„Klar spiele ich”, sagt Timo Schäfer und zerstreut gleich mal etwaige Zweifel an seiner Motivation für Samstag. Dabei würde man es ihm vielleicht nachsehen, wenn er ins Grübeln käme. Der 27-jährige Kreisläufer und Linksaußen, der beim TV Werther das Handball-ABC lernte und auch in der Jugend von TuS Spenge und GWD Minden spielte, trifft mit dem TuS Brockhagen in der Landesliga auf seinen Stammverein. HK-Redakteur Claus Meyer sprach mit Timo Schäfer, der in Werther wohnt und im fünften Jahr das TuS-Trikot trägt.
Was ist der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Vereinen, die am Samstag nach Jahren mal wieder im Punktspiel aufeinandertreffen?
TIMO SCHÄFER: In Brockhagen ist über viele Jahre mehr in die Jugend investiert worden. Dort spielen auch in der ersten Mannschaft hauptsächlich Leute aus Brockhagen oder der nahen Umgebung. In Werther? Horschtl (Andreas Horstmann, Anm. d. Red.), Torsten Herbke, und wer noch?
Was waren damals die Gründe für Ihren Wechsel?
SCHÄFER: Viele meiner Bekannten und Freunde spielten damals für den TuS. Und sie tun es heute immer noch. Wenn ich im Winter überlege, wo ich in der kommenden Saison spielen werde, frage ich erst einmal Christian Kalms und Stefan Hermbecker, was sie vorhaben. Solange sie in Brockhagen bleiben, bleibe ich auch.
Haben Sie die Entwicklung in Werther verfolgt?
SCHÄFER: Ja. Was mich freut, ist, dass es jetzt wieder Jugendspieler gibt, die in ein paar Jahren für die Erste interessant werden können. Helmut Bußmeyer als Trainer ist eine extrem gute Verpflichtung. Erstens kommt er aus Werther, zweitens hat er hohen handballerischen Sachverstand.
2009 sagten Sie im Haller Kreisblatt, Sie wüssten nicht, welches Ihre größte sportliche Niederlage sei. Zwei Abstiege später mit Brockhagen: Was schmerzte mehr, der Gang in die Verbandsliga oder der im Frühjahr in die Landesliga?
SCHÄFER: Ganz klar der Abstieg in die Landesliga. Es ist nämlich nur kurzfristig möglich, eine Mannschaft ohne finanzielle Mittel in der Oberliga zu halten, vielleicht zwei oder drei Jahre. Deshalb war dieser Abstieg nicht so schlimm.
Wie ist die Situation im Verein seit dem Abstieg in die Landesliga?
SCHÄFER: Es gibt definitiv eine Jetzt-erst-recht-Stimmung. Der Verein fördert seit Jahren verstärkt die eigene Jugend, weiblich wie männlich, mit der Perspektive Verbandsliga. In Maurice Grabmeir und Felix Kröger haben wir ja auch gute Nachwuchsspieler in der Ersten. Ich selbst trainiere die männliche B-Jugend. Da ist auf jeder Position einer mit Aussicht auf die erste Mannschaft. Handballerisch sind sie weit entwickelt, körperlich muss jetzt etwas kommen.
Was macht den TuS in dieser Saison aus?
SCHÄFER: In der Offensive lässt sich das noch nicht genau sagen. Klar ist, jedem Gegner wird es bei uns weh tun. Thorsten Harbert und Lars Höcker sind Abwehrspieler, die jeder Verbandsligist gerne hätte. Lars Deppe und Christian Kalms standen schon in der Oberliga in der 6:0. Da wird es in der Landesliga schwierig, gegen uns zu bestehen.
Wo landet Werther, wo landet der TuS am Ende der Saison?
SCHÄFER: Mit dem Kader aus dem Spiel in Sendenhorst sind wir aus der Spitzengruppe nicht wegzudenken. Beeindruckt hat uns allerdings das Gadderbaumer Ergebnis - 38:19 in Coesfeld, einem gestandenen Landesligisten. Werther landet im gesicherten Mittelfeld mit leichter Tendenz nach oben. Es gibt in jedem Fall ein paar Mannschaften, die schwächer sind, beispielsweise auch die Aufsteiger Versmold und Hörste.
Im Testspiel vor einigen Wochen gabs ein 29:26 für
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