Borgholzhausen. Hunderte Viertklässler und ihre Eltern nutzten die frühe Gelegenheit, einmal einen Hauch von Unterrichtsalltag an einer weiterführenden Schule zu erschnuppern, für den Fünft- und Sechstklässler sich und ihren eigentlich freien Samstag zur Verfügung stellten. Natürlich war es auch ein Vormittag, bei dem die anstehende Gründung der Gesamtschule in Halle den Eltern unter den Nägeln brannte.
Auf etliche Fragen diesbezüglich traf Schulleiterin Ursula Husemann im Rahmen der beiden großen Inforunden. „Es ist verzwackt. Man weiß nicht, was man machen soll”, befand eine Mutter. „Wie wird das, wenn die Schule tatsächlich kommt?”, mutmaßte ein anderer Elternteil. „Hier weiß man, was man hat.” Wer würde aber im Zweifelsfall die Fahrtkosten übernehmen? „Eine Sekundarschule ist keine Gesamtschule”, erklärte Ursula Husemann diesbezüglich. Doch mit Blick auf die geplante Gesamtschule in Halle sieht auch sie derzeit noch alle Entscheidungen offen.
„Wir sind eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens. Eine Schule für alle Kinder”, hob sie für die PAB hervor. „Die Pä-dagogik des Behaltens ist uns wichtig. Wir wollen auch weiterhin Kinder mit sonderpä-dagogischem Förderbedarf aufnehmen, weil wir gute Erfahrungen damit gemacht haben. Das ist eine Bereicherung für unsere Schule”, so Ursula Husemann.
Wie diese Erfahrungen in den jetzigen Jahrgängen Fünf und Sechs aussehen - dazu gab Sonderschullehrerin Dörte Kuchenbecker an einem der zahlreichen Infostände Auskunft. Die Schulsanitäter präsentierten sich auf diese Weise ebenso wie Oberstufenschüler die Schulpartnerschaft mit Kibagare. Viel gab es da also zu entdecken.
Die Kunst von Otmar Alt im Unterricht erleben. Selbst Salz aus einer Kochsalzlösung zu des-tillieren. Mit einem fröhlichen Domino Herr über freche Mathe-Brüche werden. Oder schauen, was Gedichte so alles in sich tragen - das waren nur vier der vielen Angebote, die Eltern und Schüler im offenen Unterricht erleben konnten. Da ließ sich Europa auf spielerische Weise ebenso näher kennen lernen wie im Bioraum schauen, welche Muskeln im Körper denn nun welche Funktionen haben.
Abgerundet wurde der Tag der offenen Tür mit einem tollen Bühnenprogramm, bei dem sich die Mädchen und Jungen betont sportlich und musikalisch präsentierten. Ob Le Parcours, rhythmusbetontes Cubbing, chemische Experimente mit deutlichem Knalleffekt oder tolle Akrobatik - die Schüler brachten die Besucher mehr als einmal zum Staunen. Und animierten ihrerseits mehrfach zum aktiven Mitmachen auf der Bühne.
Für das leibliche Wohl zeichnete einmal mehr das Team des Fördervereins verantwortlich, der sich im Forum präsentierte. (Alexander Heim)
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