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Schule stimmt über Ganztag ab

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Von Silke Derkum Versmold. Noch ist nichts entschieden. Aber die Pläne für die Errichtung eines Ganztags am CJD-Gymnasium nehmen Gestalt an. Heute Abend werden einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Eltern, Lehrern und Schülern zwei Konzepte vorgestellt, die zum einen die Ideen der Ganztagsbefürworter, zum anderen die Wünsche der Gegner berücksichtigen. Ob das CJD-Gymnasium dann ab 2017 eine Ganztagsschule wird, oder ob man beim Halbtagskonzept bleiben will, darüber wird im September in der Schulkonferenz abgestimmt. "Das letzte Wort hat aber die Bezirksregierung", betont Werner Beine, der als Mitglied der Schulleitung die Ganztagsüberlegungen koordiniert. Seit etwa einem Jahr beschäftigt sich die Arbeitsgruppe, zu der neben Lehrern auch Eltern und Schüler gehören, mit der Thematik. "Grundsätzlich herrscht Konsens zwischen Befürwortern und Gegnern darüber, dass es mehr Förderung an der Schule geben muss", erläutert Beine. Doch während eine Fraktion sich dabei hauptsächlich auf die Förderung der schwächeren Schüler konzentrieren möchte, hält die andere Fraktion eine Förderung aller Schüler für die richtige Lösung. Werner Beine beschreibt die intern geführten Diskussionen des vergangenen Schuljahrs als ein "fruchtbares Ringen da-rum, wie Schule besser werden kann; auch die Gegner des Ganztags haben gut kooperiert", sagt er. Inhaltlich gehe es um zusätzlichen Unterricht und nicht um Betreuung. "Die ist in Versmold noch nicht so sehr gefragt; es geht uns nicht darum, die Kinder so lange wie möglich in der Schule zu halten", sagt Beine. Das Ganztagskonzept beinhalte daher - anders als beispielsweise an der Sekundarschule - nicht Sport und kreative Angebote, sondern vor allem fachliche. "Es würde vielmehr Lernzeiten geben und im Gegenzug möglichst keine Hausaufgaben", erläutert Werner Beine das Konzept, das sich auf drei Nachmittage pro Woche erstreckt. Das sogenannte Halbtagskonzept, das die Vorstellungen der Ganztagsgegner berücksichtigt, sieht hingegen mehr individuelle Förderung innerhalb der Unterrichtsstunden vor. Wobei der Begriff Halbtag die derzeitige Praxis nicht ganz treffend beschreibt. Denn bereits jetzt läuft der Unterricht in den musischen Klassen ab Jahrgangsstufe acht an drei Tagen pro Woche bis in die Nachmittagsstunden; in den anderen Klassen zwei Mal wöchentlich. "Das Gymnasium ist de facto eine Ganztagsschule", sagt CJD-Gesamtleiter Knud Schmidt und macht gleichzeitig keinen Hehl daraus, dass er persönlich ein großer Befürworter der Ganztagslösung ist. Doch, wie gesagt, darüber wird demokratisch entschieden. In den kommenden Wochen sollen beide Konzepte in den Gremien Schülerrat, Schulpflegschaft und Lehrerkonferenz diskutiert werden, bevor dann im September 2015 die Schulpflegschaft, in der alle Parteien vertreten sind, darüber abstimmt. Eine erneute Diskussion, ob man wieder zum G 9, dem Abitur nach neun Jahren, zurückkehren will, wird es indes nicht geben. "Wir gehen davon aus, dass wir hier stabil mit dem G 8 arbeiten", sagt Werner Beine. Letztlich sei der Ganztag eine Reaktion auf das G 8, so Beine, denn dadurch habe man die Möglichkeit, den Schulalltag zu entschleunigen.

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