Kreis Gütersloh. Der Kreisausschuss des Kreises Gütersloh gibt grünes Licht für einen neuen Bedarfsplan für den Rettungsdienstbereich. Neben der Ausweitung der Vorhaltezeiten durch fünf neu geschaffene Stellen soll auch ein neuer Rettungswagen angeschafft werden. Die Kosten belaufen sich auf 450 000 Euro jährlich.
Grund sei der Anstieg der Einsatzzahlen im Rettungsdienst: Seit der Kreistag im Oktober 2013 den aktuellen Rettungsdienstbedarfsplan beschlossen hat, habe die Zahl der Einsätze zugenommen. Ein Gutachten sollte anhand der Leitstellendaten klären, ob der Bedarfsplan noch zeitgemäß ist.
Ausgewertet wurden Daten vom 1. Oktober 2014 bis zum 28. Februar 2015. Die Empfehlungen des auf diesen Daten beruhenden Berichts wurden in einen Entwurf für den neuen Bedarfsplan eingearbeitet.
Vorrang hat das selbstgesteckte Ziel des Kreises, dass die Retter in 95 Prozent der Notfälle nicht länger als zwölf Minuten zum Einsatzort brauchen sollen. Das Gutachten hat nun ergeben, dass das lediglich in 93,44 Prozent der Fälle sichergestellt ist. Das Gute daran: Die Maßnahmen von 2013 haben sich als wirksam erwiesen, denn die Quote konnte um 1,2 Prozentpunkte erhöht werden. Gleichwohl wurde das Ziel von 95 Prozent nicht erreicht.
Verschiedene Maßnahmen sollen nun auf die Zielgerade führen: An allen Rettungswachen im Kreisgebiet wird weiterhin mindestens ein Rettungswagen (RTW) rund um die Uhr zur Verfügung sein. Derzeit stehen zwölf Wagen an den acht Standorten. Die Vorhaltung soll künftig um 196 Stunden pro Woche ausgeweitet werden.
Abgedeckt wird das vor allem durch einen weiteren Tages-RTW am Standort Verl und einen 24-Stunden-RTW in Gütersloh. Zusätzlich sollen die Rettungswagen künftig auch für Krankentransporte genutzt werden.
Eine Erweiterung der Vorhaltestunden für Krankentransportwagen (KTW) ist ebenfalls nötig. Hier sieht der neue Bedarfsplan eine Änderung um 21 Stunden pro Woche vor.
In Versmold und Harsewinkel ziehen die Rettungswachen um; aus Halle wird ein Rettungswagen nach Steinhagen ausgelagert. Da RTW und KTW nicht alleine fahren, muss der Kreis zusätzliches Personal einstellen. Der Plan sieht fünf Stellen für Rettungsassistenten vor. Mit den Maßnahmen erhöht sich die Vorhaltung für die Notfallrettung um acht Prozent und in der Krankentransportvorhaltung um sieben Prozent. Darüber hinaus wird die Notarztversorgung um 0,5 Prozent erhöht.
Die Anschaffung des neuen RTW kostet etwa 225 000 Euro, die Personalkosten werden sich pro Jahr um 450 000 Euro erhöhen. Trotzdem rechnet der Kreis nicht damit, dass Gebühren erhöht werden müssen, sondern dass der Gebührenhaushalt Rettungsdienst die neuen Kosten tragen kann.
Stellungnahmen der Städte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück liegen noch nicht vor. Der Kreisausschuss verabschiedete den Entwurf daher unter Vorbehalt. Von den Städten wird eine Entscheidung frühstens im Oktober erwartet.