Dagegen quälte sich die TSG Harsewinkel zum 25:20-Erfolg über Schlusslicht Minden-Nord und löste dennoch LIT II an der Spitze ab, weil der Tabellenführer das Mindener Derby gegen Hahlen verlor.
Mancher Zuschauer wird sich verwundert die Augen gerieben haben: Sebastian Hölmer, der sich im Mai einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, wärmte sich vor dem Spiel gegen Steinhagen mit der Mannschaft auf. Es war lediglich eine Demonstration für den Gegner, ganz nach dem Motto: „Guckt mal, und den haben wir auch noch.” Denn einen Einsatz des besten Altkreistorjägers der vergangenen Serie hatte niemand ernsthaft in Erwägung gezogen. „Höchstens für einen Siebenmeter”, so Hölmer in der Halbzeitpause, hätte es an diesem Abend gereicht. Im neuen Jahr aber ist mit seiner Wurfkraft wieder zu rechnen.
Damit besitzt Loxten im Übermaß, was der Spvg. Steinhagen fehlt: durchsetzungsstarke Rückraumspieler. Keine Frage: Joachim Vogel, Christoph Lewanzik, Lukas Schulz oder Jan Phillip Lindemann sind allesamt Spieler mit Verbandsliga-Format. Gegen defensive Deckungsreihen aber stoßen sie dann und wann an ihre Grenzen. „Wir bräuchten einen, der den Ball einfach mal aus elf Metern reinhauen kann”, sagte Steinhagens Kreisläufer Kai Uhlemeyer nach dem Spiel. Einen, wie Heiner Steinkühler oder Sebastian Hölmer eben.
„Was bei uns gefehlt hat, war der entscheidende Zug in die Tiefe”, sagte Steinhagens Trainer Frank Spannuth nach dem Spiel. Technisch gekonnt und mit hohem Tempo führte Steinhagen seine Angriffsaktionen aus, brachte sie jedoch nicht auf den Punkt. Gelegenheit es besser zu machen hat Spannuths Team schon am Freitagabend, wenn um 19.30 Uhr der CVJM Rödinghausen am Cronsbach zu Gast ist.
Ganz anders die Sportfreunde: Typen wie Kevin Dieckmann, Kim Harting, Jan Patzelt und auch Nils Patzelt haben ständig den absoluten Zug zum Tor - aufgrund dieser individuellen Stärke sind die Sportfreunde so schwer ausrechenbar, aufgrund dieser Stärke werden sie vermutlich auch in dieser Saison um den Oberliga-Aufstieg mitspielen.
Ein großer Konkurrent ist dabei sicherlich die TSG Harsewinkel, die jedoch beim 25:20-Sieg im Heimspiel gegen Schlusslicht Minden-Nord eine schwache Vorstellung ablieferte. Zur Pause lag die TSG sogar mit 9:12 zurück, setzte sich dann aber vorentscheidend auf 21:15 ab. Trainer Hagen Hessenkämper kritisierte, seine Mannschaft habe eine zu lasche Einstellung an den Tag gelegt. (Heiko Kaiser)
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