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"Es waren zwei tolle Jahre"

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Versmold (her).
Es sind die letzten Tage für sie als Königspaar. Aber noch heißen sie Petra »Die Erste« Flethe und Jörg »Der Würzige« Flethe. Bis Montag, 6. Juli, genießen die beiden noch ihre Zeit als Schützenkönigspaar, denn dann kürt der
Versmolder Schützenverein seine neuen Majestäten.

"Wir haben keine Sekunde bereut, es waren zwei ganz tolle Jahre", sagt Jörg Flethe. Als Königspaar haben er und seine Frau viele Freundschaften vertieft oder neu geschlossen. "Ich kann nur jedem empfehlen, das einmal mitzumachen", sagt er. Besonders die schönen Erfahrungen mit der aus 37 Personen bestehenden Throngemeinschaft bleiben im Gedächtnis. "Eine gute Throngemeinschaft ist natürlich das Zünglein an der Waage", so Flethe.

In den letzen Tagen vor dem großen Fest ist das Königspaar noch einmal besonders gefragt. Es ist quasi der Höhepunkt ihrer Amtszeit. Und wie teuer ist eine Amtszeit? "Es ist auf jeden Fall erschwinglich", sagt der König.

Die offiziellen Feierlichkeiten beginnen schon an diesem Wochenende: Startschuss ist das Bataillonspokalschießen am Samstag, 20. Juni, von 14 bis 18 Uhr. Einen Tag später findet das Ehrenscheibenschießen für Kronprinzen und Bierkönige (10 Uhr) statt.

Der Exerziersonntag beginnt am 28. Juni mit dem Antreten auf dem Marktplatz (14 Uhr). Der anschließende Marsch geht über Ravensberger Straße und Rothenfelder Straße bis zum Park. An diesem Tag stehen auch das Bierkönigsschießen (14.45 Uhr) sowie das Jugend-Festkönigsschießen (15 Uhr) auf der Tagesordnung. Die Orden werden um 18 Uhr in den Biwaks der Kompanien überreicht.

Der Ausritt sowie das Kränzen im Stadtpark stehen am Mittwoch, 1. Juli, im Mittelpunkt. Zum Ausritt treffen sich die Teilnehmer um 13.30 Uhr beim Reisedienst Orth im Westheider Weg 25. Der Ausritt wird ohne Reiter hoch zu Ross, aber dafür mit Pferdekutschen stattfinden. Um 15 Uhr beginnt das Kränzen im Stadtpark.

Ganz im Zeichen des Sternmarsches steht der Samstag, 4. Juli. Die einzelnen Kompanien treten zwischen 15 und 16.30 Uhr an, anschließend folgen die Sternmärsche zum Königspaar. Der große Marsch vom Altstadthotel durch die Stadt setzt sich um 19 Uhr in Gang. Um 19.30 Uhr ist Serenade/Großer Zapfenstreich auf dem Marktplatz. Um 20 Uhr setzt sich der Marsch zum Festplatz in Bewegung, der große Festball nach Tanzeröffnung durch das Königspaar beginnt um 20.45 Uhr. Für Stimmung sorgen »Die Emsperlen«.

Am Sonntag, 5. Juli, erfolgt der Weckruf um 6 Uhr. Es wird bei Reveillenführer Stefan Mennewitsch in der Gustav-Warnek-Straße 28 angetreten.

Das große Sammeln beginnt am Festsonntag, 5. Juli, ab 13.30 Uhr auf dem Parkplatz beim Getränkemarkt Hogreve. Um 14.15 Uhr ist Antreten des Bataillons, mit dabei sind der Musikzug Wiltmann, der Fanfarenzug Sassenberger Landsknechte, der Musikzug Oesterweg sowie der Musikverein Füchtorf. Die Kinderbelustigung im Park startet um 15 Uhr. Ab 17 Uhr sorgt der Partywagen für Stimmung, ab 19.30 Uhr ist das Festprogramm mit Liveband vorgesehen.

Am Montag, 6. Juli, wird um 8.30 Uhr auf dem Marktplatz angetreten. Danach geht es zum Königsschießen (9 Uhr) in den Park. Die Kronprinzen schießen ab 9.30 Uhr, das Frühstücksbuffet beginnt um 10 Uhr im Zelt. Für die Musik während des Schießens sorgt die Gruppe »die wolayer seer«. Gegen 13 Uhr wird das neue Königspaar proklamiert. Der Abmarsch in die Stadt ist zwischen 14 und 15 Uhr geplant, die Rückkehr in den Park gegen 17 Uhr vorgesehen. Dann gibt es eine Stunde Freibier. Um 19.30 Uhr treffen sich alter und neuer Thron auf dem Marktplatz, der Königsball beginnt um 20.15 Uhr. Das Fest endet mit dem Feuerwerk um 23 Uhr.


Schicksalsschläge als Antrieb

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Von Uwe Pollmeier

Borgholzhausen. Arnold Weßling sitzt im Wohnzimmer des vor sechs Familiengenerationen erbauten Hofs kurz vor der niedersächsischen Landesgrenze und nippt an einer Tasse Tee. "Ich trinke ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit, am liebsten den Schwarzen aus Darjeeling", sagt der 65-Jährige. Er wirkt entspannt, auch wenn sein Terminkalender selbst nach dem Rücktritt als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh und von der Spitze des OWL-Bezirksverbandes noch prall gefüllt ist. "Es bleibt aber mehr Zeit für die Familie. Das ist unendlich schön", sagt er, während der Gong der antiken Standuhr im Hintergrund dreimal schlägt. Die Familie hat viel Verzicht üben müssen, aber sie war auch sein Ansporn, sich für die Rechte von Landwirten einzusetzen.

Mitte der 1980er Jahre ereilten Weßling einige Schicksalsschläge, die ihn auf harte Bewährungsproben stellten. "Ich bin dankbar dafür, dass ich damals nicht in ein Tal gefallen bin und die Dinge psychisch besser verkraftet habe als physisch", sagt Weßling rückblickend. Es war im Herbst 1985, zur Zeit der Maisernte, als seine zweijährige Tochter auf dem Heuboden spielte. "Ich stand im Flur am Telefon und hörte plötzlich einen dumpfen Schlag", erinnert sich Weßling. Er rannte raus, sah sein Kind, das gerade über ein Eisengitter hinweg drei Meter tief und kopfüber auf den Asphalt geprallt war, in einer Blutlache liegen. Er startete seinen Opel Rekord und raste zur Kinderklinik in Bethel. "Unterwegs rammte mich kurz hinter Werther beim Überholen beinahe eine langsam fahrende Ente, aber am Ende ging alles gut aus", sagt Weßling. Kurz darauf brach sich die ältere Tochter beide Oberschenkel, als sie von einem Anhänger überrollt wurde, und zwei Jahre darauf erlitt Weßling selbst einen schweren Autounfall.

"Ich habe damals schwere Halswirbelverletzungen erlitten", sagt der letzte ehrenamtliche Bürgermeister Borgholzhausens. Unter den Schmerzen, gegen die Zahnschmerzen ein Witz seien, leide er bis heute. Es folgten lange Krankenhausaufenthalte im Bochumer Universitätsklinikum Bergmannsheil und in der Werner-Wicker-Klinik im hessischen Bad Wildungen. "Diese Ereignisse haben mir gezeigt, wie schnell sich alles ändern kann", sagt Weßling, der selbst als Jugendlicher früh seine Mutter verlor und als Einzelkind fortan deren Arbeiten übernehmen musste. "Ich habe Leid erlebt, aber gnadenvoll ist es, wenn man immer wieder aufstehen kann."

Fortan setzte sich der Landwirt, der bereits als Jugendlicher bei der Evangelischen Jugend auf dem Lande (EJL) aktiv gewesen ist, verstärkt für die Rechte seiner Berufskollegen ein. "Manchmal kommen Menschen zu mir und sagen ’Wenn du nicht gewesen wärst, gäbe es unseren Hof nicht mehr’. Das bedeutet mir viel mehr als eine Auszeichnung", sagt der Bundesverdienstkreuzträger, der am Montag in Werther von Bauernpräsident Johannes Röring die Goldene Schorlemerplakette und somit die höchste Auszeichnung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes erhalten wird.

Sein berufliches und ehrenamtliches Wirken auf verschiedensten Ebenen ließen in den vergangenen Jahren keine Zeit für Hobbys. "Ich bin kein Jäger", spielt er auf das wohl beliebteste Hobby von Landwirten an. Er sei aber immer schon interessiert an Gesprächen gewesen. "Ich habe schon als Kind auf der Kurzwelle verschiedene ausländische Sender gehört", sagt Weßling. Er begegne gerne Menschen mit ganz unterschiedlichen Prägungen, so etwa auch kürzlich dem Agrarattaché der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin, Vladimir Shaykin.

Die Nachfolge auf dem Hof ist gesichert. Zwei seiner Kinder werden ihn zukünftig im Nebenerwerb weiterhin bewirtschaften. "Und ich bin ja auch noch da", ergänzt Weßling. Der Familienmensch, der von sich selbst sagt, dass er sensibel wird, sobald es die Kinder betrifft, aber ansonsten ein dickes Fell vorzuweisen hat, plant für die Zukunft einige Reisen mit seiner Ehefrau Magdalene.

"Es gibt viele geschichtsträchtige Orte in Deutschland oder auch darüber hinaus, die ich gerne mal besuchen würde", sagt der 65-Jährige. Nicht ganz so weit ging es kürzlich beim ersten gemeinsamen Urlaub mit den fünf Kindern. Zum 40. Hochzeitstag ging es auf die Nordseeinsel Wangerooge. Nur zwei Tage und dennoch durch keine Urkunde und Auszeichnung zu ersetzen.

Seit 25 Jahren: Bildung nach Maß

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Von Alexander Heim Werther. Acht Jahre haben sie auf diesen Moment hingearbeitet. 1415 Tage, so haben es ihre Lehrer ihnen am Freitagmittag noch einmal vorgerechnet, sind sie dafür zur Schule gegangen. Immerhin: 433 Ferientage gehörten ebenfalls zu diesem Lebensabschnitt. Nun halten die 81 Abiturienten des Evangelischen Gymnasiums (EGW) ihre Hochschulzugangsberechtigung in der Hand. Am Freitag verabschiedeten sich Schüler und Lehrer mit einer stilvollen Feier im Assapheum in Bielefeld-Bethel voneinander. Ja, es war ein Ortswechsel, den Schüler, Lehrer und Eltern da erlebten. Denn nicht, wie so oft in den vergangenen 25 Jahren, im Gemeindehaus der Böckstiegelstadt wurde die Übergabe der Zeugnisse gefeiert. Um Ortswechsel ging es auch Schulleiterin Barbara Erdmeier in ihrer Ansprache. "Ortswechsel müssen sein, vor allem seelisch und geistig", betonte sie und zog zum Vergleich die Geschichte Antoine de Saint-Exupérys um den kleinen Prinzen heran. "Er kann nur zu seinen Erkenntnissen kommen, indem er aufbricht." Das Bild des Sprungturms eines Schwimmbades wählte indes Schulvereinsvorsitzender Thomas Schlingmann für seine Glückwünsche. "Man hat euch das Schwimmen beigebracht, aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob man euch auch das Springen beigebracht hat", sprach er den Abiturienten Mut zum nächsten Schritt zu. "Nun springt mal schön", gab er ihnen mit auf den Weg. "Es ist nur gefühlt ein Drei-Meter-Turm. In Wirklichkeit ist es das Ein-Meter-Brett." Bürgermeisterin Marion Weike hob in ihren Grußworten vor allem auf das Motto des Jahrgangs »ABIer - Bildung nach Maß« ab. "Die Mischung passte, der Gärungsprozess war erfolgreich - ihr habt’s geschafft", gratulierte sie. Schulpflegschafts-Vorsitzende Heike Steffan wagte den Vergleich zum Slogan um die längste Praline der Welt für den Abitur-Jahrgang. "Jeder von euch ist wundervoll und einzigartig", betonte sie. Schülersprecherin Anahita Reinsch betonte das Engagement, das der Jahrgang - etwa in der SV - an den Tag gelegt hatte. Die Elternvertreter Ute Beutel und Angela Wentland zitierten in ihrer Rede aus Julia Engelmanns Buch »Eines Tages, Baby«. Charlotte Jachmann blickte im Namen der Abiturienten auf die vergangenen acht Jahre am EGW zurück. "Die Messlatte unserer Ansprüche hat sich verschoben", stellte sie dabei vor allem in Bezug auf die letzten drei Schuljahre fest. Die beiden Jahrgangsstufenleiter Marion Rakemann und Björn Wagner lieferten eine launige Textanalyse zu Pippi Langstrumpf und ihren Erlebnissen in der Schule. Für die musikalische Gestaltung der Abifeier, durch die Leon Blindell als Moderator führte, sorgte zum einen die EGW-Bigband, die sich auch des Sologesangs von Julia Lohmann sicher sein konnte. Zum anderen präsentierten Rebecca Bogdan, Charlotte Jachmann, Janne van Capelle, Marius Niewald und Timon Fuchs den Song »Young Volcanoes«. Da mit dem aktuellen zum 25. Mal ein Abiturjahrgang das Hochschulreifezeugnis in Empfang nehmen durfte, freute sich Tobias Möller-Bertram ganz besonders, als Ehemaliger den aktuellen Abiturienten eine Vorlesung in Sachen Lebensglück geben zu können. "Tut das, was ihr gerne tut, in einem Umfeld, in dem ihr gerne seid", so sein Fazit. 20 Schüler und Schülerinnen des aktuellen Jahrgangs haben das Abitur mit einer Eins vor dem Komma bestanden. Für besondere Leistungen beziehungsweise besonderes soziales Engagement wurden Leon Blindell, Vincent Ehrmann, Johanna Schlingmann, Pia Görner und Theresa Upmeier zu Belzen (Englisch) geehrt. Ebenso Julius Upmeier zu Belzen (Bio) , Fabian Pohlmann (Erdkunde) und Johanna Schlingmann (Deutsch). Charlotte Jachmann, Marc Morisse und Katharina Wolff wurden für soziale Aktivitäten geehrt. Ehrenmitgliedschaften in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft kamen Julius Upmeier zu Belzen, Sven Bordukat und Marc Morisse zu. Letzterer ist zudem ein Jahr Mitglied in der Deutschen Mathematischen Vereinigung. Alleine mit der Feierstunde war übrigens das große Jubeln am Freitag noch nicht erledigt. Bereits am Abend setzten die Abiturienten in der Stadthalle Bielefeld noch einen drauf und gönnten sich einen schicken Abiball.

81 Schülerinnen und Schüler bestehen Abi am EGW

Alle Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs haben ihr Abitur bestanden. Im Assapheum in Bielefeld-Bethel konnten Rick Allerdisse, Aygün Aygün, Leonie Barkowsky, Luca Bartelsmeier, Berrit Bartschat, Julian Beiderwieden, Benedict Benndorf, Marie Beutel, Lucia Blaue, Leon Marc Blindell, Rebecca Bogdan, Sven Bordukat, Jonas Boseila, Carolin Brockmeyer, Mona Brüggeshemke, Pascal Castillo Roldan, Dustin Degryse, Berdan-Caglar Deniz, Cara-Marie Deppe, Lena Detert, Henry Deutschmann, Daniel Dulige, Vincent Ehrmann, Madeleine-Luise Ellerbrock, Rieke Eversmann, Chiara Sophie Faber, Katharina Felten, Vivien Fink, Timon Fuchs, Carl Philipp Gaesing, Tabea Görge, Lena Görlich, Pia Sophie Görner, Pauline Sophie Griestop, Michaela-Marie Häring, Leon Heinemann, Daniela Kristin Helling, Marie Luise Helweg, Jonathan Irrgang, Charlotte Pauline Jachmann, Jan Niklas Johannhörster, Timo Kalsdorf, Dominik Kinner, Niclas Kleck, Adriana Kim Koslowski, Marie Lansing, Sabrina Laupichler, Kai Lohmann, Nils Janik Lohmann, Paul Mahlert, Emily Marshall, Sophie Marshall, Norman Mester, Marc Lennard Morisse, Marius Henri Niewald, Fabian Pohlmann, Michelle Katrin Popow, Janne Raschkowski, Luisa Marie Reu-schel, Yannick Sahrhage, Noel Joshua Schäfer, Simeon Martin Schipke, Johanna Charlotte Schlingmann, Raphael Schmidt, Eva-Maria Seidel, Chiara Sochart, Frauke Sornig, Anne Stefanie Tegelhütter, Aurelia Tondera, Lena Upmeier, Julius Valten Upmeier zu Blezen, Theresa Marie Upmeier zu Belzen, Helin Uyanik, Janne van Capelle, Carolina Vortkamp, Jule Wellerdiek, Clara Elisa Wentland, Julia Wetzlar, Luka Nell Wiedey, Jill Wille sowie Katharina Wolff nun ihr Hochschulreife-Zeugnis in Empfang nehmen.?(Felix)

Drei Lkw in Auffahrunfall verwickelt

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Borgholzhausen (HK).
Gleich drei Lkw waren gestern Morgen um kurz nach 7 Uhr in einen Auffahrunfall auf der Bundesstraße 68 verwickelt. Personen wurden dabei nicht verletzt. Ausgangspunkt des Unfalls war die Bremsung eines Sattelzugs aus Nordhorn. Diese bemerkte der 51-jährige Fahrer eines nachfolgenden Lkw-Gespanns aus dem Erzgebirge vermutlich zu spät und fuhr auf das Heck des Sattelzugs auf. Auch der 55-jährige Fahrer eines Lkw aus Senden konnte vermutlich nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr auf das Heck des Lkw aus dem Erzgebirge auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurden alle drei Fahrzeuge aufeinandergeschoben. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden, den die Gütersloher Polizei auf rund 20 000 Euro schätzt. Während der Unfallaufnahme wurde der Verkehr für gut eineinhalb Stunden einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Es kam in beiden Richtungen zu erheblichen Verkehrseinschränkungen. Foto: A. Eickhoff

Bloß nicht Shakespeare

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Steinhagen (fja). Das Abi-Motto macht Lust auf Wortspiele. »Serienfinale in Spielfilmlänge« hatten sich die 119 Absolventen ausgedacht. Also los: Einen filmreifen Abschied legten am Freitagabend die Hauptdarsteller des diesjährigen Abschlussjahrgangs vom Steinhagener Gymnasium hin. Nach einem kurzen Vorspann unter der Regie von Schulleiter Josef Scheele-von Alven traten Serienstars wie Abiturientensprecher Jonas Halle und der einstige stellvertretende Schulleiter Martin Zurwehme ins Scheinwerferlicht. Schnitt! Zurwehme, einstiger Konrektor und inzwischen am Ratsgymnasium Wiedenbrück tätig, quälte die Entlassschüler noch einmal augenzwinkernd mit Shakespeare-Zitaten. Wohl wissend, dass der englische Lyriker und Dramatiker nicht unbedingt zu den Lieblingsautoren der Abgänger zählte. Warum eigentlich? Schließlich gehört es zu den Besonderheiten dieses Jahrgangs, dass Teile von ihm erstmals ein bilinguales Abitur abgelegt haben. 22 Schüler haben Erdkunde, Geschichte oder Biologie auf Englisch unterrichtet bekommen. Bis zur Abiturprüfung. Mit einer bemerkenswerten Rede, die streckenweise als temporeicher Poetry Slam daherkam, traf Abiturientensprecher Jonas Halle den richtigen Ton. Er plädierte dafür, die Schule als Ganzes zu verstehen. Nicht nur als Lernraum, sondern als Lebensraum, in dem nicht nur Bildungsprozesse ablaufen. "Hier entstanden soziale Bindungen und Freundschaften, die uns geprägt haben", sagte Jonas Halle. Ein letztes Mal in ihrer Funktion als Schulpflegschaftsvorsitzende wandte sich Petra Stockhecke an die Anwesenden. Sie danke den Eltern für deren "überdurchschnittliches Engagement" und ermunterte die Abiturienten, sich in neuen Rollen auszuprobieren und einen Teil der Regie im Leben selbst zu übernehmen (Abi-Motto ...!). Bürgermeister Klaus Besser ließ es sich nicht nehmen, als Oberhaupt der Gemeinde und damit der Schulträgerin, den Jugendlichen zu gratulieren. Er richtete anerkennende Worte an das Gymnasium: "Zum Lebensraum Schule gehören auch engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag ernst nehmen und ihn mit Engagement und Herzblut erfüllen. Seit Gründung dieser Schule verfügt das Steinhagener Gymnasium erfreulicherweise über ein solches Kollegium." Die Lehrer waren es dann auch, die den Schülern die Zeugnisse und weitere Auszeichnungen überreichten. So wurden unter anderem Malte Speich mit einem Notendurchschnitt von 1,2 und Marie Jennert mit einem Durchschnitt von 1,3 als leistungsstärkste Schüler geehrt. Den SV-Award erhielten Jonas Halle und Catarina Scholten gen. Luchsen. Für außerschulisches Engagement erhielt Tobias Scholl einen Preis. Der Sozial-Award der Volksbank ging an Ellen Tosberg und Manuel Stockhecke. Diesen Samstag feiern die Abiturienten ihren Abi-Ball. Und zwar nicht irgendwo, sondern im Veranstaltungsbereich der Bielefelder Schüco-Arena. Dort läuft dann der (räusper) Abspann des Serienfinales.

Die Steinhagener Abiturienten 2015 im Überblick

Lynn Anna Lena Abraham, Leona Aschentrup, Svenja Babel, Mari Bachmann, Natalie Balsing, Svea Bannasch, Jakob Karl Blaß, Moritz Benedict Blum, Dorothee Bormann, Cindy Brinkmann, Marvin Burkert, Alexander Buse, Burak Cakmak, Diana Dammeyer, Maximilian Dank, Nicole Elkmann, Norman David Ernst, Stephen Eric Ernst, Paula Katharina Faber, Lisa-Marline Fenn, Bastian Fischer, Marcel-Luca Focken-Kremer, Benjamin Robert Friedrich, Viktoria Friesen, Louis Fuhrmann, Lena Gresselmeier, Marc-Philipp Gäbel, Anna Rachel Haase, Jonas Halle, Philipp Harazim, Lina Hartleif, Tobias Sebastian Hartmann, Nina Haskenhoff, Fabian Maximilian Heidecke, Jonas Hellweg, Julian Hermann, Tim Hermbecker, Leonie Holste, Moritz Humberg, Lorenza Hupp, Nils Höcker, Marie Johanna Jennert, Miriam Jucho, Julian Kamp, Ina Kasper, Carina Kauth, Janina Koch, Blerina Krasniqi, Melanie Krinke, Iwan Lakusta, Ann-Christin Langejürgen, Dennis Benjamin Lehmann, Kallin Marie Levin, Jannik Lindemann, Hannes Lippert, Anna Lorey, Julia Lührmann, Daniel Lüsgo, Sophie Lütkemeier, Sophie Maas, Justine Maßmann, Hella Meise, Paulina Meise, Selina Mende, Jan Philipp Merks, Badr Minoura, Yannick Michael Mismahl, Moritz Musiol, Hanna Marleen Müller, Marina Luisa Müller, Inga Möller, Gerrit Marie Nissen, Dar’ya Orel, Laureen Ostermann, Nathalie Pforr, Cedric Pohl, Theresa Pollvogt, Shahilan Ratnam, Nele Sophie Reda, Felix Ruhnau, Maximilian Scharf, Rahel Schlautmann, Leon Schlicht, Kim Schlüpmann, Vanessa Schmidt, Corinna Schmiedeke, Katharina Schmölzmeier, Jule Schneuing, Tobias Scholl, Catarina Scholten gen. Luchsen, Annabel Schreiber, Luzie Schröder, Adrian Shahin Shirzadi Tosirkani, Denise Sibilla, Malte Speich, Selina Eva Stadler, Marlon Steinhage, Manuel Stockhecke, Louisa Strakeljahn, Alexander Teske, Jannis Thiel, Sarah Tiessen, Lou-Anne Tombrink, Josel Tonsen, Ellen Sophia Tosberg, Niklas Tötheide, Richard Upmann, Alina Carolin Wasielke, Florian Niklas Wegmann, Henrik Weil, Marit Weißmann, Tim Westermann, Tobias Westermann, Melina Weßling, Marie Wortmann.

Rückblick auf bewegte Geschichte

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Werther (anke).
Singen bringt Menschen zusammen und ist ein wichtiger Teil des kulturellen Lebens - auch in
Werther.
Ein Chor, der diese Tradition schon seit 150 Jahren pflegt, ist der MGV Liedertafel. Am Samstag feierten die Sänger in einer Feierstunde im Haus Werther ihr stolzes Jubiläum mit geladenen Gästen. Ein großes Jubiläumskonzert wird es am 24. Oktober geben.

Chorleiter Volker Schrewe blickte in seiner Begrüßung auf die Entstehung der Chorlandschaft in Deutschland und somit auch des MGV Liedertafel zurück. Schon 1792 wurde in Berlin die erste Singakademie gegründet, in der Männer und Frauen gemeinsam singen durften. Sie sei der erste Chor im heutigen Sinne gewesen. Bis dahin sei die Beschäftigung mit Kunst und Kultur den Adligen vorbehalten gewesen. Carl Friedrich Zelter war es, der 1809 schließlich den ersten Männerchor gründete.

Schrewe berichtete, dass der Bildungsgedanke der Singakademie sich ausbreitete und schließlich auch das platte Land erreichte. 1865 gründeten 16 Zigarrenarbeiter in der Gastwirtschaft »Zur Rose« eine Sangesbruderschaft - den späteren MGV Liedertafel. Mitglied konnte werden, wer mindestens 18 Jahre alt war und sich moralisch nichts hatte zu Schulden kommen lassen.

Volker Schrewe berichtete weiter von verschiedenen Singwettbewerben, dem ersten Sängerfest im Kreis Halle im Jahr 1879 und vom ersten Blotenbergfest im Sommer 1887. Er erzählte von den Kriegsjahren, in denen der Gesangsunterricht eingestellt, die regelmäßigen Treffen aber fortgeführt wurden. Der Chorleiter berichtete weiter von den ersten Satzungen, in denen die Qualität des Gesangs oberstes Ziel war. "Wer dreimal hintereinander nicht zu den Übungsabenden erschien, der wurde aus der Chorgemeinschaft geworfen", berichtete er. 1965, zum 100-jährigen Jubiläum des MGV, wurde dem Chor die begehrte Zelter-Plakette verliehen.

1981 verdunkelten erste Nachwuchsprobleme in den Reihen der Sänger den Himmel des MGV Liedertafel. Der Chor warb zum ersten Mal ganz aktiv um Mitglieder. 1983 wurde Volker Schrewe Chorleiter. 1987 fand das 100. und gleichzeitig letzte Blotenbergfest statt.

Regina van Dinther, Präsidentin des Chorverbandes NRW, machte in ihrem Grußwort auf die Bedeutung des Singens aufmerksam. Dem deutschen Volk gehe es zwar gut, es sei aber kein Anwachsen von Glück zu verzeichnen. Die virtuelle Welt im Computer und Smartphone könne die Geselligkeit eben nicht ersetzen. Das echte Leben komme zu kurz. "Unsere Aufgabe ist es, die Dörfer mit Leben zu füllen", sagte sie. Trotz sterbender Chöre sei es falsch, zu jammern. "Ein alter Chor ist immer noch besser als Menschen, die permanent auf dem Sofa sitzen."

Weitere Redner der Feierstunde waren Hannelore Petschulat, Vorsitzende des Sängerkreises Halle, die die Bereitschaft der Sänger hervorhob, sich für die Chorgemeinschaft einzusetzen. Und der stellvertretende Bürgermeister Udo Lange, der kundtat, sein Grußwort zunächst habe singen zu wollen, sich dann aber dagegen entschieden hätte. Nach verschiedenen Vertretern befreundeter Chöre und Vereine ergriff schließlich Rainer Torweihe, stellvertretender Vorsitzender des Sängerkreises Halle, das Wort. Er ehrte den Sänger Albrecht Heide für 60 Jahre Mitgliedschaft im Wer-theraner Chor. Heide wurde schon zwei Jahre nach seinem Eintritt in den MGV zum Schriftführer gewählt und bekleidete dann 36 Jahre lang verschiedene Vorstandsämter. Lange Zeit war er auch Vorsitzender des Chores.

Nach den Reden lud der MGV zum Imbiss ein, den das Restaurant Bergfrieden bereitgestellt hatte. Im Innenhof des Hauses Werther spielte die Bigband des evangelischen Gymnasiums unter der Leitung von Michael Henkemeier auf. Die Gäste der Jubiläumsfeier hatten außerdem die Gelegenheit, sich zahlreiche Zeitzeugnisse der Chorgeschichte anzusehen. Darunter viele Zeitungsartikel, Fotos, alte Liederbücher, Urkunden, Konzertplakate und auch die erste Satzung des Chores.

Vor den ersten Lehrern in der Schule

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Steinhagen-Amshausen (BNO).
Die Zeiten, in denen das Schulmodell Offener Ganztag (OGS) politisch immens umstritten war, scheinen sehr weit weg zu sein. Doch ist es gerade mal zehn Jahre her, dass die OGS in Zusammenarbeit mit der AWO an der Grundschule Amshausen an den Start ging. Am Samstag wurde der Geburtstag beim großen Schulfest, das im Zeichen von »Alle unter einem Dach« stand, gefeiert.

"Die OGS ist erwachsen geworden", bilanzierte Antje-Kerstin Schmidt. Vor zehn Jahren war der Offene Ganztag unter der Regie der AWO mit 26 Kindern gestartet. "In diesem Schuljahr waren es 95 und nach den Sommerferien werden es mindestens 102 Jungen und Mädchen sein", berichtete Sabine Harder, die gemeinsam mit Antje-Kerstin Schmidt die OGS an der Grundschule Amshausen koordiniert.

Insgesamt sind es elf pädagogische Mitarbeiter und eine Küchenkraft, die für die Erst- bis Viertklässler in der OGS da sind. Und das bereits ab morgens um 7 Uhr, wenn die ersten Kinder in die Schule kommen. "Sie werden von uns bis zur Öffnung der Klassenräume um 7.30 Uhr betreut", so Sabine Harder. Laut Stundenplan beginnt für alle Erst- bis Viertklässler der Unterricht an der Amshausener Grundschule immer zur ersten Stunde und somit um 7.45 Uhr.

Muss Unterricht ausfallen und die OGS ist frühzeitig darüber informiert, wird versucht, eine Betreuung auf die Beine zu stellen. In der Regel besuchen aber die ersten Schüler erst wieder nach dem Ende der vierten Stunde die OGS. Dann werden unter anderem erste Hausaufgaben erledigt, bis gemeinsam gegessen wird. "Gegessen wird mittlerweile in vier Gruppen, je nach Schulschluss", so Antje-Kerstin Schmidt.

Der Nachmittag gehört dann verschiedenen Aktivitäten, bis die letzten Kinder um 17 Uhr nach Hause gehen. "Ab dem kommenden Schuljahr werden wir auch heilpädagogisches Reiten anbieten können", freute sich Sabine Harder schon auf das neue Angebot in der OGS der Grundschule Amshausen.

Die meisten der 200 Amshausener Grundschüler werden sich jetzt allerdings erst einmal auf die langen Ferien freuen. Das bunte und fröhliche Sommerfest entpuppte sich diesbezüglich als die optimale Vorbereitung. Zumal die Bielefelder Band »Randale« gleich nach der Begrüßung durch Schulleiterin Annette Hellmann, AWO-Kreisgeschäftsführerin Ulrike Boden und Steinhagens stellvertretenden Bürgermeister Udo Bolte mit Stücken wie »Hardrockhase Harald« bei den jungen und auch den älteren Gästen ordentlich Stimmung machte.

Vom Mithüpfen und Mitklatschen bestens aufgewärmt, eroberten die Kinder anschließend die diversen Spielstationen auf dem Grundschulgelände. Währenddessen kamen die Erwachsenen bei Spezialitäten vom internationalen Buffet, zu dem alle Eltern der Grundschüler etwas beigetragen hatten, miteinander ins Gespräch.

Das Zeugnis als Türöffner für die Zukunft

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Versmold (new).
Das Ziel ist erreicht, das Abitur bestanden und die Anspannung verflogen. 86 Abiturienten des CJD-Gymnasiums Versmold sind am Samstagmorgen in der Petri-Kirche feierlich entlassen worden und haben stolz ihre Reifezeugnisse entgegengenommen. Zusammen mit Familie, Freunden, Mitschülern und Lehrern feierten die ehemaligen Schülerinnen und Schüler das Ende einer gemeinsamen Etappe und den Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

"Ihr habt ein Stück Geschichte dieser Schule mitgeschrieben und darauf könnt Ihr stolz sein", sagte Schulleiter Hans-Peter Schmackert in seiner Ansprache. Es sei die letzte Gelegenheit, den Abiturienten Worte und Gedanken mit auf den Weg zu geben und das läge ihm am Herzen: "Ich hoffe, dass ihr nicht nur Wissen, sondern auch den Mut und das Interesse mitnehmt, neue Wege einzuschlagen." Auch Versmolds Bürgermeister Michael Meyer-Hermann gratulierte den jungen Abiturienten im Namen der Stadt und erinnerte sich an seine eigene Abiturentlassungsfeier vor 13 Jahren. "Lasst euch von euren Wünschen leiten. Das Abitur ist ein erfolgreicher Türöffner. Euch stehen nun alle Türen offen", gab er ihnen mit auf den Weg.

Gleich 13 Schüler haben ihr Abitur mit einer Eins vor dem Komma bestanden (siehe Foto unten). Weitere Auszeichnungen erhielten Jan Niclas Laumann, Simon Vogt, Frank Janzen und Jannik Fromme, denen der Physikpreis überreicht wurde. Jan Niclas Laumann durfte zudem noch den Mathematikpreis mit nach Hause nehmen. Das CJD-Kammerorchester sorgte während des Gottesdienstes und der Entlassungsfeier für die passende feierliche Atmosphäre.

"Eine Reise liegt hinter uns, die uns zusammengeschweißt hat. Wir sind froh, das Ziel gemeinsam erreicht zu haben", sagte Laura Bärrn in der Abiturientenrede. Etwas wehmütig ergänzte ihr Mitschüler Cornelius Bulanov: "Unsere gemeinsame Zeit endet heute und ich bin jetzt schon gespannt, was wir uns auf dem Stufentreffen in zehn Jahren berichten. Aber jetzt nehmen wir erst einmal unser Zeugnis entgegen, das wir heute Abend mit einer letzten großen Party besiegeln." Das Ende der Schulzeit für die Abiturienten wurde nämlich direkt am Abend auf dem Abiball weitergefeiert.


Gesundheit der Erde für Kinder erhalten

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von Herbert Gontek

Halle.
Das Thema Jagd und Natur interessiert viele Menschen in der Region. Mehrere hundert kamen gestern zu der Veranstaltung der Hegeringe Halle und Harsewinkel am Tatenhauser Schloss. Der Park des alten Wasserschlosses bot sich wieder als ideale Kulisse für diese Veranstaltung. Leider machte der einsetzende starke Regen am Nachmittag dem Veranstalter und den Besuchern einen Strich durch die Rechnung.

Mit einem Sommergottesdienst unter einem großen Fallschirm begann der Tag. Pastor Nicolai Hamilton, das Es-Horn-Corps der Jagdhornbläser aus Harsewinkel, Kirchenmusikdirektor Martin Rieker am Klavier und beteiligte Jäger gestalteten den Gottesdienst. Thema war die Natur. Pastor Nicolai Hamilton machte am Wirken des Liederdichters Paul Gerhardt klar, wie wichtig es ist, den Schritt von der Klage zum Reigen zu gehen. Gerhardt habe selbst viel Leid erlebt und trotzdem Lieder der Dankbarkeit geschaffen. Hamilton: "Er wusste, Freude wartet in der Natur. Gott weiß, was sie braucht, die Natur ist das Bilderbuch Gottes." In den Fürbitten sprachen sich die Jäger für den Erhalt der Gesundheit der Erde aus. Das sei ein hohes Gut, denn sie sei von dieser Generation nur geliehen. Die Kollekte wurde zur Unterstützung der Flüchtlingsarbeit bei der evangelischen Kirche Halle bestimmt.

Nach dem Gottesdienst begann der gesellige und informative Teil. Beginnt man vorn auf der Wiese wirkte hier ein Holzschnitzer, der mit seiner Motorsäge Eulen und andere Großvögel aus massiven Eichenrollen schnitzte. Daran schloss sich eine Ausstellung interessanter Hochsitze an. Diese Modelle sind aus recyceltem Kunststoff hergestellt. Sie sind langlebig und verrottungsfest, dürften aber etlichen Jägern nicht gefallen, da Kunststoff im Wald nicht dem Gedanken der Natürlich- und Nachhaltigkeit entspricht. Daneben gab es von anderen Herstellern solide gearbeitete Hochsitze aus witterungsbeständiger heimischer Lärche.

Sehr interessant waren die diversen Informationsstände. So wurde mit einem exzellenten Präparat über die Ansiedlung des Wolfes informiert. Altförster Aloys Tenkhoff hatte ein Mikroskop mitgebracht und zeigte den interessierten Menschen, welche Schädlinge in den Rinden der Bäume wirken und wer die klebrigen Säfte unter den Eichen produziert. Am Stand des Hegerings Halle konnten Kinder Gehörne erwerben und anmalen.

Für sehr viel Aufsehen sorgte die Demonstration der Jagdhundearbeit. Obmann Josef Westermann ließ im Ring die hier geführten Jagdhundrassen vorführen und erläuterte dabei, was diese Tiere leisten sollen. Westermann: "Wir legen Wert auf gesunde Tiere, die eine rein jagdliche Ausbildung haben. Sie sind keine Schutzhunde und beißen keine Menschen."

Gut besucht war auch der Stand der Haller Bogenschützen. Unter fachlicher Anleitung durften Erwachsene und Jugendliche auf dreidimensionale »Wildtiere« aus Weichplastik schießen.

Natürlich gehörte zur Jägerei auch die verantwortliche Verarbeitung des gewonnenen Wildbrets. Kostproben wurden als Wildbratwurst und in anderen Varianten an die begeisterten Besucher verkauft.

Afrikanische Duelle und lokale Achtungserfolge

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Borgholzhausen. Es war eine Begegnung mit Symbolwert: Nach dem Schoolrunning wünschte der kleine Jari seinem Opa viel Glück. Horst-Günther Brune aus Halle, 67 und damit 60 Jahre älter als sein Enkel, bereitete sich gerade auf einen Start im Firmenlauf vor. Die Nacht von Borgholzhausen, sie war am Samstag auch bei ihrer 40. Auflage wieder ein sportliches Spektakel für die ganze Familie. Vom Auftakt der Bambini bis zum international besetzten Hauptrennen folgten über 1300 Läuferinnen und Läufer der Einladung des LC Solbad Ravensberg zum ältesten Citylauf Deutschlands. Auch rund um die Strecke war die Stimmung nicht zuletzt dank des trockenen Wetters heiter. „Wir sind vollkommen zufrieden“, lautete das Fazit von Organisator Andreas Stockhecke, an dem auch die Querelen um den Startverzicht von LC-Topläufer Damian Janus im Vorfeld (das HK berichtete) nicht rütteln konnten. Die zweite Zehn-Kilometer-Auflage des Hauptlaufes wurde erneut zu einer afrikanischen »Nacht« – und zu einem Rennen spannender Duelle. Während der Frauensieg erst auf der Ziellinie zugunsten von Mealat Yemane aus Eritrea entschieden wurde, setzte sich der Äthiopier Gadissa Beyene in der Schlussrunde frühzeitig von Eyob Solomun ab. Aus Borgholzhausen berichten Claus-Werner Kreft, Andre Schneider und Christian Helmig. Borgholzhausen (cwk). Bis etwa zwei Kilometer vor dem Ziel hatten die beiden Favoriten förmlich aneinandergeklebt. "Dann verstärkten sich meine Schmerzen im Fuß, ich konnte nicht mehr voll durchlaufen", bedauerte Solomun, der den Kurs als reizvoll, aber auch uneben empfand. Anfang Mai hatte der 22-Jährige, der wie seine Freundin Mealat Yemane für den Sauerländer Klub SG Wenden startet, den deutschen Juniorentitel über 10 000 M gewonnen. DM-startberechtigt war er, weil er seit mehr als einem Jahr in Deutschland lebt. Erst hier begann Solomun vor 15 Monaten mit dem Laufen, schon bald stellten sich erste Erfolge ein. "Mein nächstes Ziel ist die deutsche Meisterschaft in Nürnberg, wo ich die 5000 Meter erstmals unter 14 Minuten laufen möchte", verriet der sympathische Aufsteiger.

Solbader Phalanx auf Platz 7 bis 9

Auch sein Bezwinger Gadissa Beyene, wesentlich kleiner und schmächtiger (1,65 m/54 kg), gab freundlich und locker Auskunft. Sein nächster Start wird ein 10-km-Lauf in Hamburg sein. Strecke und Atmosphäre der »Nacht« haben ihm gut gefallen. Stolz ist der 29-Jährige auf seine Bestzeiten: "In Holland bin ich 28:28 Minuten über zehn Kilometer gelaufen, meine 5000-m-Bestzeit auf der Bahn steht bei 13:38." Vor vier Jahren war er schon mal in Deutschland, dann für einige Zeit in seiner Heimat und ist jetzt zu Wettkämpfen nach Europa zurückgekehrt. Das große OWL-Kontingent führte erneut Elias Sansar an. Erwartungsgemäß konnte der 35-Jährige dem afrikanischen Duo nicht folgen und spulte »solo« sein Rennen als Dritter ab - mit mehr als einer Minute Vorsprung vor seinem Alterskollegen Stanley Kipkogei, dem für Phönix Bielefeld startenden Kenianer. Auf Rang fünf folgte M 45-Senior Volkmar Rolfes, auf Rang sechs Nightcup-Spitzenreiter Murat Bozduman. Die Plätze sieben bis neun sicherte sich eine Phalanx vom LC Solbad Ravensberg. Hinter Elmar Remus, der lange ein Tandem mit Rolfes gebildet hatte, und vor Routinier Dirk Strothmann überraschte Jugendsieger Jan Geisemeier mit einer starken Leistung: 35:57 Minuten auf diesem anspruchsvollen Kurs bringen ihm vorerst den zwölften Rang in der westfälischen U 20-Saisonbestenliste. Die Gratulation zum Frauensieg nahm Mealat Yemane (21) nur zögernd entgegen: "Habe ich wirklich gewonnen? Ich weiß es nicht." Doch der Zielfilm des Zeitmessteams Jung bestätigte eindeutig, dass sie im packenden Finish einen hauchdünnen Vorsprung vor ihrer äthiopischen Kontrahentin Indiya Sami erkämpft hatte. Hier gab es mit 36:54 Min. auch einen Streckenrekord - im Unterschied zum Männerrennen, in dem sich die Hoffnung auf eine erste Zeit unter 30 Minuten noch nicht erfüllte. Allen Grund zur Freude hatte LC-Lokalmatadorin Victoria Willcox-Heidner, die sich als W 40-Klassenbeste mit respektablen 39:08 Minuten den Bronzerang sicherte. "Es lief wirklich gut", freute sie sich, "obwohl die Beine nach meinem 3000-m-Bahnlauf am Mittwoch nicht mehr ganz frisch waren." In der zweiten Rennhälfte hatte sie sich von ihrer Vereinskollegin Sabine Engels gelöst. Auch die W 45-Klassensiegerin überzeugte auf Gesamtplatz vier mit einer weiteren Zeit unter 40 Minuten (39:35). Durch ihren Vorsprung ist Victoria Willcox-Heidner in der Nightcup-Serie, deren fünfte Station Borgholzhausen war, nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Da sie beim Finale am kommenden Freitag in Oesterweg nicht startet, kann Engels mit einem Sieg allerdings noch aufschließen. Der Gesamtsieg würde dann zwischen beiden Solbaderinnen aufgeteilt. Besonderen Respekt verdiente sich einmal mehr LC-Seniorin Marianne Niemann: Der schwierigen Strecke zum Trotz lief die 61-Jährige mit 43:45 Minuten ihre schnellste Zeit seit zwei Jahren.

Due Ergebnisse:

Die Nacht (10 km) – Männer (477 im Ziel): 1. Gadissa Beyene (Äthiopien/1. M30) 30:14 Minuten (alle Zeiten netto), 2. Eyob Solomun (SG Wenden/1. M20) 30:59, 3. Elias Sansar (LG Lage Detmold/1. M35) 32:13, 4. Stanley Kipkogei (SuS Phönix 09/2. M35) 33:21, 5. Volkmar Rolfes (TuS Eintracht Bielefeld/1. M45) 34:24, 6. Murat Bozduman (LG Wiedenbrück/2. M30) 34:34, 7. Elmar Remus (3. M35) 34:40, 8. Jan Geisemeier (1. MJU20) 35:57, 9. Dirk Strothmann (2. M45/alle LC Solbad) 36:08, Max Krämer (Referees/2. M20) 36:26 ... 23. Karsten Grube (Borgholzhausen/5. M35) 38:51, ... 27. Philipp Haberkorn (Almläufer Langenheide/6. M35) 39:10.
Frauen (120 im Ziel): 1. Mealat Yemane (Eritrea, SG Wenden/1. W20) 36:54, 2. Indiya Sami (Äthiopien/2. W20) 36:54, 3. Victoria Willcox-Heidner (1. W40) 39:08, 4. Sabine Engels (1. W45/beide LC Solbad) 39:35, 5. Nicole Gehse (Olafs Laufladen/2. W40) 40:54; 6. Marie Bußmann (Trispeed Marienfeld/1. W30) 41:40, 7. Ilka Wienstroth (TSVE Bielefeld/2. W30) 41:46; 8. Maria Lübbert-Horn (LG Wiedenbrück/2. W45) 43:18, 9. Marianne Niemann (LC Solbad/1. W60) 43:45, 10. Elisabeth Tura (1. Tri-Team Gütersloh/1. W35) 44:08, ... 17. Siemke Lüdorff (3. W45) 47:08, 19. Mechthild Böhme (4. W45) 47:23, ... 26. Nicole Micheel (6. W45) alle LC Solbad) 49:00.
Einsteiger- und Firmenlauf (5 km) – Männer (234 im Ziel): 1. Robert Schmidtke (Sienkamp) 17:15, 2. Martin Leo Reinhard 17:12, 3. Pascal Birke (Sienkamp) 17:27, 4. Carsten Schneider (Turboschnecken) 17:42, 5. Barry Hassimiou (LC Solbad) 18:11. Frauen (100 im Ziel): 1. Ilona Pfeiffer (Ewy Sports) 19:16, 2. Birte Ortmann (SC Herford) 21:00, 3. Janna Geisemeier (E+S Softwarelösung) 21:12.
Teamwertung – Männer: 1. Volksbank Halle (Marco Niermeyer, Christoph Wellmeyer, Markus Peperkorn). Frauen: Bartling 4 (Yvonne Weichert, Sabine Jellis, Serpil Eusterholz), Mix: Turboschnecken (Carsten Schneider, Robert Rohregger, Ilka Schneider).

Alle Ergebnisse: www.ttjnet.de

Viele Teilnehmer und jede Menge Punkte

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Von Andre Schneider Borgholzhausen. Ein Traum wird wahr. Sie hatten alle lange und viel für das Schoolrunning der Nacht trainiert. Aber am Ende triumphierte nur eine Schulklasse: Der dritte Jahrgang der Grundschule Gartnisch aus Halle hatte die Nase vorn. Dabei verwiesen sie ihre Konkurrenz klar auf die folgenden Plätze. Mit 21 Startern erreichte die erfolgreichste Klasse insgesamt 1197 Punkte. "Wer mit vielen Kindern teilnimmt, hat die besten Chancen zu gewinnen", sagte Organisatorin Antje Strothmann bei der Siegerehrung. Auf Platz zwei bei der Klassenwertung kletterte die 2 c der Haller Lindenschule mit 1168 Punkten bei 16 Teilnehmern. Rang drei ging an die Hamster aus der Künsebecker Grundschule (1085 Punkte, 15 Teilnehmer). Durch das neue Punktesystem profitierten vor allem die Klassen, die viele Teilnehmer stellen konnten. Top-Ergebnisse kamen beim Schoolrunning nicht nur in der Klassenwertung zu Stande. Bastian Burstädt von der Grundschule Künsebeck lieferte sich im Jungen-Rennen ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Johs Herden aus Borgholzhausen. Erst im Schlussspurt setzte sich Burstädt durch und war mit 5:35 nur eine Sekunde schneller als der Zweitplatzierte. "Ich musste die ganze Zeit Vollgas geben", gestand der Sieger später bei der Ehrung. "Die Strecke war wirklich gut zu laufen und die Stimmung war super", berichtete der zehnjährige Viertklässler. Die Stimmung konnte sich am Samstag in der Innenstadt wirklich sehen lassen. "Die haben mich die ganze Zeit angefeuert", sagte Sarah Strothmann. Besonders im Start- und Zielbereich standen die Menschen dicht gedrängt beieinander und feuerten die jungen Läufer lautstark an. Sarah Strothmann gewann die Einzelwertung bei den Mädchen. Sie distanzierte mit 6:10 Minuten Maxine Schley von der Grundschule Gartnisch (6:17) und Katharina Riepe (6:28, 4 a GS Borgholzhausen). Nicht so deutlich verlief der 3000-Meter-Lauf für die Schüler ab der fünften Klasse. Lukas Mertens von der Jugendfeuerwehr gewann zwar souverän in 10:47 Minuten. Das schien aber auch das einzige klare Ergebnis: Bei den Anmeldungen hatten zahlreiche Schüler von der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule keine ausreichenden Infos angegeben. Jahrgänge und Klassenbezeichnungen fehlten, sodass bei der Siegerehrung in einigen Altersklassen Verwirrung herrschte. Schlussendlich gewann die 5 b des Evangelischen Gymnasiums Werther die Klassenwertung. Schnellstes Mädchen: Kathrin Ostermann vom TSVE 1890 Bielefeld mit 12:19 Minuten. Bei den Bambini hatte sich Linus Ewert einiges vorgenommen. "Wir sind extra schon früh gekommen, damit er in der ersten Reihe stehen konnte", sagte seine Mutter Nicole. Mit Erfolg: Linus Ewert legte sich richtig ins Zeug, gab alles und lief als Erster über die Ziellinie - die Kugel Eis als Präsent hatten er und die anderen Teilnehmer redlich verdient.

»Ober-Ordel« plant bereits das nächste Treffen

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Steinhagen-Brockhagen (BNO). Bis ins Jahr 1270 zurück reichen nachweisbar die Wurzeln der Brockhagener Ordelheides. Bis in die USA sind sie ausgewandert, über ganz Deutschland verteilt haben sie sich sowieso. Am Samstag kamen 154 von ihnen zum großen Familientreffen auf dem Sonnenblumenhof von Wilken und Renate Ordelheide zusammen. Der Sonnenblumenhof steht nicht weit entfernt von der Hofstätte, wo die Sippe ihren Ursprung hat. "Das war der Hof Brockhagen Nr. 8, der an der Patthorster Straße liegt und nicht mehr in Familienbesitz ist", berichtete Stefan Ordelheide, der in der Nähe von Bremen wohnt und das große Treffen organisiert hatte. Die 94-jährige Martha Ordelheide aus Bielefeld war die älteste Teilnehmerin, die gerade mal sechs Monate alte Celina Heuer aus Krefeld die jüngste. Vom Tegernsee waren Angehörige angereist, aus dem gesamten Kreis Gütersloh, aus Hamburg oder Freiburg und auch 13 Ordelheides aus Missouri und Kalifornien hatten die Reise auf sich genommen. "Zwischen 1851 und 1869 sind vier von insgesamt neun Kindern der Brockhagener Ordelheide-Familie in die USA ausgewandert", hat Stefan Ordelheide bei seinen genealogischen Recherchen herausgefunden, dass das Bauernleben in der Region nicht immer ein leichtes war. Die Ordelheides hießen übrigens nicht immer Ordelheide: "Ursprünglich lautete der Name Hurlehede, also Stechpalmenheide", berichtet Stefan Ordelheide, der bereits am nächsten Treffen feilt. Das soll spätestens in fünf Jahren stattfinden, wenn die Sippe ihren offiziellen 750. Geburtstag feiert. Bis zu 2468 Familienangehörige, so viele existieren laut Stefan Ordelheide, könnten theoretisch kommen. "Der engere Familienkreis besteht allerdings nur aus rund 500 Personen", grenzte Stefan Ordelheide die Zahl ein. Sicher ist, dass das nächste Treffen, das dann elfte seiner Art, wieder auf dem Hof von Wilken und Renate Ordelheide in Brockhagen stattfinden wird. Und genauso sicher ist, dass bei Stefan Ordelheide wieder alle Fäden zusammenlaufen. Schließlich wurde ihm am Samstag von seiner Familie ein Orden verliehen, der ihn nun ganz offiziell als »Ober-Ordel« ausweist. Und so ein Orden verpflichtet natürlich.

In den entscheidenden Partien nervenstark

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Von Claus Meyer

und Ralph Struck

Altkreis Halle. Die Nachwuchsfußballer des SC Halle grüßten gleich zwei Mal als Altkreispokalsieger. E-Junioren wie G-Junioren sicherten sich die begehrte Trophäe. Premiere feierte die OWL-Champions-Trophy der Spvg. Steinhagen.

Altkreispokal

E-Junioren: Nach dem Gewinn des Strenge-Cups wurden die E-Junioren des SC Halle in Werther auch Altkreispokalsieger. Beide Vorrundenpartien gewann das Team. Im Halbfinale setzten sich die Haller durch Tore von Henri Ernst, Lasse Biermann und Mika Gerlach mit 3:0 gegen die Spvg. Versmold durch. Endspielgegner war der TSV Amshausen, der den SV Häger 4:1 besiegt hatte. Der SC Halle gewann das Finale mit 4:1. Neben einem Eigentor erzielten Gerlach, Biermann und Christopher Rasper die Tore. Für den TSV war Bastian Schäfer erfolgreich. Die weiteren Platzierungen: 3. Spvg. Versmold, 4. SV Häger, 5. BV Werther, 6. TuS Langenheide.

F-Junioren: Die Spvg. Steinhagen hat das Turnier in Halle gewonnen. Jeder gegen jeden hieß es für die sieben teilnehmenden Mannschaften. Der spätere Altkreispokalsieger zeigte sich in den entscheidenden Partien nervenstark. Gegen den BV Werther setzte sich die Spvg. durch Tore von Rafael Marques und Pablo Kersten knapp mit 2:1 durch. Nach dem 3:0 über den SC Peckeloh nach Treffern von Kersten (2) und Till von der Heydt war der Titel unter Dach und Fach. Die weiteren Platzierungen: 2. Spvg. Versmold, 3. SC Halle, 4. BV Werther, 5. TSV Amshausen, 6. TuS Langenheide, 7. SC Peckeloh.

G-Junioren: Die Minis des SC Halle sicherten sich auf der Langenheider Alm den Pokal. Dreimal ging die Mannschaft von Trainerin Lea Deppe als Sieger vom Platz, nur gegen die Spvg. Steinhagen musste sich das Team mit einem Unentschieden begnügen. Im entscheidenden Spiel um den Turniersieg gelang dem SCH durch Treffer von Richard Hamilton und Dion Schwamm ein 2:0 gegen den späteren Zweiten BV Werther. Dritter wurde die Spvg. Steinhagen, Vierter der SC Peckeloh und Fünfter der TuS Langenheide.

OWL-Champions-Trophy

Zum ersten Mal richtete die Spvg. Steinhagen das Turnier für mehrere Jahrgänge aus.

Die D-Junioren der Spvg. Steinhagen unterlagen im Finale dem TuS Dornberg mit 0:1. Die Zweite der Spvg. schied in der Vorrunde aus. Acht Teams nahmen teil.

Der SCB gewann das Turnier für E-Junioren vor Herringhausen/Eickum. Bestes Altkreisteam unter 24 Mannschaften wurden die Gastgeber als Elfte. Die weiteren Platzierungen: 15. TSV Amshausen II, 16. Spvg. Steinhagen II, 21. SC Peckeloh.

Für die dritte Mannschaft der Spvg. Steinhagen reichte es bei den F-Junioren unter zwölf Teams zu Platz vier. Die Erste und die Zweite schieden in der Vorrunde aus. Auch die E-Juniorinnen der JSG Steinhagen/Amshausen waren am Start, kamen aber nicht über die Vorrunde hinaus. Turniersieger wurde der TuS Quelle.

Mit zehn Punkten aus fünf Spielen wurden die Minis des SC Halle Dritter. Der SC Peckeloh landete unter sechs Teams auf Platz vier. Die Gastgeberteams der Spvg. belegten die Ränge fünf und sechs. Sieger wurde der VfL Theesen.

Die stärkste Bambini-Mannschaft stellte Eintracht Bielefeld. Die Spvg. Steinhagen, der TSV Amshausen sowie Steinhagens Zweite reihten sich auf den Plätzen vier, fünf und sechs ein.

Walter-Stickling-Cup

Zur 14. Auflage begrüßte der Ausrichter SV Spexard 32 Mädchenmannschaften. Beim zweitägigen größten Fußball-D-Juniorinnen-Turnier Westfalens war der Altkreis Halle mit drei Mannschaften vertreten. Besonders die JSG Steinhagen/Amshausen sorgte für Furore. Die einzige Niederlage kassierte die Mannschaft in der Zwischenrunde der A-Gruppe beim 0:1 gegen den späteren Turniersieger FSV Gütersloh. Im Spiel um Platz drei unterlag die JSG dem SC Verl erst nach Achtmeterschießen mit 1:3. Die Tore erzielten Jasmin Wandert (5), Antonia Stieghorst (3), Kim Schieke (2) und Charlotte Schöning (2). Durch einen 3:2-Erfolg gegen RW Ahlen sicherte sich der BV Werther in der A-Gruppe einen respektablen fünften Platz. In der B-Gruppe landete die JSG Peckeloh/Oesterweg auf Rang vier.

Weitere Turniere

A-Jugend: Die A-Jugend des SC Halle belegte beim Turnier des SC 04/26 Bielefeld den zweiten Platz. Die Lindenstädter siegten gegen den SCB II und TuS Quelle jeweils 1:0, trennten sich 0:0 von der Ersten des SCB und unterlagen dem späteren Turniersieger Eintracht Bielefeld mit 1:2. Die Haller Tore erzielten Tobias Fiss, Ömer Karacabey und Enes Savran.

D-Jugend: Die Spvg. Steinhagen hat das Turnier des TuS Quelle gewonnen. Das Finale gewann die Spvg. mit 3:1 im Elfmeterschießen gegen den Gastgeber. In der Vorrunde gab es ein 1:0 gegen den SV Brackwede, ein 2:0 gegen den TuS Leopoldshöhe und ein 0:1 gegen Quelle. Im Halbfinale besiegte die Spvg. den SC Wiedenbrück mit 1:0 nach Elfmeterschießen. Die Tore erzielten Alex Reifschneider (2), Michael Siemens (2), Tim Baumann (2) und Lucas Rother.

E-Jugend: Beim Turnier des SC 04/26 Bielefeld belegte der SC Halle mit seiner E 2 den dritten Platz. Nach zwei Auftaktniederlagen gegen SC Herford II (0:2) und SC Vlotho (2:3) gewann der SC gegen SCB II 4:2, TSV Amshausen 2:0, SCB III 4:0, SC Herford III 3:0 und JSG Hiddenhausen 4:0.

Mini-Kicker: Die Minis des SC

Halle belegten beim Turnier der Spvg. Steinhagen den dritten Platz. Nach einer Auftaktniederlage gegen SG FA Herringhausen/Eickum (0:2)
und einem 0:0 gegen den VfL Theesen gewannen die Lindenstädter gegen die Spvg. Steinhagen II 2:0, Spvg. Steinhagen 4:1 und SC Peckeloh 4:0. Die Haller Tore erzielten Daniel Richter (3), Dion Schwamm (2), Maurice Gottwald (2), Tunay Karacabey, Lennox Menge und Maki Denelekidis.

Die SG Oesterweg belegte beim Tricky-Cup des TSG Harsewinkel dank einer starken kämpferischen Leistung den vierten Platz. Zudem durfte der vierfache Torschütze Johannes Franke die Torjägerkanone in Empfang nehmen. Die Ergebnisse: SG Oesterweg - TSG Harsewinkel 3:0, SG Oesterweg - SW Marienfeld 2:1, SV Spexard - SG Oesterweg 0:1, SG Oesterweg - Osnabrücker SC 1:1, SV Lippstadt - SG Oesterweg 3:0. Die Tore erzielten: Johannes Franke (4) und Timo Brandherm (2).

E-Juniorinnen: Sieg für den SC Halle beim Allianz-Cup in Herzebrock: In einem ausgeglichenen Teilnehmerfeld mit dem SC Verl, Herzebrocker SV und SpVgg. Oelde spielten die Haller Mädels eine Hin- und Rückrunde. Die Spiele gegen Verl endeten 0:0 und 3:0. gegen den Herzebrocker SV 2:1 und 2:0, gegen die SpVgg.Oelde zweimal 1:0. Die Tore im Turnier erzielten: Elena Walter (5), Jannika Eggers, Leni Wellpott. Dazu kamen zwei Eigentore.

Abschied auf Raten

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Von Uwe Pollmeier Halle. Ein Blick in die Sterne bringt nichts und auch drei »Vaterunser« in der Kirche sind wirkungslos - in der ersten Juliwoche werden Astro TV und Bibel TV aus dem Kabelnetz verschwinden. Zumindest aus den analogen Kanälen und somit geschätzt bei jedem vierten Haller, der sein Fernsehprogramm über den Kabelnetzbetreiber Unitymedia erhält. Da wohl noch ein dritter Kanal frei werden muss, wird sich auch Sat.1 Gold, das Wiederholungsportal von Sat.1, in diesen Tagen von vielen Bildschirmen verabschieden. Könnte alles noch verkraftet werden, wäre da nicht der Zusatzeffekt, dass wohl sämtliche analog empfangbaren Sender kräftig durcheinandergewirbelt werden und fortan neue Kanalplätze erhalten. "Ein Sendersuchlauf und ein neues Abspeichern der Sender sind dann zwingend erforderlich", sagt Andreas Boljat von Tönsing Informationstechnik in Halle. Bei der jüngsten Umstellung dieser Art habe man drei Wochen gebraucht, um bei allen hilfesuchenden Kunden die Programme wieder in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Es ärgere ihn, dass Unitymedia keine konkreten Informationen zur Umstellung herausgibt. Das Kölner Unternehmen nennt als Umstellungszeitraum die erste Juliwoche. Zudem heißt es in dem Text "Zum Umstellungszeitpunkt entfallen einige analog verbreitete TV-Sender, darunter Sat.1 Gold, Astro TV und Bibel TV". Möglicherweise könnte es demnach noch mehr Sender betreffen. Ein Mitarbeiter der Servicehotline des Kabelnetzbetreibers spricht gegenüber dem HK von drei bis vier Sendern. Welche dies wirklich seien, sei von Region zu Region unterschiedlich. Man werde es erst sehen, wenn man nach der nächtlichen Umstellung am Morgen seine durcheinandergewirbelte Programmliste sehe. Sicher sei nur, dass die öffentlich-rechtlichen Programme garantiert im Netz blieben. Dass Privatgrößen wie RTL oder Pro7 rausflögen, sei unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen.

Alte Antennenkabel könnten stören

"Wichtig zu wissen ist bei der ganzen Sache, dass Satellitenkunden nicht betroffen sind", sagt Boljat. Für die wurde bereits im Frühjahr 2012 das analoge Fernsehen gänzlich abgeschaltet. Nun werden auch die Kabelkunden zum Umstieg gezwungen, von denen einige möglicherweise noch auf alte Röhrenfernseher setzen. Ihr Anteil dürfte aber sehr gering sein, Schätzungen zufolge sind es derzeit rund zwei Prozent. Die Vorteile für das digitale Fernsehen liegen auf der Hand. Die Sendervielfalt nimmt ebenso wie die Bild- und Tonqualität deutlich zu. Ebenso können die Kabelnetzbetreiber auf diesem Weg zusätzliche Bezahlangebote, wie etwa Video-on-Demand, also Filme auf Bestellung, anbieten. Nachteil ist jedoch, dass sich eine eingeschränkte Signalstärke, die durch unzureichend abgeschirmte Antennenleitungen selbst in erst 20 Jahre alten Häusern entstehen kann, negativ auf die Bildqualität auswirkt. Statt der gewohnt kribbeligen Bilder gibt es beim Digitalfernsehen direkt Bildausfälle. Unterm Strich ist der digitale Umstieg sicherlich nachvollziehbar. Jedoch stört viele Kabelkunden der Zwang, der dahintersteckt. Kabelnetzbetreiber Unitymedia war übrigens für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Niemand nahm das Telefon ab und eine E-Mail-Anfrage konnte die Pressestelle des Higshpeed-Internetanbieters ebenfalls nicht rechtzeitig bis zum Redaktionsschluss beantworten.

Draußen nass und drinnen feucht-fröhlich

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Von Anke Schneider und Andreas Großpietsch Borgholzhausen. "Weißt du noch, was vor 25 Jahren war?", fragte Karl-Werner Mathuse beim Antreten am Schützenhaus, als er Elke Döring einen Blumenstrauß zum silbernen Thronjubiläum überreichte. "Da habe ich geheult wie ein Schlosshund", gab die Angesprochene zurück. Und einige Stunden später, als sie aus eigenem Können Königin des Schützenvolkes in Westbarthausen und Kleekamp geworden war, konnte sie wiederum einige Tränen der Rührung nicht zurückhalten. Ehemann Achim Döring wird ihr im Regentschaftsjahr als Prinzgemahl zur Seite stehen. "Wir wollen den Klemens sehen", sangen die Schützenfrauen schon aus vollem Halse, als die sogenannte Westfälische Stunde gerade erst angefangen hatte. Zu diesem Zeitpunkt standen die Damen allerdings längst auf den Tischen im Vereinsheim, tanzten, klatschten schunkelten - und hatten sichtlich Spa

Stimmung kocht bei Westfälischer Stunde

Auf der Schießbahn tummelten sich indes deutlich mehr Angehörige des männlichen Geschlechts. Sie nahmen dem bereits Pfingsten teilweise gerupften Adler auch die restlichen Anhängsel des Rumpfs, ehe es nach rund zwei Stunden ernst wurde. Nur noch die ernsthaften Bewerberinnen und Bewerber auf den Schützenthron durften dann das hölzerne Ziel anvisieren. Trotz etlicher Treffer erwies sich das zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr stolze Tier als hartnäckig. Geschoss auf Geschoss traf den Rumpf, bis er endlich nicht nur wackelte, sondern zu Boden segelte. Elke Döring bedurfte zunächst der tröstenden Umarmungen der Throndamen, ehe sie sich dem wartenden Schützenvolk präsentieren konnte. Erst beim Ehrentanz mit Ehemann und Prinzgemahl Achim Döring kehrte das Lächeln in ihr Gesicht zurück. In den kommenden zwölf Monaten werden Brigitte und Jürgen Wussow als Hofmarschallpaar fungieren. Als Adjutanten sind Petra und Udo Schlingmann sowie Margret und Heinz Paul Mitglieder des Throns. Gegen 13.30 Uhr waren in Westbarthausen alle Entscheidungen gefallen. Bereits um 8 Uhr morgens hatten sich die Schützen gestern auf den Fußmarsch gemacht. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal ging es zur passenden Marschmusik durch den beschaulichen Borgholzhausener Ortsteil. Dank einer ausgedehnten Pause auf der Deele des Hofes Bockschatz erreichte der Umzug weitgehend trocken das Schützenheim am Ortsrand, wo der Adler auf sein Schicksal wartete. Zusammen mit vielen Vereinsmitgliedern, die mal mit und mal ohne Uniform erschienen waren. Wie zum Beispiel Klemens Keller, der einen grünen Rock mit dem Wappen der Schützen aus Westbarthausen und Kleekamp sein Eigen nennt und gestern zum letzten Mal in offizieller Mission am Schützenfest teilnahm. Jan Brüggeshemke (CDU) und Dirk Speckmann (SPD), die beiden Bewerber um seine Nachfolge, waren ebenfalls gekommen und lernten so eine neue Facette des Berufsbilds »Bürgermeister in einer kleinen Stadt« kennen. Auch sie durften auf Anregung der Schützendamen ihre Tanz- und Schunkelqualitäten auf den Tischen des Vereinsheims zeigen.

Neue Majestäten beim Nachwuchs

Am Sonntag fand der traditionelle Festumzug durch den Ortsteil statt. In aufwendig geschmückten Kutschen fuhren der Kinderthron und der Schützenthron durch Westbarthausen, warfen Bonbons und winkten dem Fußvolk an den Straßenrändern begeistert zu. Königin Heike Fliegel, die wegen einer Erkrankung ihres Partners, des Kaisers Günter Nollmann, als Strohwitwe auf der Kutsche saß, bekam tatkräftige Unterstützung von Jugendkönigin Laura Wermeling und Jugendkönig Christian Dembkowski. Nach dem Umzug trafen sich die Erwachsenen im Festzelt zum Kaffeetrinken, während die Kinder und Jugendlichen auf den Adler anlegten. Als Erstes stand der neue Kinderkönig fest. Kevin Richert holte den Bauch des Adlers nach zweistündigem Dauerfeuer um 18.26 Uhr von der Stange. Zur Königin wählte er Laura Ruschhaupt. Eine Stunde später hatte auch die Schützenjugend ein neues Majestätenpaar. Marvin Guhe, von seiner Zielsicherheit selbst überrascht, traf den Vogel an der richtigen Stelle. Für die scheidende Jugendkönigin Laura Wermeling ein Grund, in Tränen auszubrechen. Nur ungern beendete sie ihre Amtszeit. Bei der Übergabe der Kronen und Schärpen an die neuen Majestäten lobte Uwe Fritz den Einsatz der jungen Dame in den höchsten Tönen. "Die Jugendkönigin hat einen tollen Einsatz gezeigt, hat sogar das Schützenfest mitorganisiert und sie war bei jeder Feier zur Stelle", sagte er. Laura Wermeling habe die Lücke zwischen Jung und Alt im Verein vorbildlich geschlossen. "Es war ein tolles Jahr mit euch", schwärmte der Vorsitzende.

Mehrheit stimmt gegen Ganztag

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Von Silke Derkum

Versmold.
Am Versmolder CJD-Gymnasium wird es keinen verpflichtenden Ganztag geben - auch wenn Schul- und CJD-Leitung das gerne gesehen hätten. Bei einer Abstimmung unter Lehrern, Schüler- und Elternvertretern votierte eine eindeutige Mehrheit gegen das Ganztagsmodell und sprach sich stattdessen für das Konzept aus, das unter dem Begriff »Bessere Schule« eine Ausweitung des Förderangebots vorsieht.

"Das ist ein eindeutiges Votum und gleichzeitig eine spannende Demokratieübung", sagt der Versmolder CJD-Leiter Knud Schmidt angesichts des klaren Ergebnisses. Schmidt hatte nie damit hinterm Berg gehalten, dass er das CJD-Gymnasium ab dem Schuljahr 2016/17 gerne schrittweise zur Ganztagsschule ausgebaut hätte. Gleichzeitig hatten er sowie Hans-Peter Schmackert und Werner Beine von der Schulleitung stets betont, dass solch eine Entscheidung nur im Einklang mit Lehrern, Schülern und Eltern getroffen werde.

Und die haben sich nun klar positioniert. Am vergangenen Dienstag wurden die Stimmzettel aller drei Gruppen ausgezählt. Sowohl das knapp 70-köpfige Lehrerkollegium als auch der etwa 50-köpfige Schülerrat, dem Vertreter aller Klassen angehören, sprachen sich mit klarer Zwei-Drittel-Mehrheit gegen den Ganztag aus. Lediglich unter den rund 40 Eltern in der Schulpflegschaft votierte eine Mehrheit für die Einführung des Ganztags - allerdings mit nur einer Stimme Vorsprung.

Ein intensiver und teilweise auch sehr emotional geführter Diskussionsprozess sei der Abstimmung vorausgegangen, berichtet Knud Schmidt. Er habe aber letztlich zu einem fruchtbaren Ergebnis geführt und dazu beigetragen, dass sich alle sehr stark mit der Verbesserung der Schule auseinandergesetzt haben. Mit dem Ergebnis - dem Modell »Bessere Schule« - sind nun alle zufrieden.

Die Lehrerinnen Sabine Brinker und Monika Hollmann hatten dieses Konzept entwickelt, das eine intensivere Förderung aller Schüler vorsieht und in Teilen schon mit Beginn des neuen Schuljahres umgesetzt werden soll. Wurden bisher die Förderstunden im Klassenverband abgehalten, soll der jetzt zu diesen Stunden aufgelöst werden. Das könne dann zum Beispiel so aussehen, dass aus drei Parallelklassen die schwächeren Matheschüler in einer gemeinsamen Fördergruppe sowie die Leistungsstarken und das Mittelfeld in weiteren Gruppen zusammengefasst werden könnten, erklärt Werner Beine. "Oder auch, dass die Hochbegabten Freiraum für ein ganz eigenes Projekt bekommen", ergänzt Hans-Peter Schmackert. Voraussetzung dafür sei, dass die Lehrer noch mehr miteinander redeten und die einzelnen Schüler genau einschätzten.

Die Details des Konzeptes werden von einer Projektgruppe bis Ende September erarbeitet. "Dann können Eltern und Schüler bei der Schulwahl für das Jahr 2016/17 schon angemessen informiert werden", sagt Werner Beine. Denn spätestens ab diesem Schuljahr soll auch der zweite Teil des Konzeptes umgesetzt werden: das Angebot von AGs, mit denen die Förderung der Schüler auch nachmittags fortgesetzt werden kann - allerdings ausschließlich auf freiwilliger Basis.

Und diese Freiwilligkeit - das könnte die Krux des Konzeptes werden - gilt neben den Schülern auch für die Lehrer. "Beim Ganztagskonzept hätten wir am Ende 4,5 Lehrerstellen dazu bekommen", sagt Knud Schmidt. Die sind beim Modell »Bessere Schule« nicht zu erwarten. Doch die Kollegen, davon sind Schmidt, Schmackert und Beine überzeugt, seien engagiert genug, um den Schülern spannende AGs anzubieten. "Alle Lehrer haben ein Interesse daran, an einem Gymnasium zu unterrichten, das in dem Ruf steht, eine gute Schule zu sein", sagt Schmidt. "Und wenn die »Bessere Schule« glaubwürdig sein will, dann muss sie das liefern."

Das Beste kommt zum Schluss

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Er war und ist das Sprachrohr der Landwirte, ein Macher, ein Kümmerer, stets mit dem Telefon am Ohr, Träger des Bundesverdienstkreuzes, ein begnadeter Rhetoriker, brillanter Lobbyist, jemand, der für seinen Berufsstand einsteht, der die hohe Schule der Diplomatie beherrscht und zur Stelle ist, wenn seine Hilfe benötigt wird: Die Worte der Anerkennung wollten nicht abreißen gestern Morgen beim Empfang im Restaurant Bergfrieden. Aus den Händen von Bauernpräsident Johannes Röring durfte Arnold Weßling, langjähriger Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh und Vorsitzender des Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe, die Schorlemer-Plakette in Gold entgegennehmen.

Es kommt nicht oft vor, dass diese höchste Auszeichnung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes vergeben wird, ohnehin nur nach Ende einer herausragenden ehrenamtlichen Tätigkeit. Umso wertvoller, wer sich mit ihr schmücken darf. 80 geladene Gäste wollten gestern dabei sein, als Arnold Weßling diese Ehre zuteilwurde, langjährige Weggefährten, Vertreter des Landwirtschaftsverbandes, der Landwirtschaftskammer, der landwirtschaftlichen Ortsverbände, der Politik, des Kreises Gütersloh, der Stadt Borgholzhausen, Freunde und die Familie. Ein festlicher Rahmen, der verdeutlichte, dass langjährige Verdienste sehr wohl geschätzt und gewürdigt werden, zumal dann, wenn sie ehrenamtlich geleistet wurden.

"Wie sich Arnold Weßling in den vergangenen Jahrzehnten für die Landwirtschaft eingesetzt hat, ist außerordentlich", kommentierte Andreas Westermeyer, Weßlings Nachfolger als Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes. Nach einer kurzen Begrüßung übergab er das Wort an Bauernpräsident Johannes Röring, der in seinen Ausführungen das hohe Ansehen Weßlings in den Vordergrund stellte: "Du hast zu Recht den Respekt, den Dank und die Zuneigung vieler Menschen gewonnen", sagte er. Es sei nicht immer leicht, wenn Erfolge seines Berufsstandes daraus bestünden, Schlimmeres verhindert zu haben - "umso schöner, dass wir uns heute zu einem freudigen Anlass zusammenfinden".

Röring zählte die vielen Ämter und Funktionen auf, die Weßling innerhalb der Landwirtschaft, aber auch außerhalb ausgefüllt hat. "Er ist ein Mann mit großer Sachkenntnis, ein Netzwerker, jemand mit der Fähigkeit, Kompromisse zu suchen und zu finden." Und selbst wenn er einmal ein kämpferisches Vokabular bemühe, spüre man doch, dass er eigentlich lieber die Friedenspfeife rauchen würde.

Diese Worte untermauerte Bezirksvorsitzender Hubertus Beringmeier, der überdies betonte, dass "unser Berufsstand tatkräftige Vorbilder braucht". Es sei wichtig, solche Persönlichkeiten zu haben, die aus innerer Überzeugung gestalten und ihre Ziele verfolgen würden.

So sah es auch Landrat Sven-Georg Adenauer, der in seiner launigen Rede die Schwierigkeit verdeutlichte, eine über 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in fünf Minuten abzuhandeln. Doch er fand die passenden Worte: "Du hattest nicht nur die Borgholzhausener Brille auf, sondern stets den Blick über deinen Heimatort hinaus." Dabei wäre es einem Kunststück gleichgekommen, die vielen Aufgaben unter einen Hut zu bringen. "Es scheint so, als ob dein Tag mehr als 24 Stunden hatte. Doch solche Macher brauchen wir, die bereit sind, das Land mitzugestalten."

Kreislandwirt Heiner Kollmeyer führte an, dass es Arnold Weßling stets verstanden habe, Menschen zusammenzuführen. "Nur, wenn man gemeinschaftlich auftritt, besteht die Chance, zum Ziel zu kommen." Für ihn sei Weßling ein Phänomen: ein Organisationstalent, pünktlich, diszipliniert und immer streng gegen sich selbst. Ein weiteres Bild von Arnold Weßling zeichnete Landfrau Ulrike Schlienkamp: "Du warst kein Zuschauer auf der Tribüne, sondern ein Spieler auf dem Spielfeld."

Und weil das so ist, hatten sie sich alle zusammen ein besonderes Geschenk für Weßling und seine Frau Magdalene einfallen lassen, das Wilhelm Fiegenbaum vom Landwirtschaftlichen Kreisverband übergab: eine mehrtägige Reise nach Dresden, "fest terminiert", lachte Fiegenbaum, damit nicht irgendetwas dazwischenkommt.

"Das macht mich ja ganz verlegen", kommentierte Arnold Weßling die vielen Worte des Lobes. Er gab die Komplimente zurück, "wir haben fast immer an einem Strang gezogen, das war wichtig". Und dann verlieh er augenzwinkernd seiner Hoffnung Ausdruck, "dass ihr nicht allzu sehr übertrieben habt. Weil man ja immer Gefahr läuft, das zu glauben, was gesagt wurde". Damit hatte Arnold Weßling die Lacher auf seiner Seite und fand elegant den Übergang zum gemütlichen Teil der Veranstaltung.

BV Werther rüstet zum Anstich

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Werther (BNO).
Die Lederhosen ausgeklopft und die Dirndl gebügelt! Das nächste Oktoberfest des BV Werther kündigt sich an. Am Samstag, 27. Juni, startet der Vorverkauf für die weiß-blaue Gaudi.

Der BV Werther zeigt alljährlich, dass der Oktoberfest-Gedanke auch jenseits des Weißwurstäquators funktioniert. Dann wird im großen, natürlich in weiß-blau geschmückten Festzelt auf dem ehemaligen Tiede-Gelände dem großen Münchner »Wiesn«-Bruder Konkurrenz gemacht.

Die mittlerweile 13. Auflage des Oktoberfestes des BV steigt am 12. September. Die Gäste sind ab 19 Uhr willkommen. Die offizielle Eröffnung übernimmt wieder Bürgermeisterin Marion Weike. Pünktlich um 20 Uhr wird sie den Hammer beim traditionellen Fassanstich schwingen. Die traditionelle Hopfenkaltschale aus Bayern wird selbstredend im Maßkrug ausgeschenkt.

"Dieses Mal haben wir eine neue Partyband engagiert", kündigt Dieter Brinkhoff vom Organisationsteam an. Die »Hüttenstürmer« werden für den passenden, zünftigen Sound beim Oktoberfest sorgen und die Tanzfläche nicht leer werden lassen.

Karten für die große Party gibt es für 12 Euro pro Person im Vorverkauf. Tickets halten die Kreissparkassenfiliale in Werther, das Schuhhaus Diekhaus, die Avia-Tankstelle Zülke sowie die Lotto-Annahmestellen Friedrichs und Güttler bereit. "An allen Vorverkaufsstellen können auch Tischreservierungen vorgenommen werden", so Dieter Brinkhoff.

Wer das BV-Oktoberfest mitfeiern möchte, sollte sich möglichst rasch eine Karte sichern. Die vorangegangenen zwölf Auflagen waren allesamt restlos ausverkauft.

Klinikum verlässt Intensivstation

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Von Stefan Gerold

Bielefeld/Halle. Das Klinikum Mitte ist runter von der Intensivstation. Nach dem Horrorjahr 2012, wo minus sechs Millionen Euro als Gesamtjahresergebnis ausgewiesen wurden, sind die Zahlen für 2014 wesentlich erfreulicher. Mit minus 547 000 Euro bei einem Gesamtumsatz von über 200 Millionen Euro kratzt das Klinikum an der schwarzen Null. Dies wurde gestern bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, 2013 war der Geschäftsbericht nicht öffentlich gemacht worden.

"Ich muss den Hut vor der Leistung unserer Mitarbeiter ziehen", bekannte Geschäftsführer Michael Ackermann, der das Ruder 2012 übernommen hatte und das Klinikum mit hartem Konsolidierungskurs erfolgreich in ruhigeres Fahrwasser geführt hat. Gleichwohl gab er zu, dass der Prozess für Mitarbeiter und Management belastend gewesen und am Anfang nur zähneknirschend aufgenommen worden sei. Ins gleiche Horn stieß Ulrich Falk, der im Februar 2014 als kaufmännischer Direktor ins Management des Klinikums eingetreten ist: "Die Mitarbeiter können stolz sein, was sie innerhalb von zwei Jahren erreicht haben. Es ist beeindruckend, was sie aus eigener Kraft ohne Beratungsunternehmen geschafft haben."

In Zahlen bedeutet dies, dass das Betriebsergebnis seit 2012 um knapp elf Millionen Euro gestiegen ist. Grund dafür sind auch stetig gestiegene Patientenzahlen an den drei Standorten Bielefeld-Mitte, Rosenhöhe und Halle. 2014 wurden 53 300 Patienten stationär (2012: 51 400) und über 88 000 Patienten ambulant behandelt (2012: 86 400). Wie hart im Klinikum Mitte gearbeitet wird, lässt sich daran ablesen, dass 2012 und 2013 92 Stellen abgebaut wurden. Insgesamt waren 2014 2600 Menschen beschäftigt, was 1667 Vollkräftestellen entspricht. Dass die Beschäftigten des Klinikums an der Grenze der Belastbarkeit angekommen sind, wollen sie heute ab 13 Uhr vor den Haupteingängen der drei Standorte demonstrieren - auch in Halle. Im Rahmen einer bundesweiten Aktion der Gewerkschaft Verdi, wollen sie darauf aufmerksam machen, dass 162 0000 Beschäftigte in den deutschen Krankenhäusern fehlen. Dafür zeigt Klinikum-Geschäftsführer Ackermann Verständnis: "Es wäre sinnvoll, wenn wir mehr Hände hätten, aber wir können nur das Geld ausgeben, dass wir einnehmen."

Dabei geht das Klinikum jedes Jahr mit dem Ballast aus dem Ausstieg aus der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) zugunsten einer kapitalgedeckten Pensionskasse ins neue Jahr. Für das dafür benötigte Darlehen in Höhe von 46 Millionen Euro muss noch 20 Jahre Zins und Tilgung bezahlt werden, was das in diesem Jahr eigentlich positive Betriebsergebnis von plus 4,2 Millionen Euro zum Gesamtjahresergebnis von genannten minus 547 000 Euro schmälert.

Nach dem stark verbesserten Ergebnis wird das Krankenhaus wieder merklich investieren. So soll als Kernaufgabe die zentrale Notaufnahme komplett erneuert werden. Der dringende Handlungsbedarf ist daran zu erkennen, dass sich die Patientenzahlen hier seit der Planung 1976 verdoppelt haben. Auch soll es mehr Personal im klinischen Kerngeschäft geben.

Zudem ist das Klinikum Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) geworden. Externe Chefärzte sollen Hinweise darauf geben, wo sich das Bielefelder Krankenhaus noch verbessern kann.

Das kostbare Gefühl des Zuhauseseins

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Von Silke Derkum Versmold. Es muss ein tolles Leben sein: jeden Abend auf der Bühne stehen, im Applaus des Publikums baden und täglich neue Städte kennenlernen. So könnte man sich das Leben als Schauspielerin auf Theatertournee vorstellen. Katerina Jacob weiß, dass das nur eine Seite der Medaille ist. Die Fernseh- und Theaterschauspielerin ist seit Jahrzehnten immer wieder für mehrere Monate im Jahr unterwegs. Und wann immer es möglich ist, verbringt sie dabei eine Nacht oder mehrere in Versmold. Denn im Hotel Froböse, sagt sie, fühle sie sich wirklich zu Hause. Am 21. Februar 1996 hat sich Katerina Jacob zum ersten Mal im Gästebuch von Hoteliersfrau Brigitte Froböse verewigt. "Vielen Dank, ich habe herrlich geschlafen", hat sie geschrieben, und ihre Mutter, die berühmte Schauspielerin Ellen Schwiers schwärmt dort ebenfalls "schade, dass wir ihr Hotel nicht wie ein Schneckenhaus mitnehmen können". Brigitte Froböse ist stolz auf die fast schwärmerischen Komplimente, die unzählige Theaterschauspieler im Gästebuch hinterlassen haben. Dass es sich dabei nicht nur um Höflichkeit, sondern echte Dankbarkeit handelt, merkt man schnell, wenn man mit Katerina Jacob spricht. "Wenn man auf Tournee ist, dann ist es so wichtig, ein Hotel zu haben, wo man sich Zuhause fühlen kann", sagt sie und beschreibt das Tourneeleben abseits der Bühne: "Man kommt nachmittags am Spielort an und hat dann vielleicht noch Zeit, durch die Fußgängerzone zu gehen - die wirklich überall gleich aussieht", sagt sie. Vor der Vorstellung könnten die meisten Schauspieler nichts essen und nach dem Auftritt gebe es in den kleinen Provinzstädten selten eine Kneipe, geschweige denn ein Restaurant, das noch geöffnet habe. Dafür sei lange ausschlafen am nächsten Tag nicht drin, denn entweder müsse man zeitig am Frühstücksbuffet sein, bevor es abgeräumt wird oder das Zimmermädchen stehe um 10 Uhr vor der Tür zum Saubermachen. "Deshalb kommen wir so gerne hierher", sagt Katerina Jacob. "Hier wird man tatsächlich noch gefragt, wann man frühstücken möchte, und man bekommt sogar nach der Vorstellung noch etwas Warmes zu essen." Das sei doch selbstverständlich, sagt Brigitte Froböse, die ihre Gäste gerne verwöhnt - sei es mit einer Wärmflasche oder selbst gebackenen Plätzchen. "Mit der »Widerspenstigen Zähmung« haben wir in 132 Städten gastiert - es gab nur zwei bis drei Häuser dieser Art", widerspricht Jacob und bedauert, dass die kleinen familiengeführten Hotels immer seltener werden. "Da sind vielleicht die Betten mal ein wenig durchgelegen, aber das macht der Service wieder wett", sagt sie. Kein Wunder, dass sich bei so viel Nähe über die Jahre eine Freundschaft zwischen der Schauspielerin sowie deren Mutter und der Gastronomin entwickelt hat. Vor ihrer Lesung in der Stadtsparkasse stattet Katerina Jacob Brigitte Froböse einen kurzen Besuch ab, gratuliert Jan Froböse zum Geburtstag, erkundigt sich ausführlich nach den Zukunftsplänen der Familie und freut sich über die Tomatensuppe, die der Koch ihr trotz Ruhetag serviert. Dass sie dieses Mal - anders als geplant - nicht in Versmold übernachten kann, bedauert sie sehr. Doch ein Bandscheibenvorfall hat für einen vorzeitigen Abbruch der Lesetour gesorgt, so dass Katerina Jacob direkt nach ihrem Auftritt abreist. Sonst hätte sie sicher im Hotel Froböse geschlafen - das hatte sie sich immerhin schwarz auf weiß zusichern lassen, wie Buchhändlerin Gesine Klack verrät, die den Abend mit der Schauspielerin organisiert hatte. "Ich habe schon mit vielen prominenten Autoren Verträge dafür abgeschlossen", sagt sie, "dass sich jemand im Vertrag zusichern lässt, dass er nur in einem ganz bestimmten Hotel schläft, das habe ich noch nie erlebt."
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