Die erste Auflage des Magnic Light ist komplett ausverkauft und damit ist bewiesen, dass sich das Konzept am Markt durchsetzen lässt. Nach diesem Erfolg hätte Dirk Strothmann sicher auch etliche Banken gefunden, die ihm gern das Kapital für die nächste Stufe in der Entwicklung geliehen hätten. Trotzdem entschied er sich wieder für die Kickstarter-Plattform, um die Mindestsumme von 40 000 Dollar zusammenzubekommen, die er braucht.
Weltweite Vermarktung durch Kickstarter-Plattform
Als gestern die erste von insgesamt knapp fünf Geldsammel-Wochen für das Projekt endete, war bereits die 75 000-Dollar- Marke übertroffen. Und, was für den Erfinder und Entwickler des Lampensystems mindestens genauso wichtig sein dürfte: Die meisten der Unterstützer entschieden sich für die teuerste Variante, bei der man mindestens 179 Dollar geben muss.
Wird das Projekt realisiert, dann erhalten diese Unterstützer dafür ein komplettes Lampenset, so steht es in den Verpflichtungen, mit denen Strothmann für sein Projekt geworben hat. „Auf diese Weise habe ich schon eine große Anzahl der neuen Systeme verkauft, bevor die Produktion beginnt. Das hätte mir kein Bankkredit der Welt bieten können”, sagt Dirk Strothmann.
Die Plattform ist damit auch ein perfektes Marketing-Instrument für sein junges Unternehmen, das im Sommer 2011 mit der Idee für einen berührungslos arbeitenden Dynamo begann, dessen Technik auf dem sogenannten Wirbelstrom-Effekt beruht. Die Idee überzeugte Menschen in aller Welt, und das hatte nicht nur zur Folge, dass die Startauflage von 2500 Paketen, die aus zwei Vorder- und einem Rücklicht bestehen, bald ausverkauft war, sondern bescherte auch noch einen interessanten Zusatznutzen.
Die stolzen neuen Eigentümer auf allen Kontinenten wurden zu Testfahrern, die geschätzt mindestens eine Million Kilometer unter den verschiedensten Klima- und Umweltbedingungen zurückgelegt haben. „Wir hatten insgesamt nur sechs Ausfälle, in denen zum Beispiel Produktionsfehler im Gehäusematerial auftraten”, freut sich Strothmann, dass sich das Beleuchtungssystem insgesamt weltweit bewährt hat.
Zweite Auflage wird besser - und trotzdem billiger
Und die Nachricht von der Erfindung aus Deutschland erfährt immer größere Verbreitung: „Inzwischen finde ich immer wieder Artikel über Magnic Light im Netz, die in Sprachen verfasst sind, die ich gar nicht verstehe”, freut sich Strothmann. Wie zum Beispiel ganz aktuell in einem indonesischen Magazin.
Die zweite Auflage wird mindestens 15 000 Systeme umfassen - abhängig auch vom weiteren Zuspruch auf der Kickstarter-Plattform. Damit sind auch weitere Optimierungen im Produktionsprozess möglich, weil es sich angesichts der Stückzahlen lohnt, bestimmte Werkzeuge anfertigen zu lassen.
Und der Preis für den Endverbraucher sinkt - obwohl das Produkt sich deutlich verbessert hat. Das ist möglich, weil sich das Design der einzelnen Teile und der Lampen insgesamt bewährt hat. Dadurch können die Gussformen wieder verwendet werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. Und dieser anhaltende Erfolg ist auch den größeren Playern im weltweiten Fahrradmarkt nicht verborgen geblieben. „Wir haben viele Anfragen von Händlern, aber auch von Großhändlern, die das Produkt exklusiv in ihren Ländern vertreiben möchten”, erklärt er. Und auch die Hersteller von hochwertigen Fahrrädern melden sich bei dem Unternehmen in Borgholzhausen, um das neuartige Lampensystem verbauen zu können.
Man stehe derzeit in sehr interessanten Verhandlungen, sagt Dirk Strothmann. Man kann davon ausgehen, dass sich die Verhandlungsposition des Borgholzhausener Unternehmens mit jedem weiteren Unterstützer auf Kickstarter verbessert. Bis zum 31. Januar dürften noch einige dazukommen.
↧