von Herbert Gontek
Halle. Die Höhe der Schallschutzwände am neuen Baugebiet »Weidenkamp« hat eine Welle von Nachfragen ausgelöst. "Muss die Wand wirklich so hoch sein?", wollen die Bürger wissen. "Muss sie!", sagte Eckhard Hoffmann von der Bauverwaltung der Stadt Halle. Nur mit dieser Höhe könne man so straßennah die vom Gesetzgeber geforderten Lärmschutzwerte erreichen, hieß es gestern auf Nachfrage des Haller Kreisblattes.
Hoffmann sagte weiter, man hätte auch die Chance gehabt, sie niedriger zu bauen. In der Konsequenz wäre es dann aber notwendig gewesen, die unbebauten Abstandsflächen zur Straße zu erhöhen. Damit wäre sicherlich eine Baureihe entfallen.
Die Lärmschutzwand musste aber auch deshalb so hoch ausfallen, weil nach den heutigen Prognosen die Verkehrslast auf dem Künsebecker Weg mit der Inbetriebnahme der Autobahn erheblich zunehmen soll. In 2010 wurde hier eine Verkehrslast von 4700 Fahrzeugen in 24 Stunden gezählt. 2025 rechnen die Verkehrsplaner hier mit rund 7600 Fahrzeugen.
Die Höhe liege netto bei 3,80 Metern gemessen auf der Ebene der Fahrbahndecke des Künsebecker Weges und sie wirke jetzt relativ mächtig. Das werde sich aber verändern, wenn die Wand begrünt werde. Das sei ursprünglich noch im Frühjahr vorgesehen gewesen. Da man inzwischen aber schon Mai habe, sei beschlossen worden, die Bepflanzung auf den Herbst zu verschieben.
Vor dem Hof Potthoff sei sie wegen der alten Baumreihe etwas tiefer gelegt worden. Mit den direkten Anwohnern des Walles solle es Gespräche über die Nutzung geben. Hoffmann: "Man kann sich hinter der Wand mit passendem Grün richtig schöne gemütliche Ecken einrichten, das müssen wir aber im Einzelfall mit den Anwohnern klären."
Rund 70 Bauplätze sind verkauft
Für Heinz-Udo Lakemper, im städtischen Bauamt verantwortlich für den Verkauf von Baugrundstücken in den neuen Erschließungsgebieten, ist der »Weidenkamp« quasi ausverkauft. "Gegenwärtig wird das letzte normal große Grundstück abgewickelt und dann haben wir noch ein Gelände für ein Mehrfamilienhaus. Auch dafür gibt es einen Investor, der ganz gute Ideen für eine Verwertung hat." Damit sind rund 70 Bauplätze verkauft worden. Mehr als zwei Drittel sind inzwischen bebaut, etwa die Hälfte der Häuser auch schon bewohnt.
Nicht genau weiß Heinz-Udo Lakemper, wie viele Bauplätze im Bereich der Privatbesitzer auf der ehemaligen Zirkusfläche veräußert worden sind.
Der Bedarf nach stadtnahem und preiswertem Bauland in Halle ist ungebrochen hoch. Das neue Baugebiet »Gartnisch Kamp« ist gerade in die Planung genommen worden und schon übersteigt die Nachfrage wieder die demnächst zur Verfügung stehenden Grundstücke. 90 Anfragen seien bei der Stadt Halle eingegangen, sagte gestern Heinz Udo Lakemper im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt. Lakemper: "Es wird sicherlich noch mehr als ein Jahr dauern, bis das Bauland am »Gartnisch Kamp« zur Verfügung steht.
Das neue Baugebiet wird von der Neulehenstraße im Süden, der Eisenbahnlinie im Osten, dem Künsebecker Weg im Westen und Schloerstraße in Norden begrenzt. Netto ist es kleiner als der Weidenkamp.
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