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CDU weiter auf Kandidatensuche

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Stadtverbandsvorsitzender Detlev Kroos ergriff vor etwa 100 Gästen als Erster das Wort und hatte gute Nachrichten im Gepäck: Mit einem starken Ergebnis von 98,5 Prozent wählten die CDU-Mitglieder am Freitagabend Landrat Sven-Georg Adenauer (54) zu ihrem Kandidaten für die Landratswahl (das HK berichtete gestern). Seine Gegenkandidatin von der SPD wird die 28-jährige Elvan Korkmaz sein. Wen und ob die CDU allerdings eine(n) Gegenkandidat(in) für die amtierende Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann (SPD) ins Rennen schicken wird, scheint eher unwahrscheinlich. „Dem Vorstand liegt keine Bewerbung vor”, sagte Kroos, schloss aber eine kurzfristige Aufstellung nicht aus. Dennoch sei dies ohne Frage eher unwahrscheinlich, räumte auch Fraktionsvorsitzender Hendrik Schaefer ein. Klarheit soll die heutige Mitgliederversammlung um 19 Uhr im Landhotel Jäckel bringen. Hier nominiert der Stadtverband auch seine Kandidaten für die Kommunalwahl am 25. Mai. „A 33-Bau Riesenschritt in Richtung Weiterentwicklung” Markige Worte fand Kroos auch zur aktuellen politischen Situation in der Lindenstadt, die er - in Anknüpfung an seine Rede aus dem Vorjahr - als „Großbaustelle” bezeichnete. Die Projekte kämen gut voran, vor allem die Entwicklung beim A 33-Bau sei ein „Riesenschritt in Richtung Weiterentwicklung”. Auch zur Entscheidung, dass ab dem kommenden Sommer in Halle eine Gesamtschule an den Start gehen soll, bezog Detlev Kroos Position. Er sprach von „rot-grünen Ideologen”, die ihr „Kirchturmdenken durchgedrückt” hätten. Bedauernswert fand der Stadtverbandsvorsitzende die Entwicklung, dass 15 Kinder mit Realschulempfehlung an der neuen Gesamtschule keinen Platz bekommen können. Auch Sven-Georg Adenauer trat „euphorisiert vom Kreisparteitag” vors Mikro. Er stellte klar, dass dem SPD-Antrag auf Klage-Rückzug keinesfalls Folge geleistet werde und bemerkte, dass niemand in dieser Stadt eine Gesamtschule errichten würde, wenn es Halle finanziell nicht so gut ginge. Die 22 Millionen, die an Aufwändungen in die Schulstandorte Borgholzhausen und Werther geflossen seien, müssten jedem Steuerzahler wehtun. Ebenso wie die nun noch elf Millionen Euro, die der Kreis aufbringen muss, um finanzschwächere Kommunen in NRW zu helfen. Dagegen, so Adenauer, müsse weiterhin „erheblicher Widerstand” geleistet werden. Mit Widerständen anderer Art sieht sich derzeit CDU-Europaabgeordneter Elmar Brok konfrontiert. Er berichtete rund um die Unruhen in der Ukraine und seinen Verhandlungen, während im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt die Kämpfe tobten: „Ich habe die Scharfschützen und Leichen gesehen. Für die Opposition ist es äußerst schwierig, sich auf Gespräche einzulassen, während zeitgleich Trauerfeiern für die Opfer abgehalten werden.” Erst am Freitag war Brok aus Kiew zurückgekehrt, noch am Sonntag ging sein Flieger um 14.45 Uhr ab Dortmund zurück in das politisch und finanziell angeschlagene Land. Ausführlichst schilderte Brok - auch mit dem Blick zurück in die Geschichte - die grausame Situation um den vom Parlament als abgesetzt erklärten Präsidenten Viktor Janukowitsch: „Es darf nicht passieren, dass Moskau oder Brüssel entscheiden, wo es für dieses Land hingeht”, appellierte Brok, wie wichtig es sei, eine weitere Radikalisierung der Situation zu verhindern und der Ukraine zur Unabhängigkeit zu verhelfen. Telefonkonferenz von Merkel und Timoschenko organisiert Gerne, so Brok, würde die EU die Ukraine auch politisch an ihrer Seite sehen. Um zu vermitteln tut der gebürtig aus Verl stammende Politiker momentan alles. Noch am Morgen, erzählte Brok, habe er eine Telefonkonferenz zwischen Kanzlerin Angela Merkel und der ehemaligen ukrainischen Regierungschefin und Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko organisieren müssen. So erklärte er die leichte Verspätung beim Jahresempfang.

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