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So werden in Häger Möbel gemacht

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Von Kerstin Spieker

Werther-Häger. "Wie sieht denn Ihre Strategie für die Zukunft aus?" Marianne Thomann-Stahl, Regierungspräsidentin im Regierungsbezirk Detmold, fragte direkt nach bei ihrem Besuch in der Möbelmanufaktur Werther in Häger. Ganz offensichtlich wollte sie genau wissen, wie es um das auf handgearbeitete Polstermöbel spezialisierte Unternehmen bestellt ist. Immerhin hatte sie zwei Stunden Zeit mitgebracht und ließ sich vor Ort alles ganz genau erklären. Tim Oberwelland brachte die direkte Nachfrage nicht aus der Ruhe: "Ich sehe unsere Zukunft im Bereich von Funktionalität ohne Metall oder Beschläge." Und sein Vater, Inhaber und Geschäftsführer der Möbelmanufaktur, Klaus Oberwelland, ergänzte: "Wir setzen auf Finesse und Individualität."

Neugierig geworden auf den kleinen familiengeführten Betrieb war Marianne Thomann-Stahl bei ihrem Besuch der Kölner Möbelmesse. "Wir haben uns lange unterhalten und sie hat versprochen, uns mal in Werther besuchen zu wollen", erinnerten sich Klaus Oberwelland und seine Frau Doris Oberwelland gut an den Besuch der Regierungspräsidentin an ihrem Messestand. Das war im Januar und als dann tatsächlich das Telefon in Häger klingelte, war schnell ein Termin vereinbart.

Gestern nun kam Marianne Thomann-Stahl und zeigte sich sichtlich beeindruckt von dem kleinen, aber feinen Möbelhersteller. Bei einem Gang durch die Fabrikation erklärte Klaus Oberwelland ihr jeden Arbeitsschritt bis hin zum fertigen Sessel. Er ließ sie unterschiedliche Leder befühlen, erklärte die verschiedenen Nähte beim Zusammenfügen von Schnittteilen und dabei durfte die Regierungspräsidentin den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Fertigung direkt über die Schulter schauen.

32 gut ausgebildete Facharbeiter sind in der Möbelmanufaktur Werther tätig - fast alle schon seit Jahren. "Mit Hilfskräften können wir hier nicht arbeiten", machte Klaus Oberwelland deutlich. Jeder Mitarbeiter sei mit den Produkten des Unternehmens bestens vertraut. Nur so lasse sich die Individualität gewährleisten, mit der die Möbel aus Häger am Markt bestehen können. Da kann ein Sessel eben auch schon mal vier Zentimeter höher oder etwas niedriger sein, je nach Größe des Käufers. "Und solche Kundenwünsche müssen unsere Mitarbeiter dann ja auch umsetzen können", erklärte Klaus Oberwelland.

Doris Oberwelland hielt ein eindringliches Plädoyer für Nachhaltigkeit, der man sich in ihrem Unternehmen verpflichtet sehe. So ein Polstermöbel aus hochwertigen Materialien und von fachkundigen Mitarbeitern in Deutschland gefertigt, sei zwar im ersten Moment etwas teurer in der Anschaffung, halte aber auch viele Jahre. Die Haltung ihres Unternehmens gegenüber dem Produkt und gegenüber dem Kunden sei von großer Wertschätzung getragen. Das spiegele sich sowohl in der Art der Herstellung als auch in der Wahl der Materialien.

Marianne Thomann-Stahl freute sich über die Vielzahl von Informationen. Sie verstehe es auch als ihre Aufgabe als Regierungspräsidentin, eine Einschätzung der wirtschaftlichen Situation ihrer Region Richtung Düsseldorf zu melden. "Und da verschaffe ich mir am liebsten selber vor Ort ein Bild."


Stadtring kommt zur Sprache

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Von Marc Uthmann

Versmold. Es ist Stadtring-Sprechtag. Die Stadtverwaltung lädt heute ab 17 Uhr in den großen Sitzungsaal des Rathauses ein, um über den aktuellen Planungsstand des umstrittenen Verkehrsprojektes zu informieren. Im Fokus steht der zweite Bauabschnitt. Nach den Sommerferien wird es einen ersten konkreten Trassenvorschlag geben.

Das zweite Teilstück der Ortsentlastungsstraße soll das Industriegelände anbinden und dann bis zur Knetterhauser Straße (K 51) führen. Zusätzlich ist ein südlicher Zubringer vorgesehen, der von der Friedrich-Menzefricke-Straße auf die Knetterhauser Straße führt. Befürworter des Projektes argumentieren, dass die bis jetzt nur unzureichend genutzte Straße erst mit diesem nächsten Schritt ihre Wirkung entfalte. Kritiker sehen die Ortsentlastung hingegen bereits als gescheitert an.

Sechs verschiedene Trassenverläufe wurden mittlerweile gutachterlich untersucht - nach städtebaulichen Gesichtspunkten und mit Blick auf die Umweltverträglichkeit. Unter beiden Aspekten liegt derzeit die sogenannte Variante 1.2 vorne. Sie verläuft vom geplanten Kreisverkehr im Industriegelände zunächst geradlinig über Ackerland, macht dann einen Schlenker um einen Hof an der Speckstraße und führt auf die Knetterhauser Straße. Die Alternativtrassen orientieren sich entweder entlang der Speckstraße (3.1 und 3.2) oder entlang des Tonwegs und Alten Tecklenburger Weges (2.1 und 2.2, siehe Abbildung).

Dass die Variante 1.2 vorne liegt, ist allerdings keine Vorentscheidung auf dem Weg zum Bebauungsplan, wie die zuständige städtische Fachbereichsleiterin Nina Herrling betont: "Zum einen sind die Unterschiede in den Bewertungen häufig sehr klein. Zum anderen fehlen uns im Entscheidungsprozess noch Erkenntnisse."

Denn mit der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit werden nun die Bürger in den Prozess einbezogen. Noch bis zum 11. Juli hängen die Pläne im Fachbereich 3 des Rathauses aus - und heute stehen die Gutachter Dirk Tischmann (Städtebau) und Hans Lutermann (Umweltverträglichkeit) im großen Sitzungssaal ab 17 Uhr Rede und Antwort. "Sie werden den Stand des Verfahrens und die Ergebnisse ihrer Bewertung vorstellen", sagt Herrling. "Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und die Stellungnahmen zuständiger Behörden fließen dann in unsere weitere Planung ein. Das wird noch ein sehr spannender Prozess."

Nach den Sommerferien will die Verwaltung der Politik die Ergebnisse der Beteiligung präsentieren und auf dieser Grundlage einen konkreten Trassenvorschlag machen. Baurecht ist wie berichtet eine wesentliche Voraussetzung, damit Fördermittel des Landes für die Ortsentlastungsstraße fließen. Mit fünf Millionen Euro ist der zweite Bauabschnitt kalkuliert, 70 Prozent der Mittel erhofft sich Versmold aus dem Fördertopf des Landes. Wann die überhaupt fließen, ist derzeit allerdings nicht abzusehen (das HK berichtete). Die Verwaltung treibt die Bauleitplanung kontinuierlich voran, um zumindest ihre Hausaufgaben erledigt zu haben.

"Wir arbeiten konsequent die notwendigen Schritte ab, die ja ohnehin schon feststanden", sagt Nina Herrling. Dass bei den Grundstücksverhandlungen für den zweiten Bauabschnitt bislang keine Einigung erzielt wurde, spiele für die Schaffung von Baurecht keine Rolle.

Wie berichtet lehnen es zwei Grundstückseigentümer ab, ihre Flächen für den Weiterbau der Ortsentlastungsstraße zur Verfügung zu stellen. "Wir haben viele Gespräche geführt. Bislang konnten wir noch nicht die Bereitschaft erkennen, sich einer der Trassen anzunähern", sagt Herrling. Sie setzt weiterhin auf eine Einigung in den Verhandlungen. Das immer wieder ins Spiel gebrachte Enteignungsverfahren liege "in weiter Ferne".

Arbeiterwohlfahrt feiert Geburtstag

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Steinhagen (joda).
Selten kommen zu einem 95-jährigen Geburtstag so viele junge Gäste wie gestern. Fast 300 Kinder waren am Jugendzentrum Checkpoint dabei - als Bauchtänzer, Hip-Hop-Musiker, Chorsänger auftraten, oder nur, um bei den vielen Aktionen Spaß zu haben.

Für die jungen Gäste ging es beim Jahrestag der Arbeiterwohlfahrt nur um Spaß. Entsprechend kurz hielten Bürgermeister Klaus Besser und AWO-Kreisgeschäftsführerin Ulrike Boden ihre Ansprachen, in denen sie einander für die langjährige gute Zusammenarbeit dankten. Direkt danach stürmten die verschiedenen Jugendgruppen, die innerhalb der AWO in Steinhagen aktiv sind, die Bühne. Das Programm war eng gesteckt: Parallel zum Auftritt der Tänzer und Sänger fanden viele Aktionen statt. Mit gepolsterten Plastikanzügen konnten sich die Kinder als Sumoringer versuchen, was besonders für die Zuschauer ein großer Spaß war. Wer Lust hatte, konnte sich vorher noch schminken lassen, um seinen Gegner einzuschüchtern. Außerdem gab es zur anschließenden Stärkung (nicht nur für Kämpfer) Popcorn und andere Leckereien.

Steinhagen ist für die AWO im Kreis Gütersloh eine ganz besondere Gemeinde. "Wir sind traditionell im Nordkreis sehr aktiv", erklärte Ulrike Boden. "Das trifft hier besonders zu." Mit den drei Kindertagesstätten, den Offenen Ganztagsangeboten an den Schulen, der Schulsozialarbeit, der aufsuchenden Sozialarbeit, dem Spielmobil, dem Übergangscoaching im Jugendzentrum, dem Haus der Jugend selbst und den vielen Freizeitangeboten des AWO-Ortsvereins sei man hier in einer Weise vertreten, wie es für eine Gemeinde der Größenordnung selten sei.

Auch zum 95. Geburtstag betont Boden, dass die AWO nur dann sinnvoll fortbestehen könne, wenn sie nah am "Nerv der Zeit" bleibe. Aktuelle Themen, denen man sich nun stellen müsse, gebe es mehr als genug: So seien zum Beispiel die Zunahme von Kinderarmut, aber auch die steigende Anzahl von Schulverweigerern Probleme, die Gegenmaßnahmen erforderten. "Unsere Arbeit unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess."

Und so ist auch die Geburtstagsfeier ein weiterer Arbeitsschritt. Anlässlich des 95. ließ Ulrike Boden auch schon einmal anklingen, dass in Steinhagen in nächster Zeit ein neues AWO-Projekt geplant sei. Was man genau vorhabe, wollte sie noch nicht bekanntgeben. Nur so viel: Das Programm für Kinder wird noch erweitert und alles andere soll die Zukunft bringen.

Auf den Spuren der Autobahn 33

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Von Heiko Kaiser

Altkreis Halle. Wilhelm Diembeck war schon oft hier. Unzählige Male ist er mit dem Rad durch die Patthorst und auch über den Schnatweg gefahren. Jetzt aber steht der 82-Jährige etwas verloren dort, wo einmal ein großer Kreisel den Verkehrsknotenpunkt zwischen A 33, B 68 und Ravenna-Park bilden wird. "Ne, da kennt man sich gar nicht mehr aus", sagt er kopfschüttelnd. So wie ihm ging es einigen der 50 Teilnehmer, die auf Einladung des Aktionsbündnisses »A 33 sofort« an der Trassenfahrt zwischen Bielefeld und Halle teilgenommen haben.

Staunen auf der einen, Begeisterung über die schnellen Baufortschritte auf der anderen Seite. Andreas Meyer, Chef der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ostwestfalen-Lippe, gehört ohne Zweifel zu letzterer Fraktion und erklärt, dass auf der Teilstrecke zwischen Quelle und Schnatweg in Künsebeck der Beginn des Straßenbaus unmittelbar bevorstehe. "Bereits im August starten die Bautätigkeiten", erklärt er. Ende des ersten Quartals 2015 werde dann mit den Arbeiten zwischen Queller Straße und B 61 begonnen.

Gewaltige Erdbewegungen sollen der neuen Trasse den Weg ebnen. Allein 850 000 Kubikmeter Material an Mutterboden, Schotter und Bitumen werden für die beiden Abschnitte benötigt.

An der mit 115 Meter längsten Brücke des Lückenschlusses, die über die Queller Straße (K 31) führt, verdeutlicht Lothar Krämer, Leiter der Bauabteilung in der Regionalniederlassung OWL von Straßen.NRW, den 50 Mitfahrern, welche gewaltigen Ausmaße diese Bauwerke haben. Wegen des sandigen Untergrundes müssen sie teilweise bis zu 20 Meter tief im Boden verankert werden. Der Vorsitzende des Aktionsbündnisses, Landrat Sven-Georg Adenauer, und Unternehmer Gerhard Weber als Beirat hören mit Interesse zu.

Irritiert zeigt sich Adenauer, als der Bus die Brücke Lange Straße in Steinhagen überquert. "Und was ist, wenn sich hier zwei Lkw begegnen? Die kommen doch niemals aneinander vorbei?", fragt der Landrat. "Es gibt eben Regelgrößen für solche Bauwerke, an die wir uns halten müssen", antwortet Meyer.

Wer bis dahin die Dimensionen der Baumaßnahmen noch immer nicht voll erfasst hat, der bekommt in Künsebeck einen letzten prägenden Eindruck. Vor dem Hintergrund einer gewaltigen Schneise durch die Patthorst auf der einen und dem riesigen Gewerbegebiet Ravenna-Park auf der anderen Seite erläutert Krämer die nächsten Arbeitsschritte. Unter anderem würden hier auf einer Länge von 800 Metern an beiden Seiten der Autobahn vier Meter hohe blickdichte Schallschutzwände errichtet. Eine Maßnahme im Zuge des Artenschutzes. Kostenpunkt etwa 325 000 Euro. "So viel Geld. Die Tiere sind wohl wichtiger als die Menschen", kommentiert daraufhin ein Zuhörer kopfschüttelnd. "Die Tiere haben auch nichts von der Autobahn. Im Gegensatz zu den Menschen", entgegnet ihm daraufhin eine Zuhörerin Lothar Krämer verkündet anschließend die für viele Haller gute Nachricht, dass die Entlastungsstraße zwischen B 68 und Tatenhausener Kreuzung noch in diesem Herbst freigegeben werden soll. Auch sonst sei man voll im Zeitplan. Ob Wilhelm Diembeck das hilft, ist fraglich.

Brennendes Sofa im leeren Klassenzimmer

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Steinhagen (son).
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat es im Schulzentrum gebrannt. Gegen 10.30 Uhr heute Morgen entdeckten Schüler den verqualmten Flur im ersten Stock des Schulzentrums und informierten den Hausmeister, der wiederum die Feuerwehr alarmierte. Die fast 500 Schüler verließen ruhig und geordnet die Schule und sammelten sich zunächst auf der Wiese hinter dem Schulkomplex. Die Rettungskräfte untersuchten in der Sporthalle einige Schüler, zwei Hausmeister und einige weitere Jugendliche wurden mit dem Rettungswagen zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die genaue Ursache des Brandes steht noch nicht fest, klar ist jedoch, dass ein Sofa in dem leeren Klassenraum in Flammen stand. Die Feuerwehr bekam den Brand jedoch schnell unter Kontrolle. Glück im Unglück: Durch einen Fehlalarm im nahe gelegenen Altenzentrum waren die Feuerwehrmänner bereits im Einsatz und konnten so innerhalb kürzester Zeit am Schulzentrum sein.

"Man muss einen langen Atem haben"

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Borgholzhausen.
Als der junge Lehramtseinsteiger Karl-Dieter Menke 1964 an einem frühen Oktoberabend bei Regen in Barnhausen aus dem Bus stieg, wäre er am liebsten gleich wieder eingestiegen. Er blieb und hat seine Entscheidung nie bereut. Der gebürtige Paderborner wurde Borgholzhausener durch und durch. Er unterrichtete Generationen von Schülern, leitete die Hauptschule bis zu ihrem Ende im Jahr 2000 und war bis zu seiner Pensionierung 2005 als Abteilungsleiter an der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule tätig. 40 Jahre lang gestaltete er als Mitglied des Stadtrates die politische Landschaft in der Lebkuchenstadt mit. 1984 bis 1998 war er Fraktionschef der SPD und von 1998 bis jetzt stellvertretender Bürgermeister. Zur Kommunalwahl im Mai trat der 73-Jährige nicht mehr an. HK-Redakteurin Kerstin Spieker sprach mit ihm.

Herr Menke, was hat Sie dazu bewegt, sich politisch zu engagieren?

KARL-DIETER MENKE: Der Impuls, politisch aktiv zu werden, kam eigentlich aus meiner Arbeit als Lehrer. Ich war 1964 als Berufsanfänger nach Barnhausen gekommen. Und ich musste feststellen, dass, so schön meine ersten Jahre in einer kleinen, zweizügigen Volksschule auch gewesen sein mögen, sich in der Schullandschaft nichts veränderte. Die Situation war so geblieben wie nach dem Zweiten Weltkrieg. Es gab eine große Stagnation. Als 1968 durch die Schulreform in Nordrhein-Westfalen Bewegung in die Schullandschaft kam, waren wir Lehrer in Borgholzhausen der Ansicht, dass Schule in den politischen Entscheidungsgremien vertreten sein sollte. So ging ich zunächst 1972 als sachkundiger Bürger in den Schulausschuss und von 1975 an hatte ich dann über acht Wahlperioden hinweg ein Ratsmandat.

Warum war es gerade die SPD, in der Sie Ihre politische Heimat fanden?

MENKE: Die Reformbewegung in der Schullandschaft ging klar von der SPD aus. Vor Ort hatten wir engagierte Schulpolitiker wie Hans Schwier, der anfangs noch Schulleiter in Halle war. Von der SPD wurden damals genau die Themen angefasst, bei denen ich dringenden Reformbedarf sah. Da fiel mir als Lehrer die Wahl nicht schwer. 1971 bin ich in die SPD eingetreten.

Sie waren annähernd 40 Jahre lang in der Kommunalpolitik aktiv. Was waren dabei die Dinge, die Ihnen besonders am Herzen lagen?

MENKE: In fast 40 Jahren sind natürlich eine Menge Dinge entstanden. Der Eindruck, tatsächlich etwas bewegen und weiterentwickeln zu können, war für mich immer ein Beweggrund meiner politischen Arbeit. Dabei war für mich ein neues Baugebiet genauso von Bedeutung wie zum Beispiel die Gründung der Gesamtschule mit ihren beiden Standorten in Werther und

Borgholzhausen.
Erst im dritten Anlauf hat es damals mit der Gesamtschule für Borgholzhausen geklappt. Zuvor waren wir unter anderem auch an den Finanzen gescheitert. Und ich kann heute sagen, dass ich mit einem guten Gefühl auf das Ergebnis schaue. Auch im Hinblick auf die Trägerschaft durch den Kreis Gütersloh.

Wenn Sie sagen, dass die Gründung der Gesamtschule drei Anläufe brauchte, zeigt das ja, dass nicht immer alles auf Anhieb klappte. Hatten Sie irgendwann einmal das Gefühl: Jetzt schmeiße ich alles hin?

MENKE: Aufgabe? Nie! Man muss in der Kommunalpolitik einen langen Atem haben und mit Konsequenz einerseits und Kompromissfähigkeit andererseits an die Dinge herangehen. Dann kann man am Ende in der Regel auch etwas bewegen.Da kommt ein Aufgeben nicht in Frage.

Können Sie noch andere Beispiele dafür nennen?

MENKE: Dazu zählt sicherlich der Bau des Stadions. Von 1985 bis Anfang der 90er Jahre hat es gedauert, bis wir zu Ergebnissen kamen. Ich war damals Fraktionschef und die SPD war schon früh der Ansicht, dass wir das Stadion in Borgholzhausen so bauen sollten, wie es schließlich auch gebaut wurde. Im Laufe der Jahre gab es eine Vielzahl von Varianten, die diskutiert wurden. Varianten hinsichtlich des Standortes und auch der Ausstattung. Eine Reihe Sporttreibender forderte anstatt eines Stadions den Bau einer vierten Halle in

Borgholzhausen.
Wir haben uns alle Vorschläge angehört, blieben aber bei unserer ursprünglichen Meinung. Wenn man von etwas überzeugt ist, dann muss man dabei bleiben, auch wenn es mal etwas länger dauert, bis man Pläne umsetzen kann. Und es gehört dazu, Tapferkeit vor dem Freund zu zeigen. Denn natürlich wollten die Hallensportler ihre Halle und es gab eine Reihe von ihnen, mit denen ich freundschaftlich verbunden bin. Trotzdem blieben wir aus Überzeugung bei unserer Planung für das Stadion. Und heute ist es sicherlich eine unumstrittene feste Größe in der Borgholzhausener Sportlandschaft.

Sie waren zwölf Jahre Fraktionschef der SPD in

Borgholzhausen.
Was waren dabei Ihre schwierigsten Momente?

MENKE: Gleich zu Beginn meiner Amtszeit 1984 stellten Gegner der A 33 den Antrag, den Weiterbau der A 33 als Stadt abzulehnen. Wir tagten damals im Gemeindehaus und es kamen bestimmt 200 interessierte Bürger zur Sitzung. Da musste ich die Position der SPD-Fraktion vortragen, und die Meinung der SPD, auf den Bau einer Autobahn oder einer entsprechend ausgebauten Straße auf der geplanten Trasse nicht verzichten zu können, fand schließlich mehrheitliche Zustimmung. Schwierig war auch die Entscheidung, 1995 in einem äußerst prekären Haushaltsjahr die Zuwendungen für die Vereine zu reduzieren. Ich habe dann den Vorschlag gemacht, mit gutem Beispiel voranzugehen und auf die Sitzungsgelder für die Fraktionen zu verzichten. Zwar konnten wir uns mit dem Vorschlag im Rat nicht durchsetzen, die SPD-Fraktion spendet ihre Sitzungsgelder aber noch heute für gemeinnützige Zwecke. Eine weitere schwere Entscheidung war auch die, 1998 nach Aufhebung der Doppelspitze keinen SPD-Kandidaten für das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters ins Rennen zu schicken, sondern den parteilosen Verwaltungsmann Klemens Keller zu unterstützen. Aus heutiger Sicht eine goldrichtige Entscheidung. Leicht fiel uns das damals aber nicht.

Warum sind Sie gerade zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zur Wahl angetreten?

MENKE: Ich habe das Pensionsalter für katholische Pastoren - 70 Jahre - bereits überschritten und ich wollte nicht auch noch das der Bischöfe - 75 Jahre - überschreiten, bevor ich mich zurückziehe. Außerdem bin ich der Ansicht, dass die Jungen aktiv werden müssen und für ihre Generation die Sache in die Hand nehmen müssen. Wenn ich nicht gehe, kann kein Junger nachrücken.

Und was werden Sie jetzt mit der vielen freien Zeit beginnen?

MENKE: Ich bin begeisterter Philatelist. Leider liegen noch viele Jahrgänge unsortiert in Tüten. Das möchte ich künftig ändern. Auch habe ich schon mal darüber nachgedacht, ein Buch über Schulgeschichte und Schulgeschichten in Borgholzhausen zu verfassen.

Würden Sie aus heutiger Sicht alles wieder so machen, wie Sie es getan haben?

MENKE: Ja! Man geht immer schlauer aus einer Sache heraus, als man hineingeht. Ich durfte so wertvolle Erfahrungen machen, die fast 40 Jahre in der Kommunalpolitik möchte ich nicht missen.

Herr Menke, vielen Dank für das Gespräch.

Janus will den Streckenrekord

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Von Claus-Werner Kreft

Oesterweg. Der Oesterweger Feuerwehrlauf, der morgen in 27. Auflage über die Bühne geht und mit seinem Zehn-Kilometer-Hauptwettbewerb den Volksbanken-Nightcup 2014 abschließt, bietet erneut ein vielseitiges, teilweise aber auch geändertes und den Bedürfnissen angepasstes Programm. So wurde das zuletzt kaum noch angenommene Inlineskating über 6,5 Kilometer gestrichen und stattdessen ein Grundschullauf ausgeschrieben.

Zum Auftakt um 17.45 Uhr rollen die Bambini-Inliner über 1,2 Kilometer; eine Viertelstunde später folgt der Bambinilauf über 400 Meter. Im 2,5 Kilometer langen Schnupperlauf (Start 18.15 Uhr) sind zwar alle Altersklassen teilnahmeberechtigt; um faire Chancen auf die Preise sicherzustellen, kommen aber nur Jugendliche bis zu 15 Jahren in die Wertung. Auch der neue Grundschullauf über 1,2 Kilometer hat ein Alterslimit (zehn Jahre). Zwei sportliche Höhepunkte beenden das Programm: Um 19.15 Uhr fällt der Startschuss zum Zehn-Kilometer-Rennen; um 20.30 Uhr beginnt der Mannschafts- und Feuerwehrlauf über sechs Kilometer.

Der seit 1999 offiziell vermessene »Zehner« bringt die Entscheidung über den Männer-Gesamtsieg im Nightcup. Noch führt der Wiedenbrücker Christian Horn (14 Punkte) vor dem jungen Solbader Oliver Lambrecht (29); aber für die Wertung »4 best of 5« müssen die Favoriten noch ihren vierten Pflichtstart nachholen. Vor allem LC-Neuzugang Damian Janus, der für den LiVe-Lauftreff in

Versmold drei Wertungsrennen (Harsewinkel, Isselhorst, Borgholzhausen) mit der Idealpunktzahl 1 abschloss.

"Er möchte in Oesterweg unbedingt den Streckenrekord verbessern", weiß der langjährige LC-Vorsitzende Friedhelm Boschulte. Allerdings sind die 32:02 Minuten, die Dirk Strothmann vor zehn Jahren ablieferte (siehe Info-Kasten), keine niedrige Hürde. Diese übersprang auch der inzwischen zum zweifachen deutschen Jugendmeister avancierte Amanal Petros nicht ganz, als er vor zwei Jahren in Oesterweg mit 32:15 Minuten seinen Wettkampfeinstand gab.

Anwärter auf den zweiten Rang im Cup ist der Oesterweger Vorjahrssieger Murat Bozduman (LG Burg Wiedenbrück), der schon dreimal mit einer »2« punktete. Mehrere Altkreis-Läufer mit bislang drei Starts dürfen noch auf eine gute Gesamtplatzierung hoffen: neben den LC-Senioren Henning Weßling (12) und Udo Bonin (19) auch Paul Moritz Hundeloh (TuS Brockhagen, 22). Dem U 18-Jugendlichen gelang als Sieger in Marienfeld eine große Überraschung.

Bei den Frauen steht die Gesamtsiegerin schon fest: Solbads W 45-Seniorin Sabine Engels hat sich die Idealziffer 4 gesichert und wird wohl auf Oesterweg verzichten, um ein anderes Rennen zu bestreiten. Zweitbeste Solbaderin in der Cup-Rangliste und dominierende W 60-Seniorin ist Marianne Niemann (29/7.).

Schneller als Lahm

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Von Carolin Hlawatsch

Halle/Canela. Fußball und Brasilien, wohin man nur hört und guckt. Außerhalb der WM-Stadien zeigen die Bilder das südamerikanische Land von der Zuckerhutseite mit Copacabana, Sambatänzerinnen und grünem Regenwald oder auch von dessen Kehrseite mit Armenvierteln, deren Hütten sich wie bunte Streichholzschachteln die Berghänge hochziehen und in denen Kriminalität an der Tagesordnung ist. Brasilien kann aber noch ganz anders sein. "In der Region Serra Gaúcha ganz im Süden ist Brasilien europäischer als Europa", stellte HK-Mitarbeiterin Carolin Hlawatsch fest, als sie im Vorfeld der WM Südamerika bereiste.

Zwei Stunden Busfahrt sind es von Porto Alegre und somit von der Stadt, in der vier Vorrundenspiele und am Montag das Achtelfinale mit Jogis Elf als wahrscheinlichem Protagonisten ausgetragen werden, bis in das 40 000-Einwohner-Städtchen Canela. Kaum den Fuß aus dem Bus gesetzt, hat man das Gefühl eher in Süddeutschland oder Österreich zu sein als in Brasilien. Am Rand von Tannenwäldern stehen Schwarzwaldhäuschen, Orts- und Ladenschilder tragen teilweise deutsche Namen, das Straßenbild wirkt »wie geleckt«. Ein Alpenidyll, wie es auch im Disneyland hätte nachgebaut sein können, mit Schokoladenfa-brik und ganzjährig geöffnetem Weihnachtskugel-Souvenir-Shop. Was für ein Kulturschock nach fast einem Jahr Zentral- und Südamerika-Rundreise.

Die Region rund um Canela weist in Brasilien die höchste Dichte an deutschen Einwanderern aus. Die meisten kamen Ende des 19. oder Anfang des 20. Jahrhunderts und scheinen ihre Traditionen von damals noch heute akribisch zu pflegen. Schützen- und Oktoberfeste mit Trachten und Blasmusik werden größer gefeiert als bei uns in Deutschland. Und zu Weihnachten kann in dieser Region Brasiliens auch schon mal Schnee liegen. Diese urige Andersartigkeit reizt viele gut betuchte brasilianische Touristen, die das ganze Jahr über in den schicken Hotels in Canela oder im benachbarten, noch angesagteren Urlaubsort Gramado einchecken und dort in edlen Boutiquen einkaufen gehen. Zudem lockt der Naturpark Caracol mit einem beeindruckenden Wasserfall.

Von dort aus zurückgewandert Richtung Canela liegt auf der Strecke das »Castelinho«, ein kleines Schloss im Schweizer Stil. Dort kann man sich mit einem der berühmtesten Apfelstrudel der Gegend stärken und dabei im nostalgischen Teesalon ausruhen. Das von der Familie Franzen um 1913 erbaute Schloss ist heute ein Museum, in dem man Einblick in die Lebensweise der deutschen Einwanderer bekommt.

Dort können Besucher sogar Informationen auf Deutsch erhalten und später in Canela eine deutsche Zeitung lesen. Man muss sich als Westfale aber erst einhören in das Deutsch, das dort in der sechsten Generation gesprochen wird. Eine Mischung aus Hunsrücker Dialekt und eingemischten portugiesischen Begriffen. Die deutschsprachigen Einwohner sagen zum Beispiel zu ihren Dörfern Kolonien. Das aktuell sicher am häufigsten benutzte Wort »Futebol« versteht hier aber jeder.


Sofabrand löst Großeinsatz aus

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von jonas Damme

Steinhagen.
Großaufgebot von Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften am Schulzentrum - gestern Morgen brannte ein Klassenzimmer der Realschule. Sieben Schüler, die sich im angrenzenden Flur aufgehalten hatten, und die beiden Hausmeister wurden nach ambulanter Behandlung in Krankenhäuser gebracht. Quelle des Brandes war vermutlich ein Sofa. Die Brandursache ist noch unklar, ein Zusammenhang zum Einsatz an der Realschule vor zehn Tagen konnte noch nicht hergestellt werden.

"Nicht schon wieder", entfuhr es Schulleiter Frank Kahrau, als um kurz vor 11 Uhr die Sirene auslöste. Der glimpfliche Einsatz von vor wenigen Tagen saß noch in den Knochen. Schnell zeigte sich aber, dass dieses Mal tatsächlich ein offenes Feuer ausgebrochen war.

Schüler entdeckten nach Aussage von Hausmeister Jürgen Beinkempen Rauch in einem nicht abgeschlossenen Klassenraum der zehnten Klassen. Der Raum stand leer, da der Abschlussjahrgang das Schuljahr bereits beendet hat. Dass das Feuer so schnell entdeckt wurde, stellt sich im Nachhinein als großes Glück dar, konnte es so doch schnell gelöscht werden.

Die umgehend alarmierten Löschzüge aus Steinhagen, Brockhagen und Amshausen waren kurze Zeit später vor Ort, da sie wegen eines Fehlalarms am Matthias-Claudius-Haus bereits ausgerückt waren. Wenig später folgten auch die Kollegen aus

Halle.

Von innen und außen rückten die Einsatzkräfte dem Feuer zu Leibe. Mit Atemschutzausrüstung löschten sie den Brandherd rund um das Sofa. Nachdem keine offenen Flammen mehr drohten, konnten auch die Fenster geöffnet und der Qualm mit großen Ventilatoren herausgeblasen werden. Schmorende Gegenstände wurden aus einem Fenster zum hinteren Fahrradständer hi- nabgeworfen, wo weitere Einsatzkräfte sie löschten. Sämtliche Scheiben des Raumes sprangen aufgrund der Hitzeentwicklung.

Weitere Feuerwehrmänner drückten vom Dach aus das Dämmmaterial aus der Decke in den Raum um eine weitere Ausbreitung in den Zwischenbereichen zu verhindern.

Einsatzleiter Lutz Mescher betonte im Nachhinein, dass der Brand aus mehreren Gründen glimpflich ausgegangen sei: einerseits, weil das Feuer schnell entdeckt und Feuerwehrleute sofort vor Ort waren, andererseits wegen der geübten Schüler, die ruhig und besonnen reagiert hätten: "Das letzte Mal hat gefruchtet. Lehrer und Schüler kennen den Ablauf."

Nachdem sich alle 470 Schüler der Realschule und die verbliebenen 18 Schüler der Hauptschule erst auf die Sammelplätze geflüchtet hatten, wurden sie in die Mensa gebracht. Dort untersuchten Rettungskräfte einige von ihnen. Sieben Schüler, die sich im Flur neben dem Klassenraum aufgehalten hatten, und die beiden Hausmeister wurden sicherheitshalber zu weiteren Untersuchungen in die Kinderklinik in Bethel beziehungsweise ins Klinikum Halle gebracht.

Bereits um 12 Uhr kamen die ersten Eltern zur Schule, um ihre Kinder abzuholen. Für alle Schüler fiel der restliche Unterricht aus.

Die Brandursache ist noch ungeklärt. Brandermittler der Kriminalpolizei begannen am Mittag damit, nach der Quelle zu suchen.

Nach gegenwärtigem Stand der Ermittlungen scheint es keinen Zusammenhang zum Einsatz von vor zehn Tagen zu geben. Das finanzielle Ausmaß des Schadens muss noch geschätzt werden.

Viele Sprünge ins kalte Wasser

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Von Marc Uthmann

Versmold.
Eine Welle der Spaß-Videos schwappt in diesen Wochen nach Versmold hinein. Und die Protagonisten werden dabei im wahrsten Sinne des Wortes nass bis auf die Haut. »Cold Water Challenge« nennt sich die Herausforderung, die im Internet von Tag zu Tag weiterwandert. Wer bei der Ehre gepackt wird, muss innerhalb einer festgelegten Frist ein Video drehen, in dem sich unerschrockene Akteure auf möglichst witzige Art und Weise ins kalte Wasser stürzen. Sonst hat sich der Herausforderer eine Grilleinladung verdient. Dieser Ansporn mutiert auch in Versmold zum echten Renner.

Wer sich vor den Rechner setzt, das Video-Portal Youtube oder Facebook aufruft und »Cold Water Challenge« eingibt - der sieht Menschen fliegen, tauchen, kreischen. Von hochgefahrenen Treckerschaufeln segeln die Darsteller ins Wasser, vom Rand selbst gebastelter Schwimmbäder oder aus luftiger Höhe per Seilbahn. Wenn so viel Spaß in Aussicht gestellt wird, mag man sich nicht lumpen lassen. Das galt auch für die Landjugend Loxten. "Wir wollten schon zeigen, dass wir uns das zutrauen. Da springen sogar die ins kalte Wasser, die sonst eher warm duschen", sagt Hendrik Ruwisch und schmunzelt. Er moderiert das Loxtener Video, für das die Landjugendlichen extra einen Pool aufgebaut hatten - das "neue Loxtener Freibad", wie Ruwisch es im Clip nennt. "Der Pool bestand aus Rundballen aus Silage, die mit Spanngurten aneinander befestigt wurden. Auf den Boden wurde Folie gelegt - und das Bassin war dicht." Den Absprung wagten die Loxtener vom ebenfalls einmal selbst gebastelten Partybus.

Eine Menge kreativer Aufwand, um einen Grillabend zu vermeiden - "aber es war Fronleichnam, und wir hatten für den Tag ohnehin etwas geplant", sagt Ruwisch. Er findet es allerdings selbst faszinierend, wer sich alles vom »Cold-Water-Virus« hat anstecken lassen. "Das Ganze geht ja im Internet rum wie eine Seuche, verbreitet sich über die sozialen Netzwerke und Whats App weiter." Von Teams, die ihre Herausforderung nicht bestanden haben, weiß Ruwisch noch nicht. "Ich höre nur von Motivierten, die ihren eigenen spektakulären Clip planen."

Das Prinzip der Wasservideos ähnelt einem Kettenbrief: Wer eine Herausforderung erhält, erfüllt seine Aufgabe und gibt sie an drei andere Gruppen weiter. Kein Wunder, dass auch in Versmold schon die verschiedensten Vereine, Unternehmen und Feuerwehrlöschzüge mitmischten. Das Team des Bockhorster Entsorgers Schnur erfüllte ebenso online seine Aufgabe wie die Landjugenden Loxten und Oesterweg sowie die Löschzüge Oesterweg, Hesselteich und Bockhorst.

Gerade bei den Verantwortlichen der Brandbekämpfer und der Stadtverwaltung kamen die spaßigen Aktionen allerdings nicht so gut an. Darum wird der Löschzug Versmold seiner Herausforderung auch nicht mehr nachkommen. "Wir haben das in Absprache mit der Stadt untersagt", bestätigt Wehrführer Dietrich Pleitner auf Anfrage des Haller Kreisblattes.

Dabei will er nicht als Spielverderber verstanden werden, verweist aber auf einige Probleme beim Wasserspaß: "Das sind keine dienstlichen Einsätze. Werden dabei zum Beispiel Feuerwehrfahrzeuge verwendet, ist die Aktion nicht versichert. Dann wird es im Schadensfall richtig teuer." Dass mit den Videodrehs der Zusammenhalt unter den Kameraden gestärkt werden könne, ist für Pleitner ebenfalls kein stichhaltiges Argument: "Mit fehlt insgesamt der Bezug zur Feuerwehr."

Abgeebbt ist die spaßige Videowelle im Internet damit aber noch lange nicht: Einige Versmolder Gruppen basteln gerade an ihren Antworten. Sie werden auf Youtube also noch eine Weile weitersegeln ...

Einigung nach zähem Ringen

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Von Anja Hanneforth

Werther. In den Redebeiträgen der Parteien klang es mehrfach an: Der konstituierenden Ratssitzung am Dienstagabend, die nach kaum eineinhalb Stunden zügig und einvernehmlich über die Bühne ging, war ein zähes Ringen vorausgegangen. Lange war nicht einmal klar, ob die Fraktionen im Vorfeld überhaupt eine Einigung über Art der Ausschüsse, vor allem aber ihre Besetzung und den jeweiligen Vorsitz erzielen würden können. Am Ende gelang dies dann doch und die Erleichterung darüber war allen Anwesenden anzumerken.

Mit sechseinhalb Jahren ist die Legislaturperiode so lang wie nie zuvor. Bis zum Jahr 2020 bleiben die Ratsvertreter im Amt. Gut, weil sie Zeit haben, Projekte auf den Weg zu bringen und nicht nach vier Jahren erneut in den Wahlkampf ziehen müssen. Schlecht, wenn die Atmosphäre im Rat nicht stimmt. Werther kennt sich da aus, schon in der Legislaturperiode 2004 bis 2009 machten häufiger Ärger und gegenseitige Beschuldigungen als sachliche Themen Schlagzeilen.

Das möchten die Politiker in den nächsten Jahren auf jeden Fall vermeiden: "Ich wünsche mir einen fairen Umgang miteinander", formulierte es Karin Oberwelland (SPD) und auch die Worte von Bürgermeisterin Marion Weike gingen in diese Richtung: "Lassen Sie uns den Auftrag der Wähler in konstruktivem Miteinander erfüllen und in fairer Weise um die bestmögliche Lösung ringen."

Nach offenbar schwierigen Verhandlungen im Vorfeld der Ratssitzung machten die Politiker am Dienstag einen guten Schritt in diese Richtung. Als erste Amtshandlung wurde Bürgermeisterin Marion Weike durch die Altersvorsitzende der 36 Ratsvertreter, die 72-jährige Karin Oberwelland, vereidigt.

Marion Weike, die nun in ihre vierte Amtszeit geht, freute sich, dass mit über sechs Jahren viel Zeit zur Verfügung steht, Notwendiges anzupacken: das Baugebiet Blotenberg etwa, das Gewerbegebiet Rodderheide, den Ausbau der Kläranlage oder das Klimaschutzkonzept. Dass daneben wenig Luft für freiwillige Aufgaben bleibt, verhehlte sie nicht. "Wir werden in Zukunft große Kraftanstrengungen aufbringen müssen, die kommunalen Aufgaben zu erfüllen", sprach sie auf die weiterhin angespannte Finanzlage an. Man werde so sparsam wie möglich mit dem Geld umgehen müssen, "was wir aber ja leider in

Werther gewohnt sind".

Gewohnt bleiben auch die beiden politischen Stellvertreter von Bürgermeisterin Marion Weike. Bei zwei Enthaltungen und einer Neinstimme wurden Udo Lange (SPD) als Erster und Karl-Hermann Grohnert (CDU) als Zweiter Stellvertreter gewählt und genau wie die 34 weiteren Ratsmitglieder in ihr Amt eingeführt.

Sie erhielten ebenso viel Applaus wie diejenigen, die nach zum Teil langjähriger Zugehörigkeit aus dem Rat ausschieden. Dies waren Gert Klages, Dirk Knobloch, Inan Baysal und Annette Milke-Gockel (alle SPD), Kerstin Löwenstein, Jörn Treichel und Lars Bölting (CDU) sowie Magdalene Kollin (Grüne) und Jörg-Rainer Heining (UWG).

Ein wenig Schärfe brachte am Ende Heinz-Peter Kuhlmann von den Grünen in die Debatte: In einer Erklärung betonte er, wie gut und wichtig es sei, dass es auf Anregung der Grünen und basierend auf einer Idee des Klimastammtischs gelungen sei, dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Kultur den Bereich Klimaschutz zuzuordnen. "Damit dokumentieren wir, dass wir den Klimaschutz in Werther ernst nehmen." Sicherlich werde dies auch in Zukunft kein Selbstläufer sein; da die Entscheidung für einen solchen Ausschuss jedoch im Konsens gefallen sei, sei er sich sicher, dass es gelingen kann, das Klimaschutzkonzept in praktische Politik umzuwandeln.

Hier meldete sich Uwe Gehring verärgert zu Wort: Die Grünen täten ja so, als ob sie alleinig für den Klimaschutz in Werther wären. Das sei aber mitnichten der Fall. "Wenn uns das Thema nicht auch nahe läge, hätten wir dem Ausschuss gar nicht zugestimmt."

Gehring betonte noch einmal ausdrücklich, wie zufrieden er sei, dass man schließlich eine Einigung über die Ausschüsse erzielen konnte. "Allen war dies sehr wichtig und alle haben ein paar Kröten schlucken müssen. Doch am Ende haben wir einen super Start hingelegt - nicht auszudenken, wenn es anders gekommen wäre."

¦ Bereits am kommenden Montag treffen sich die Fraktions- und Verwaltungsspitzen im Ältestenrat, um über die Sitzungstermine zu beraten. Wer die Amtseinführung von Marion Weike erleben möchte: Ratsmitglied Knut Weltlich hat ein kurzes Video erstellt, das unter www.werther-tv.de angeschaut werden kann.

»Tag mit Herz« am Funtastic

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Von Detlef Hans Serowy

Werther.
Mehrere hundert Menschen besuchten am Donnerstag das große Fest aller AWO-Einrichtungen in Werther am Jugendzentrum Funtastic unter dem Motto »Tag mit Herz«. Die Arbeiterwohlfahrt feiert in diesem Jahr ihr bundesweit 95-jähriges Bestehen und im Nordkreis Gütersloh wird dieser »Geburtstag« mit großen Gemeinschaftsfesten in den einzelnen Kommunen begangen. "Das ist für uns eine schöne Gelegenheit, alle haupt- und ehreamtlich tätigen Menschen der Arbeiterwohlfahrt in Werther zusammenzubringen", betonte Kai Treptow, Abteilungsleiter Jugend und Bildung bei der AWO im Kreis Gütersloh.

Das Fest biete der AWO aber auch die Möglichkeit, sich einmal ganz herzlich zu bedanken, fügte der frühere Leiter des Jugendzentrums Funtastic hinzu. In Werther gebe es nicht nur ein außerordentlich aktives AWO-Netzwerk mit weit über 100 Ehrenamtlern, die Zusammenarbeit mit Stadt, Verwaltung und Politik sei darüber hinaus auch "super". "Wir bekommen immer wieder finanzielle Förderung und viele Menschen nutzen die Einrichtungen der AWO", so Treptow.

Dazu gehören auch die Kinder der drei AWO-Kitas, die sich mittags zu einem gemeinsamen Mittagessen mit anschließendem Spaßfest am Funtastic trafen. "Es war richtig viel Leben rund ums Haus", berichtete Jugendzentrumsleiter Torsten Grüter. Das Spielmobil, ein Kinderschminken, die Rollenrutsche und die geöffnete Skaterhalle sorgten dafür, dass dem Nachwuchs nicht langweilig wurde. Viele Wertheraner folgten außerdem der AWO-Einladung und verbrachten ihre Mittagspause am Funtastic.

"Wir haben zum ersten Mal eine solche Gemeinschaftsaktion organisiert und die Begeisterung bei allen Beteiligten war sehr groß", erklärte Kai Treptow. Neben den Kitas waren das Jugendzentrum, die offene Ganztagsschule, die Randstundenbetreuung und der AWO-Ortsverein in die Vorbereitungen einbezogen. Dazu kamen die AWO-Aids-Prävention, der AWO-Betreuungsverein und die AWO-Wohnberatung.

Ein solches Fest könnte durchaus wiederholt oder eine regelmäßige Einrichtung werden, waren sich die Organisatoren am späten Nachmittag einig. Da waren die Kita-Kinder längst von den Kids aus der offenen Ganztagsgrundschule und der Randstundenbetreuung abgelöst worden. Die Kinderdisco verbuchte regen Zuläufe und am Stand mit Kaffee und Kuchen gab es viel Nachfrage.

Die AWO sei im Kreis Gütersloh ein schnell wachsender Träger und habe im Nordkreis traditionell sehr viele Mitglieder, Aktive und Einrichtungen, erklärte Kai Treptow. "Wir haben unser Netzwerk hier einmal vorgestellt."

Beton-Koalitionen ausgeschlossen

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Von Nicole Donath

Halle. Wer wird Halles erste(r) stellvertretende(r) Bürgermeister(in)
? Dieter Baars (CDU) oder Karin Otte (SPD)? Das war die einzig wirklich offene Frage bis zur konstituierenden Sitzung des
Haller Rates am Mittwochabend. Am Ende entschied Dieter Baars das Rennen mit 20 Stimmen für sich (das HK berichtete gestern). Karin Otte bleibt angesichts von 17 Stimmen Zweite Stellvertreterin, zwei Ratsmitglieder hatten sich enthalten.

Mit Blick auf die 13 Sitze der Christdemokraten ist damit klar: Mindestens sieben Politiker außerhalb der eigenen Fraktion haben sich für den CDU-Kandidaten entschieden. Oder andersherum ausgedrückt: Angesichts von 15 Stimmen (14 Sitze plus Stimme der Bürgermeisterin) haben die Sozialdemokraten höchstens zwei Stimmen aus dem Lager von Grünen (sechs Sitze), UWG (drei), FDP (eins) oder STU (eins) erhalten. Ein interessantes Signal für all diejenigen, die über die Zusammenarbeit und mögliche Koalitionen in den kommenden sechs Jahren spekulieren. Denn mit dieser Wahl wurde untermauert: Ein festes rot-grünes Lager wird es in Halle auch weiterhin ebenso wenig geben wie den klassischen »bürgerlichen Block« in anderen Kommunen.

Bei der vorangegangen Amtseinführung von Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann, die am 25. Mai bei der Kommunalwahl ohne einen Gegenkandidaten angetreten war und 73,61 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen konnte, ging es hingegen nur um das Zeremoniell. Hier war es an Alterspräsident Dieter Baars, die einführenden Worte zu sprechen. Dabei zitierte der Christdemokrat den Soziologen Max Weber, der Politikern drei Qualitäten empfahl: Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß. "Die Leidenschaft für dein Amt konntest du in den letzten fünf Jahren nicht verbergen", erklärte Baars. "Dein Verantwortungsgefühl für deine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie als Vorsitzende des Stadtrates war unvergleichlich. Und dein Augenmaß bei der Einbringung von Projekten hier im Rat war für die Weiterentwicklung von Halle wichtig."

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der neue Rat bereits für das obligatorische Gruppenbild aufgestellt, um später durch Anne Rodenbrock-Wesselmann verpflichtet zu werden. Im Chor versicherten die Volksvertreter, zum Wohl der Stadt zu handeln, wobei die neue Sitzverteilung noch sehr ungewohnt war: geballte grüne Kraft gegenüber der Stirnseite, Klaus-Peter Kunze als liberaler Einzelkämpfer auf der einen, Peter Rieke als weiterer STU-Solist auf der anderen, ansonsten 13 CDU-Vertreter, 14 SPD-Leute und drei Unabhängige.

"Wir alle haben das Vertrauen der Haller Bürger bekommen", fasste Dieter Baars zusammen, "enttäuschen wir sie nicht!"

Zufriedenheit im Doppelpack

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Von Jörn Möller

Altkreis

Halle.
Nicht immer sind sich die Lokalrivalen BV Werther und SV Häger einig. Doch wenn es um die Bewertung der vergangenen Bezirksliga-Saison geht, tun sich erstaunliche Parallelen auf. So stimmen Werthers Trainer Marcel Hokamp und Hägers Spielertrainer Pascal Hofbüker nahezu im Einklang Loblieder auf ihre Fußballer an.

BV Werther

"Was meine Mannschaft trotz all der Rückschläge geleistet hat, ist wirklich unglaublich", lobt Hokamp. Neben den schweren Verletzungen - zum Beispiel der Beinbruch von Torjäger Tobias Solfrian oder der Kreuzbandriss von Mittelfeldstratege Nils Koch - überschattete ein anderes Ereignis die Wertheraner Saison. "Der Unfall von Dominik Schärling war ein schlimmer Schock für uns. Das hat uns unheimlich getroffen", erinnert sich Hokamp. Umso erfreuter berichtet er deshalb von Schärlings Genesung: "Ihm geht es so gut, dass er bereits wieder läuft und zur Rückserie bei uns einsteigen möchte."

Dass die Mannschaft trotzdem in der Rückrunde die Trendwende und schließlich souverän den Klassenerhalt schaffte, rechnet ihr Hokamp hoch an: "Die Truppe ist wahnsinnig zusammengewachsen. Wir haben als echtes Team überzeugt."

Hervorzuheben ist dabei die Rolle von Stürmer Dennis Bresser. Mit 33 Treffern hatte er großen Anteil am Klassenerhalt. "Dennis hat sich enorm entwickelt. Umso schöner, dass er auch in der kommenden Saison für uns spielt." Auch beim Saison-Höhepunkt hatte Bresser seine Füße im Spiel. Zum 4:3-Derbyerfolg über den SV Häger steuerte er zwei Treffer bei. Hokamp: "Das war wirklich ein richtig gutes Spiel mit einem super Ausgang."

SV Häger

"Als Aufsteiger war es unser großes Ziel, den Klassenerhalt frühzeitig perfekt zu machen. Das haben wir geschafft", resümiert Hofbüker. Dass es trotz des starken sechsten Tabellenplatzes noch Luft nach oben gibt, räumt er jedoch ein: "Besonders unser Defensivverhalten müssen wir verbessern. Die Priorität muss zukünftig auch mal darauf liegen, einfach kein Gegentor zu bekommen." Dabei will Hofbüker diese Kritik gar nicht allein an seine Verteidiger adressiert wissen: "Personell sind wir in der Defensive gut aufgestellt. Wir müssen das als Team verinnerlichen, um noch erfolgreicher zu sein."

Dabei hofft er vor allem auf den wiedergenesenen Frederic Kollmeier: "Er hat uns lange gefehlt. Ich sehe ihn quasi wie einen Neuzugang in der Innenverteidigung." Weiter vorne soll zukünftig Hüseyin Geceli wieder Schrecken verbreiten. Nach seiner Knieverletzung verzeichnete er schon in den letzten Saisonspielen einen deutlichen Formanstieg.

Dass es trotzdem nicht leicht wird, die starke Saison zu wiederholen, ist dem Spielertrainer bewusst: "Die Euphorie am Anfang hat uns schon angetrieben." Wie erfolgreich Hofbüker mit jungen Spielern arbeiten kann, bewies er in der abgelaufenen Saison. "Als es personell eng wurde, sind Spieler wie Marvin Morgenroth oder Julian Preuss eingesprungen, ohne dass wir an Qualität verloren haben", sagt der HSV-Trainer.

Ran an die neuen Bücher

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Borgholzhausen (ans).
Die Bibliothek am Kampgarten ist auf den inzwischen fünften Sommerleseclub bestens vorbereitet. Und das nicht zuletzt dank der Haller Volksbank, die auch für diesen Leseclub wieder 500 Euro Zuschuss gab. "Das Geld werden wir komplett in neue Bücher investieren", sagt Bibliothekarin Katja Henkel.

Schon ab Dienstag, 1. Juli, können die Bücher des Sommerleseclubs in der Bibliothek am Kampgarten ausgeliehen werden. Extra für den Leseclub wurden die Öffnungszeiten erweitert. Die Bibliothek hat dienstags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.

"Mitmachen können alle Kinder ab der ersten Klasse", sagt Katja Henkel. Nach oben hin gebe es keine Begrenzung. Ein Buch pro Woche kann ausgeliehen werden. "Wer drei Wochen in Urlaub fährt, kann natürlich drei Bücher mitnehmen", so Henkel weiter.

Die Bücher des Sommerleseclubs, also auch die neuen Bücher, dürfen nur von Sommerleseclubmitgliedern ausgeliehen werden. Alle anderen können die Bücher erst nach dem 23. August bekommen, wenn der Sommerleseclub ende. Die Clubausweise bekommt man, wenn man das Anmeldeformular ausgefüllt hat. Und das wird kommende Woche in allen Schulen verteilt, kann aber auch in beiden Borgholzhausener Bibliotheken abgeholt werden.

Für den Sommerleseclub stehen ganz viele Kinder- und Jugendromane bereit, in denen es um Fußball geht. Aber auch Bücher aus der »Greg’s Tagebuch«-Reihe, die von den Jugendlichen regelrecht gefressen werden, sind dabei. "Die Bestimmung« ist ein Film, der derzeit in den Kinos läuft. Der gleichnamige aufwühlende Fantasy-Roman über die Welt von morgen ist beim Sommerleseclub ebenfalls zu haben.

In einer nicht näher definierten Zukunft spielt auch der erste Band des Romans »Die Tribute von Panem«. Nachdem Nordamerika durch Kriege und auch Naturkatastrophen größtenteils zerstört wurde, entsteht aus den Trümmern die diktatorische Nation Panem. Wegen der immer größeren Ausbeutung der Menschen kommt es zu einem Aufstand der Dis-triktbewohner gegen das Kapitol. Dieser wird jedoch niedergeschlagen. Als Mahnung für die Distrikte führt die Regierung die sogenannten Hungerspiele ein. Diese sollen die Menschen einschüchtern.

Inzwischen sind von diesem Erfolgsroman auch der zweite und dritte Band erschienen. Sie werden beim Sommerleseclub auch verliehen.

"Der Sommerleseclub ist eine Erfolgsstory, die wir gerne unterstützen", sagt Markus Peperkorn, Niederlassungsleiter der Volksbank

Halle.
Er sei immer wieder erstaunt, dass man so viele Kinder so einfach ans Lesen bekommen könne.

Wer mindestens drei Bücher in den Sommerferien durchliest (und das muss anhand eines Fragebogens nachgewiesen werden), der bekommt bei der Zertifikatsverleihung am Freitag, 29. August, um 17 Uhr im Gemeindehaus Kampgarten eine Urkunde. Mit der können Schüler dann zu ihrem Lehrer gehen, damit die Teilnahme am Sommerleseclub auf dem Zeug-nis eingetragen werden kann.


"Ich will bei den Menschen sein"

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Von Silke Derkum

Versmold.
Ein Gespräch mit Johann Jendryczko zu führen, gleicht einer Fahrt in einem Kirmeskarussell, bei dem man nie weiß, in welche Richtung es einen im nächsten Moment wirbelt. Man startet mit einer festen Vorstellung, findet sich schon nach wenigen Minuten in einem vollkommen anderen Bereich wieder, genießt den Husarenritt zwischen seinen Lieblingsthemen Philosophie, Theologie und Integrationsarbeit und steigt am Ende - um viele Ideen bereichert - aus. Der eigentliche Anlass des Gesprächs, nämlich die Verabschiedung des langjährigen CJD-Internatsleiters, ist dabei fast zur Nebensache geworden.

Dabei hat Johann Jendryczko auch in die Arbeit mit den Jugendlichen seine ganze Leidenschaft gesteckt. Vor 34 Jahren ist der temperamentvolle Pole zum Versmolder CJD gekommen. Zunächst als Jugendleiter, der für die Betreuung einer Internatsgruppe zuständig war. Nach kurzer Zeit wurde er zum Mi-grantenbeauftragten. "Ich bin regelmäßig in die Landesstelle für Aussiedler und Flüchtlinge nach Unna-Massen gefahren und habe Polen, Russen und Vietnamesen für das Versmolder Internat angeworben", erzählt er.

Das Aufnahmelager in Unna kannte er gut - aus der Innenperspektive. 1978 war er nach seiner Ausreise aus dem sozialistischen Polen dort angekommen. Ein guter Bekannter des damaligen Versmolder CJD-Leiters Joachim Gelpert, den er aus Unna kannte, hatte ihm die Einrichtung empfohlen. An dessen Worte erinnert sich Jendryczko noch heute und gibt sie mit einem spitzbübischen Lächeln zum Besten: "Du passt ins CJD; du bist nicht so katholisch, wie du sein solltest."

Ein Prädikat, das Johann Jendryczko - der Theologe und ehemalige Priester - gerne so stehen lässt. Denn er vereint in sich zwei - nur vermeintliche - Gegensätze: das Christsein und die Kritik an der Kirche. "Ich war nur ein Jahr lang Priester in Polen", erzählt er. "Mich störten die Machtstrukturen innerhalb des Klerus."

Das christliche Gebot der Nächstenliebe befolgt Jendryczko aber auch in seiner neuen Berufung konsequent. Ende der 1980er-Jahre wird er Internatsleiter des CJD und wohnt 14 Jahre mit seiner Familie - er und Ehefrau Jolanta haben vier Kinder - auf dem Internatsgelände. "Unsere Tür stand immer für alle Jugendlichen offen. Feste Arbeitszeiten gab es nicht, wir waren da, wenn wir gebraucht wurden", sagt der 65-Jährige über die Zeit, in der die Zahl der Internatsschüler auf etwa 230 anstieg.

Noch immer spricht er begeistert von dem Konzept, bei dem Schüler aus Polen und Russland am CJD-Gymnasium nicht nur besonders gefördert wurden, sondern auch Leistungskurse in ihren Muttersprachen belegen konnten. Inzwischen hat sich der Schwerpunkt verlagert. Noch etwa 50 Internatsschüler, die vornehmlich vom Jugendamt mit besonderem Betreuungsbedarf geschickt werden, leben im Jugenddorf.

Johann Jendryczko hat die Leitung des Internats vor zwei Jahren abgegeben - zugunsten der Stelle des Integrationslotsen bei der Stadt

Versmold.
Fürs CJD war er seitdem mit halber Stelle als Religionslehrer an der Realschule im Einsatz. Und verhehlt nicht, dass seine Unterrichtsinhalte nicht immer exakt der Lehrmeinung entsprechen. Er ist eben ein kritischer Geist und spricht mit den Schülern lieber über philosophische Fragen. "Jede Sekunde des Lebens muss einen Sinn haben", fasst er seinen Antrieb zusammen.

Den wird er auch nach seiner letzten Unterrichtsstunde am kommenden Freitag haben. Als Integrationslotse hat er einen unbefristeten Vertrag bei der Stadt: eine halbe Stelle, in der er sich ehrenamtlich auch in seiner Freizeit engagiert. Menschen zu helfen, ist für ihn eben mehr als ein Beruf. Deshalb denkt er auch noch nicht ans Aufhören, solange eine Bedingung erfüllt ist: "Ich werde nicht im Büro sitzen und Konzepte entwickeln; ich will bei den Menschen sein."

"Ein wichtiger Standortfaktor"

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Steinhagen. 17 500 Euro hat sich die Gemeinde Steinhagen die Teilnahme am Familienaudit kosten lassen und erntet am 1. Juli die Früchte der einjährigen Vorbereitungsarbeit. Nach der Zertifikatsübergabe in Bochum darf sich Steinhagen mit dem Titel »Familiengerechte Kommune« schmücken. Was das für die Gemeinde und vor allem für die Familien, die hier leben, bedeutet, wollte HK-Redakteur Frank Jasper von Sozialamtsleiterin Birgit Pape und deren Mitarbeiterin Regina Fleer-Meyer wissen.

Herzlichen Glückwunsch, am 1. Juli erhält Steinhagen das Zertifikat »Familiengerechte Kommune«. Familiengerechtigkeit - was ist damit überhaupt gemeint?

Regina Fleer-Meyer: Der Begriff sagt mehr aus als Familienfreundlichkeit, die damit natürlich auch gemeint ist. Es geht aber auch darum, den Blickwinkel von zum Beispiel Alleinerziehenden oder zugewanderten Familien einzunehmen und denen die gleiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Also im besten Sinne darum, Gerechtigkeit herzustellen.

Warum ist Familienfreundlichkeit oder -gerechtigkeit so wichtig für Steinhagen?

Birgit Pape: Das ist ein Standortfaktor, mit dem Steinhagen in Konkurrenz tritt zu anderen Kommunen. Um die Einwohnerzahl in Steinhagen zu halten oder zu erhöhen, müssen wir für Familien attraktiv bleiben. Wenn eine Familie über einen Umzug nachdenkt, dann schaut sie genau hin: Stimmt das Bildungs- und Betreuungsangebot für die Kinder? Findet der Partner einen Job? Welche Einkaufsmöglichkeiten gibt es? Wie steht es um die ärztliche Versorgung? Vielleicht müssen auch ältere Familienangehörige gepflegt werden. Dann kommt es darauf an, dass eine seniorengerechte Infrastruktur gegeben ist. Steinhagen ist in diesen Fragen gut aufgestellt. Aber das soll auch so bleiben und wir wollen noch besser werden.

Fleer-Meyer: Dort, wo viele Familien leben, finden die Unternehmen später auch die benötigten Fachkräfte. Umgekehrt ziehen Unternehmen mit vielen Arbeitsplätzen Familien an. Diese Wechselbeziehung muss man sich verdeutlichen und immer im Blick behalten. Und natürlich sind dort, wo sich viel Gewerbe angesiedelt hat, die finanziellen Spielräume einer Kommune größer, weil mehr Gewerbesteuern eingenommen werden. Das hängt alles miteinander zusammen.

Was musste Steinhagen leisten, um jetzt den Titel »Familiengerechte Kommune« tragen zu dürfen?

Pape: Im Rahmen eines Audits haben wir innerhalb eines Jahres unter Beteiligung von Bürgern Zielvereinbarungen erarbeitet, die nun umgesetzt werden sollen. Der Verein Familiengerechte Kommune, vor allem aber Ellen Ehring, haben uns dabei unterstützt und begleitet.

Wenn Sie von Zielvereinbarungen sprechen, klingt das ja erstmal ziemlich unverbindlich ...

Pape: Der Gemeinderat hat diese Zielvereinbarungen einstimmig beschlossen. Somit ist eine Verbindlichkeit gegeben. Außerdem müssen wir jährlich einen Bericht an den Verein geben, in dem wir darlegen, was wir bereits umgesetzt haben. Der Verein kontrolliert somit die Umsetzung der Zielvereinbarungen.

Werden wir mal konkret: Mit welchen Zielen soll die Familiengerechtigkeit in Steinhagen optimiert werden?

Pape: Wir wollen zum Beispiel die Vereinbarung von Familie und Beruf vorantreiben. Da geht die Gemeindeverwaltung mit gutem Beispiel voran, und sie will diese Idee auch in die Unternehmen tragen. Aus Befragungen von Eltern wissen wir, dass Betreuungszeiten von Kindern ab der fünften Klasse während der Ferien fehlen. Unsere offenen Ganztagsschulen (OGS) bieten während der Ferien eine Betreuung an. Aber die OGS richtet sich ja nur an Kinder bis zur vierten Klasse. Hier müssen neue Angebote für ältere entwickelt werden. Während der Sommerferien werden jetzt kostenfrei Ferienspiele angeboten. Hier sollen die Zeiten in den nächsten Jahren erweitert werden. Außerdem wird die Verwaltung prüfen, ob im Rathaus Telearbeitsplätze geschaffen werden. Vielleicht wird es dann möglich sein, von zuhause aus zu arbeiten.

Welche Bedeutung haben Senioren im Audit gehabt?

Pape: Eine sehr große sogar. Es gibt Ideen, eine Gruppe ins Leben zu rufen, in der die junge und die alte Generation zusammenfinden. In so einer Gruppe könnten zum Beispiel Jugendliche Senioren neue Medien wie das Smartphone näherbringen. Außerdem hat eine Quartiersbegehung mit Unterstützung der AWO-Wohnberatung und des Seniorenausschusses stattgefunden, um zu schauen, wo die Barrierefreiheit in Steinhagen verbessert werden könnte. Auf diesem Gebiet wird ja gerade auch einiges in Angriff genommen. Das Schulzentrum bekommt einen Fahrstuhl und der Haupteingang zur Gemeindebibliothek wird barrierefrei gestaltet.

Welche Ergebnisse aus dem Familien-Audit gibt es noch?

Pape: Ein Ergebnis aus dem Audit sitzt mit am Tisch. Die Gemeinde hat eine halbe Stelle geschaffen, die sich um das Thema Familiengerechtigkeit kümmert. Regina Fleer-Meyer hat diese Aufgabe übernommen.

Was genau ist Ihre Aufgabe?

Fleer-Meyer: Die Stelle ist zunächst auf drei Jahre begrenzt. Während dieser Zeit erfasse ich alle Maßnahmen und halte sie für den geforderten Jahresbericht fest. Damit wir eine erfolgreiche Arbeit leisten, halte ich den Kontakt zu allen Akteuren. Schließlich sind alle Ämter im Rathaus beteiligt. Daneben die Schulen, Kitas, Vereine und Kirchen. Viele Ehrenamtliche tragen dazu bei, dass Steinhagen ein Angebot vorhält, dass Familien anspricht. Die Unterstützung und Anerkennung dieser ehrenamtlichen Arbeit ist übrigens auch eine Zielvereinbarung, die wir beschlossen haben. Ich bin das Bindeglied zwischen allen Beteiligten.

Wie geht es jetzt weiter?

Pape: Am 1. Juli werden Bürgermeister Klaus Besser, die Sozialausschussvorsitzende Ina Bolte, Ingrid Schneidereit vom Generationenbüro, Regina Fleer-Meyer und ich nach Bochum fahren, um die Auszeichnung entgegenzunehmen. Neben Steinhagen erhalten noch sieben weitere Kommunen das Zertifikat, darunter auch unsere Landeshauptstadt Düsseldorf. Es macht natürlich Sinn, den Titel »Familiengerechte Kommune« werbewirksam zu nutzen - auf den Ortseingangsschildern, im Briefkopf oder in unseren Neubürgerbroschüren. Dazu gibt es aber noch keine Entscheidungen. Und natürlich geht es dann vor allem darum, den angestoßenen Prozess fortzuführen und die Zielvereinbarungen umzusetzen. Das Zertifikat ist bisher auf drei Jahre befristet, dann müsste sich Steinhagen neu zertifizieren lassen.

Glück mit Thomas Cook

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Versmold-Peckeloh (spk).
Rund 400 Gäste begrüßten Renate Sieckendiek und ihr Team zur Neueröffnung des »Thomas Cook Reisebüros Sieckendiek«. 200 von ihnen beteiligten sich am Gewinnspiel. Drei Fragen mussten beantwortet werden. "Viele haben richtige Antworten angekreuzt", freute sich Renate Sieckendiek, die vor 40 Jahren das Peckeloher Reisebüro mit ins Leben rief.

Die Preisträger wurden nun durch eine Glücksfee ermittelt. Der Hauptpreis, eine Reise nach Wien, ging an Karin Grube. Die Besichtigung des Kreuzfahrtschiffs Delfin sicherte sich Gerd Weberschock. Über den dritten Preis, 50 Euro, freute sich Annelore Flottmann und Elfriede Schlüter bekam als Vierte eine Unterwasserkamera. Zudem wurden an weitere Teilnehmer Badetücher und Taschen überreicht. Den Preisträgern persönlich gratulierte die Bezirksleiterin von Thomas Cook, Carola Hoppe.

"Auf diesen Grundstein könnt ihr stolz sein"

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Von Nils Bentlage

Borgholzhausen.
13 Jahre Schule, zahllose Stunden des Büffelns und der Hausaufgaben, aber auch die schönen Seiten einer Schullaufbahn bis hin zum höchsten Bildungsabschluss nahmen am Donnerstag in der PAB-Gesamtschule in Borgholzhausen ein feierliches Ende. Gleichzeitig begann für insgesamt 72 Absolventen der Oberstufe ein gänzlich neuer Lebensabschnitt.

"Ihr wart super bis zum letzten Tag", fasste Schulleiterin Ulla Husemann am Donnerstag zusammen, was viele der angesprochenen Abiturienten ebenso sahen. Denn sie hatten alles gegeben, um am Ende der Oberstufe stolz neben ihren Mitschülern stehen zu können, ein Abiturzeugnis zu ergattern und sich dann voller Enthusiasmus in den nächsten Lebensabschnitt zu stürzen. "Auf diesen Grundstein könnt ihr stolz sein", machte die Rektorin klar, mit der Fachhochschulreife in der Tasche stünden den Absolventen und Absolventinnen sprichwörtlich alle Türen offen.

Auf ihrem Weg begleitet wurden die Schüler von ihren Vertrauenslehrern, in diesem Jahrgang Andrea Hartmann und Michael Breitenstein. Sie waren es, die sich die vergangenen drei Jahre um Sorgen, Fragen und Anregungen der nun ehemaligen Schüler gekümmert hatten. Und auch sie wussten ein paar Worte an ihre Schützlinge zu richten: "Ihr wart uns ein ganz besonderer Jahrgang", bezeichneten sie ihre ehemalige Schülerschaft als immer freundlich, kreativ und hilfsbereit.

Neben ihnen sprach auch Bürgermeister Klemens Keller, der mit seinen Amtskollegen aus Halle, Werther und Steinhagen in der ersten Reihe Platz genommen hatte. "Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel", zitierte dieser den Dichter Johann Wolfgang von Goethe und machte damit deutlich, es sei ebenso wichtig stets bodenständig zu bleiben, wie auch hin und wieder Chancen und Gelegenheiten wahrzunehmen.

Des Weiteren sprachen am Donnerstag die Elternvertreterin Marlies Bonder und der Oberstufenleiter Josef Knoop vor den Schülern, Eltern und Angehörigen. "Sucht euch euer eigenes Abenteuer", verwies Knoop auf den Versroman des Parzival aus dem 13. Jahrhundert, der sich vom hedonistischen Taugenichts zum Ritter in Artus Tafelrunde gemausert hatte. "Wir sind so stolz auf euch", fügte Marlies Bonder hinzu. Den Abschluss des formalen Teils vor der Zeugnisvergabe gestalteten die Abiturienten jedoch selbst.

Dazu bestiegen die Schülervertreter Pascal Juranek und Sarah Jonas die Bühne der Aula der PAB-Gesamtschule. Sie dankten nicht nur ihren Eltern, sondern auch ihren Lehrern für die Geduld, die Unterstützung und die Motivation die sie in den vergangenen Jahren erhalten hatten. "Ein Hoch auf uns", beendeten auch diese letztlich ihre Ansprache, um endlich zu den begehrten Zeugnissen zu gelangen. Musikalisch wurde die Veranstaltung sowohl von Elena Garrido-Lüneburg aus dem 12. Jahrgang begleitet, die im prall gefüllten Saal den Song »Fire and Rain« von James Taylor zum Besten gab, als auch von Pascal Juranek, Adrian Corbo und Jonas Schaub, die mit E-Gitarre, Schlagzeug und Gesang zu beeindrucken wussten.

Teil der Zeugnisvergabe war unter anderem die Ehrung der besten Notendurchschnitte im Jahrgang. Diese Disziplin führte Sören Schubert an, mit einem beeindruckenden Schnitt von 1,4. Schubert erhielt außerdem den Abiturpreis des Mathematikerverbandes. Der mit 100 Euro dotierte Social-Award der Volksbank Halle, übergeben durch Katharina Godt, ging in diesem Jahr an Lisa Speckmann.

Kösters wagt den Schritt

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Von Leona Bergmann

Altkreis

Halle.
Am 12. Juni 1994 findet die erste Europawahl nach der Wiedervereinigung Deutschlands statt. Ein Gewinner sind die Grünen. Im Vergleich zu der Europawahl fünf Jahre zuvor legen sie noch einmal um 1,8 Prozentpunkte zu. Parteimitglied Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf: "Wir haben uns als eine Kraft erwiesen." Auch Handball-Regionalligist Spvg. Versmold muss Kräfte bündeln, wenn er das Ziel von Boss Willi Janzen und dem Sportlichen Leiter Walter Haase stemmen will.

Eine Lizenzvergabe wie es sie im Fußball schon längst gibt, soll auch im Handball eingeführt werden. In diesem Zuge will sich die Spvg., die gerade den Zweitligaaufstieg knapp verpasst hat, professioneller aufstellen. Janzens und Haases Plan sieht vor, in naher Zukunft den Handballverein wie ein Wirtschaftsunternehmen zu organisieren.

Sein Ziel bereits erreicht hat der 55-jährige Leichtathlet Martin Hirschfeld. Bei den Senioren-Europameisterschaften in Athen gewinnt der Läufer vom TuS Solbad Ravensberg über 3000 Meter Hindernis in 11:14,16 Minuten die Goldmedaille und steht nach dem 800-Meterlauf in 2:16,6 Minuten auf dem Silbertreppchen.

Für den 14-jährigen Karateka Torben Kühl geht ein Traum in Erfüllung: In Oberhausen gewinnt er den Landestitel in der höchsten Wertungsstufe. Sein Vater Ernst Kühl, der zugleich sein Trainer ist, hat 1992 die Karateabteilung bei Spvg. Steinhagen gegründet. NRW-Meister zu werden, ist für seinen Sohn jedoch erst der Anfang. Torben Kühl trainiert bis zu fünf Mal die Woche, um an nationalen Titelkämpfen teilzunehmen.

"Ich bin jetzt Manns genug, mir den Wechsel zum FC Gütersloh zuzutrauen." Mit diesen Worten gibt Olaf Kösters, Fußballer des TSV Amshausen, seinen Wechsel zu Oberligist FC Gütersloh bekannt. Angebote von Arminia Bielefeld und SC Verl hat er in den Jahren zuvor ausgeschlagen. "Ich war zu faul", sagt Kösters selbstkritisch zur Begründung. Nun, mit 25 Jahren dem Talentalter entwachsen, fühlt er sich bereit für höhere Aufgaben.

Nachdem Herren- und Damenteam der Spvg. Steinhagen aus der Tischtennis-Bundesliga abgemeldet sind, finden die beiden bisherigen Trainer regelrechte Traumjobs. Peter Engel übernimmt die gesamten Damen-, Herren- und Jugend-Nationalmannschaften der Niederlande. Tommy Danielsson wird Nationaltrainer von Luxemburg.

Zum Abschluss des Monats bekommt Turnierdirektor Ralf Weber für die am deutlichsten verbesserten Turnieranlagen einen Preis von der ATP verliehen. Die Gerry Weber Open sind die einzige Tennisveranstaltung Europas, die dank des Daches über dem Centre-Court unabhängig vom Wetter ist. Es ist in diesen Tagen also schwierig, das Haller Rasenturnier zu toppen. Oder um es mit den Worten von Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf zu sagen: Auch die GWO haben sich als eine Kraft erwiesen.

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