Von Marc Uthmann
Versmold.
Diesmal hat er den Sprung auf die große Bühne geschafft: Der Versmolder Querflötist Moritz Willich holte beim 52. Landeswettbewerb von »Jugend musiziert« in Düsseldorf hervorragende 23 Punkte von 25 möglichen Zählern und qualifizierte sich damit im dritten Anlauf erstmals für den Bundeswettbewerb, der vom 22. bis 28. Mai in Hamburg ausgetragen wird.Für Moritz Willich war jedoch zunächst einmal die NRW-Landeshauptstadt die große Bühne. In Düsseldorf spielte der 15-Jährige auf der Querflöte so stark auf, dass er die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb schaffte. "Es war so schön, am Dienstagabend nach Hause zu fahren und zu wissen: Ich bin so weit gekommen wie noch nie", erzählt Moritz Willich gestern Nachmittag im Gespräch mit dem HK am Rande einer Orchesterprobe im Gymnasium.
20 Minuten musste der Schüler aus der Jahrgangsstufe 11 in der Clara-Schumann-Musikhochschule vor einer siebenköpfigen Jury im Solowettbewerb sein Können zeigen. Er spielte - nur begleitet von Pianist Andreas Lobisch - eine Sonate von Wilhelm Friedemann Bach und eine Sonate in g-Moll von Julius Rietz. Anspruchsvolle Stücke, bei denen auch nicht alles glatt lief. "Wir haben oft gepatzt, aber die Jury hat wohl gehört, dass es an den Stellen, wo es funktionieren sollte, auch funktioniert hat", berichtet Moritz Willich und fügt schmunzelnd an: "Mein Lehrer Andreas Heitkamp jedenfalls hat nachher so breit gegrinst wie noch nie zuvor."
Nur drei junge Musiker erreichten in der Altersklasse IV beim Instrument Querflöte bessere Wertungen, zwei von ihnen die Höchstpunktzahl 25. Nach Hamburg dürfen sieben der 22 angetretenen Instrumentalisten fahren - allein die Weiterleitung ist eine Auszeichnung. Zumal Moritz Willich es bereits zwei Mal auf Landesebene versucht hatte. 2013 reichte es in Bonn mit Partner Manuel Hildebrandt am Klavier allerdings nur zum zweiten Preis mit 21 Punkten - was aber ein Achtungserfolg für den Schüler am Versmolder CJD-Gymnasium war. 2012 war Moritz Willich in Münster angetreten.
Jetzt also die Vorfreude auf den Bundeswettbewerb in Hamburg vom 22. bis zum 28. Mai. "Es so weit geschafft zu haben, ist alleine schon ein Erfolg", sagt Moritz Willich und hält sich mit Blick auf etwaige Ambitionen in der Hansestadt bedeckt. "Meine Familie kommt mit und wir werden ein langes Wochenende in Hamburg verbringen." 2500 Nachwuchsmusiker, dazu Eltern, Musiklehrer und Wettbewerbsbeobachter aus Deutschland und Europa, werden in der Hansestadt erwartet - - an 25 Orten in Hamburg wird der Bundeswettbewerb ausgetragen.
Für Moritz Willich wird es allerdings auch so etwas wie die erste Abschiedsvorstellung von der Musik sein. "Ich spiele das letzte Jahr solo Querflöte und werde nur noch im CJD-Orchester vorerst weiter dabei sein", sagt der Schüler. "Es fehlt mir mittlerweile einfach die letzte Motivation für die Proben. Dann macht es irgendwann keinen Sinn mehr." Zudem will der Versmolder nach dem Abitur im nächsten Jahr nach Amerika gehen, dort ein Highschool-Jahr absolvieren und anschließend studieren. In der Musik liegen die beruflichen Ziele von Moritz Willich eindeutig nicht. Es bleibt dabei, was er schon vor zwei Jahren im Haller Kreisblatt gesagt hat und was feststeht, seit er ein kleiner Junge ist: "Ich möchte immer noch Pilot werden."