung und Sachbearbeiter Simon Block, ` (0 52 04) 99 72 22, weiter auf der Suche nach Instrumenten- oder Geldspenden. Auch Leihins-trumente werden gerne angenommen.

Der Klasse ans Herz gewachsen

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Von Ekkehard Hufendiek

Halle.
Für Sigrid Schrader ist es ein Abschied unter Tränen. Das letzte Mal verlässt die 63-Jährige als Lehrerin im Dienst ihren Klassenraum. Ihr zu Ehren stehen die Schüler in der Grundschule Gartnisch in Zweierreihe, halten die Arme hoch und formen ein Spalier. Vom Obergeschoss führen sie so ihre Lehrerin und Konrektorin bis hinunter zum Haupteingang. Dort überreichen sie ein Wollknäuel und ein Buch mit selbst geschriebenen Geschichten.

Was sie aus der Wolle mache, wisse sie noch nicht, sagt Schrader. Stricken im Ruhestand ist jedenfalls nicht das Einzige, was die Rentnerin in Zukunft plant.

Sie weint, lächelt und lacht - die Anteilnahme ihrer Kolleginnen, der Schüler und der Eltern wischt die Wehmut schnell weg. Auf dem Schulhof bei strahlendem Sonnenschein blickt Schrader zurück, während die Kinder die willkommene Unterrichtspause zum Toben nutzen: Eigentlich habe sie als Kind immer Kinderärztin werden wollen, da sie aber nicht so gut Blut sehen konnte, sei Schrader eben Grundschullehrerin geworden. Sie hatte Erdkunde, Deutsch und Hauswirtschaft in Bielefeld studiert, bevor sie 1975 ihre Arbeit an der Ampelschule in Werther aufnahm. Sie unterrichtete damals "alles", sagt sie, "sogar Schwimmen".

1998 wechselte sie dann an die Haller Grundschule Gartnisch, der sie bis gestern 16 Jahre lang die Treue hielt. Fast immer habe sie voll gearbeitet, also 28 Stunden in der Woche unterrichtet, hinzu kommt Vor- und Nachbearbeitung des Stoffes. Vor allem die Elefantenklasse, mit der sie in Gartnisch anfing und die sie mehr als zehn Jahre lang betreute, sei ihr dabei ans Herz gewachsen, erzählt sie.

"Was ich aber am meisten vermissen werde, sind die Gespräche morgens um Viertel nach sieben am Kopierer", sagt Schrader weiter. Überhaupt: "Die Kommunikation, das ist meins", stellt Schrader dabei die engen, freundschaftlichen Beziehungen zu ihren Kolleginnen heraus. Hilfreich sei dabei eine besondere Eigenschaft: "Ich kann viel reden", allerdings tue sie das ungerne vor vielen Fremden.

Da die künftige Ruheständlerin neben Stricken, Radfahren und Reisen als Hobby das Lesen angibt, wird sie demnächst in ihre Schule zurückkehren. Denn in der sogenannten »Vorlesezeit« wird ihre langjährige Erfahrung als Vorleserin gerne in Anspruch genommen. Dann wählen die Kinder Buchtitel aus und lauschen eine Schulstunde lang in gemütlicher Atmosphäre Schraders geübter Stimme.

Darüber hinaus mache sie zurzeit eine Ausbildung zur "Kräuterkundigen", erzählt Schrader. "Ich tue das für mich, weil ich lernen will, wie man Seife und Salben herstellt." Im September ist Prüfung. Vielleicht steht sie anschließend morgens um Viertel nach sieben noch einmal am Kopierer in der Grundschule Gartnisch und vervielfältigt Lehrmaterial zu Heilkräutern als Unterrichtsmaterial für ihre ehemaligen Kolleginnen.

Politische Weichen sind gestellt

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Von Marc Uthmann

Versmold. Dieser Abend im großen Sitzungssaal des Versmolder Rathauses war feierlich, bewegend und spannend zugleich. Feierlich, weil die Vereidigung des neuen Stadtrates und von Bürgermeister Michael Meyer-Hermann einen besonderen Moment darstellte. Bewegend, weil Alterspräsidentin Ulrike Poetter (FDP)
die richtigen Worte fand, um die neue politische Periode in
Versmold einzuläuten. Und spannend, weil kurz darauf das Alltagsgeschäft begann - mit einer wichtigen Personalie.

Wie nach den Beratungen erwartet, hatte die SPD Horst Hardiek (68) als Kandidaten für den Posten des Ersten stellvertretenden Bürgermeisters nominiert, die CDU schlug Jörn Hainer vor. Nach geheimer Wahl setzte sich Amtsinhaber Hardiek hauchdünn mit 18:17-Stimmen durch - damit ist Jörn Hainer Zweiter Stellvertreter von Bürgermeister Michael Meyer-Hermann.

Horst Hardiek nutzte seine kurze Antrittsrede jedoch zu einem Blick auf die eigene Zukunft - wobei der obligatorische Scherz zum Auftakt nicht fehlen durfte: "Ich bewege mich auf ein knackiges Alter zu. Überall knackt es." Darum kündigte der Sozialdemokrat, der in seinem Wahlkreis Peckeloh zuletzt wieder ein Direktmandat holte, einen Abschied auf Raten an: "2015 werde ich mein Amt als Schiedsmann der Stadt aufgeben und 2017 vor der Sommerpause auch als stellvertretender Bürgermeister zurücktreten." Das würde den Weg für Petra Pölzing frei machen, die bislang zu den Stellvertretern des Bürgermeisters gehörte. "Wenn der Posten von Horst neu besetzt würde, wäre sie unsere Kandidatin dafür", bestätigte die SPD-Fraktionsvorsitzende Liane Fülling.

Sein Stadtratsmandat will Hardiek bis 2020 erfüllen - und dann die politische Laufbahn beenden. Seinen schrittweisen Rückzug erklärte er am Rande der Sitzung mit einem Augenzwinkern: "Von 100 auf 0, das schaffe ich einfach nicht." Mittendrin im politischen Geschehen steckt auch weiterhin Ulrike Poetter (FDP) - und zwar als Alterspräsidentin: "Einst war ich die Jüngste im Kreistag, jetzt bin ich die Älteste im Stadtrat", sinnierte die 70-Jährige, die standesgemäß die Sitzung eröffnete und auch Bürgermeister Michael Meyer-Hermann den Amtseid abnahm. "Ich habe Ihren Großvater noch einige Jahre im Amt erlebt, er wäre sicher stolz auf Sie", gab sie dem 31-Jährigen mit auf den Weg. Auch Michael Meyer-Hermann übernahm seine erste Ratssitzung mit getragenen Worten: "Ich hoffe, dass wir uns im Dialog um die besten Ideen bemühen - auch bei unterschiedlichen Positionen."

Diese unterschiedlichen Positionen wurden allerdings im Anschluss ausgetragen - bei der Entscheidung um die Einrichtung von zwei zusätzlichen Ausschüssen. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und UWG setzte sich der Vorschlag, neue Ausschüsse für Energie, Klima und Umwelt (EKU) sowie für Inte-gration, Generation, Inklusion und Soziales (IGIS) einzurichten, hauchdünn mit 18:17 durch. Bürgermeister und CDU hatten im Vorfeld der Abstimmung vor Doppelberatungen und zusätzlichen Kosten gewarnt - SPD und Grüne hingegen die Wichtigkeit der Zukunftsthemen betont.

Die vermeintliche Sommerpause - sie wird für die Versmolder Kommunalpolitiker in jedem Fall eine arbeitsreiche werden. Denn nun sind Bürgermeister, Fraktionen und Stadtverwaltung gefordert, den neu zusammengesetzten Ausschüssen ein Gesicht zu verleihen. Themen müssen zugeordnet, Zuständigkeiten definiert und Sitzungsintervalle festgelegt werden. Dabei wird er gefordert sein, der faire Dialog. Denn eines steht mit Blick auf die kommenden gut sechs Jahre fest: Die Versmolder Politik ist angesichts knapper Mehrheitsverhältnisse viel spannender geworden.

Kunstschaffen bei jedem Wetter möglich

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Borgholzhausen (KB).
Damit das kreative Schaffen bei der 12. Sommerakademie am Montag im Bönkerschen Steinbruch starten kann, sind eine Menge Vorbereitungen nötig. Am Freitag war das Aufbauteam, bestehend aus Organisatoren, Kursleitern und ehrenamtlichen Helfern aktiv,, um das herrlich gelegene große Freiluftatelier auf Vordermann zu bringen und alles für die rund 200 Teilnehmer, die in den kommenden drei Wochen erwartet werden, zu richten.

"Ich wünsche uns Sonnenschein und gute Ergebnisse", erklärte Günter Schlömann. Doch auch bei widrigen Wetterverhältnissen sind die Organisatoren gut gerüstet. Dank der vier großen und kleinen Zelte und mehrerer Pavillons würden die Kunstschaffenden nicht im Regen stehen gelassen. Für trockene Füße sollen zudem auch die Bretterfußböden und die ausgelegten Planen in den wetterfesten Zelten sorgen.

Das siebenköpfige Helferteam erledigte neben dem Aufbau auch Reinigungsarbeiten an der überdachten Arbeitsfläche für die holz- und steinbildhauerischen Tätigkeiten. Der Trecker von Gerhard Kreft rückte unermüdlich unzählige Paletten, die in den kommenden drei Wochen als Arbeitstische dienen werden, an ihre unterschiedlichen Bestimmungsorte.

"Spontane, kurzfristige Anmeldungen sind auch vor Ort noch möglich", wirbt Elfriede Schildmann, Beisitzerin im Verkehrsverein und organisatorische Stütze bei der Sommerakademie. Denn im gesamten Zeitraum vom 7. bis 25. Juli sind in der vom Piumer Verkehrs- und Kulturverein organisierten Akademie noch ein paar Plätze zu haben. Kurzentschlossene können sich in der Stein- und Holzbildhauerei erproben oder sich in den Kursen zum Fertigen von Schmuck und Betonskulpturen, in verschiedenen Malkursen sowie zum Modellieren mit Gips, der Schreibwerkstatt oder bei »Feuer und Eisen« anmelden.

Ein fast entspannter Nachmittag

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Von Claus Meyer

Halle.
So ziemlich alles deutete gestern für den TC Blau-Weiß Halle auf einen entspannten Nachmittag hin. In der Heimpartie gegen den TC Blau-Weiß Neuss führte der Tennis-Bundesligist nach den ersten beiden Einzeln mit 2:0. Auch Spitzenmann Robin Haase und Tim Pütz strebten Richtung Erfolg, als das Malheur passierte: Pütz knickte um und musste seine Partie gegen Philipp Oswald aufgeben. Den Hallern gelang dank zweier gewonnener Doppel dennoch am Ende ein 5:1 und damit der zweite Saisonsieg im zweiten Spiel.

"Das ist natürlich ganz bitter für Tim und für uns", sagte ein geknickter Teamchef Thorsten Liebich, der als Erstes eine Bänderverletzung vermutete. Sein Match gegen den österreichischen Doppelspezialisten Philipp Oswald hätte Pütz wohl gewonnen. 6:4, 3:2 führte er, lag dabei im zweiten Satz sogar ein Break vor.

Immerhin, die Mannschaftskollegen glichen den Ausfall von Pütz mehr als aus. Jan-Lennard Struff begann seine Partie gegen Jeremy Jahn humorlos mit einem Ass. Ebenso humorlos gewann er 20 Minuten später den ersten Satz und fertigte seinen Gegner dabei »zu null« ab. Nur kurz haderte das Haller Publikum mit seinem Liebling, als Struff im zweiten Durchhang beim Stand 3:2 und 30:15 aus seiner Sicht einen leichten Volley ins Aus schlug. Kurz darauf waren die Zuschauer wieder da, als die Nummer 66 der Weltrangliste einen perfekten Passierball schlug und wenig später auch den zweiten Satz mit 6:4 gewonnen hatte.

Robin Haase wurde im Anschluss auf dem Centre-Court von Gerald Granollers herausgefordert. Der »kleine« Bruder von Halles ehemaliger Nummer eins Marcel Granollers entpuppte sich im Spitzeneinzel als eine Nummer zu klein für Haase: 6:3, 6:3 hieß es nach einer guten Stunde für den Niederländer.

Auch Daniel Munoz-de la Nava, spanischer Punktegarant in Diensten von Blau-Weiß, ließ seinem Geggner Marc Meigel beim 6:4, 6:3 wenig Chancen. Nach dem Matchball fand Munoz-de la Nava Zeit, mit Teamchef Liebich und dessen kleinen Sohn zu scherzen. Es war eben doch an manchen Stellen ein entspannter Nachmittag. Spätestens, als Jan-Lennard Struff und Christopher Kas mit einem klaren 6:3, 6:2 im Doppel alles klar machten.

3. Spieltag (6. Juli, 11 Uhr): Krefeld - Halle, Gladbach - Aachen, Erfurt - Düsseldorf, Neuss - Reutlingen, Mannheim - Bremerhaven.

Tolle Stimmung auf dem Ronchin-Platz

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Von Anke Schneider

Halle.
Laues Sommerwetter, super Stimmung, viele nette Leute - was braucht es mehr, um einen schönen Abend in der Haller Innenstadt zu erleben? Wenn dann auch noch die Geschäfte bis weit in den Abend zum Bummeln einladen, ist alles perfekt. So wie beim 6. Haller Late-Night-Shopping der Haller Interessen- und Werbegemeinschaft HIW.

Die Organisatoren um Michael Schoregge hatten das Late-Night-Shopping wieder einmal mit viel Herzblut und einem sicheren Gespür für publikumswirksame Unterhaltung vorbereitet. Gegen 17 Uhr eröffnete HIW-Vorsitzender Michael Schoregge das Event und holte auch gleich seine fleißigen Helferinnen auf die Bühne. Sigrun Lohmeyer, Anne Ottensmeier, Silwia Schulz und Tanja Andriiouk waren es im Wesentlichen, die zuvor wie die Bienen um den Ronchin-Platz geschwirrt waren, damit alles perfekt wurde. Vom neuen roten Fallschirm, der das ganze Areal abdeckte über Ballonfliegen, Bratwurststand und Cocktailbar bis hin zur Hüpfburg und dem Clown Theo zur Belustigung der Kinder.

Schoregge lobte seine Mitorganisatorinnen als "ein tolles Team", stellte das Programm vor und wünschte den Anwesenden einen unterhaltsamen Abend. Und der ließ auch nicht lange auf sich warten. Zur Talent-Show »Live on Stage« hatten sich zehn Einzelpersonen oder Gruppen aus Halle und Umgebung angemeldet, die deutlich machten, wie viele junge unentdeckte Talente es im Altkreis gibt. Marlen Laudin aus Halle machte mit ihrem selbst komponierten Lied »Down tot he ground« den Anfang. Danach folgten Katharina Hellen und Friederike Zöllner mit der Filmmusik aus »The Royals«, Aislinn Bates mit »Skyfall« von Adele und die mit 15 Jahren jüngste Teilnehmerin Fee Bittner aus Werther mit »Empire state of minds«. Tänzerinnen aus der Formation »Stardust« unterbrachen die Gesangsdarbietungen, bevor Jeannette Loufti die Gäste mit »Fell in Love« von J Lo begeisterte. Es folgte ein selbst gestrickter Rap von Kevin Liermann und der Song »Mama do« von Pixie Lott, präsentiert von Evelyn Hamann und Tim Welland.

Elma Lisboa brillierte mit »Into the blue« bevor der letzte Sänger, Kai Jörgen Sennhoff, den Gästen mit »You raise me up«, das er seinem verstorbenen Onkel widmete, eine ganze Flut von Schauern über den Rücken jagte. Das »Applausometer«, das den tosenden Beifall in Dezibel ausdrückte, zeigte 109 an. Das entspricht in etwa dem Kreischen einer Motorsäge oder Löwengebrüll. Der 22-jährige Versmolder wurde schließlich Sieger der Talentshow und erhielt ein Preisgeld der TWO. Zweite wurde Jeannette Loufti, gefolgt von Rapper Kevin Liermann.

Am frühen Abend sahen die Gäste auf dem Ronchin-Platz dann eine Vorführung der Haller Dog-Uni. Die Mitglieder um Inhaberin Friederike Schulz zeigten Sequenzen aus der Hundesportart Agility und dem Dogdance. Danach bevölkerten Tänzer von La Fiesta Events aus Bielefeld die Bühne und steckten die Menschen auf dem Ronchin-Platz unter anderem mit dem Zumba-Fieber an. Um 22 Uhr, eine Stunde später als angekündigt, stand dann der Höhepunkt des Bühnengeschehens an: der Auftritt der Thunderbirds aus

Bielefeld.
Die Altrocker verstanden es auch dieses Mal wieder, ihr Publikum schon mit den ersten Klängen mitzureißen. Die aufgestellte Leinwand, auf der Fußballfans das Viertelfinalspiel Holland gegen Costa Rica verfolgen konnten, blieb nahezu unbeachtet.

Freibad-Fans haben noch viele Pläne

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Von Alexander Heim

Borgholzhausen.
Strahlender Sonnenschein, Temperaturen über 30 Grad, eine angenehme leichte Brise - so hätten sich die Organisatoren des Freibad-Fördervereins ihre Premiere eines Sommerfestes ganz sicher gewünscht. Doch im Wetter steckt man bekanntlich nicht drin. Und so machte das Team um Jochen Rösner einfach das Beste aus den Gegebenheiten, wie sie sich am Samstagnachmittag darboten.

Noch mehr Besucher? Ja, auch über die hätten sich die Organisatoren gewiss gefreut. Doch wer trotz Wolken und zeitweiliger Regenschauer ins Freibad an der Masch gekommen war, der erlebte hier einen äußerst vergnüglichen Nachmittag und Abend. Schließlich ging es am Samstagnachmittag nicht nur ums Feiern, sondern zudem um sportliches Wetteifern.

Fünf Teams hatten sich zur Neuauflage des Vereinswettbewerbes angemeldet, der sich bereits bei der Eröffnung des Freibades im vergangenen Jahr großer Beliebtheit erfreut hatte. Mit den Jungschützen waren auch die Titelverteidiger dazu wieder am Start. Am Ende aber mussten sie sich mit Platz zwei zufrieden geben. Das Rennen machte diesmal das vierköpfige Team der 1. Herren des TuS Ravensberg.

Leon Kafka, Jan Büteröwe, Kai Lakebrink und Jan Büschen wussten am besten, wie es gelingt, eine beschwerte Tonne den Boden des Schwimmerbeckens entlang bis zum anderen Ende des Bassins zu bringen. Und Schlussschwimmer Leon Kafka hatte bereits vorab Gelegenheit gehabt, die beste Technik für den Rückweg auf Pool-Nudel und Brettern auszuloten.

Mit 1:52:01 gingen Siegerurkunde und das Preisgeld in Höhe von 75 Euro an die Handballer. Die Jungschützen sicherten sich in 2:22:41 Platz zwei und 50 Euro. Platz drei ging in 2:34:45 an das Team des LC Solbad. Über jeweils einen Verzehr-Gutschein freuten sich die A-Jugend des TuS Ravensberg (Platz vier) sowie das Team des Freibad-Fördervereins (Platz fünf).

Es war ein Nachmittag, bestens dazu geeignet, das Freibad von seinen vielen schönen Seiten zu erleben. Da sorgten fröhliche musikalische Klänge aus der Lautsprecheranlage für gute Laune. Da hatte der Freibad-Förderverein für ein schön bestücktes Kuchenbuffet ebenso gesorgt wie für Bratwürstchen und Steaks. Und auch warme und kühle Getränke wurden natürlich vorgehalten.

Gleich zwei echte Hingucker präsentierte der Freibad-Förderverein zudem im Rahmen seines Sommerfestes. Zum einen natürlich das nigelnagel-neue blaue T-Shirt mit dem Aufdruck »In ist, wer drin ist«. Zum anderen der Basketball-Korb, der auf der großen Wiese für noch mehr Abwechslung sorgen soll und vor allem von den jüngsten Besuchern auch gleich ausgiebig in Beschlag genommen wurde.

Die Jüngsten konnten auch immer wieder in launigen Wettbewerben ihr Geschick im Wasser unter Beweis stellen und dafür kleine Präsente und Gutscheine abräumen. "Unser Sommerfest soll ab jetzt zu einer kleinen Tradition werden", teilte Jochen Rösner mit, der sich über die gute Resonanz freute und schon mit neuen Ideen in die Zukunft blickte: "Wir wollen jedes Jahr eine Aktion machen." Und er denkt dabei unter anderem an Open-Air-Kino-Erlebnisse am Beckenrand. "Jedes Jahr soll es ein wechselndes Konzept geben", so Jochen Rösner.

Vor allem aber will der Förderverein natürlich weiterhin aktiv das Freibad unterstützen. "Die Seepferdchen-Aktion läuft weiter", führte Rösner aus. Aktuell werde darüber nachgedacht, die Zeiten des Frühschwimmens auszuweiten. Und wenn 2015 die Liegewiese erweitert wird, "dann gibt es eventuell noch kleine Tore." Die Fußball-Fans wird’s freuen.


Zehn Jahre AWO-Kita »Waldkauz«

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Werther (DHS).
Bei strahlendem Sonnenschein feierten jetzt die Kinder, Eltern, Mitarbeiter und Nachbarn des AWO-Waldkindergartens »Waldkauz« das zehnjährige Bestehen der Einrichtung. "Ich danke allen, die uns auf diesem Weg begleitet und geholfen haben", erklärte eine sichtlich gerührte Leiterin Cornelia Schmidt. Zahlreiche Gäste waren der Einladung zur Feier gefolgt. Darunter viele ehemalige Mitarbeiter, Kinder sowie Repräsentanten der Stadt Werther und der Evangelischen Stiftung Ummeln.

"Es ist schön zu sehen, was hier aus dem Willen einiger Eltern in Werther entstanden ist", betonte Bürgermeisterin Marion Weike in ihrem Grußwort. Die Arbeit des Waldkindergartens sei allgemein sehr anerkannt und die Einrichtung deshalb aus der Böckstiegelstadt nicht mehr wegzudenken, sagte die Verwaltungschefin und überreichte ein Buchpräsent.

Mit einem »grünen Gruß« schloss sich Marcus Plump den Gratulanten an. Der Teamleiter Tagesstruktur bei der benachbarten Waldheimat betonte, wie sehr den Klienten und Mitarbeitern der Einrichtung die Kinder und ihre Betreuer inzwischen ans Herz gewachsen seien. "Ich sehe euch jeden Morgen an meinem Fenster vorbeiziehen in den Wald und das ist ein Bild, das ich nicht mehr missen möchte", erklärte Plump.

Cornelia Schmidt hat kürzlich die Leitung des Waldkindergartens von Volker Dreessen übernommen. Dreessen leitet jetzt die AWO-Kita »Die kleinen Fürsten« in Rheda-Wiedenbrück. Der Ex-Leiter ließ es sich aber nicht nehmen, zum Jubiläumsfeist zu erscheinen. Seine Nachfolgerin wandte sich in einer sehr emotionalen Rede an die Festgäste.

"Mein Dank gilt der Waldheimat, ohne die wir nicht hier sein könnten", betonte die Di-plom-Sozialpädagogin. Sie bedankte sich auch beim SPD-Ratsherrn Bodo Brinkmann und dem Stadtelternrat für die gute Unterstützung. "Es gab vor über zehn Jahren engagierte Eltern in dieser Stadt, die einen Waldkindergarten wollten", erinnerte die 38-Jährige an den Start der Einrichtung.

Sie wies besonders auf das Engagement der Eltern rund um die Jubiläumsfeier hin. "Unsere Eltern haben sich sehr aktiv eingebracht und dafür gesorgt, dass Kinder und Gäste heute ein attraktives Programm erleben können", sagte Cornelia Schmidt. Für das leibliche Wohl sei mit einem Kuchenbuffet, frischen Crêpes und Speisen vom Grill gesorgt.

Für Unterhaltung sorgten dann die elf angehenden Schulkinder des Waldkindergartens. Sie hatten das Theaterstück »Die kleine Raupe Nimmersatt« einstudiert und führten es unter dem Beifall der Gäste auf. Auf anrührende Weise transportierten sie die Botschaft von Eric Carle, dass jeder Mensch groß werden und mit seinen Talenten in der Welt etwas erreichen kann.

Im Anschluss ging es zum spielerischen und gemütlichen Teil der Feier über. Für die Kinder war ein umfangreiches Spiel- und Kletterangebot im Wald vorbereitet worden. "Wir haben sogar eine Kübelspritze zum Abkühlen", bemerkte Cornelia Schmidt.

Derzeit besuchen 21 Kinder den Waldkindergarten »Waldkauz«. Sie werden von fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. "Es gibt zwei Praktikanten und eine Integrationsfachkraft", so die Leiterin. Im Sommer verlassen elf Kinder die Einrichtung und wechseln in die Grundschule. "Zehn Kinder kommen neu zu uns und damit haben wir wieder genau 20 Kinder und mit der Zahl sind wir 2004 auch gestartet."

Cornelia Schmidt ist von Anfang an dabei und verwies auf die Schwerpunkte des Waldkindergartens im Bereich Bewegungs- und Naturpädagogik. Es gebe aber immer wieder - abhängig von den Schwerpunkten einzelner Mitarbeiter - besondere Angebote. "Aktuell haben wir einen Spezialisten im Bereich Musik und 2013 hatten wir Yoga im Angebot."

Irischer Folk aus Amshausen

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von jonas damme

Steinhagen-Amshausen. Sie als junge Band zu beschreiben wäre despektierlich, liegt das Durchschnittsalter der Mitglieder doch jenseits der 40. Nachwuchsband trifft es aber insofern, als dass die Jollybuccs erst seit etwa einem Jahr gemeinsam Musik machen. Entgegen dem Klang ihres Namens übrigens nicht nur Irish- Folk. Ein Besuch im Probekeller.

Der Klang von Jollybuccs lässt unvermittelt an Klassiker der irischen Musik denken: Banjo, Akkordeon oder auch Mandoline sorgen für den typischen Folksound. Einmal pro Woche schallt er abends aus dem Keller des Hauses in Amshausen, in dem der Proberaum liegt. "Ein Nachbar hat mal gesagt: ,Mittwochs gehe ich am liebsten mit dem Hund spazieren. Da bleibe ich immer ein bisschen an der Straße stehen und lausche’", erzählt Bandleader Christian Fingberg. Was der Nachbar dann zu hören bekommt, klingt oft stark nach Dubliner Eckkneipe. Klassiker der Grünen Insel wie »Mary Mack« dürfen auch dort nicht fehlen.

"Der Name der Band setzt sich zusammen aus »Jolly«, was so viel bedeutet wie »ausgelassen« und der Kurzform von »Buccaneer«, dem englischen Wort für Freibeuter", erläutert Fingberg. Er ist so etwas wie der Motor der Band. Das ist auch der Grund, warum sein Geschmack sich stark auf die Songliste der Musiker auswirkt. "Wenn wir einen irischen Song spielen, kommt der aus meiner Ecke", sagt er selbst.

Jollybuccs als Irish-Folk-Coverband abzutun wäre trotzdem falsch: Zum einen spielen sie genauso Pop- und Rocksongs aus aller Welt, zum anderen stehen auch eigene Lieder auf dem Notenblatt. "Nur auf Irish-Folk hätte ich auch keine Lust gehabt", erklärt Akkordeonspielerin Christina Meiertoberens. Und greift damit gleich mehrere wichtige Aspekte auf.

Die Lust am Spiel ist wichtig bei der Steinhagener Band. "Wir sind alt genug und haben erreicht, was wir erreichen wollten", sagt Bassist Jürgen Panteleit. Sie musizieren nicht, um berühmt zu werden, sondern aus Freude am eigenen Musizieren und aus Spaß an den wöchentlichen gemeinsamen Proben. Dann wird es im engen Kellerraum schnell heiß und stickig. Besonders, wenn aus Rücksicht auf die Anwohner - die vielleicht nicht alle die abendliche Beschallung gutheißen - das einzige Fenster geschlossen bleibt.

Genauso wichtig wie die Lust am eigenen Instrument ist ihnen der Spaß am Austausch. Jeder bringt Ideen ein und macht das Programm damit abwechslungsreicher. »Ein Kompliment« von der süddeutschen Band Sportfreunde Stiller gehört ebenso dazu wie ältere Johnny-Cash- und Jerry-Reed-Songs.

Gegründet wurde Jollybuccs von Christian Fingberg und seinem Freund Benjamin Scholz. Sie hatten schon länger zu zweit gespielt und hofften per Anzeige andere Musiker zu finden. Und die kamen - und zwar aus der ganzen Umgebung. Die einzelnen Bandmitglieder stammen nicht nur aus Steinhagen, sondern aus Verl, Gütersloh, Halle und

Bielefeld.
Aus vielen Antworten auf Inserate kristallisierte sich schließlich die heutige Besetzung heraus. Und die spielt nun seit über einem Jahr gemeinsam.

Wann sie vor Publikum auftreten, wählen sie sorgfältig aus. "Wir sind keine Partyband", erklärt Fingberg, "und wir wollen gar nicht überall spielen." Trotzdem gibt es immer mal wieder Gelegenheiten, bei denen man ihren deutsch-irischen Sound hören kann, zuletzt beim Gartenfest von Ulrike Sprick am vorvergangenen Wochenende. Dort kam ihr Irish-Folk-Rock-Pop-Mix bestens an.

Auch der nächste Termin steht bereits fest: Am 29. August werden die Damen und Herren von Jollybuccs beim Dorfgemeinschaftsfest in Brockhagen auftreten - damit nicht immer nur die Nachbarn von der irischen Musik aus Amshausen profitieren.

Festliche Momente zwischen Toren und Tropfen

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Von Rita sprick

Versmold.
Aus luftiger Höhe schaut der schwarz-weiß gefleckte Adler majestätisch auf die Bierkönigsanwärter. Von unten werden Schüsse im Sekundentakt auf den Hochstand abgefeuert - aber bis auf Krone, Zepter und Apfel will lange Zeit kein Körperteil weichen. Was der zähe Vogel nicht weiß: Die Schützen stehen unter massivem Zeitdruck. Um 18 Uhr beginnt das WM-Fußballspiel Deutschland gegen Frankreich. Dann die Wende: Zwanzig Minuten vorm Anpfiff schießt Jan Grützmann den Rumpf samt Flügel ab und wird als neuer Bierkönig des Schützenvereins Versmold gefeiert.

Erstmals in der Bierkönigsgeschichte behielt der Adler bis zum bitteren Ende seine Flügel. Sie wurden in eins zusammen mit dem Rumpf abgeschossen. Die Zeit bis zum Anpfiff reichte gerade noch für Glückwünsche an den 39-Jährigen aus Wellingholzhausen. Jan Grützmann gehört seit sechs Monaten zum Versmolder Verein, stammt gebürtig von der Ostseeinsel Usedom und erhielt darum den Beinamen »Der Usedomer«.

Dann stand bei der Festgesellschaft mit Petra »Der Ersten« und Jörg »Dem Würzigen« Flethe an der Spitze zunächst mal Fußballgucken an. Die Damenschießgruppe schmückte sich noch schnell mit Ketten aus schwarz-rot-goldenen Blüten, der Vorsitzende Jörg Bechtel malte sich rasch die Deutschlandfahne auf die Wangen, dann versammelten sich alle vor der Großleinwand in der Schützenhalle.

45 Minuten später geriet das Schützenvolk erneut unter Zeitdruck. Für die 15-minütige Halbzeitpause war die Proklamation des neuen Bierkönigs im Langen Gang geplant. Schützenchef Bechtel hatte die Ruhe weg und alles im Griff. Er dankte dem scheidenden Bierkönig Michael Horstmann für eine tolle Regentenzeit, nahm ihm die Königskette ab und hängte das Würdenzeichen dessen Nachfolger Jan Grützmann um.

Dem Schützen Jens Aßner gratulierte Bechtel zum Abschuss der Krone um 16.08 Uhr, Marvin Meyer auf der Heide zum Treffer auf das Zepter (16.24 Uhr) und Marco Beckmeier zum Erringen des Apfels sechs Minuten danach. Pünktlich zur zweiten Halbzeit war das Schützenvolk wieder vor der Leinwand.

Der zweite Tag des kleinen Schützenfestes stand schließlich im Zeichen von Umzügen, Beförderungen und einer fröhlichen Tanzparty. Mit der gut gelaunten Abordnung des Schießvereins Knetterhausen und unter den Marschklängen des Musikzugs Oesterweg marschierten die Versmolder Grünröcke am Samstag gemeinsam in den Stadtpark zum Langen Gang. Dort fand angesichts drohender Regenwolken blitzschnell die Beförderung von sechs Schützenbrüdern statt. Die Gratulationen gingen bereits im Regen unter und so wurden sie in der Schützenhalle gebührend nachgeholt und mit Bier besiegelt.

Den anschließenden Tanzabend mit der Band »Musik & Fun« eröffnete das Königspaar Flethe, bevor das Throngefolge und die gesamte Festgesellschaft eine flotte Sohle aufs Parkett legte.

Die Beförderungen:

Vom Vorstand: Peter Berger zum Oberleutnant; 1. Kompanie: Peter Flottmann zum Oberleutnant, Stefan Mennewisch zum Hauptmann, Michael Bredow zum Oberfeldwebel und zum 1. Schießwart der Kompanie; 2. Kompanie: Daniel Wichmann zum Oberfeldwebel; 3. Kompanie: Kars-ten Geisler zum Oberleutnant, zudem ist er Nachfolger von Kompaniechef Friedhelm Taake, der den Posten 26 Jahre innehatte.

 

 Der Schießbetrieb beim Schützenverein Versmold ruht in dieser Woche übrigens. Grund sind energetische Renovierungsarbeiten an der

Halle.
Der Schießstand bleibt deshalb am Mittwoch 9., und Sonntag, 13. Juli, geschlossen. Ab Mittwoch, 16. Juli, läuft der Schießsportbetrieb wieder zu den gewohnten Zeiten.

Kozlova siegt und genießt

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Von Claus Meyer

Versmold.
Kateryna Kozlova hat die siebten Reinert Open im Tennispark Versmold gewonnen. Die Ukrainerin besiegte im Finale gestern ihre niederländische Rivalin Richel Hogenkamp mit 6:4, 6:7 und 6:1. Für die 20-jährige Kozlova war es der zweite Sieg ihrer Karriere bei einem mit 50 000 US-Dollar dotierten Turnier. Mit dem Erfolg darf sie sich nun Internationale Westfälische Meisterin nennen.

Wie schon in ihren Partien zuvor war Kozlova auch am Sonntag ihrer Gegnerin taktisch überlegen. Hogenkamp, die am Samstag im Halbfinale das deutsche Nachwuchtalent Carina Witthöft noch klar besiegt hatte, zeigte schon im ersten Satz Nerven. Bei 4:2 war Kozlova das erste Break gelungen. Hogenkamp nahm der Gegnerin postwendend den Aufschlag wieder ab, lag aber bei eigenem Service anschließend schnell 0:40 zurück. Ihre Wut über eine vergebene Chance ließ die Niederländerin an ihrem Schläger aus, was ihr eine Verwarnung vom Schiedsrichter einbrachte. Das Aufschlagspiel rettete sie mit ihrem Ausbruch auch nicht - 5:3 für Kozlova. Da gerade Break-Zeit war, gingen auch die nächsten beiden Spiele an die Rückschlägerin, womit Kozlova den ersten Satz 6:4 für sich buchte.

Im zweiten Durchgang verpasste es die Ukrainerin dann, das Match frühzeitig zu entscheiden. Schnell lag Hogenkamp zwar zwei Breaks und 3:0 in Front. Doch Kozlova konterte und sah bei 5:4 und 6:5 schon wie die sichere Siegerin aus. Doch jetzt hatten Hogenkamps Bälle die richtige Länge. Den Tiebreak des zweiten Satzes entschied die Niederländerin 7:3 für sich.

Vier Spiele waren im Entscheidungsdurchgang gespielt, die jetzt fast fehlerfrei spielende Kozlova 3:1 in Führung, als Hogenkamp ihr Wutausbruch aus dem ersten Satz wieder einholte. "Ball Abuse", Ballmissbrauch, hieß das Vergehen, das der Unparteiische nun mit einem Strafpunkt ahndete. Kozlova nutzte die kampflose 15:0-Führung, um im fünften Spiel vorentscheidend auf 4:1 davonzuziehen. Gebraucht hätte sie das Geschenk aber wohl ohnehin nicht. Mit ständigen Tempowechseln und platzierten Schlägen raubte Kozlova Hogenkamp in der Schlussphase der Partie den Nerv. Wenige Minuten nach dem 4:1 verwandelte sie ihren ersten Matchball zum 6:1 und zum Turniersieg.

Hogenkamp gab sich nach dem Matchball als faire Verliererin: "Kateryna hat gut gespielt und verdient gewonnen", sagte sie. "Ich hatte insgesamt eine gute Woche", ergänzte die Niederländerin. Die hatte in noch höherem Maße die Siegerin. "Ich bin sehr glücklich, das Turnier gewonnen zu haben. Ich habe es hier sehr genossen", sagte Kateryna Kozlova. Und angesprochen auf die vielen Breaks im Match antwortete die Turniersiegerin mit einer Prise Selbstironie: "Das ist halt Frauentennis." Gemein ist Verliererin und Gewinnerin, dass sie nach den Reinert Open zunächst zu Hause die müden Glieder wieder fit machen. Für Hogenkamp steht anschließend ein WTA-Turnier in Schweden auf dem Programm, Kozlova schlägt demnächst bei einer WTA-Veranstaltung in Istanbul auf.

Kurz vor der Siegerehrung verteilte Robert Hampe, Präsdet des Westdeutschen Tennisverbands, Komplimente an die Organisatoren. "Das deutsche Tennis braucht solche Turniere", sagte er in Richtung Turnierinitiator Hans-Ewald Renert und Turnierdirektor Jan Miska. Veranstaltungen wie die Reinert Open seien "eine Plattform für den Nachwuchs". Ins gleiche Horn hatte zuvor Bundestrainerin und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner gestoßen. Bei der Talkrunde vor dem Finale sagte sie: "Damit wir weiter in den Nachwuchs investieren können, brauchen wir Sponsoren, die langfristig und nachhaltig in den Tennissport investieren." Schon bald werden die Planungen für die achten Reinert Open beginnen. Hans-Ewald Reinert: "Auf die freuen wir uns jetzt schon."

Chorgesang vor hochprozentiger Kulisse

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Steinhagen (BNO).
Eine musikalische Weltreise hatten der Kammerchor und der Männerchor Belcanto am Sonntag für ihr Publikum vorbereitet. Während im ersten Teil internationale Kompositionen im Mittelpunkt standen, setzte vor allem der Männerchor im zweiten Teil auch auf sein musikalisches »Kerngeschäft«: Das deutsche Volkslied.

Das Belcanto-Sommerkonzert hat eine lange Tradition. In früheren Jahren fand es regelmäßig im Freien vor der malerischen Kulisse des Schlosses Patthorst statt. Mittlerweile hat sich das Historische Museum als Veranstaltungsort etabliert.

Zwischen den Exponaten bleibt genügend Platz für das Publikum, das wieder zahlreich zum Konzert gekommen war. 70 Gäste begrüßte Chorleiter Michael Lehmann, bevor kurz darauf die glockenhellen Stimmen des Kammerchors erklangen.

Einen wunderbaren Auftakt servierten die elf Frauen ihren begeisterten Zuhörern mit dem US-amerikanischen Stück »The Rose«. Bette Midler machte den Titel von Amanda McBroom seinerzeit einem breiten Publikum bekannt. Im Kinofilm »The Rose« wurde das Leben Janis Joplins nacherzählt.

Dem unbeschwerten Flower Power der Sechziger und Siebziger des vergangenen Jahrhunderts huldigten die Sängerinnen auch mit dem nächsten Programmpunkt. »California Dreamin« von »The Mamas and the Papas« präsentierten sie in einer mitreißenden a-capella-Version.

Der Männerchor stand den weiblichen Mitgliedern in nichts nach. Besonders spannend war es, einen direkten Vergleich zwischen beiden Klangkörpern ziehen zu können. So stimmte erst der Kammerchor den irischen Folksong »Danny Boy« an. Gleich im Anschluss durften die Zuhörer die vom Männerchor vorgetragene deutsche Version des Liedes genießen, das den Titel »Es klingt ein Lied« trug. Beide hatten ihren ganz individuellen Reiz.

Wenig später bewiesen aber auch die Herren, dass sie des Englischen durchaus mächtig sind. »Loch Lomond«, so etwas wie die inoffizielle Hymne Schottlands und dort so ziemlich jedem Kind bekannt, sangen sie zur einen Hälfte im original, zur anderen auf deutsch.

Nach der Pause, auf die der Männerchor das Publikum mit dem Lied »Der Speisezettel« eingestimmt hatte, in dem musikalisch auf "Frikassee mit Kalbfleisch, Lerchen und Ragout" oder "Schinken und Cervelatwurst" Appetit gemacht wurde, kamen schließlich auch die Anhänger des deutschen Volksliedes voll und ganz auf ihre Kosten.

Nach kurzen Ausflügen in die Welt des Gospel - »Kumbayah« - und des Pop - »You raise me up« - waren »Ich hörte ein Sichlein rauschen« oder »Es waren zwei Königskinder« die bekanntesten, die gekonnt von den 14 Sängern des Männerchores dargeboten wurden. Den glänzenden Schlusspunkt unter das rundum gelungene Sommerkonzert im Museum setzten beide Belcanto-Chöre gemeinsam mit »Der Abend deckt sein blaues Tuch«.

41 Jahre im Dienst der Kinder

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Von Silke Derkum

Versmold-Oesterweg. Maximal ein halbes Jahr wollte sie bleiben, als sie im Februar 1972 an der Grundschule Oesterweg ankam. Von der Bielefelder Uni aus, wo Sabine Lange Grundschullehramt studiert hatte, waren Versmold und die umliegenden Dörfer allertiefste Provinz. Dass sie an das halbe Jahr dann noch 41 weitere drangehängt hat, liegt aber vermutlich genau an dieser Lage. "Oesterweg ist einfach noch heile Welt", sagt die 65-Jährige. Am vergangenen Freitag haben die Menschen aus dieser heilen Welt die Lehrerin, wie berichtet, beeindruckend in den Ruhestand verabschiedet. Mit dem HK blickt Sabine Lange nun noch mal in Ruhe auf die vergangenen 41,5 Jahre zurück.

"Es war auf jeden Fall lockerer damals", sagt Sabine Lange über ihre Anfänge in den 1970er-Jahren. "Dieses ganze Verwaltungsspektakel, das gab es nicht." Auch der damalige Rektor Fritz Pohlmann vertraute den Kolleginnen und mischte sich nicht in Details ein. "Meine Mädchen können das besser als ich, lass sie mal machen", habe er immer gesagt.

»Machen« war auch Sabine Lange stets wichtig. "Man muss diesen Beruf als Berufung verstehen; wir Lehrer sind dafür da, den Kindern zu dienen - nicht umgekehrt. Wir müssen dafür sorgen, dass alle die gleichen Chancen haben und ihnen etwas beibringen", lautet ihr Credo. Zwei Mal hat sie deshalb eine Schulleiterstelle in anderen Orten abgelehnt. "Ich wollte mit den Kindern zusammenarbeiten, nicht verwalten", sagt sie.

Allerdings ist die Bandbreite dessen, was die Kinder von ihren Lehrern lernen sollen, heute um vieles größer als vor 40 Jahren. "Man ist inzwischen auch für die Erziehung zuständig, dafür, den Kindern Werte und Benehmen beizubringen", sagt Sabine Lange. Dazu gehört auch, Respekt vor dem Lehrer zu haben. Denn den bringen viele von zu Hause nicht mehr per se mit. "Die Kinder wollen wissen, wo es lang geht", sagt Sabine Lange. Autorität sei deshalb ebenso wichtig wie Kuscheln.

Gekuschelt wurde auch bei der Verabschiedung am vergangenen Freitag. Die Lehrerin musste viele weinende Kinder in den Arm nehmen und konnte dabei selbst die Tränen nicht zurückhalten. So gerührt war sie von den mit viel Liebe gestalteten Abschiedsgeschenken und von den Überraschungen an ihrem letzten Schultag. "Ich konnte gar nicht jedem die Hand drücken und mich bedanken", sagt sie und ist froh, dies nun per Haller Kreisblatt nachholen zu können.

Da ist auch die Antwort auf die Frage nach ihrem schönsten Schulerlebnis in 41 Jahren keine Überraschung: "Der Abschied wird auch mit größerem Abstand alle anderen Erlebnisse überstrahlen."

Ein Lob, das auch an die Adresse der Eltern geht. "Früher waren bei weitem nicht so viele Eltern an der Schule", zieht Sabine Lange noch einen weiteren Vergleich. "Heute sind sie engagierter und Schule ist gleichzeitig viel offener geworden." Doch der Zusammenhalt in Oesterweg sei etwas Besonderes. Und da ist sie wieder, die heile Welt: "Eltern, Schule, Kindergarten - ich habe mich da eingebunden gefühlt", sagt die Hilteranerin, die die Kinder "unheimlich vermissen" wird, sich aber trotzdem auf den Ruhestand freut. "Als mir neulich die erste ehemalige Schülerin ihr Enkelkind entgegen hielt", sagt Sabine Lange und lacht, "da wusste ich: Jetzt ist es Zeit."

Erinnerung an Sammeltassen und Rasierset

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Borgholzhausen (anke).
Zahlreiche Senioren aus Borgholzhausen feierten am Sonntag ihre Eiserne, Diamantene und Gnadenkonfirmation. Die Gruppen kamen zunächst zu einem Gottesdienst mit Pfarrerin Silvia Schultz zusammen und trafen sich später im Gemeindehaus zum gemeinsamen Mittagessen.

Silberbesteck, Sammeltassen, ein Gesangbuch mit Taschentuch, vielleicht eine Armbanduhr oder ein Reisetaschenset - das waren noch vor wenigen Jahrzehnten obligatorische Konfirmationsgeschenke. Von Geld, heute vom Gabentisch kaum wegzudenken, durften die meisten Konfirmanden bis weit in die Nachkriegszeit hinein wohl nur träumen.

"Ich habe von meinem Patenonkel damals ein Rasierset bekommen", erinnert sich Carl-Heinz Beune, einer der diamantenen Konfirmanden und den Piumern gut bekannt als Heimatvereinsvorsitzender. Im Gegensatz zu heute sei die Konfirmation im Ganzen "etwas spärlicher" gewesen.

Gut erinnern kann sich Beune an die Paukerei zum Ende der zweijährigen Konfirmandenzeit. "Wir mussten richtig viel auswendig lernen", sagte er. Den Katechismus, Lieder aus dem Gesangbuch und die Zehn Gebote sowieso.

Seine Konfirmation sei 1954 ohnehin eine besondere gewesen. "Es war die Letzte von Pastor Walter Fronemann im Stadtbezirk und Pastor August Wörmann im Landbezirk", berichtet der einstige Heimatvereinsvorsitzende. Die Pastoren hätten schon damals die Kirche renovieren wollen aber vor allem die Landbevölkerung sei dagegen gewesen. Darüber sei man derart in Streit geraten, dass beide Pfarrer aus Pium weggezogen seien. "Dann kam Pastor Wilhelm Dietrich Müller und der hat die Renovierung dann durchgezogen", erinnert sich Beune.

Für viele der Jubilare war es am Sonntag ein schönes Erlebnis, die Mitkonfirmanden von damals wiederzutreffen. Die Senioren hatten sich eine Menge zu erzählen. "Es war eine schöne Feier", findet auch Carl-Heinz Beune.

Im Folgenden nun die Namen der Jubilare: Am 19. März 1944 wurden konfirmiert: Günter Schlömann, Kurt Pötting, Kurt Murra, Grete Grimme geborene Vorderbrügge, Lilli Baumann geborene Brokmann, Hanna Schneiker geborene Barlewort, Wilfried Stute, Else Meyerhoff geborene Hagemann, Hilde Stockkamp geborene Schöwerling, Hanna Droste geborene Vormberg, Elfriede Dreesbeimdieke geborene Blaue, Hilde Grundmann geborene Bockstette, Wilma Bismayer geborene Menke, Hanna Humberg geborene Piel, Irma Barlewort, Erika Vark geborene Brune, Hanna Wagemann geborene Burstedt, Helga Sirp geborene Brickenkamp.

Am 21. März 1954 wurden konfirmiert: Heinrich Nagelsmöller, Hildegard Schlüer geborene Mannstein, Günter Beste, Brigitte Raschke geborene Fabert, Veronika Sebralle geborene Gickel, Margot Hesselfeld geborene Schacht, Meta Klaus geborene Werner, Hilde Spengemann geborene Ziepelmeyer, Helga Gerling geborene Horstmann, Carl-Heinz Beune, Annelore Scholten-Luchsen, Gerhard Brante, Ingeborg Szepanski geborene Bäsler, Inge Beste geborene Dudeck, Karin Steinweg geborene Huber, Monika Barmeyer geborene Jungnitsch, Anni Borgstädt geborene Knehans, Renate Heilmann geborene Köhne, Rosemarie Koch geborene Schmidt, Inge Oelrich geborene Scholz, Anneliese Schwerter, Gisela Vogt geborene Sievers, Irmgard Hemminghaus geborene Wischmeier, Heiner Huesmann, Gerd Lühr.

Am 3. April 1949 wurden konfirmiert: Gerhard Nolte, Gerhard Wacker, Lotti Gretenkord, geborene Knehans, Gerda Plaß geborene Prante, Ursula Lilge geborene Scholz, Margot Buse geborene Theiling, Emma Horst geborene Zurmühlen, Dieter Lorenz, Heinrich Walkenhorst Marianne Uffmann geborene Fauck, Anita Kirchhoff geborene Glasewald, Lieselotte Schäfer geborene Kisker, Maria Klima geborene Kück, Helga Hampel geborene Mutz, Lieselotte Manzau geborene Strakerjahn, Gerhard Ameling, Karl Engelbarth, Werner Richter, Marianne Schlichthaber geborene Ruschhaupt, Marianne Horstmann geborene Schulte, Helmut Eckert, Heinz Doht, Horst Scholz, Marianne Schwöbbermeyer geborene Habighorst, Gerda Büttner geborene Geißler.


Weeke hofft auf Wohlfühleffekt

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von sven hauhart

Amshausen. Mit Volldampf startete das Auftakttraining von Fußball-A-Ligist TSV Amshausen: Die beiden Zugänge Nils Weber und Daniel Lehwalder prallten im Luftkampf mit den Köpfen zusammen. Mit der Folge, dass Weber genäht werden musste. Auch sonst soll es in Amshausen direkt zur Sache gehen. Denn eine verschlafene Hinserie wie im Vorjahr will Trainer Sven Weeke unbedingt vermeiden.

"Wir wollen die Leistungen aus der vergangenen Rückserie bestätigen", erhofft sich Weeke in seinem zweiten Jahr als Amshausener Trainer von Beginn an mehr sportliche Konstanz seines Teams. Allerdings müssen die »Blauen« die Abgänge einiger erfahrener Akteure verkraften. Weeke selbst sieht dies als Chance zum Neuaufbau: "Wir haben insgesamt junge Leute verpflichtet. Denn unser Ziel ist es, eine Truppe aufzubauen, die längerfristig zusammenspielt."

Eine zentrale Rolle könnte dabei Nils Weber einnehmen, der trotz seines relativ jungen Alters bereits einige Stationen aufzuweisen hat und zuletzt beim Nachbarn Spvg. Steinhagen kickte. "Ich hoffe, er kommt hier fußballerisch ein wenig zur Ruhe. Viele von den Jungs kennt er ja noch aus der TSV-Jugend", baut Weeke auf den Wohlfühleffekt bei Webers Heimatverein. "Von der Qualität und Ausbildung her kann er uns sowieso richtig weiterhelfen", sagt der Trainer. Auch von Innenverteidiger Daniel Lehwalder verspricht sich Weeke eine Menge: "Er muss sich zwar noch an den Seniorenbereich gewöhnen, aber er bringt körperlich einiges mit." Im Auftakttraining konnte sich Nils Weber wie erwähnt bereits ein eigenes Bild von Lehwalders Robustheit machen.

Für den Angriff ist Ruben Westphal vorgesehen, der in der vergangenen Saison noch als A-Junior bereits Erfahrung in der Bezirksligaelf vom VfL Theesen sammelte. "Einen guten Abschluss" bescheinigt Weeke Westphal, der mit Dimitri Taranenko, Musa Danho und Patrick Weber um einen Platz im Sturm konkurriert. In Metin Kaya vom TuS Dornberg II bekommt bekommt Stammtorhüter Marcel Hirschfeld neue Konkurrenz im Kampf um den Platz zwischen den Pfosten.

Trotz der Abgänge scheint der TSV also gerüstet für die kommende Serie, in der die spielerische Weiterentwicklung der jungen Mannschaft für Trainer Weeke "ganz oben bei der Trainingsarbeit steht". Ob der avisierte siebte Tabellenplatz tatsächlich im Bereich des Möglichen liegt, hängt auch davon ab, inwieweit die Mannschaft den Schwung der vergangenen Rückserie in die neue Spielzeit retten kann.

Storck baut das Thüringer Werk aus

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Halle/Ohrdruf (hego).
Der
Haller Süßwarenhersteller Storck wird am Standort Ohrdruf in Thüringen 80 Millionen Euro in die Erweiterung von Produktionskapazitäten investieren. 170 neue Arbeitsplätze sollen in der Folge entstehen.

Das Unternehmen bestätigte gestern eine Pressemeldung der Thüringischen Landeszeitung, die dieses gemeldet hatte und sich dabei auf eine Pressemitteilung des Thüringer Wirtschaftsministeriums bezog.

Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD) stattet dem Unternehmen einen Besuch ab. Storck hat zu diesem Anlass keine Presseerklärung verbreitet. Am Thüringer Standort, der kurz nach der Wende in Betrieb genommen wurde, arbeiten 1200 Beschäftigte. Storck nutzte, so der Zeitungsbericht, nach Angaben des Ministeriums noch einmal die Möglichkeit, zwölf Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) zu schöpfen.

Storck-Chef Axel Oberwelland hatte auf der jüngsten Bilanzpressekonferenz im Werk Halle Anfang des Jahres erklärt, dass er in Thüringen noch ausreichend Platz für Erweiterungen habe. Leider sei im Gegensatz zum Standort Halle das Personal am Thüringer Standort ziemlich knapp. Dagegen sind Erweiterungen am Hauptsitz in Berlin aus räumlichen Gründen ausgeschöpft, berichtete der Chef.

Konkurrenzkampf um die Stammplätze

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VON HEIKO KAISER

Loxten. Schon die Zahlen verdeutlichen, dass sich etwas verändert hat. "Letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt hatte ich drei Rückraumspieler - jetzt sind es sieben", sagt Dirk Elschner und schaut in die Richtung, in die die Mannschaft soeben zum Waldlauf entschwunden ist. Mit einem Kader von 15 Spielern gehen die Sportfreunde Loxten in die Vorbereitung auf ihre erste Oberligasaison und blicken dieser durchaus selbstbewusst entgegen.

Nein, anders als in den zurückliegenden Serien werde er das Team nicht vorbereiten, sagt Elschner und fügt hinzu: "Wir haben schon in den vergangenen Jahren immer relativ viel gemacht. Ein noch größerer Umfang geht gar nicht." In Zahlen: Zwischen dem Trainingsauftakt und dem ersten Spiel bei Eintracht Hagen II am 6. September liegen 61 Tage, an 49 davon sind Trainingseinheiten oder Testspiele angesetzt.

Denn Elschner weiß, was ihn und das Team in der höchsten Spielklasse Westfalens erwartet. "Es wird wesentlich athletischer werden", sagt er. Die Loxtener Neuzugänge tragen dem Rechnung: In Ruben Aldejohann (1,96 Meter) und Kevin Wiedeler (1,98 Meter) kommen zwei Spieler mit Gardemaß vom Landesliga-Aufsteiger Warendorfer SU. Aldejohann ist für den linken Rückraum vorgesehen, Wiedeler mit seiner körperlichen Robustheit am Kreis eine gute Ergänzung zum beweglichen Jan Patzelt. Bundesligahärte bringt Elvir Selmanovic vom TV Emsdetten mit. Seine Verpflichtung hat die Loxtener Aussichten in der Oberliga deutlich verbessert. Der 35-Jährige soll zum Kopf der Mannschaft werden. Christian Kalms vom TuS Brockhagen wird mit seiner kämpferischen Mentalität das Team bereichern. Seine Zweikampfstärke im Rückraum könnte gegen offensive Gegner ein Trumpf sein. Das Quintett komplettiert der schnelle Daniel Wienke (TuS Brockhagen), der sich auf Linksaußen ein Duell mit Thilo Stinhans um den Stammplatz liefern wird. Hinzu kommt der A-Jugendliche Jannik Fromme. Der 16-jährige Rechtsaußen bekommt ein Doppelspielrecht. "Wir haben 15 Spieler im Kader. Der dadurch entstehende Konkurrenzkampf bringt uns nach vorne", sagt Elschner.

Respekt, aber keineswegs Angst habe man vor der neuen Klasse, stellt Loxtens Coach klar und fragt: "Warum auch? Wir haben einen Heiner Steinkühler, einen Sebastian Hölmer oder Jan und Nils Patzelt. Das sind alles Spieler, die schon jetzt in jede andere Oberliga-Mannschaft passen würden."

Auf das Saisonziel angesprochen, will sich Elschner nicht auf eine Platzierung festlegen. "In der neuen Klasse ankommen", heißt daher die vage Beschreibung des Anvisierten. Dass damit nicht nur der Klassenerhalt gemeint ist, lässt er kurz danach durchblicken: "Den Nichtabstieg als Ziel zu formulieren, wäre ein Understatement. Ich denke, wir werden alles andere als Fallobst in dieser Liga sein."

Gleichzeitig sieht er Teams, die leistungsmäßig noch ein Stück voraus sind. "Ahlen ist eine Mannschaft, die unter Halbprofibedingungen trainiert. Auch LIT Nordhemmern und TSG Altenhagen-Heepen erwarte ich ganz oben", so Elschner, der zukünftig unterstützt wird von seinem neuen »Ko« René Mittelberg. Auch ein neuer Betreuer ist an Bord: Dirk Degenhardt.

Dann blickt Elschner auf die Uhr. Schon kommen die ersten Spieler vom Waldlauf zurück. Zufrieden klatschen sie sich gegenseitig ab. Die erste Einheit einer langen Vorbereitungszeit ist abgehakt.

Nur gemeinsam kann es gelingen

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Die Mühe, die Aufregung und die Angst, es vielleicht nicht gut zu machen und sich zu blamieren - all das war am Mittag vergessen. Einen ganzen Vormittag lang hatten die Bandklassen von insgesamt vier Schulen aus dem Kreis Gütersloh ihre Ergebnisse im Rahmen eines großen Vorspiels in der Aula der Böckstiegel-Gesamtschule präsentiert. Alle waren dabei so gut, dass sie mit großem Applaus bedacht wurden. Ein erhebendes Gefühl - "Ja", fanden sie, "die Aufregung hat sich definitiv gelohnt."

Es erfordert eine gehörige Portion Mut, sich vor über 100 Schülern und Lehrern hinzustellen, Musik zu machen oder, fast noch schlimmer, zu singen. Was würden die Mitschüler denken? Würde man es gut hinbekommen? Was, wenn man die Töne nicht trifft?

Alles halb so schlimm. Auch wenn der eine oder andere Ton nicht ganz so perfekt ausfiel - alle in der Aula wussten, wie viel Arbeit nötig ist, um als Bandklasse zu funktionieren und ein Stück gekonnt auf die Bühne zu bringen. Dass am Ende alle Gruppen viel Applaus für ihre Darbietungen erhielten, gab den Schülern ein tolles Gefühl der Anerkennung.

"Das haben sie sich auch verdient", bestätigte Musiklehrer Jochen Beckmann, der sich zusammen mit seinem Kollegen Stefan Beschorner sowie Wolfgang Sperner von der Kreismusikschule um die Bandklassen an der Wertheraner Gesamtschule kümmert. Und keineswegs alle Schüler gehören zu diesem besonderen Kreis.

"Pro Jahrgang wird eine Klasse nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und zur Bandklasse", schildert Beckmann. Weil mehr Instrumente schlicht nicht zur Verfügung stünden. In der fünften und sechsten Klasse üben sich diese Schüler am Keybord, an der E-Gitarre, am Bass und am Schlagzeug. Sie singen und spielen wie die Großen der Rockmusik, "viele von ihnen bleiben danach am Ball, lernen vielleicht noch ein weiteres Instrument", hat Beckmann festgestellt.

Genau das ist auch das Ziel der Bandklassen: die Schüler für Musik zu begeistern, selbst wenn sie zunächst keinerlei Erfahrungen mitbringen. "Höchstens zwei bis drei Schüler je Klasse können schon ein Instrument spielen, bevor sie in die Bandklasse kommen. Für alle anderen ist das völlig neu", beschreibt Beckmann. Was nicht schlimm sei, so hätten alle die gleichen Voraussetzungen.

Die Instrumente, seinerzeit dank zahlreicher Sponsoren angeschafft, dürfen die Schüler für die Zeit der fünften und sechsten Klasse mit nach Hause nehmen. In den vergangenen Wochen legten sich die Schüler der Klassen 5 Peaches und 6 Accai mächtig ins Zeug, damit ihr Auftritt ein voller Erfolg würde.

Und er wurde: mit Stücken wie »Happy« von Pharrell Williams, »Demons« von Imagine Dragons und »An Tagen wie diesen« von den Toten Hosen hatten die Jungen und Mädchen ihr Publikum schnell auf ihrer Seite. "Wichtig ist mir, dass die Schüler Stücke auswählen, die wirklich einen Liedcharakter haben. Nur Rap und Elektronik bringen uns nicht weiter", stellt Beckmann klar.

Was die Schüler - abgesehen von den Instrumenten - in den Bandklassen lernen ist, dass ein Auftritt nur gemeinsam funktioniert. Nur wenn jeder bereit ist, auf den anderen zu hören, kommt man ans Ziel.

So war es jetzt auch in der Aula der Gesamtschule, als die Wertheraner Gastgeber zusammen mit Schülern vom Schulzentrum Langenberg, der Matthias-Claudius-Hauptschule in Rheda und der Hauptschule in Verl ihr Konzert veranstalteten. Ein aufregender Tag - aber einer, der viel Spaß brachte.

Rote Karte fürs HW-Kennzeichen

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Von Uwe Pollmeier

Gütersloh/

Halle.
Achim Wahlbrink ist zuversichtlich. Im schicken Anzug und mit Aktenordnern unter dem Arm steht er im Kreishaus und wartet gespannt auf Landrat Sven-Georg Adenauer. Diesem will der selbst ernannte Kämpfer für die Wiedereinführung des HW-Kennzeichens eine per Onlineumfrage erstellte Unterschriftenliste mit Befürwortern seiner Idee übergeben. Im Vorfeld hatten sich die Kommunen und der Kreis ablehnend gezeigt, in der Einladung nach Gütersloh sieht Wahlbrink nun aber ein gutes Zeichen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Im Falle von Wahlbrinks erhofftem Kennzeichen-Comeback ist es jedoch eher ein Sekundentod, erlitten kurz nach Spielbeginn.

"Ich halte diese Idee für Nonsens. Wir sind froh, dass ein Wir-Gefühl geschaffen wurde und nun fordern Sie, dass wir zukünftig wieder auf jeden einzelnen Kirchturm schauen", sagt Adenauer gleich zu Beginn. Das wäre ja die völlig falsche Richtung. Wahlbrink, der kaum auf seinem Stuhl Platz genommen hat, wankt. Das Spiel hat kaum begonnen, da muss der 51-Jährige schon einen Treffer hinnehmen.

Das frühe Gegentor durchkreuzt seine Taktik. Der Haller überlegt kurz, holt zum Gegenangriff aus und schiebt dem Landrat ein stetig nach oben steigendes Kurvendiagramm vor die Nase. "Die 824 gesammelten Unterschriften sind ein erfreuliches Ergebnis. Bis zuletzt habe ich kontinuierlich Unterschriften verzeichnen können. Ich sehe daher durchaus Potenzial für 2 000 Befürworter", sagt Wahlbrink.

Adenauer zeigt sich verwundert darüber, dass Wahlbrink immer noch Potenzial erkenne. Seiner Ansicht nach seien die gut 800 Befürworter gemessen an den rund 350 000 Einwohnern im ganzen Kreis "verschwindend gering" und zeigten nicht, dass es sich hier um einen breiten Wunsch der Bürger handele. "Sie haben die Leute aktiv gefragt und viele haben Ihnen einfach mal zugestimmt", sagt Adenauer. Es sei ja nicht einmal klar, ob die Unterschriftengeber überhaupt alle Autofahrer seien.

Wahlbrink holt kurz Luft und wählt dann die »Vergleichstaktik«. In der knapp 33 000 Einwohner zählenden Stadt Crailsheim im Landkreis Schwäbisch Hall hätten anfangs nur 400 Befürworter die Onlinepetition unterzeichnet. Der Kreistag hatte die Wiedereinführung bereits abgelehnt, dann aber - inoffiziell auf Druck des Crailsheimer Stadtrats, offiziell wegen einer veränderten öffentlichen Wahrnehmung - erneut über das Thema debattiert. Heute gibt es wieder CR-Kennzeichen und Wahlbrink will diesen Erfolg nun auch auf Halle ummünzen.

Aber Schwäbisch Hall ist halt nicht Halle und auch die Tatsache, dass Wahlbrink als häufiger Norderney-Urlauber aufgefallen sei, dass in Norddeutschland vermehrt Altkennzeichen zu sehen seien, lässt Adenauer kalt. "Wir sind da eben fortschrittlicher", erwidert der Landrat mit einem Schmunzeln. Für ihn sei das Thema durch, eine erneute Abstimmung in den Gremien schließe er aus. "Von uns können Sie keinerlei Unterstützung erwarten", sagt Adenauer. Die 824 gesammelten Unterschriften bezeichnet er angesichts einer kräftig gerührten Werbetrommel als "verdammt wenig". Von einer, wie Wahlbrink sie nennt, Bürgerbewegung könne keine Rede sein.

Und auch von der Stadt Halle kann der Kundenberater einer gesetzlichen Krankenversicherung keine Rückendeckung erwarten. "Wir stehen der Sache ablehnend gegenüber", stellt Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann klar. Eine Meinung, die sie mit den Vertretern der anderen Kommunen teilt. "Dass Ihnen vorab keine Kommune gestattet hat, entsprechende Unterschriftenlisten in den Rathäusern auszulegen, zeigt schon, dass alle Kommunen diesem Vorschlag abweisend gegenüberstehen", sagt Rodenbrock-Wesselmann. Man habe gar nicht erst den Eindruck erwecken wollen, dass man der Idee möglicherweise aufgeschlossen gegenüberstünde.

Landrat Sven-Georg Adenauer hat im Vorfeld auch mit Vertretern aus der Wirtschaft gesprochen. Alle hätten, so Adenauer, Unverständnis für Wahlbrinks Vorschlag gezeigt. "Das Kennzeichen GT hat sich halt zu einem prägnanten Symbol und zu einem Markenzeichen für den Kreis Gütersloh entwickelt", sagt Adenauer.

Klemens Keller, Bürgermeister von Borgholzhausen und Sprecher aller Bürgermeister im Kreis Gütersloh, bezieht ebenfalls deutlich Stellung: "Wir fühlen uns im Kreis Gütersloh gut aufgehoben und unterstützen diese Idee auf keinen Fall", sagt Keller. Seit 41 Jahren arbeite man an einem Zusammenwachsen. Nun werde man sicherlich keine rückwärts gewandte Politik betreiben.

Wahlbrink zeigte sich von dem Treffen im Kreishaus enttäuscht. "Die wollen einfach jede Bürgerbeteiligung verhindern und das mit fadenscheinigen Begründungen", verschafft er seinem Ärger zwei Stunden nach dem Termin Luft. Er werde jedoch nicht aufgeben und plane Aktionen, die von den Befürwortern mehr Präsenz verlangten.

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