von christian helmig
Halle.
Wenn Gäste sich beim ersten Besuch wohlfühlen, kommen sie gerne wieder. Dem RSV Gütersloh geht es nicht anders. "Wir haben in Halle optimale Bedingungen gefunden", sagt Geschäftsführer Hans-Jörg Eggert vor dem 2. Bitel-Rad-Renntag, den der Verein am Sonntag, 7. Juni, zum zweiten Mal im Gewerbegebiet Gartnisch ausrichtet.In den Straßen Kleine Heide, Gartnischer Weg und Große Heide geht es ab 10 Uhr um den Sieg. Am Start sind nahezu alle Klassen, die Amateurradsport bieten - von den Schülern U 11 über die ambitionierten Amateurfahrer der Klasse A/B/C bis hin zu den Mastersfahrern (bis 60 Jahre). Der Rundkurs, der genau einen Kilometer lang ist, hat bei der Premiere vor einem Jahr laut Hans-Jörg Eggert großen Anklang gefunden. "Viele haben geschwärmt, dass sie selten so einen guten Straßenbelag gesehen haben", berichtet der Organisator. Auch die kleine Steigung vor der Zielkurve verlieh dem Rennverlauf Würze. Eggert lobte in diesem Zusammenhang auch die Unterstützung durch die Stadt Halle und Sponsor Bitel. Eine Rückkehr nach Steinhagen, wo das Rennen in den Jahren 2004 bis 2013 insgesamt zehn Mal stattgefunden hatte, sei daher "nie ein Thema" gewesen.
Ausbaufähig war lediglich ein Faktor, den die Organisatoren auch in diesem Jahr nicht selbst in der Hand haben. "Dass wir so ein Rennen auch im Nassen ausrichten können, haben wir bewiesen", blickt Eggert schmunzelnd zurück auf die verregnete Premiere zurück und sagt: "Es kann nur besser werden."
Weil die Prognosen tatsächlich Sonnenschein verheißen, stehen die Chancen gut, dass die Vorjahreszahl von rund 230 Startern wiederholt, wenn nicht übertroffen werden kann. Hauptattraktion für Sportler und Zuschauer soll das Rennen der Asse werden. Mit der Erhöhung der Distanz von 60 auf selten gefahrene, weil selten genehmigte 80 Kilometer bietet der RSV für Fahrer der Eliteklassen A/B/C "kein Allerweltsrennen an", wie Eggert sagt. Aus Veranstaltersicht ist dieser Höhepunkt interessant, weil die Gütersloher in Alexander Nordhoff einen potenziellen Siegfahrer an den Start schicken. "Er ist in Topform", sagt Eggert über den 25-Jährigen, der vor einer Woche die Gütersloher City-Nacht gewann. Gleiches gilt für Johannes Hodapp, aktueller Landesmeister und Favorit in der U 17-Klasse.
Abseits der Hatz nach Prämien und Punkten geht es für den RSV Gütersloh in Halle auch um Nachwuchswerbung. "Trotz der Erfolge der deutschen Profis in den vergangenen Jahren und der mittlerweile entspannten Dopingproblematik werden die Teilnehmerzahlen vor allem im Jugend- und Schülerbereich immer weniger", sagt Eggert besorgt. Er macht vor allem die gewachsene schulische Belastung für diesen Trend verantwortlich.
Gleichzeitig ermutigt der RSV Mädchen und Jungen zu einem Start im Anfängerrennen, im Radsportdeutsch Talentsichtung genannt. Einzige Voraussetzungen für den Start sind ein Fahrradhelm und die Einverständniserklärung der Eltern. Der fahrbare Untersatz ist dagegen zweitrangig. "Vom Mountainbike bis zum Laufrad ist alles erlaubt", sagt Eggert. Die Teilnehmer können sich bis 30 Minuten vor dem Start entscheiden. Meldeschluss für alle anderen Klassen ist an diesem Wochenende.