Von Claus Meyer
Altkreis Halle. Große Namen kursieren im Juni 1995 rund um die Bielefelder Alm. Die Arminia hat sieben Jahre nach dem Abstieg die Rückkehr in die 2. Bundesliga geschafft, jetzt wird an der Melanchthonstraße geklotzt. Torwart Uli Stein ist ein Thema. Der bissige US-Verteidiger Alexi Lalas soll aus der italienischen Serie A an den Teuto transferiert werden, Oliver Bierhoff und Ludwig Kögl werden gehandelt. Manager Rüdiger Lamm bestätigt lediglich den Kontakt zum Isländer Eyjölfur Sverrisson. Der müsse sich aber allmählich entscheiden. In Versmold sieht zur selben Zeit ein anderer schon klarer.
Denn für Trainer Peter Sichelschmidt steht fest, dass er nicht Trainer der Spvg. Versmold bleibt. Mit den Handballern hat er drei Wochen zuvor im Gegensatz zur Arminia den Aufstieg in die 2. Bundesliga verpasst. "Ich habe seitdem auf ein vernünftiges, akzeptables und vor allem auch schriftliches Angebot gewartet. Das ist nicht gekommen - der Abschied von meiner Seite daher nur folgerichtig", sagt Sichelschmidt. Immerhin entscheidet sich aber auch jemand für Versmold: Patrik Burghardt soll vom Zweitligisten Eintracht Hagen kommen.
Für die Fußballer der Spvg. Versmold wiederholt sich derweil Geschichte. Nach 1986 platzt der Traum von der Verbandsliga zum zweiten Mal. Das Entscheidungsspiel in Warendorf gegen Davaria Davensberg geht für die Mannschaft von Trainer Helmut Jonscher 2:3 verloren. Die Tore von Christian Knehans zum 1:1 und Dirk Baumann zum 2:3 sind zu wenig - Versmold bleibt Landesligist.
Duathlet Dirk Strothmann vom TuS Solbad Ravensberg feiert im schweizerischen Fricktal einen Erfolg beim Grand Prix. Strothmann belegt Rang zwei und wird nur von Europameister Urs Dellsperger aus der Schweiz besiegt. Silber gibt es auch für Dirks Bruder Jörn Strothmann bei der Berglauf-DM auf der Schwäbischen Alb. Der Solbader wird deutscher Vizemeister der Junioren. 9,3 Kilometer ist die Strecke lang, Strothmann ist nach 36:57 Minuten im Ziel.
Einen überraschenden Erfolg erringt der Borgholzhausener Segler Cornels Latsch bei der Kieler Woche. In der Sprinta-Sport-Klasse feiert er bei sieben Wertungsfahrten einen Tagessieg und landet im Endklassement auf dem zweiten Platz.
Die 20. Nacht von Borgholzhausen wird eine kenianische Angelegenheit. Simon Lopujet gewinnt die zehn Meilen des Männerrennens in 47:45 Minuten, seine Landsfrau Joyce Chepchumba kommt in Streckenrekord nach 54:45 Minuten ins Ziel. Lopujet wetzt damit die Scharte des Vorjahres aus, als er nur Zehnter geworden ist. Chepchumba lässt den Ausfall von Titelverteidigerin Tegla Loroupe vergessen, die sich auf die kenianische WM-Ausscheidung vorbereitet. Bester Europäer in der Phalanx der Afrikaner ist ein Lokalmatador: Steffen Dittmann vom TuS Solbad Ravensberg belegt Platz sechs in 49:05 Minuten.
Ein anderer Lokalmatador hat bei den Gerry Weber Open weniger Glück. Tennisspieler Hendrik Dreekmann vom TC Blau-Weiß Halle unterliegt in der zweiten Runde Yevgeny Kafelnikov mit 4:6 und 2:6. Zumindest den ersten Satz hätte Dreekmann gewinnen können: Bei eigener 4:2-Führung vergibt er Breakbälle gegen Kafelnikov, der im weiteren Verlauf des Turniers das Doppelfinale erreicht. Ein Jahr später wird der Russe das Einzelfinale gegen den Schweden Nicklas Kulti verlieren, 1997 wird er die Gerry Weber Open gewinnen und weitere zwei Jahre danach Nummer eins der Tenniswelt sein - ein großer Name eben.
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