Seit 2011 startet der Schüler des CJD-Gymnasiums Versmold in den Kartmeisterschaften des österreichischen Motorenherstellers Rotax. In seinem Debütjahr sicherte sich Henkefend auf Anhieb die deutsche Meisterschaft in der Micro-Max-Klasse. 2012 ließ der Schützling des Diegowie-Teams aus Rheda-Wiedenbrück alle Fahrer in der nächsthöheren Mini-Max-Klasse hinter sich und setzte sich erneut die deutsche Krone auf. Es folgte die Wahl zum männlichen Nachwuchstalent des Jahres bei der Altkreis-Sportlerwahl.
An diese Erfolge konnte Henkefend 2013 nicht anknüpfen. Erstmals startete er in der Rotax-Max-Junior-Klasse - hier hatte der Pilot einen Boliden mit 20,4 Pferdestärken unter sich. Seine Gegner waren bis zu drei Jahre älter als er. Die beste Platzierung war ein sechster Platz beim Rennen in Wittgenborn. Nicht das, was sich der ambitionierte Fahrer vor der Saison ausgemalt hatte.
„Wir haben lange nach den Gründen für die ernüchternden Ergebnisse gesucht”, erzählt Vater Stefan Henkefend. Am Ende sind sich beide darüber einig, dass das Material nicht harmoniert habe. „Das Zusammenspiel der Reifen und des Chassis funktionierte nicht”, sagt Stefan Henkefend.
Einen großen Spielraum bei der Zusammenstellung der Karts gebe es allerdings auch nicht, wie er weiter ausführt: „Bei der deutschen Meisterschaft müssen verplombte Motoren und Einheitsreifen verwendet werden.” Das garantiere den Fahrern einen Wettkampf auf Augenhöhe. Im Rennen spielen dann die fahrerischen Fähigkeiten des Piloten die größte Rolle. „Es ist nicht leicht zu überholen, wenn du einen Fahrer vor dir hast, der genauso schnell ist wie du”, weiß Louis Henkefend.
Der 13-Jährige ist mit ganzem Herzen Motorsportler. „Wenn wir eine Kartbahn hinter dem Haus hätten, würde der Junge vermutlich die ganze Woche fahren”, sagt Mutter Nicole Henkefend lachend. Trotz aller Begeisterung für das Hobby sind seine Leistungen in der Schule zufriedenstellend. Stefan Henkefend führt das auch auf den Sport zurück. „Die Akribie, die Louis in das Kartfahren investiert, überträgt sich mittlerweile auch auf sein Privatleben”, hat sein Vater beobachtet.
In Henkefends Keller stapeln sich die Pokale ihres schnellen Sprösslings - bedeuten tun sie Louis nicht viel. Nach einem starken Rennen die Sekunden auf dem Siegerpodest zu genießen oder vom deutschen Top-Rennfahrer Timo Scheider gelobt zu werden, ist für ihn wichtiger.
In der Winterpause hat der Schüler das Chassis gewechselt und überzeugte bei den ersten Tests. Am 19. Januar duelliert sich Henkefend beim Winterpokal in Kerpen mit einem erlesenen Teilnehmerfeld. Dann wird sich zeigen, wie gut Louis und sein Kart wirklich sind. „Ich bin reifer geworden und habe gelernt, mit Niederlagen umzugehen”, sagt der Youngster. Wenn am 10. April in Kerpen die Motoren zum Saisonstart aufheulen, wird sich Louis nichts sehnlicher wünschen, als auf die Siegerpodeste der Republik zurückzukehren.
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