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Ein schöner Park für Steinhagen

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Die Planungen für einenen neu gestalteten Ortskern haben die politischen Gremien erreicht. Am Donnerstagabend stellten die drei beauftragten Planungsbüros ihre Vorschläge den Fraktionsvertretern vor. Bei den Haushaltsplanberatungen im Herbst müssen erste Summen für die Umsetzung bereitgestellt werden, damit es im nächsten Jahr losgehen kann mit der Ortskerngestaltung. Autos im Ortskern In welchen Bereichen dürfen künftig Fahrzeuge fahren? Eine heikle Frage, die im Zuge der Planungen erneut gestellt wurde. Die ansässigen Geschäftsleute vom Kirch- und Marktplatz haben vorsichtshalber schon mal eine Petition im Rathaus abgegeben, in der sie sich für eine Befahrbarkeit des Ortskerns aussprechen. In seinen Vorschlägen lässt Thomas Goldbeck vom zuständigen Ingenieurbüro plan.b die Autos dann auch mal mehr, mal weniger durch den Ortskern kurven. „Ihre Pläne orientieren sich überhaupt nicht an den Fußgängern. Ziel soll doch die Steigerung der Aufenthaltsqualität des Ortskerns sein”, kritisierte SPD-Fraktionschefin Sabine Godejohann Goldbecks Ausführungen prompt. „Eine Ortskernbelebung gelingt nur mit einer funktionierenden Geschäftswelt. Und die möchte, dass die Kunden vor die Geschäfte fahren können”, entgegenete Silke Wehmeier (FDP). Ein Park für Steinhagen Gibt es schon, sogar mit Dorfteich. „Aber hier hält sich kaum jemand auf. In der Regel wird der Park nur als Durchgang genutzt”, hat Landschaftsarchitekt Jürgen Edenfeld festgestellt. Ziel ist es, einen Bürgerpark entstehen zu lassen, in dem die Menschen gerne verweilen. Zu diesem Zweck sollen die Grünanlagen aufgewertet werden. Denkbar sind ein Wassertretbecken, eine Multifunktionfläche, eine Boulebahn, Fitnessgeräte, neue Wasserflächen und mehr Sitzmöglichkeiten. Eine Wildblumenwiese und ein Erlenwald stehen für ein ökologisch wertvolles Naturerlebnis. Die Wege sollen so angelegt werden, dass der Park eine attraktive Verbindung vom Einkaufscenter an der Mühlenstraße zum historischen Ortskern bietet. Kostenpunkt für so eine grüne Oase: 1,18 Millionen Euro. Neues Pflaster Ein neuer Bodenbelag für den Marktplatz, den Fivizzanoplatz und den Kirchplatz steht an erster Stelle bei der Ortskernsanierung. Dieser müsste darum auf jeden Fall im nächsten Jahr realisiert werden. Das Planungsbüro Tischmann & Schrooten empfiehlt einen anthrazitfarbigen Basaltstein, der zwischen den im Ortskern vorherrschenden, unterschiedlichen Rottönen vermitteln soll. Möglich wären verschiedene Pflasterformate und -farbschattierungen. Jutta Ostermann-Lau von der Fraktionsgemeinschaft BA/STU regte als Alternative eine beige Pflasterung an. Doch Stadtplanerin Tanja Schrooten warnte vor einem zu großen Materialmix und gab zu bedenken, dass sich auf hellem Pflaster schnell dunkle Autofahrspuren abzeichnen. Auf einer Musterfläche sollen in Kürze verschieden Pflasterungsbeispiele ausgelegt werden, damit sich die Bürger ein Bild machen können. Verkehrskonzept Dabei geht es nicht nur um die Befahrbarkeit des Ortskerns, sondern auch um die Frage, wie in Steinhagen die verschiedenen Zentren besser vernetzt werden können und wie die Verkehrssicherheit optimiert werden kann. Im Mittelpunkt der Ausführungen von Thomas Goldbeck standen dabei Kreisverkehre und Querungshilfen. Maßnahmen, die allerdings nicht wie die meisten anderen Vorhaben von Städtebaufördermitteln des Landes und Bundes bezahlt werden können. Hier müsste die Gemeinde selber zahlen. Kreisverkehre empfiehlt Goldbeck an der Kreuzung Bahnhofstraße/ Mühlenstraße/Am Pulverbach und an der Kreuzung Bielefelder Straße/Am Pulverbach/ Mozartstraße. Der Kreisverkehr Bahnhofstraße/Woerdener Straße/Raiffeisenstraße/Brockhagener Straße ist bereits beschlossene Sache. Wie berichtet wird mit dem Bau in Kürze begonnen. Ungewöhnliche Ideen Die Vorschläge, Menschen in den meist unbelebten Ortskern zu locken, nehmen mitunter ungewöhnliche Formen an. Ideen der Stadtplaner: eine Art Poesiealbum an der Wäscheleine über den Marktplatz gespannt. Hier könnten Bürger Nachrichten und Texte hinterlegen. Weil es im Ortskern zu wenige blühende Pflanzen gibt, könnte die Gemeinde jedes Jahr Blumen in einer bestimmten Farbe pflanzen. Die Anwohner sollen das Farbthema aufnehmen und ihre Balkone und Grünflächen entsprechend bepflanzen. Als Gestaltungsmerkmal auf Straßen und Wegen könnte das »Steinhagen-Band« entwickelt werden. Das durch einen speziellen Bodenbelag herausstechende Band soll Bereiche im Ortskern verbinden und identitätsstiftend wirken. (Frank Jasper)

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