„Unser Ferienprojekt ist eine weitere Aktion, um das Außengelände zu verschönern”, erklärt Jugendzentrums-Leiter Kai Treptow. Möglich wurde sie dank Fördergeldern, die das Landesjugendamt bereitgestellt hatte.
Künftig sollen auch Bands auf der Terrasse auftreten
„Die Idee war schon länger da, den Hof draußen schöner zu gestalten”, berichtet Treptow weiter. Und schnell war klar: Eine Terrasse sollte es sein. „Weil die Jugendlichen sich ohnehin gerne draußen aufhalten”, erklärt der JuZ-Leiter. „Und wegen unseres vielfältigen Angebotes im Kulturbereich.” Schließlich soll die Terrasse nicht nur zum Chillen und Grillen genutzt werden; auch Bands könnten sich hier präsentieren.
Jeder einzelne Bauabschnitt war dabei echte Handarbeit. „Das sind keine vorgefertigten Maßmaterialien, sondern Holz, das direkt aus dem Sägewerk kommt”, sagt Georg Borchard vom Planungsbüro »Freiraum«. Noch vor Kurzem habe der Baum in Bad Pyrmont gestanden. Eine Lerche hat sich der 48-Jährige für die Realisierung des Projekts ausgesucht. „Die hat durch ihren hohen Harz-Anteil eine selbstimprägnierende Wirkung”, erklärt der Garten- und Landschaftsarchitekt, der das Funtastic bereits bei der Gestaltung des Basketballplatzes nebst säumendem Grünbereich vor zwei Jahren unterstützt hatte.
Dennoch haben die Jugendlichen das Holz mit einer Dünnschicht-Lasur vorbehandelt, um die Langlebigkeit zu garantieren. „Eigentlich”, so der Borgholzhausener Fachmann, „sind Holzbretter 27 Millimeter dick. Wir haben uns für 40 Millimeter entschieden.” Dadurch soll die gesamte Konstruktion mehr Stabilität bekommen.
„Ich hab’ die Bretter erst einmal an den Unterseiten gestrichen”, erzählt Laid, der seit dem ersten Arbeitstag mit von der Partie war. Die Bretter mussten dann an die eigentliche Baustelle getragen und schließlich eingebohrt werden. Und warum nun der Anstrich? „Damit das Holz später nicht aufplatzt”, weiß der Zwöljährige zu berichten.
Jugendliche sind an allen Arbeitsschritten beteiligt
„Am meisten haben wir gepinselt und beim Tackern geholfen”, sagte Laid rückblickend über das Projekt. Mit dem Tacker hat auch Kushtrim (13) gearbeitet - etwa die Folie befestigt, welche die zwei großen Blumenkübel auskleidet. „Wir haben aber auch Beton gemischt und glatt gestrichen, damit die Konstruktion Halt hat und stabil bleibt”, so Kushtrim. Kantsteine wurden gesetzt, damit die zwei Blumenbeete Platz finden.
Eigentlich sei er im Urlaub gewesen, erzählt Kushtrim. Wie er dann von der Aktion erfahren habe? „Über Facebook”, klärt er auf. Jeden Tag von 10 bis 15 Uhr gab’s am JuZ was zu tun. „Manchmal”, erzählt Laid, „sind wir länger geblieben.” Warum der Weg nicht ins Freibad geführt hat? „Das ist hier etwas Neues für uns. Mal eine Abwechslung. Und es macht Spaß.”
„Wenn man immer nur der Handlanger ist”, so Georg Borchard, „dann wird man auch nicht kreativ. Wenn man aber selbst ans Arbeiten kommt - dann kommen die Ideen”, weiß er aus langjähriger Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen.
Manche Idee ist Ahmed, Angelo, Toufic, Pascal, Juan, Bünyamin, Mustafa, John-Chris und Joshua in der Tat spontan gekommen. Etwa die mit der Bank am äußeren Ende der Terrasse. „Damit können wir der nächsten Generation etwas hinterlassen”, wird Kushtrim fast schon philosophisch. Laid sieht das deutlich pragmatischer. „Wenn man grillt”, findet er, „kann man sich da hinsetzen.”
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