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Am Berg wird’s brenzlig

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Tausend Liter Löschwasser befinden sich im Tank des Erstangriffsfahrzeugs, mit dem der Löschzug Amshausen bei einem Alarm ausrückt. „Die gesamte Steinhagener Wehr hat 13 500 Liter verteilt auf ihren Wagen”, ergänzt Amshausens Löschzugführer Dirk Bergmann. Doch längst nicht immer reichen diese Mengen aus. Dann wird über die im Gemeindegebiet verteilten Hydranten Wasser gefördert. Löschbrunnen hingegen, wie es sie in Brockhagen noch häufiger gibt, existieren in Amshausen gar nicht. Erst vor wenigen Tagen hat der Löschzug Amshausen aktualisierte Pläne von den Gemeindewerken erhalten, auf denen alle Hydranten eingetragen sind. „Im Siedlungsbereich haben wir alle 80 Meter einen Unterflurhydranten”, erklärt Dirk Bergmann, „Zwischen 800 und 1000 Liter pro Minute bekommen wir da raus.” In den Industriegebieten können dank größerer Leitungen sogar 3000 Liter abgepumpt werden. Doch oberhalb der B 68 stellt sich die Situation weit weniger komfortabel dar. Dort gibt es kein flächendeckendes Hydrantensystem. Daneben macht die hügelige Topografie den Einsatzkräften zu schaffen. Ein neunköpfiges Team, das sich aus Einsatzkräften des Löschzugs Amshausen zusammensetzt, arbeitet deshalb an einem Wasserversorgungskonzept. „Darin nehmen wir alle Wasserentnahmestellen auf, die wir finden können - auch jene von Privatgrundstücken. Dazu haben wir wirklich jede Straße abgefahren”, erklärt Oberbrandmeister Sven Mescher. Bekannte Entnahmestellen sind die Löschwasserteiche am Ascheloher Weg und an der Kaistraße, oder der Hochbehälter im Bereich des Bußberges. Doch im Notfall dürfte die Feuerwehr auch Gartenteiche und Swimmingpools anzapfen. Die Bürger in den betroffenen Gebieten seien sehr kooperativ gewesen. „Letztlich geht es ja um deren Sicherheit”, berichtet Dirk Bergmann. Ebenfalls im Konzept aufgeführt sind alle Objekte, die zum Einsatzort werden könnten. Auf der Grundlage ihrer Daten haben die Feuerwehrleute ausgearbeitet, wie viele Leitungen bei einem Brand vom Objekt zur Wasserentnahmestelle gelegt werden müssten. Wichtig ist außerdem die Frage, wie viele Pumpen zwischengeschaltet werden. Denn die Höhenunterschiede am Hang des Teutoburger Waldes erschweren die Wasserversorgung zusätzlich. „Der Reibungsverlust durch die langen Schläuche ist einfach zu groß. Darum brauchen wir Verstärkerpumpen”, erklärt Dirk Bergmann. Dank des Konzepts können die Feuerwehrleute künftig bereits während der Fahrt zum Einsatzort die notwendige Logistik ausarbeiten und sich vor Ort schneller auf die Situation einstellen. „Wir haben viele Stunden damit verbracht, die Ergebnisse zuammenzutragen und wollen dieses Jahr unser Konzept fertigstellen”, kündigt Dirk Bergmann an. Im Anschluss sollen auch für Steinhagen und Brockhagen Wasserversorgungskonzepte erstellt werden.

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