27 Anwesende verfolgten den außerordentlichen Parteitag - die meisten jedoch Gäste aus überregionalen Ämtern oder befreundeten Ortsverbänden. Nur zehn Steinhagener Mitglieder - obwohl später 17 Wahlkreiskandidaten gewählt wurden - verdeutlichen noch keinen großen Rückhalt in der eigenen Partei. Dennoch: „Danke für die große Zustimmung. Ich spüre bereits starken Rückenwind”, sagte Alt. „Und das nicht bloß wegen des windigen Freitagnachmittages.”
Schnell hatten die Liberalen ihren Bürgermeisterkandidaten in geheimer Abstimmung bestimmt, ehe der sich und seine Ziele überhaupt vorgestellt hatte. Doch nach seiner gut 20-minütigen Erklärung, wie er sich seine Arbeit als Bürgermeister vorstellte, war der Applaus anhaltend und ehrlich begeistert.
Alt hat sich ernsthafte Gedanken über ein Programm für die Kommunalwahl gemacht und kommt mit durchaus neuen Ideen daher, die in Steinhagen so bisher noch kein Thema waren.
„Ich will es anders machen als mein Vorgänger”, eröffnete Alt. „Ich sage aber nicht besser, denn das wäre Werbung für den Gegner.” Der Diplom-Verwaltungswirt, der bei der Stadt Bielefeld im Sozialamt tätig ist, hat klare Vorstellungen vom Amt des Steinhagener Bürgermeisters, wenn er es denn ausfüllen sollte.
Die Wirtschaftsförderung ist ihm ein besonderes Anliegen und gilt für ihn - genau wie bei Mitbewerber Klaus Besser - als „Chefsache”. „Wir müssen aber unser Denken ändern. Steinhagen ist Teil des Kreises Gütersloh und damit Teil von OWL. Wir dürfen Wirtschaftspolitik nicht allein auf unseren Ort beschränken.” Alt denkt dabei an interkommunale Gewerbegebiete, wie andere Städte und Gemeinden es vormachen.
Diese Art interkommunale Zusammenarbeit will er auch auf andere Bereiche ausweiten. Etwa auf die Gemeindeverwaltung. Gewisse Aufgaben, die nicht vor Ort erledigt werden müssen, könne man ausgliedern. „Synergien nutzen”, nennt Alt das.
Viel Erfolg wünschte ihm FDP-Bezirksvorsitzender Frank Schäffler: „Wir hatten uns vorgenommen, nur dort Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, wo sie realistische Chancen haben. Schön, dass du das hier so siehst.” Schäffler schätzt Alexander Alt für seine Sachkompetenz und seine besonnene Art.
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