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Romantischer Zauber vor Fachwerk-Kulisse

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Tatsächlich verfügt die grüne Oase an der Brockhagener Straße 155 über eine Gartenpforte, durch die der Gast den Garten betritt. Zwischen dem liebevoll restaurierten Fachwerkhaus aus dem Jahr 1705, einem alten Speicher und dem ehemaligen Schweinestall gedeiht es prächtig. „Allerdings ist die Natur etwa zwei Wochen in Verzug”, stellt Ulrike Hollborn-Stemmler fest und schiebt mit Blick auf den Rittersporn hinterher: „Ich hoffe, dass der kommenden Sonntag blüht.” Zurzeit ziehen vor allem die üppigen Rhododendronbüsche mit ihren prachtvollen Blüten und die in blau-violetten Farben glänzenden Lupinen die Blicke auf sich. In dem naturnahen Garten, der ohne mineralischen Dünger auskommt, sorgen unzählige Staudenbeete, Kübelpflanzen und Sträucher für ein reichhaltiges Blütenmeer, das viele Insekten anlockt. „Ich dünge nur mit Kompost und Pferdemist, den ich von einem Bauern bekomme”, verrät Ulrike Hollborn-Stemmler während eine dicke Hummel zum Landeanflug auf eine Seidenmohnblüte ansetzt. Der lehmige Sandboden auf dem Grundstück brauche das. Bis zu sechs Stunden täglich verbringt die ehemalige Lehrerin in ihrem Garten. Denn was so wildromantisch und naturbelassen aussieht, bedarf dennoch der Pflege. Mit der Nagelschere wird der Rasen hier trotzdem nicht geschnitten. „Ein Garten ist schließlich kein Wohnzimmer. In den Fugen darf auch Gras wachsen”, ist Ulrike Hollborn-Stemmler überzeugt. Um dem Bauerngarten möglichst einen originalgetreuen, rustikalen Rahmen zu geben, wurden weder Kosten noch Mühen gescheut. Der historische Speicher wurde im Münsterland ab- und in Brockhagen wieder aufgebaut. Die großen Anröchter Natursteinplatten rund ums Haus sind ebenfalls Importe und vor Ort neu verlegt worden. Die 150 Jahre alte Kastanie stand schon da. „Wenn es im Sommer richtig heiß ist, stellen wir den Tisch darunter, weil der Baum so viel Schatten spendet. Mein Lieblingsplatz!”, sagt Ulrike Hollborn-Stemmler. Bereits zum vierten Mal nimmt sie zusammen mit ihrer Tochter Eva Ehrich an den »Offenen Gartenpforten« teil. Beim ersten Mal kamen rund 500 Besucher in ihren Garten. „Die Leute sollen sich hinsetzen, die Atmosphäre auf sich wirken lassen und vielleicht die ein oder andere Inspiration mitnehmen”, blickt Ulrike Hollborn-Stemmler dem kommenden Sonntag entgegen. Zwischen 11 und 18 Uhr öffnet sie die Gartenpforte. Und mit etwas Glück hat dann auch ein blühender Rittersporn seinen großen Auftritt.

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