Werther/Borgholzhausen (DHS).
Rundum positiv fiel jetzt das Fazit des ersten Kenia-Tages an der PAB-Gesamtschule aus. 1300 Schüler der SchulstandorteWerther und Borgholzhausen erwirtschafteten dabei am 20. Mai mit Nebenjobs bislang 12 420,74 Euro. "2100 Euro spendeten heimische Firmen, die keine Schüler beschäftigen konnten, aber von der Idee begeistert waren", berichtete Schulleiterin Ulla Husemann am Mittwochmorgen in Borgholzhausen.
"Wir wollen die Marke von 15 000 Euro knacken", kündigte Nadine Witt, Lehrerin für Mathematik und Praktische Philosophie, an. Als Vorsitzende des Kenia-Schulpartnerschaftsvereins wird sie das Geld persönlich an Schulleiter Mirimba Charles Nyakundi übergeben. Witt reist am 16. Juni mit den Lehrern Anika Möller, Andreas Panhorst und elf Schülern für viereinhalb Wochen zum »Mother of Mercy Centre« nach Nairobi.
Schülersprecher Alex Pötting rannte mit seiner Idee zum Kenia-Tag offene Türen ein. "Alle Schulgremien stimmten für zunächst zwei Jahre zu", so Ulla Husemann. "Seit unsere Oberstufe vierzügig ist, werden die mündlichen Abiturprüfungen immer umfangreicher", sagt die Schulleiterin. Es sei deshalb für alle Beteiligten eine gute Lösung gewesen, die Aktion am Tag der mündlichen Prüfungen durchzuführen.
Arbeiten für den guten Zweck brachte den Schülern nicht nur eine Bezahlung, viele hatten auch Spaß dabei und machten interessante Erfahrungen. "Die Kinder hingen an mir wie die Kletten", berichtete die zehnjährige Lucy aus dem fünften Jahrgang. Sie arbeitete knapp fünf Stunden im Offenen Ganztag der Grundschule Borgholzhausen. Aufsicht beim Spielen sowie Hilfe bei den Hausaufgaben und bei den Mahlzeiten waren ihre Aufgaben. "Es hat Spaß gemacht", betonte sie.
Pia (15) ging für zwei Tage zur Diakonie. Beim Service »Essen auf Rädern« lieferte sie Senioren Speisen und Gesprächsstoff. In der Montagsgruppe ihrer Mutter half Pia dabei, für zehn ältere Damen ein Spargelessen zu organisieren. "Wenn ich nach der Schule noch nicht weiß, was ich machen soll, dann leiste ich vielleicht ein freiwilliges soziales Jahr dort", erklärte die Neuntklässlerin.
Mika (10) heuerte bei seiner Großmutter an. Die bewohnt einen nicht mehr bewirtschafteten Bauernhof und "hat einen großen Garten". Hier pflanzte der Fünftklässler Blumen ein, wässerte die Pflanzen, fegte den Hof und ging der Haushaltshilfe seine Großmutter zur Hand. Mit einem Einsatz war die Arbeit nicht erledigt. Mika pflanzte auch Tomaten und Möhren und "muss da jetzt immer zum Gießen hin".
Ulla Husemann lobte das Engagement ihrer Schüler und die Leistung der Kenia-Tag-Organisatoren. Nadine Witt und ihre Mitstreiter waren nicht nur bei dieser Gelegenheit stark gefordert. "Wir haben für unsere Kenia-Fahrt von der Organisation »Engagement Global« nur 5000 statt wie bisher 12 000 Euro an Zuschüssen erhalten", berichtete sie. Um das Finanzierungsloch zu stopfen, spuckte die Reisegruppe in die Hände. "3000 Euro haben wir an zwei Tagen beim Bepflanzen eines Lärmschutzwalls in Osnabrück verdient", sagte Andreas Panhorst. Weitere 3000 Euro kamen bei drei Flohmärkten, dem Kuchenverkauf am Elternsprechtag und bei Gottesdienstkollekten zusammen. "Herausragend" findet Ulla Husemann dieses Engagement ihrer Lehrer.
Nadine Witt freut sich über den Teamgeist. "Die elf Schüler haben sich bei der Arbeit als Gruppe gefunden."