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Ökohäuser werden gefördert

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Während der Bauphase gibt es eine Baustellenbegehung durch die Stadt und bei der Übergabe der Haustechnik müssen die Nutzer über den Einfluss ihres Verhaltens auf den Energieverbrauch aufgeklärt werden. Nach einem Jahr gibt es eine Nachberatung auf Basis der ersten Energieabrechnung. Zwar waren sich jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung, Kultur und Sport alle Fraktionen über denn Sinn der Förderungen einig, im Detail gingen die Vorstellung teils weit auseinander. Die Grünen wollten mehr Kontrolle und konnten nicht verstehen, dass das Plus-Energiehaus nicht Teil des Förderkonzeptes ist. „Im Sinne eines nachhaltigen Controllings fordern wir eine belastbare Falldokumentation für jedes Bauvorhaben”, erklärte Wolfgang Böhm. Bei Dämmstoffen ließe sich beispielsweise gut kaschieren, ob ökologisch einwandfreies oder minderwertiges Material verwendet werde, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „In einem Arbeitskreis zu dieser Richtlinie sind alle inhaltlichen Hausaufgaben gemacht worden”, betonte Marion Weike und kritisierte damit indirekt, dass die Grünen sich an dem Arbeitskreis nicht beteiligt hatten. „Es überfordert uns als Ausschuss, hier Detailfragen zu klären”, so die Bürgermeisterin. „Wer Fördergelder oder Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW haben will, muss ohnehin sein Bauvorhaben dokumentieren und überprüfen lassen”, erklärte der Umweltbeauftragte Werner Schröder. Nur Häuser der KfW-Effizienzklassen 70, 55 und 40 (Passivhaus) werden in Werther gefördert und daran störten sich die Grünen ebenfalls. „Es kann doch nicht sein, dass der aktuell ökologisch beste Haustyp nicht gefördert wird”, beklagte Wolfgang Böhm. „Wir haben uns mit Ihrem Antrag und dieser Frage beschäftigt und das beteiligte Fachbüro hat dazu ausgeführt, dass es noch keine verbindlichen Standards für Plushäuser gibt”, sagte Werner Schröder dazu. Sehr knappe Abstimmung wegen sechs Enthaltungen Mit dieser Auskunft waren die Grünen nicht zufrieden und verwiesen auf zahlreiche Fachveröffentlichungen und Hersteller von Plushäusern. Es handele sich inzwischen um einen etablierten Haustyp, so Wolfgang Böhm. Die anderen Fraktionen konnte er nicht überzeugen und so scheiterten die Grünen mit ihrem Antrag. Die Abstimmung fiel aber mit drei Nein- gegen zwei Jastimmen überraschend knapp aus, weil sich sechs Ausschussmitglieder enthielten. Besser erging es der SPD-Fraktion, die ebenfalls Änderungen durchsetzen wollte. „Wir möchten, dass 30 zusätzliche Punkte vergeben werden”, erklärte Johannes Lindemann. Mit je zehn Punkten wollten die Sozialdemokraten die barrierefreie Gestaltung des Erdgeschosses und eine optional getrennte Nutzung des Obergeschosses bei Einfamilienhäusern bewertet wissen. Je fünf Punkte sollten Gasanschlüsse bei Kochstellen und Warmwasseranschlüsse für Spülmaschinen bringen. Den Warmwasseranschluss zog die SPD zurück, nachdem ihnen aus dem Ausschuss heraus deutlich gemacht worden war, dass er beim Einsatz moderner Spülmaschinen keinen ökologischen Nutzen mehr bringt. Ihre sonstigen Vorschläge wurden - wie auch die Beschlussvorlage der Verwaltung insgesamt - vom Ausschuss einstimmig gebilligt. Es gab eine Enthaltung aus der Fraktion der Grünen.

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