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Sängergemeinschaft verabschiedet sich stark

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Steinhagen. Wie berichtet löst sich der Chor Ende des Jahres auf. Vorsitzender Karl-Heinz Volkmann, der die Geschicke der Sängergemeinschaft mit kurzen Unterbrechungen seit 1974 lenkt, verzichtete auf die ganz große Abschiedsrede. Auch wenn er, wie er im Vorfeld im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt verraten hatte, genügend Taschentücher in der Tasche hatte. Vielmehr nutzte Volkmann die Gelegenheit, sich zu bedanken. Bei Jörg Ehrentraut als Vertreter der Gemeindewerke etwa, in deren Räumlichkeiten die Sängergemeinschaft stets geprobt hatte. Dort war bereits im Juni die Entscheidung gefallen, den Chor Ende des Jahres auflösen zu wollen. „Das war keine Hoppla-Entscheidung”, betonte Karl-Heinz Volkmann. „Wir haben einen ganzen Tag lang darüber beraten.” Am Ende wurde abgestimmt: 85,71 Prozent der Sänger votierten für die Auflösung. „Das war ein demokratischer Beschluss, den man akzeptieren muss”, so Volkmann. Mit der Gewissheit, den letzten Weihnachtskonzertauftritt zu absolvieren, gaben die gut 30 Sängerinnen und Sänger noch einmal alles. Unter der souveränen Leitung von Marina Kari verbreitete der Chor festliche Besinnlichkeit in der Aula. Mit »Leise rieselt der Schnee« oder »Es war Nacht in Betlehem« versetzten die Sängergemeinschaft ihr Publikum in beste Adventsstimmung. Zumal sich der Chor für seinen letzten großen Auftritt besondere Schmankerl hatte einfallen lassen. Als die Sänger den »Schneewalzer« anstimmten, tanzten plötzlich zwei kleine Inuit dazu vor der Bühne. Der Clou: Die beiden Eskimos waren eins, besser gesagt: eine. Denn in dem Kostüm steckte Tanzlehrerin Tina Dröge ganz allein, die mit dem niedlichen Show-Act Begeisterung und Verblüffung gleichermaßen auslöste. Das wichtigste beim Konzert waren aber natürlich die Stimmen. Und welch immense Rolle die Solistinnen des Chors spielen, wurde bei dem Weihnachtskonzert einmal mehr deutlich: Olga Teske (Sopran), Marina Kari (Alt), Natascha Strecker (Sopran), Elvira Maas (Alt) und Angela Menger (Sopran) verzauberten die Gäste sowohl als Ensemble als auch mit ihren Soloauftritten. Ob »Ave Maria, »Angel’s Carol« oder die russische Version von »Once upon a december« aus dem Disney-Zeichentrickfilm »Anastasia« - die begabten Sängerinnen, die von Silvia Althof an der Geige gekonnt begleitet wurden, entzückten das Publikum. Und auch die Sängergemeinschaft. Denn die Solistinnen überraschten ihre langjährigen Wegbegleiter mit einem selbst geschrieben Dankeschönlied nach der Melodie des Grand-Prix-Gewinnertitels »Hallelujah« von 1979. Die Solistinnen werden unter dem Ensemble-Namen »Amone« weiterhin das Steinhagener Publikum erfreuen. Wie die restlichen Chormitglieder ihre musikalische Karriere fortsetzen, steht noch in den Sternen. Eines ist sicher: Genügend Interesse anderer Chöre ist da. „Ich bin schon nach Mitgliederlisten zur gezielten Anwerbung gefragt worden”, berichtet Volkmann. Der schloss die Weitergabe dieser Listen aber genauso kategorisch aus, wie eine Zweit-Karriere bei einem anderen Chor für sich selbst. (Birgit Nolte)

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