Sie sind allgemein gern gesehen und die Erleichterung ist groß, dass es sie gibt. Doch in seinen eigenen vier Wänden möchte es niemand miterleben, dass sie tätig werden: die mutigen Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr. Manchmal ist das aber unausweichlich. Wie im vergangenen Jahr bei Heide Kovacic und Joachim Müller, die unfreiwillig die Bekanntschaft machten. In der vergangenen Woche bedankten sie dafür mit einem deftigen Grillabend.
„Das ganze Haus war ein Totalschaden”, erinnert sich Heide Kovacic an das Feuer, das Ende August 2012 das gemeinsame Heim von ihr und ihrem Lebensgefährten Joachim Müller verwüstete. „Wir reden hier immerhin von einer sechsstelligen Schadenssumme”, so Müller. „Allein was wir an Büchern besessen haben, hatte schon einen ziemlich großen Wert”, sind beide auch heute noch traurig über die entstandenen Ver-luste. Möbel, Textilien, die Küche, das Wohnzimmer und natürlich die Sauna, deren Steuergerät den Kurzschluss und damit das Feuer verursacht hatte, waren ebenfalls verkohlt, verraucht und nicht mehr zu gebrauchen.
Letztendlich, so die beiden Lehrer an der PAB-Gesamtschule, hätten sie ein ganzes Dutzend Container, gefüllt mit ihrem ehemaligen Hab und Gut, entsorgen müssen. Den Rauchmelder, der sie damals vor noch größeren finanziellen Schäden oder gar dem Erstickungstod bewahrt hatte, haben sie aufbewahrt.
Bis vor einigen Wochen, so Heide Kovacic, habe das Paar wegen der langwierigen Sanierungsarbeit noch in einem möblierten Mietshaus leben müssen. „Erst Anfang August sind wir wieder hergezogen”, so Kovacic. Im Moment seien sie dabei, sich erst einmal vollständig neu einzurichten.
Die Freiwillige Feuerwehr Borgholzhausen, sowohl der Löschzug Stadt als auch der vom Bahnhof, war damals vor Ort und kämpfte gemeinsam mit den Kollegen aus Halle gegen die Flammen, die in dem Piumer Einfamilienhaus aus der defekten Sauna schlugen. „Das Feuer hätte genauso gut am Toaster, dem Mehrfachstecker oder dem Fernseher ausbrechen können”, so der Löschzugführer des Löschzugs Borgholzhausen Stadt, Jens Eickmeyer. Beinahe jedes elektronische Gerät berge eine geringe Gefahr, durch einen Kurzschluss spontan in Brand zu geraten. Im Falle Müller-Kovacic sei die Sache zum Glück noch relativ glimpflich ausgegangen.
Für den stundenlangen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr bedankten sich Heide Kovacic und Joachim Müller mit einem Grillabend im Feuerwehrgerätehaus. „Die Kalorien, die wir beim Brand verbraucht haben, sind auf jeden Fall wieder drin”, so das Fazit von Stefan Schlüter, dem Löschzugführer des Löschzugs Borgholzhausen Bahnhof. Und ein gutes Gefühl bleibt bei solch einem herzlichen Dankeschön wohl auch nicht aus.
Wer diese oder ähnliche Erfahrungen auch einmal machen möchte, ist bei der Freiwilligen Feuerwehr übrigens herzlich willkommen. „Wir sind wieder auf der Suche nach Nachwuchs”, so Jens Eickmeyer, zurzeit laufe eine große Aktion in Borgholzhausen
Und zumindest ein wenig positive Resonanz, so verriet Eickmeyer, habe es darauf auch schon gegeben. (nils)
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