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Entscheidung für großes Windrad goldrichtig

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Damit kann Susanne Ihde gut leben, denn sie hat ihr Windrad „zum optimalen Zeitpunkt errichtet”. „Goldrichtig” sei die Grundsatzentscheidung für Windkraft auf dem Hollandskopf gewesen, sagt die gebürtige Hamburgerin, die sehr gern in Borgholzhausen lebt. 1994 begannen die Vorbereitungen und 1996 und 1997 baute Susanne Ihde auf dem ehemaligen Nato-Stützpunkt zwei Windkraftanlagen vom Typ Enercon E-40 mit je 500 Kilowatt Leistung. Es war einfach sinnvoll, den Standort besser zu nutzen „Die Anlagen sind wunderbar gelaufen und waren technisch auch noch in Ordnung”, erinnert sich die Geschäftsführerin. Windgutachten ergaben, dass der Standort auch ein größeres Windrad mit mehr Leistung auslasten könnte und deshalb entschloss sich Susanne Ihde 2012, die beiden alten Anlagen durch eine neue Windenergieanlage zu ersetzen. „Es war einfach sinnvoll, diesen Standort besser zu nutzen”, zieht sie Bilanz. Bereits im März vergangenen Jahres hatten sich die Berechnungen für Leistung und Ertrag des Windrades bestätigt und auch nachdem die Anlage erstmals ein volles Jahr gelaufen ist, zeigt sich Susanne Ihde zufrieden. „Wir konnten die Prognose fast erreichen, die Zahlen sind gut”, stellt die Unternehmerin fest. Auf ihrer Infotafel am Hollandskopf teilt sie mit, dass das Windrad Energie für 1600 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 4000 Kilowattstunden erzeugen könne. Das entspricht 64 Millionen Kilowattstunden. Mit dem Ertrag ihres Windrades ist Susanne Ihde zufrieden. Überhaupt nicht zufrieden ist sie mit den Weichenstellungen der neuen Bundesregierung in Sachen erneuerbare Energien. „Die große Koalition will den Zuwachs der erneuerbaren Energien deckeln”, lautet ihre Interpretation des Koalitionsvertrages. Dort werden neue Ziele für den Ausbau der Ökostromförderung festgelegt. Bis zum Jahr 2025 sollen zwischen 40 und 45 Prozent und bis 2035 55 bis 60 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Für Susanne Ihde ist dieses Bremsen beim Zuwachs erneuerbaren Energien der „völlig falsche Weg”. Alternativ erzeugter Strom werde derzeit als „zu teuer” und als „Preistreiber” beim Strompreis diffamiert, beklagt die „Überzeugungstäterin in Sachen Umweltschutz”. „Es ist so viel alternativ erzeugter Strom auf den Markt gekommen, dass die Preise an der Strombörse in Leipzig stark gesunken sind”, erläutert sie. Der Verbraucher habe aber leider nichts davon, weil er über seinen Strompreis die Differenz zur garantierten Einspeisevergütung für die Erzeuger zahlen müsse. „Die Hoffnung stirbt zuletzt”, sagt Susanne Ihde mit Blick auf die Große Koalition. Energieminister Sigmar Gabriel wolle bis Ostern ein Konzept für die erneuerbaren Energien vorlegen. „Ich lasse mich überraschen, was da kommt.”

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